Juckender Hautausschlag, nässende Bläschen oder Wunden mit Krusten? Wenn das Kind an einer Hautkrankheit leidet, machen sich Eltern oft große Sorgen. 45 Bilder verraten, um welche Hautkrankheit es sich handeln könnte, welche Symptome typisch sind, ob sie ansteckend ist und welche Therapie möglicherweise helfen kann.
Die in dieser Bildergalerie zur Verfügung gestellten Informationen dienen lediglich als erste Orientierung und ersetzen in keinem Fall einen Arztbesuch, wenn Beschwerden bestehen. Entdecken Sie Hautveränderungen bei Ihrem Kind, sollten Sie in jedem Fall den Rat eines Mediziners einholen, der dann einen Blick auf die Haut wirft. Erster Ansprechpartner ist der Kinderarzt oder Dermatologe.
Hautkrankheiten bei Kindern erkennen

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Blase nach Insektenstich
Das Bild zeigt eine in der Oberhaut liegende, prall gefüllte Blase (Bulla intraepidermal – Culicosis), die sich infolge eines Mückenstichs gebildet hat. Die Größe kann variieren von erbsengroß bis größer. Eine gelbe Färbung und runde bis ovale Form sind typisch für solche Blasen.

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Blase nach Insektenstich
Ebenfalls Blasenbildung in ovaler Form nach Insektenstich. Vor allem bei Kindern mit einer Neigung zu Überempfindlichkeitsreaktionen, also Allergien, zu beobachten. Betroffene verspüren einen heftigen Juckreiz und die Blase heilt nur langsam ab.

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Bild von Hautkrankheit Bullöses Pemphigoid
Ein bullöses Pemphigoid (Bullae subepidermal) tritt bei einer Bildung von Autoantikörpern bei Erwachsenen, seltener auch im Säuglingsalter sowie im frühen Schulalter auf. Seltenere mögliche Auslöser sind Medikamente, Licht, Bestrahlung oder Impfungen. Häufig an Kniekehlen und Armbeugen oder im Gesicht auf normaler oder geröteter Haut. Die betroffenen Stellen jucken und heilen in der Regel narbenlos ab. Bei Kleinkindern sollte sexueller Missbrauch in die Differentialdiagnose einbezogen werden, sofern die Bläschen im Genitalbereich auftreten. Ebenfalls differentialdiagnostisch zu berücksichtigen: Äußerst selten bildet sich bei Kindern an Schleimhäuten ein vernarbendes Pemphigoid, bei dem es zur Erblindung kommen kann.
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Blasen und Narben infolge einer bakteriellen Infektion
Bei der Impetigo contagiosa handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die von Staphylokokken oder Streptokokken ausgelöst wird. Die Ansteckung erfolgt über eine Schmierinfektion, also durch körperlichen Kontakt mit erkrankten Personen. Die Hautkrankheit tritt bei Kindern häufig auf, Kleinkinder mit atopischem Ekzem (Neurodermitis) sind besonders häufig betroffen. Das Gesicht, die Mundwinkel, die Kopfhaut und die Hände sind bevorzugt befallen. Es entstehen kleine bis erbsengroße, leicht zerstörbare, unter der Hornhaut gelegene Bläschen auf geröteter Haut mit klarem, gelb-weißem oder gelbem, eitrigem Sekret gefüllt.
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Bild von eitrigen Krusten (ebenfalls bei Impetigo contagiosa)
Auch eine Krustenbildung mit Eiter ist typisch bei einer Impetigo contagiosa. Die Entzündungsherde können sich rasch vergrößern. Eine großflächige Impetigo contagiosa kann für Neugeborene aufgrund der noch unzureichenden Hautbarriere bedrohlich sein. Häufig ist das Allgemeinbefinden beeinträchtigt und es kommt zu Lymphknotenschwellungen; bei schweren Formen kann Fieber auftreten.
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Bläschenbildung bei Hautkrankheit Impetigo contagiosa
Spezielle Form von Impetigo Contagiosa mit unter der Hornschicht gelegenen Bläschen.
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Bild von Vernarbung durch Lichtallergie
Das Bild zeigt atrophes Narbengewebe, das heißt, dass die Narben unterhalb des normalen Hautniveaus liegen, was eine leichte Einsenkung der Haut mit sich bringt. Auslöser für die Vernarbung ist eine seltene Form der Lichtallergie (Hydroa vacciniformia) ohne bekannte Ursache. Nach Lichtexposition bilden sich zunächst blutende Blasen, die dann verkrusten und schließlich vernarben. Am häufigsten sind Jungen vor dem zehnten Lebensjahr betroffen. Befallen sind häufig das Gesicht, der Handrücken sowie die Ober- und Unterarme. Das Allgemeinbefinden ist beeinträchtigt und auch Fieber ist ein mögliches Begleitsymptom.
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Narbe nach Verbrennung
Das Bild zeigt eine vergößerte, überschießende Narbe infolge einer Verbrennung. Je nach Lokalisation kann eine solche Narbe zu Bewegungseinschränkungen führen.
