Myokardinfarkt

Herzinfarkt: Frühwarnzeichen ernst nehmen

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Der akute Herzinfarkt (Myokardinfarkt) ist ein Notfall, bei dem jede Minute zählt. Leider zählt er auch zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes wird die Herzmuskulatur schlagartig nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und geht innerhalb weniger Stunden zugrunde.

mann mit schmerzen in der brust beim herzinfarkt
© iStockphoto.com/PeopleImages

Was ist ein Herzinfarkt?

Bei einem Herzinfarkt (Myokardinfarkt) wird durch einen Gefäßverschluss (Infarkt) die Blutzufuhr zum Herzen plötzlich unterbrochen. Durch die Durchblutungsstörung sterben Zellen des Herzmuskels (Myokard) ab.

Ein Herzinfarkt ist ein medizinischer Notfall, bei dem jede Minute zählt. Rechtzeitig erkannt und behandelt, kann das Absterben von Zellen verhindert und das Leben des Betroffenen gerettet werden. Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sollte deshalb immer sofort den Notruf unter 112 gewählt und der Notarzt gerufen werden. Damit er rechtzeitig erkannt wird, ist es wichtig, die möglichen Symptome und Frühwarnzeichen zu kennen.

Häufigkeit von Herzinfarkten

Die Zahl der Todesfälle durch einen Herzinfarkt hat in den letzten Jahren dank moderner Medizin abgenommen, auch wenn die Zahl der Herzinfarkte kontinuierlich steigt. Das Hauptrisikoalter für einen Herzinfarkt ist in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken, vor allem bei Männern. Betroffen sind etwa 300 von 100.000 Menschen jährlich. Bei Männern tritt er oft schon vor dem 40. Lebensjahr auf. Frauen sind durch das gefäßschützende Hormon Östrogen meist erst nach den Wechseljahren von einem Herzinfarkt betroffen, da dann dessen Produktion abnimmt.

Welche Symptome treten bei einem Herzinfarkt auf?

Typische Symptome für einen Herzinfarkt sind:

  • Herzschmerzen, Schmerzen im Brustkorb, die länger als fünf Minuten andauern und die in Arme, Schulterblätter, den Hals, Kiefer und Oberbauch ausstrahlen können
  • Angst, Engegefühl, starker Druck im Brustkorb
  • Atemnot, mitunter begleitet von Todesangst
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Schwächeanfall und eventuell Bewusstlosigkeit
  • Blasse Gesichtsfarbe und kalter Schweiß

Treten diese Beschwerden auf, sollte umgehend ein Notarzt (112) gerufen werden.

Abweichende Symptome bei Frauen

Statt dem klassischen, für Männer so typischen Engegefühl und dem Schmerz in der Brust, der bis in den linken Arm hinein ausstrahlt, äußert sich der Infarkt bei Frauen eher durch folgende Anzeichen:

  • Unwohlsein
  • Übelkeit
  • Kurzatmigkeit
  • Oberbauchbeschwerden
  • Druckgefühl statt Schmerzen in der Brust

Solche Beschwerden werden oft fehlgedeutet und nicht auf das Herz bezogen.

Herzinfarkt bei Frauen: Diese Symptome sind typisch

Lifeline/Wochit

Die auffälligsten Symptome bei älteren Menschen sind oft Atemlosigkeit und der Verlust der Orientierung. Gelegentlich ähneln die Beschwerden denen einer Magenverstimmung oder eines Schlaganfalls.

Abgrenzung der Symptome zur Angina pectoris

Menschen, die unter Angina pectoris (Brustenge) leiden, sind manchmal unsicher, wie die Symptome einzuordnen sind, da hierbei ebenfalls Brustschmerzen auftreten. Allerdings dauern sie in der Regel weniger als fünf Minuten und werden durch die Einnahme von Nitratspray nicht besser. Außerdem haben Menschen mit Herzinfarkt das Bedürfnis, sich zu bewegen, um die Schmerzen zu lindern. Bei Angina pectoris hingegen sind sie ängstlich und wollen sich nicht bewegen, aus Angst, die Schmerzen zu verschlimmern.

Frühwarnzeichen für einen Herzinfarkt

Tage bis Wochen vor einem Herzinfarkt zeigen sich bei bis zu zwei Dritteln der betroffenen Menschen Symptome, die Vorboten auf einen Infarkt sind und somit als Frühwarnzeichen angesehen werden können:

  • Angina pectoris mit zunehmener Symptomatik
  • Kurzatmigkeit
  • Müdigkeit

Besonders, wenn bereits Herzprobleme bekannt sind oder Risikofaktoren wie erhöhte Blutfettwerte und erhöhter Blutdruck (Hypertonie) vorliegen, sollten die Frühwarnzeichen ernst genommen und ein Arzt aufgesucht werden.

