Erkältung: Dauer und Verlauf des grippalen Infekts
Eine Erkältung kündigt sich meist mit einem leichten Kratzen im Hals an, dann folgen Schnupfen und Halsschmerzen. Wie lange dauert eine Erkältung? Lässt sich die Genesung beschleunigen? Und wie kann man vorbeugen?
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Erkältung ist der umgangssprachliche Ausdruck für eine Infektion der oberen Atemwege, die meist mit Schnupfen, Halsschmerzen, Husten oder einer Kombination dieser Symptome einhergeht. Mediziner*innen sprechen vom grippalen Infekt.
Artikelinhalte Überblick:
- Symptome & Verlauf
- Dauer einer Erkältung
- Wann ärztlichen Rat?
- Superinfektionen
- Viren & Ansteckung
- Erkältungsdauer verkürzen
- Vorbeugung
Symptome und Verlauf einer Erkältung
Die Zeit, von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkältung kann zwischen ein und zwei Tagen dauern und wird als Inkubationszeit bezeichnet. Die Erkältung folgt oft einem typischen Verlauf:
Tag 1: Meist kündigt sich ein grippaler Infekt eher langsam mit einem unangenehmen Kratzen im Hals an, da sich die eingedrungenen Viren zunächst auf den Schleimhäuten des Mund- und Rachenraumes ansiedeln und dort Entzündungen auslösen.
Tag 2 bis 3: Weitere Anzeichen lassen nicht lange auf sich warten: Der Hals beginnt zu schmerzen, die Nase zu laufen. Erkrankte fühlen sich müde, schlapp und frösteln leicht.
Tag 4 bis 5: Die Erkältung hat nun ihren Höhepunkt erreicht. Typisch sind ausgeprägte Kopf- und/oder Gliederschmerzen, eine erhöhte Temperatur bis hin zu leichtem Fieber. Die laufende Nase ist plötzlich verstopft.
Ab Tag 6: Die Beschwerden klingen langsam wieder ab. Der vorher trockene Husten kann sich vorübergehend zu einem produktiven Husten mit Schleim entwickeln. Gegen Ende der Erkältung wandelt er sich jedoch meist wieder zu einem trocken Reizhusten um.
Die Symptome einer Erkältung ähneln denen einer COVID-19-Erkrankung oder Grippe (Influenza). Zwar kann eine Infektion mit SARS-CoV-2-Viren auch mild verlaufen, sie kann jedoch ebenfalls zu schweren Infektionen der Atemwege, etwa einer Lungenentzündung führen. Auch eine Grippe verläuft schwerer und länger als eine Erkältung. Bei Verdacht auf eine Corona-Infektion oder Grippe sollte daher ärztlicher Rat eingeholt und der Kontakt zu anderen Menschen vermieden werden.
Wie lange dauert eine Erkältung?
Die meisten Erkältungen verlaufen mild. Wenn man sich in der akuten Phase schont, sind Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen in der Regel nach etwa einer Woche wieder abgeklungen. Im Hals kann sich aber noch einige Zeit ein Reizhusten bemerkbar machen, mit dem der Körper anzeigt, dass die Schleimhäute langsam heilen. Dieser kann noch bis zu drei Wochen anhalten.
Manchmal zieht sich eine Erkältung aber etwas länger hin. Das kann unter anderem von folgenden Faktoren abhängen:
dem Gesundheitszustand der Betroffenen: Ältere oder immungeschwächte Menschen leiden meist länger an Erkältungssymptomen.
dem Verhalten während der Erkrankung: Wer sich während einer Erkältung nicht ausreichend schont, riskiert diese zu verschleppen, dann dauert die Infektion noch länger.
den auslösenden Krankheitserregern: Eine Erkältung kann von verschiedenen Viren ausgelöst werden. Je nachdem, welche Krankheitserreger beteiligt sind, variieren Dauer und Schwere der Erkrankung.
Erkältung: Wann ärztlichen Rat einholen?