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Bild von nässender Kruste bei Neurodermitis
Bei einem atopischen Ekzem, besser bekannt als Neurodermitis, kommt es häufig zu nässenden Wunden, die verkrusten. Kinder sind besonders häufig betroffen. Die Krankheit tritt bei 60 Prozent der Betroffenen innerhalb des ersten Lebensjahres auf, bei weiteren 30 Prozent bis zum vierten Lebensjahr. Bevorzugt betroffen sind unter anderem der Kopf, das Gesicht, hier insbesondere die Wangen, sowie die Arm- und Kniebeugen.
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Angeborene Zyste
Angeborene Fehlbildung in Form einer Zyste. Es handelt sich um unter der Haut liegende (subkutane), prall-elastische Knoten im Kopf- oder Halsbereich. Sekundärinfektionen sind möglich.
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Plaque bei Hautkrankheit Lichen ruber
Die Knötchenflechte (Lichen ruber) ist eine nicht ansteckende Hauterkrankung. Bei einer plattenartigen Erhabenheit der betroffenen Hautstellen spricht man von Plaque. In diesem Bild ist die Knötchenflechte großflächig am rechten Fuß.
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Grieskörner unter der Haut
Grieskörner (Milien), auch bekannt als Hautgries, im Schläfenbereich. Bei Milien handelt es sich um Zysten in Form von sehr kleinen, weißen, abgekapselten Perlen aus Horngewebe, die unter der Haut liegen. Je nach Ursache gibt es verschiedene Arten von Grieskörnern. In der Regel handelt es sich bei diesen um ein rein kosmetisches Problem.
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Bild von Schleimzyste
Schmerzunempfindliche Schleimzyste (Cystis) mit hautfarbener Oberfläche an der Unterlippe.
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Hautveränderung durch vererbte Hautkrankheit
Rote, scharf umrandete Hautveränderung infolge der Erbkrankheit Schmetterlingshaut (Epidermolysis bullosa). Bei dieser Erkrankung sind einzelne Hautschichten nicht wie bei gesunder Haut richtig miteinander verbunden. Es können sich Blasen ausbilden oder oberflächliche Wunden (wie hier im Bild) entstehen. Erprobt werden derzeit neue Therapiemethoden mittels Stammzellen, die schweren Hautveränderungen beim Abheilen verhelfen sollen.
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Oberflächliche Hautveränderung namens Staphylococcal Scalded Skin Syndrom (SSSS)
Bei dieser Erkrankung kommt es zu Hautrötungen (Erythem). An betroffenen Stellen bilden sich flache Blasen aus, die aufplatzen. Die Haut schält sich ab und es bleiben wunde Stellen zurück, die Verbrühungen ähneln (wie auf dem Bild zu sehen). Begleitet werden die Hautveränderungen von Fieber, Schüttelfrost und allgemeinem körperlichem Unwohlsein. Betroffen sind vor allem Kinder und Neugeborene. Da die Erkrankung durch Staphylokokken ausgelöst wird, kann sie wirkungsvoll mit Antibiotika behandelt werden.
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Hautkrankheit: Ulcus mit Nekrose
Schlecht heilende Wunde/Geschwür (Ulkus) mit abgestorbenem Gewebe (Nekrose) bei der Erkrankung Aplasia cutis congenita. Dabei handelt es sich um einen seltenen, angeborenen Defekt, bedingt durch äußere Faktoren während der Schwangerschaft, zum Beispiel Medikamente oder Infektionen. Das Hauptmerkmal dieser Erkrankung ist das Fehlen der obersten Hautschicht (Epidermis). Je nach Schweregrad heilen die wunden Stellen mehr oder weniger gut ab und hinterlassen Narben. Betroffene leiden häufig auch unter Anomalien der Augen, des Herzens und/oder der Extremitäten.
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Vernarbte Haustellen infolge der Hautkrankheit Prurigo simplex
Bei der Hauterkrankung Prurigo simplex kommt es schubweise zur Ausbildung von hellroten, kleinen Knötchen (ähnlich wie Mückenstiche). Die vom Hautausschlag betroffenen Bereiche – oft an Oberarmen, Oberschenkeln und Gesäß – jucken stark. Diesem Juckreiz sollten Betroffene nicht nachgeben, da sonst die Gefahr von Infektionen besteht und nach Krustenbildung auffällige Narben – wie auf dem Bild zu sehen – entstehen. Was die Erkrankung auslöst, ist bislang nicht genau bekannt. Als mögliche Ursachen werden unter anderem hormonelle Störungen und Lebererkrankungen angenommen. Die Therapie ist oft schwierig. Vielfältige Methoden kommen zum Einsatz, etwa eine Lichttherapie und Gabe von Antihistaminika, Glukokortikoiden und Psychopharmaka.
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Atopisches Ekzem im Bereich des unteren Rückens und Gesäßes
Juckende, wunde und teilweise vernarbte Hautveränderungen bei Neurodermitis.
