Körper- und Mundgeruch: Kein Tabuthema mehr
Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüftUnangenehmer Mund- oder Körpergeruch wird oft mit mangelnder Hygiene in Verbindung gebracht. Manchmal stecken jedoch schwerwiegende Erkrankungen dahinter. Betroffene suchen meist aus Schamgefühlen keine ärztliche Hilfe. Welche Ursachen für Mund- und Körpergeruch es gibt.
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Artikelinhalte im Überblick:
So entsteht der individuelle Körpergeruch
Im Sommer oder nach dem Sport stark zu schwitzen, ist normal. Schweiß hat eine wichtige physiologische Funktion: Er kühlt den Körper herunter, sodass dieser eine konstante Temperatur halten kann. Schweiß ist eigentlich geruchlos, erst wenn sich Bakterien auf der Haut im feuchtwarmen Milieu vermehren, bilden sich unangenehme Gerüche.
Jeder Mensch riecht anders, besonders bei der Wahl der*des Partner*in spielt der individuelle Körpergeruch eine wichtige Rolle für die Anziehung. Die Gene und das Mikrobiom, also die Bakterien auf der Haut, sind für den individuellen Geruch entscheidend. Je enger verwandt Menschen miteinander sind, desto ähnlicher riechen sie.
Es gibt zwei Arten von Schweißdrüsen: Die individuelle Geruchsnote wird durch die geruchsbildenden (apokrinen) Schweißdrüsen gebildet, welche sich vorwiegend im Bereich der Achseln und des Genitalbereichs befinden. Sie entwickeln sich erst mit der Pubertät, Kinder haben deshalb noch keinen so eindeutigen Körpergeruch. Die apokrine Schweißbildung wird durch Hormone gesteuert. Neben Wasser ist jedoch Fett und Eiweiß in apokrinen Schweiß enthalten, durch bakterielle Zersetzung dieser Bestandteile entsteht der individuelle Körpergeruch.
Welche Ursachen hat veränderter Körpergeruch?
Auch wenn der Köpergeruch genetisch bedingt ist, kann er sich manchmal verändern. Lebensmittel, die dazu beitragen sind unter anderem Knoblauch und Zwiebeln: Die Ausdünstungen machen sich nicht nur als Mundgeruch bemerkbar, sondern am ganzen Körper. Auch andere Kräuter und Gewürze können den individuellen Geruch kurzzeitig verändern.
Ebenso können Krankheiten den Körpergeruch beeinflussen, wie beispielsweise bei Diabetes mellitus oder auch bei Lebererkrankungen.
Verändert sich der Körpergeruch auffällig und nachhaltig, sollte dringend ärztlicher Rat eingeholt werden. Auch vermehrtes Schwitzen sollte medizinisch abgeklärt werden, hormonelle Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen können die Ursache sein.
Mundgeruch: Was sind die Ursachen?
Unangenehm riechende Atemluft wird oftmals auf mangelnde Zahnhygiene geschoben und in der Tat ist die falsche Pflege eine der häufigsten Ursachen für Mundgeruch. Besonders häufig wird unter anderem die Reinigung der Zunge vernachlässigt: Bakterien können sich auf der rauen Oberfläche gut vermehren, Nahrungsrückstände zersetzen und als Stoffwechselprodukt die unangenehm riechenden Gase produzieren. Wichtig ist deshalb neben dem regelmäßigen Zähneputzen, auch die Reinigung der Zunge sowie die Verwendung von Zahnseide, um Nahrungsreste und Bakterien effektiv loszuwerden und Mundgeruch vorzubeugen.
Zudem können die falschen Lebensmittel und Getränke sowie Fastenkuren zu Mundgeruch führen. Hält das Problem an, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden: Auch wenn der Auslöser häufig im Mund selbst und in der Ernährung liegt, können ebenfalls Erkrankungen wie Mandelentzündung, Diabetes mellitus und sogar Tumore als Grund für den übel riechenden Atem infrage kommen. Erste*r Ansprechpartner*in kann der*die Zahnarzt*Zahnärztin sein.
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