Herzinfarkt: Ursachen und Risikofaktoren

Als häufigste Ursache für einen Herzinfarkt gelten die Folgen der Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Durch den Verschluss einer oder mehrerer Herzkranzarterien (Stenose) wird das Herz nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Plötzliche Kraftanstrengungen oder Stresssituationen sind dann oft Auslöser eines Herzinfarkts, da sie den Sauerstoffbedarf des Herzens erhöhen.

Häufig treten Herzinfarkte nachts zwischen zwei und drei Uhr auf, was mit Konzentrationsschwankungen von Blutgerinnungsstoffen und Hormonen zusammenhängt. Weitere Auslöser eines Infarkts können eine Lungenembolie oder ein Kreislaufkollaps sein.

Bei jüngeren Menschen kann eine plötzliche Verkrampfung eines Herzkranzgefäßes (Vasospasmus) die Ursache für einen Herzinfarkt sein.

Das Auftreten eines Infarkts wird durch sogenannte Risikofaktoren begünstigt. Sind diese stark ausgeprägt, so steigt die Gefahr. Sind dagegen nur wenig Risikofaktoren bei einem Menschen vorhanden, so steht es um seine Herzgesundheit in der Regel gut.

Risikofaktoren für einen Herzinfarkt

Dabei ist zwischen nicht beeinflussbaren und beeinflussbaren Risikofaktoren für die Herzgesundheit zu unterscheiden. Zu den nicht beeinflussbaren Faktoren gehören:

  • höheres Lebensalter
  • männliches Geschlecht (Männer erleiden meist in jüngerem Alter einen Herzinfarkt als Frauen)
  • familiäre Belastung, also ein frühzeitiges oder gehäuftes Auftreten von Herzinfarkten bei nahen Verwandten (Vater oder Mutter)

Während sich solche Faktoren nicht ändern lassen, gibt es andere Risikofaktoren, die durch den individuellen Lebensstil bestimmt werden und negativ auf die Herzgesundheit wirken:

Kombination von Risikofaktoren fatal für das Herz

Gefährlich wird es für das Herz vor allem, wenn mehrere Risikofaktoren vorliegen, wenn also zum Beispiel ein Mann, dessen Vater in vergleichsweise jungem Alter einen Herzinfarkt erlitten hat, raucht, übergewichtig ist und einen zu hohen Cholesterinwert aufweist.

Menschen mit einem solchen oder ähnlichen Risikoprofil sollten ihre Lebensweise überdenken, raten Experten. Eine gesunde Ernährung und sportliche Aktivität sind diesen Risikopatienten zu empfehlen. Denn wer es schafft, sein Körpergewicht zu reduzieren, bei dem sinken in der Regel automatisch der Blutdruck und die Blutfettwerte. Wer zusätzlich aufs Rauchen verzichtet, hat mit wenigen Maßnahmen seine Herzgesundheit verbessert und das Risiko erheblich gesenkt.

Herzinfarkt verhindern: Diese 10 Risikofaktoren sollten Sie kennen

Herzgesundheit beginnt im Kindes- und Jugendalter

Ideal wäre es, wenn schon im Kindesalter damit begonnen wird, Risikofaktoren für Herz und Gefäße zu vermeiden oder abzubauen – sprich: Wenn die Eltern darauf achten, dass ihre Kinder sich ausgewogen ernähren, kein Übergewicht bekommen und sich ausreichend bewegen. Denn für die Herzgesundheit im Erwachsenenalter werden bereits in der Kindheit die Weichen gestellt. So erhöhen früh erworbene, ungesunde Lebensgewohnheiten das Risiko für einen Herzinfarkt im Erwachsenenalter.

Herzinfarkt: So läuft die Diagnose ab

Ein Herzinfarkt ist aufgrund der verschiedenen und oft nicht eindeutigen Symptome häufig schwierig zu diagnostizieren. Auch andere schwere Erkrankungen, wie beispielsweise eine Herzbeutelentzündung (Perikarditits) oder eine Lungenembolie, können sich dahinter verbergen. Allerdings kann die Verdachtsdiagnose Myokardinfarkt meist innerhalb weniger Minuten aufgrund der Symptomatik, der Krankheitsgeschichte des Betroffenen und der EKG-Aufzeichnung gestellt werden. Das EKG stellt die wichtigste Untersuchung dar und sollte bei Verdacht auf Herzinfarkt idealerweise innerhalb der ersten zehn Minuten durchgeführt werden.

