Früherkennung kann Leben retten

Hautkrebs: Symptome, Ursachen und Behandlung

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Unter Hautkrebs versteht man verschiedene bösartige Veränderungen der Haut. Am häufigsten ist der weiße Hautkrebs. Er ist weniger gefährlich als der schwarze Hautkrebs, da er selten Metastasen bildet. Die Zahl der Fälle von schwarzem Hautkrebs nimmt jedoch ebenfalls zu. Erfahren Sie, an welchen Symptome Sie Hautkrebs erkennen und wie Sie vorbeugen können.

Hautkrebsvorsorge
© Getty Images/Jovanmandic

Kurzübersicht: Hautkrebs

Was ist Hautkrebs? Hautkrebs ist der Überbegriff für verschiedene bösartige Hauterkrankungen. Dazu zählen weißer Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Stachelzellkarzinom), schwarzer Hautkrebs sowie seltenere Hautkrebs-Formen (etwa das Merkelzellkarzinom).

Symptome: Je nach Form des Hautkrebses können die Anzeichen sehr unterschiedlich sein. Körperliche Symptome spüren Betroffenen bis zum Zeitpunkt der Diagnose häufig nicht, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig sind.

Ursachen: Der Hauptrisikofaktor für Hautkrebs ist übermäßige UV-Strahlung.

Vorsorge: Zur Prävention von Hautkrebs sollten intensive Sonnenbäder und vor allem Sonnenbrände vermieden werden. Zudem ist eine regelmäßige Kontrolle von Hautveränderungen in der dermatologischen Praxis ratsam.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Schwarzer Hautkrebs oder Muttermal? Diese Bilder helfen beim Erkennen!

Häufigkeit von Hautkrebs

Die Häufigkeit von weißem Hautkrebs nimmt seit Jahrzehnten kontinuierlich zu. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe erkrankten im Jahr 2021 in Deutschland mehr als 308.000 Menschen neu an Hautkrebs. Von 100.000 Menschen wurde demnach bei 370 Personen Hautkrebs diagnostiziert, davon bei 320 weißer Hautkrebs.

Aber auch die Zahl der Neuerkrankungen von schwarzem Hautkrebs ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Im Jahr 2021 erkrankten 50 von 100.000 Menschen an dieser Tumorart, die auch als malignes Melanom bezeichnet wird. Unbehandelt können die Krebszellen über die Blut- und Lymphbahn weiter in den Körper streuen. In der Folge siedeln sie sich in andere Organe an und bilden dort sogenannte Metastasen (Tochtergeschwülste).

Schwarzer Hautkrebs betrifft nicht nur ältere Menschen – etwa 50 Prozent sind zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 64 Jahre. Bei Frauen zwischen 20 und 29 Jahren ist das maligne Melanom inzwischen die häufigste Kreberkrankung. Bei Männern handelt es sich in dieser Altersgruppe um die dritthäufigste Krebsart.

Hautkrebs: Welche Arten gibt es?

Bei Hautkrebs werden mehrere Arten unterschieden, je nachdem, welche Zellen in der Haut unkontrolliert wachsen. Sie sind unterschiedlich bösartig und gefährlich. Die Wichtigsten sind:

  • Schwarzer Hautkrebs (malignes Melanom) ist die aggressivste Form von Hautkrebs. Meist handelt es sich um einen dunklen unregelmäßig gefärbten Hautfleck. Der Tumor entsteht meist spontan auf zuvor unauffälliger Haut. Auslöser sind vor allem Mutationen, die durch UV-Schäden hervorgerufen wurden.

  • Basalkarzinom (Basaliom) ist die weltweit häufigste Form von Hautkrebs. Der semimaligne (halbbösartige) Tumor ist wesentlich ungefährlicher als das maligne Melanom. Ein Basaliom geht vom embryonalen Haarkeim – vereinfacht gesagt der Haarwurzel – aus und kann benachbartes Gewebe befallen. Betroffen sind vor allem chronisch lichtexponierte Hautstellen wie die Handoberflächen oder das Gesicht, hier insbesondere die Nase. Basaliome können wie offene Wunden, glänzende Beulen oder rosa Wucherungen aussehen.

  • Plattenepithelkarzinom (Stachelzellkarzinom, Spinaliom): Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Form des weißen Hautkrebses, der unterschiedliche Erscheinungsformen haben kann. Meist zeigen sich raue, schuppige Stelle oder warzenartige Erhebungen. Hornzellen (Keratinozyten) der äußeren Hautschicht verändern sich zu bösartigen Krebszellen. In den meisten Fällen geht dem Plattenepithelkarzinom eine aktinische Keratose voraus.

Was ist eine aktinische Keratose?

Die aktinische Keratose ist eine Vorstufe des Plattenepithelkarzinoms und entsteht wie dieses auf besonders sonnenexponierten Hautarealen. In zirka zehn Prozent der Fälle entwickelt sich eine aktinische Keratose weiter zu einem Plattenepithelkarzinom.

Symptome: Wie lässt sich Hautkrebs erkennen?

Die Symptome von Hautkrebs sind je nach Hautkrebsart unterschiedlich. Beim Basalzellkarzinom und beim Spinaliom treten Hautveränderungen vor allem an sonnenexponierten Körperstellen wie Nase, Stirn, Unterarmen, Kopfhaut (insbesondere bei einer Glatze) oder den Ohren auf. Hier kommt es meist zunächst zu Verhärtungen der Haut, später zu nässenden Geschwüren oder Krusten.

Ein malignes Melanom kann dagegen überall am Körper vorkommen, auch an Stellen, die wenig Sonnenlicht ausgesetzt sind, wie Finger- und Fußnägel oder Schleimhäute im Genitalbereich.