Sind die Beschwerden nach einer Woche noch nicht besser geworden oder kommen schwere Symptome wie Fieber über 39 Grad Celsius, Halssteifheit, Schüttelfrost, Erbrechen oder Brustschmerzen hinzu, sollten Sie dies unbedingt ärztlich abklären lassen. Bei älteren Menschen, Kindern oder chronisch Kranken ist es ratsam, bereits zu Beginn einer Erkältung eine*n Ärztin*Arzt aufzusuchen. Das gleiche gilt für Menschen mit Vorerkrankungen wie Asthma oder Diabetes.
Zudem kann es bei einer Erkältung allgemein sinnvoll sein, einige Tage daheim zu bleiben und sich richtig auszukurieren. Wird für die Arbeit eine Krankmeldung benötigt, ist ebenfalls ein Besuch in der Arztpraxis erforderlich.
Lifeline/Wochit
Superinfektionen können Erkältungsdauer verlängern
Da das Immunsystem bei Erkältungen ohnehin geschwächt ist, kommt es manchmal zu zusätzlichen bakteriellen Infektionen. Diese sogenannten Super- oder Sekundärinfektionen können weitere Folgeerkrankungen hervorrufen, etwa eine:
- Bronchitis
- Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis),
- Lungenentzündung (Pneumonie)
- Seitenstrangangina,
- Kehlkopfentzündung (Laryngitis) oder
- Mittelohrentzündung (Otitis media).
Wer sich trotz Erkältung nicht schont und etwa Sport treibt, läuft außerdem Gefahr, eine Herzmuskelentzündung zu bekommen.
Auch auf den Besuch in der Sauna sollte man während eines grippalen Infekts verzichten. Saunieren wird lediglich in gesundem Zustand empfohlen. Während einer Erkältung ist der Körper für die Hitzebelastung zu sehr geschwächt.
Grippaler Infekt: Ansteckung mit Erkältungsviren
Erwachsene machen etwa zwei bis vier dieser Infekte pro Jahr durch. Kinder können sogar sechs- bis achtmal im Jahr erkältet sein, weil ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist.
Vor allem im Herbst und Winter kommt es häufig zu Erkältungen. Kühle Temperaturen, feuchtes Wetter, schlecht belüftete Räume und trockene Heizungsluft setzen den Abwehrkräften zu, Schleimhäute in Nase und Mund werden schlechter durchblutet. Die Folge: Krankheitserreger können sich leichter einnisten und eine Erkältung verursachen.
Weitergegeben werden die Erreger über infizierte Personen durch Husten oder Niesen in der Luft (Tröpfcheninfektion) sowie Kontakt mit anderen Menschen oder kontaminierten Gegenständen wie Türklinken oder Trinkgläsern (Schmier- und Kontaktinfektion). Dabei sind Erkrankte insbesondere zu Beginn einer Erkältung sehr ansteckend.
Lässt sich die Dauer einer Erkältung verkürzen?
Ein grippaler Infekt lässt sich nicht wirklich verkürzen, allerdings können Sie den Verlauf positiv beeinflussen und Symptome lindern. Dafür sollten Sie folgende Maßnahmen befolgen:
Gönnen Sie sich ausreichend Ruhe, bis die Infektion vollständig auskuriert ist. Der Körper benötigt jetzt all seine Kraft, um gegen die Krankheitserreger zu kämpfen.
Lindern Sie Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen oder Schnupfen mit Hausmitteln. Bewährt haben sich beispielsweise das Inhalieren mit Wasserdampf oder das Gurgeln von Salzwasser.
Auch frei erhältliche Medikamente aus der Apotheke können dazu beitragen, die Erkältungssymptome abzumildern.
Erkältung vorbeugen: Wie lassen sich Schnupfen und Co. vermeiden?
Die beste Vorbeugung gegen Erkältung ist ein starkes Immunsystem. Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und ausreichend Schlaf stärken die körpereigenen Abwehrkräfte, die den Erkältungsviren (Rhinoviren) Paroli bieten können.
Auch gut befeuchtete Schleimhäute sind wichtig, um die Erreger einer Erkältung und anderer Infektionskrankheiten abzuwehren. Deshalb empfiehlt es sich gerade in der Erkältungszeit zwischen September und März viel Wasser, Saftschorlen und Tee zu trinken sowie regelmäßig zu lüften. Letzteres reduziert die Virendichte in der Luft und damit das Risiko, sich in geschlossenen Räumen eine Erkältung einzufangen.