Zur Diagnose eines Herzinfarkts müssen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von den folgenden Kriterien mindestens zwei zutreffen:

  • Plötzlich auftretende Schmerzen in der Brust: Bei Frauen über 50 Jahren und Männern ab etwa 35 Jahren besteht bei starken Brustschmerzen immer der Verdacht auf einen Herzinfarkt. Schmerzen im Brustbereich können allerdings auch andere Ursachen, wie beispielsweise eine Lungenentzündung, haben.

  • Typische Veränderungen im Elektrokardiogramm (EKG): Bei einem Herzinfarkt ist das EKG die wichtigste diagnostische Maßnahme. Es kann die Veränderungen, die durch den Herzmuskelschaden verursacht wurden, sofort anzeigen. Ein Herzinfarkt ist dann unwahrscheinlich, wenn das EKG über mehrere Stunden hinweg eine normale Kurve zeigt.

  • Anstieg an herzmuskelspezifischen Enzymen im Blut: Wenn der Herzmuskel durch einen Infarkt geschädigt wurde, lassen sich im Blut bestimmte Enzyme nachweisen. Am häufigsten wird das Enzym Kreatinkinase gemessen. Weitere Hinweise auf eine Schädigung des Herzmuskels geben auch die beiden Eiweiße Troponin T und Troponin I.

Körperliche Untersuchung

Ein Mensch mit Herzinfarkt ist in der Regel blass, ängstlich, ihm ist übel und er hat kalte Schweißausbrüche. Der Arzt misst Blutdruck und Puls, welche beim Herzinfarkt erhöht sind. Ausgeschlossen werden müssen bei der körperlichen Untersuchung in Kombination mit Laboruntersuchungen Lungenerkrankungen und entzündliche Herzerkrankungen.

Herzkatheteruntersuchung

Bei der Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiographie) wird unter Röntgenkontrolle über einen Katheter Kontrastmittel in die Herzkranzgefäße gespritzt, um diese sichtbar zu machen. Der Vorteil dieser Untersuchung ist, dass gegebenenfalls direkt therapeutisch gehandelt werden kann, beispielsweise durch eine Ballondilatation (Erweiterung der Herzkrankgefäße über den Katheter) oder eine Stentimplantation.

Behandlung bei Herzinfarkt

Entscheidend bei der Therapie eines Herzinfarkts sind die ersten zehn Minuten nach Auftreten der Beschwerden. Nur so kann das Absterben von Zellen des Herzmuskels verhindert werden. Die Folgen der gestörten Durchblutung für das Herzmuskelgewebe sind nach sechs Stunden bereits kaum noch zu beheben. Je früher die Behandlung bei einem Herzinfarkt einsetzt, desto höher stehen die Überlebenschancen des Betroffenen.

Um die Ausweitung des Herzinfarktes zu begrenzen, ist es wichtig, die Durchblutung des Herzens schnell wieder herzustellen.

Sofortmaßnahmen bei Eintritt eines Herzinfarkts sind:

  • Den Notarzt alarmieren (Notruf 112 oder die örtliche Notrufnummer des Rettungsdienstes),
  • Ruhelagerung mit erhöhtem Oberkörper,
  • Beruhigen des Betroffenen,
  • Entfernen von beengender Kleidung,
  • Einnehmen von Acetylsalicylsäure (hierdurch kann ein Blutgerinnsel in den Koronararterien verkleinert werden),
  • Durchführen einer Herz-Lungen-Wiederbelebung durch Herzdruckmassage und Atemspende, falls es zu einem Kammerflimmern kommt. Dabei kann das Herz keine Pumpleistung mehr erbringen und schlägt unregelmäßig. Unbehandelt fürht Kammernflimmern innerhalb kurzer Zeit zum Tod.

Die weitere Behandlung des Herzinfarkts erfolgt auf der Intensivstation und unter ärztlicher Aufsicht. In der medizinischen Akutbehandlung stehen heute verschiedene Maßnahmen zur Verfügung, um die verschlossene Herzkranzarterie wieder zu öffnen.