Folgende Anzeichen sollten von einem*einer Hautarzt*Hautärztin abgeklärt werden:

  • Veränderung von Pigmentflecken und Muttermalen (Form, Farbe, Erhabenheit)

  • Hautveränderungen wie Flecken oder Krusten, die nicht innerhalb weniger Wochen abheilen

  • Auftreten rauer, trockener Hautstellen (Keratosen) an Körperstellen, die ständig dem Licht ausgesetzt sind

Hautkrebs: Ursachen und Risikofaktoren

Als wichtigster Auslöser von Hautkrebs gilt ultraviolette (UV-)Strahlung, insbesondere bei intensiver Sonnenbelastung. Die Haut kann sich vor der Wirkung der UV-Strahlen nur in gewissem Umfang selbst schützen. Ist die Strahlung jedoch intensiv und dringt in tiefere Schichten vor, kann sie die Erbsubstanz (DNA) schädigen.

Aber nicht nur die natürliche Sonne, auch die UV-Strahlung künstlicher Sonnenbänke kann Sonnenbrand auslösen und die Entstehung von Hautkrebs begünstigen. Bei häufigem Sonnenstudiobesuch kann das Risiko sogar um das Zweieinhalb- bis Dreifache ansteigen.

Risikofaktoren: Wer ist besonders gefährdet?

  • Menschen mit hellem Hauttyp und Sommersprossen, da sie nur über einen geringen Eigenschutz gegenüber UV-Strahlung verfügen

  • Menschen, die über Jahre hinweg täglich starker UV-Strahlung ausgesetzt sind – zum Beispiel berufsbedingt – können ein erhöhtes Risiko haben, an Hautkrebs zu erkranken.

  • Auch die Gene spielen eine Rolle. Sind bereits Fälle von Hauttumoren in der Familie bekannt, kann das Risiko erhöht sein.

  • Wer viele Pigmentmale hat, ist ebenfalls womöglich gefährdet, da sich Muttermale zu Hautkrebs entwickeln können.

Therapie von Hautkrebs

Welche Therapie infrage kommt, hängt von Art und Stadium des Hautkrebses ab. In der Regel wird versucht, den Tumor möglichst vollständig zu entfernen und die Betroffenen dauerhaft zu heilen (kurative Therapie). Ist dies nicht möglich, wird versucht, den Tumor zu kontrollieren und die Lebensqualität zu erhalten (palliative Therapie).

Dafür kommen verschiedene Therapie-Optionen zum Einsatz, etwa:

  • medikamentöse Therapie
  • Operationen
  • Kältebehandlung
  • Chemo- und Strahlentherapie

Beim schwarzen Hautkrebs gilt eine operative Entfernung als effektivste Behandlungsmethode. Eine Bestrahlung kommt vor allem bei Melanomen in Betracht, die bereits weit fortgeschritten sind, nicht operiert werden können oder Metastasen gebildet haben.

Heilungschancen beim malignen Melanom

Grundsätzlich sind die Heilungschancen bei schwarzem Hautkrebs vom Stadium der Erkrankung und der Dicke des Tumors abhängig. Ist der Tumor noch dünn (weniger als 1 Millimeter) und wächst nur in der Oberhaut, liegt die Zehn-Jahres-Überlebensrate nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft bei 96 Prozent. Dringt der Tumor tiefer in die Haut ein, entscheidet vor allem die Wachstumsgeschwindigkeit der gestreuten Zellen, wie hoch die Überlebenschancen sind.

Krebs vorbeugen: Welche vermeidbaren Risikofaktoren gibt es?

So können Sie Hautkrebs vorbeugen

UV-Strahlung gilt bei allen Hautkrebsarten als größter Risikofaktor. Ein optimaler Sonnenschutz ist daher unerlässlich. Je früher der Tumor erkannt wird, desto besser ist die Prognose. Um Hautkrebs vorzubeugen beziehungsweise rechtzeitig zu erkennen, sind daher folgende Tipps ratsam:

  • Sonnenschutz: Lange Sonnenbäder sollten vermieden und Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF) verwendet werden. Auch Kleidung wie langärmelige Hemden oder ein breitkrempiger Hut schützen vor UV-Strahlung. Vom Besuch im Solarium wird abgeraten.

  • Selbstuntersuchung der Haut: Eine regelmäßige Kontrolle der Haut nach der ABCDE-Regel ist wichtig. Verändert sich beispielsweise das Aussehen von Leberflecken, sollte dies rasch abgeklärt werden.

  • Dermatologische Untersuchungen: Die Haut sollte regelmäßig von Ärzt*innen untersucht werden, insbesondere wenn aufgrund einer familiären Vorgeschichte ein erhöhtes Hautkrebs-Risiko besteht.

     

Hautkrebs-Früherkennung durch Screening

In Deutschland haben alle gesetzlich Versicherten ab 35 alle zwei Jahre Anspruch auf eine kostenfreie Hautkrebs-Vorsorgeuntersuchung.

Beim Hautkrebs-Screening erfragen Hautärzt*innen zunächst die Krankengeschichte und eventuelle Hautkrebserkrankungen in der Familie (Anamnese). Anschließend werden die gesamte Haut einschließlich der Kopfhaut, alle sichtbaren Schleimhäute sowie die Nägel untersucht. Dafür müssen sich Patient*innen vollständig entkleiden. Ergibt sich ein auffälliger Befund, werden weitere Untersuchungen veranlasst.

Das gesamte Screening dauert etwa 20 Minuten. Die Kosten dafür werden von der Krankenkasse übernommen. Zusatzleistungen, etwa die Dokumentation per Video oder Entfernung von gutartigen Muttermalen, müssen selbst gezahlt werden.

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