Behandlung von Schmerz, Atemnot und Angst

Die Behandlung des Brustschmerzes ist sehr wichtig, da dies Stress im Körper und somit die Belastung des Herzens reduziert. Hierzu werden eingesetzt:

  • Opiate
  • Thrombozytenfunktionshemmer (ASS, zusätzlich Prasugrel oder Ticagrelor; bei Unverträglichkeit dieser Substanzen: Clopidogrel)
  • Gerinnungshemmer (Antikoagulantien): Enoxaparin, Bivalirudin oder Heparin
  • Sauerstoffgabe (bei Sauerstoffsättigung/SpO2 unter 90 Prozent)
  • Benzodiazepine (zur Beruhigung, falls Opiate nicht anschlagen)
  • Betablocker (gegen erhöhten Puls/Tachykardie)

Behandlung von Kreislaufstillstand und Gefäßverschluss

  • bei Kreislaufstillstand: Defibrillator
  • Herzkatheter: Laut Leitlinien muss ein Herzkatheter innerhalb von zwei Stunden nach dem Herzinfarkt durchgeführt werden. Im mechanischen Verfahren wird zunächst ein Herzkatheter in das Gefäß eingeführt und dieses anschließend mittels eines kleinen Ballons aufgedehnt (Koronar-Angioplastie). Durch die geweitete Arterie kann das Blut das Herz wieder mit Sauerstoff versorgen. In seltenen Fällen ist eine Notoperation notwendig, um das Leben des Betroffenen zu retten.

Wenn kein Herzkatheter innerhalb der ersten zwei Stunden nach dem Infarkt durchgeführt werden kann, weil keine Klinik in der Nähe ist, muss eine Fibrinolyse erfolgen. Das bedeutet die Auflösung des Blutgerinnsels durch Medikamente.

Therapie nach dem Krankenhausaufenthalt

Nach überstandenem Herzinfarkt ist nach der Entlassung aus dem Krankenhaus eine Weiterführung der medikamentösen Therapie empfohlen. Zwölf Monate sollen weiter ASS und ein weiterer Thrombozytenaggregationshemmer eingenommen werden, um die Blutgerinnung zu hemmen und das Blut "dünn" genug zu halten. Wenn der Herzinfarkt eine Herzinsuffizienz oder eine Dysfunktion der linken Herzkammer für den Patienten nach sich zieht, müssen auch Beta-Blocker weiterhin eingenommen werden.

Nach einem Herzinfarkt muss das Cholesterin kontrolliert werden. LDL-Cholesterin sollte unter 70 mg/dl liegen, wozu Statine verordnet werden. Bei weiteren Erkrankungen wie Diabetes oder bereits bestehender Herzinsuffizienz können ACE-Hemmer oder Sartane eingesetzt werden.

ASS: Aspirin gegen Herzleiden

Dr. Heart / Expertenteam

Überlebensraten und Verlauf beim Herzinfakt

Bei einem Herzinfarkt entscheiden die ersten Stunden über den weiteren Verlauf. Nur wenn schnelle Hilfe erfolgt und die Durchblutung des Herzmuskels zeitnah wieder gesichert ist, entstehen keine dauerhaften Schäden. Herzmuskelgewebe, dass geschädigt wird, kann sich nicht regenerieren und vernarbt bindegewebig. Deshalb ist die sofortige Verständigung eines Notarztes extrem wichtig, wenn der Verdacht auf Herzinfarkt besteht.

Von den Menschen, die an einem Herzinfarkt sterben, stirbt über die Hälfte bereits vor der Einlieferung ins Krankenhaus. Man spricht dann vom plötzlichen Herztod. Sobald Betroffene im Krankenhaus versorgt werden und die ersten Tage überstanden haben, überleben die meisten. 80 Prozent der Betroffenen leben auch ein Jahr nach dem Myokardinfarkt noch. Die besten Überlebenschancen haben Menschen mit geringen Riskofaktoren wie jüngeres Lebensalter, Normalgewicht und Nichtraucher.

Männer haben bessere Chancen als Frauen

Auch wenn inzwischen bekannt ist, dass ein Herzinfarkt bei Frauen oft nicht mit den typischen Symptomen auftritt, wird er bei Frauen häufig nicht rechtzeitig erkannt. Da dann die lebensrettenden Maßnahmen erst später einsetzen, überleben auch mehr Männer als Frauen.

Herzinfarkt vorbeugen: gesunder Lebensstil

Einem Herzinfarkt kann durch eine gesunde Lebensführung vorgebeugt werden. Da sich die Risiken für Herzkrankheiten zum Großteil auf den persönlichen Lebensstil zurückführen lassen, können sie von den Betroffenen selbst beeinflusst werden. Dabei ist es wichtig, bereits bei Kindern und Jugendlichen gesunde Lebensgewohnheiten zu etablieren. Doch auch Erwachsene, die wegen ihres Rauchverhaltens, ihres zu hohen Blutdrucks oder einer anderen Vorerkrankung zur Risikogruppe zählen, können noch handeln. Folgende Punkte sollten besonders beachtet werden:

  • ausgewogene Ernährung und Normalgewicht
  • angemessene körperliche Aktivitäten
  • Verzicht auf das Rauchen
  • regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen nutzen
  • anhaltenden Stress vermeiden oder durch Entspannungsübungen und gesunde Lebensführung ausgleichen

Zur ausgewogenen Ernährung wird empfohlen:

  • täglich mindestens fünf Mal Obst oder Gemüse
  • tierische Fette in Maßen
  • wenig Zucker und Weißmehl
  • regelmäßig Nüsse und Samen
  • Brot, Nudeln, Reis und Getreideprodukte bevorzugt in der Vollkornvariante
  • mäßiger Alkoholkonsum: zehn (Frauen) bis 20 (Männer) Gramm Alkohol pro Tag

Wer die Grundregeln einer gesunden Ernährung bisher noch nicht beherzigt, sollte deshalb seinen Speiseplan umstellen, um Herz- und Gefäßerkrankungen wie einem Herzinfakr wirkungsvoll zuvorzukommen.

Ernährung für ein gesundes Herz: Sieben Tipps!

Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen haben ab dem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine kostenlose Vorsorgeuntersuchung (Check-up 35). Ziel dieser Untersuchungen ist es, häufig auftretende Krankheiten frühzeitig zu erkennen. Denn wenn Risikofaktoren für einen Herzinfarkt frühzeitig erkannt werden, kann der behandelnde Arzt rechtzeitig weitere Untersuchungen oder Behandlungen veranlassen.

Leben nach dem Herzinfarkt

Unter einem Herzinfarkt leidet nicht nur der Betroffene: Der Infarkt wirkt sich auch auf Angehörige und Freunde aus. Denn oft verändert dieses einschneidende Ereignis den betreffenden Menschen. Dessen möglicherweise ungewohnte neue Verhaltensweisen können den Umgang mit ihm für andere erschweren. Außerdem sind Familienangehörige sowie Freunde und Bekannte oft unsicher, wieviel sie dem Betroffenen zumuten können. Das kann zur Folge haben, dass es zu einer überstarken Fürsorge kommt, die dem betreffenden Patienten nach dem Infarkt nicht gut tut. Sie kann ihn sogar bremsen, wieder ein aktives selbstbestimmtes Leben aufzunehmen, wie es für seine vollständige Genesung wichtig wäre.

Veränderte Lebenssituation für Betroffene nach Herzinfarkt

Besonders gravierend ist die Situation, wenn Betroffene infolge der Herzerkrankung ihren ursprünglichen Beruf nicht mehr ausüben können und nach dem Infarkt berentet werden. Sie fallen durch den Wegfall der Berufstätigkeit und den damit vorgegebenen Lebensrhythmus oft in ein regelrechtes Loch.

Neue Aufgaben im Haushalt, bei der Gartenarbeit oder auch ein neues Hobby können dann helfen, die entstandene Leere zu überwinden und dem Leben einen neuen Sinn zu geben. Bei dem Prozess, neue Aufgaben im Leben zu finden, können Angehörige und Freunde aktiv unterstützen.

Sinnvoll: Erste-Hilfe-Kurs für Angehörige

Nicht selten werden Angehörige von Menschen, die einen Herzinfarkt hinter sich haben, auch selbst von Ängsten geplagt. Sie sorgen sich, dass sich ein Herzinfakr erneut ereignen könnte und fühlen sich hilflos, weil sie nicht wissen, wie sie sich in einer solchen Situation verhalten sollen.

Generell sollten Angehörige stets die Nummer der Rettungsleitstelle, also die 112, im Kopf haben. Sie sollten außerdem in der Lage sein, im Falle eines Falles aktiv helfen zu können. Dazu gehört, dass man weiß, wie eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchzuführen ist. Das kann in einem Erste-Hilfe-Kurs erlernt werden. Dort wird außerdem vermittelt, welche Maßnahmen im Notfall angezeigt und sinnvoll sind. Erste-Hilfe-Kurse können bei verschiedenen Organisationen wie etwa dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser-Hilfsdienst und den Johannitern belegt werden.

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