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Bild von Café-au-lait-Fleck
Aufgrund seiner milchkaffeeähnlichen Färbung wird der Hautfleck Café-au-lait-Fleck genannt. Oft tritt ein solcher, meist ovaler, scharf begrenzter Fleck am Oberkörper sowie an Extremitäten auf. Bei mehr als fünf Flecken sollte eine Neurofibromatose – eine Multiorganerkrankung infolge von Fehlbildungen während der Embryonalentwicklung – ausgeschlossen werden. In den meisten Fällen handelt es sich um ein rein kosmetisches Problem, das mittels Laser therapiert werden kann.
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Bild von Feuermal: Ungefährliche Hautkrankheit
Ein Feuermal (Naevus flammeus) besteht bereits bei der Geburt und tritt meist am Kopf, am Oberkörper sowie an Extremitäten auf. Es handelt sich hier um eine harmlose Hautveränderung. Die Farbintensität steigt mit zunehmendem Alter. Je nach Lokalisation und Ausprägung leiden die Betroffenen aus kosmetischen Gründen teilweise sehr. Die Ursache ist bislang unklar.
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Schmutztätowierung: Makula
Bei einer Schmutztätowierung handelt es sich um Einlagerungen von Schmutzpartikeln unter der Haut. Sie werden hauptsächlich durch Schreckschuß- oder Gaspistolenverletzungen hervorgerufen. Andere Ursachen können Unfälle, etwa ein Sturz auf Schotter oder Explosionen von Feuerwerkskörpern sein. Je schneller die Partikel von Ärzten nach dem Einschluss entfernt werden, umso besser ist der Behandlungserfolg.
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Nekrose: Hautkrankheit bei Pityriasis lichenoides acuta
Die Ursache der Hauterkrankung Pityriasis lichenoides acuta ist bisher unbekannt. Sie tritt häufig in Herbst- und Wintermonaten, vor allem bei Vorschulkindern, selten bei Kleinkindern, auf. Auf den roten Hautveränderungen bilden sich Bläschen und in der Folge Nekrosen mit rotschwarzer Kruste. Die abgestorbenen/absterbenden Hautpartien sind nur selten schmerzhaft oder jucken. Fieber und Kopfschmerzen sind möglich. Das Gewebe heilt vernarbend ab und ist depigmentiert (farblos). Häufig ist ein Verlauf über Wochen bis Monate zu beobachten.
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Bild von Hautausschlag durch Virusinfektion
Das Bild zeigt einen durch Viren verursachten Hautausschlag namens Erythema nodosum mit kleinen, roten, schmerzhaften Knoten (Papeln). Betroffene leiden unter einem allgemeinen Krankheitsgefühl und Fieber. Die Erkrankung bildet sich innerhalb von drei bis vier Wochen zurück, häufig bricht sie erneut aus.
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Bild von Neurofibromen
Neurofibrome sind stecknadelkopf- bis erbsengroße, weiche, hautfarbene Tumoren und treten bei der erblich bedingten Krankheit Neurofibromatose auf. Ausprägung und Verlauf sind individuell sehr unterschiedlich. Bei einigen bilden sich lediglich ein paar Neurofibrome und/oder Café-au-lait-Flecken – Beschwerden bleiben aus. Schwere Krankheitsverläufe mit Komplikationen wie Wirbelsäulenverkrümmungen sind relativ selten. Neurofibromatose ist nicht heilbar.
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Hautkrankheit Fibrolipom
Lipome sind gutartige, örtlich begrenzte Ansammlungen von Fettgewebe. Von einem Fibrolipom – wie hier auf dem Bild zu sehen – spricht man, wenn ein größerer Anteil von Bindegewebe innerhalb des Fettgeschwulstes liegt.
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Bild von Hautkrankheit durch vulgäre Warze
Vulgäre Warzen (Verruca vulgaris) treten plötzlich auf. Ursache für die Warzen ist eine Infektion mit dem Humanen Papillomvirus (HPV). Typisch ist eine glatte, später zerklüftete, raue Oberflächenstruktur der Warzen, die sich irgendwann spontan zurückbilden.
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Bild von Dellwarzen (Mollusken)
Die Viruserkrankung tritt vor allem bei Kindern bis zu fünf Jahren auf und äußert sich in der Ausbildung von Dellwarzen (Mollusca contagiosa). Übertragen werden die Viren durch direkten Kontakt oder Schmierinfektion. Die Mollusken gehen im Normalfall innerhalb von Wochen oder Monaten von selbst zurück. Möglich ist auch eine medikamentöse Behandlung und nur in seltenen Fällen werden die Dellwarzen chirurgisch entfernt.
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So sieht die Hautkrankheit Knötchenflechte aus
Bei Knötchenflechten (Lichen ruber planus) handelt es sich um eine nicht ansteckende Hautkrankheit mit juckenden, knötchenartigen Verdickungen der Haut mit glänzender Oberfläche und weißgrauen Streifen. Die Ursache ist nicht bekannt und der Verlauf meist über mehrere Monate. Die Knötchen heilen ab, es bleiben allerdings häufig Pigmentierungen zurück.
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Bild von Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris)
Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) ist eine häufige, chronisch-entzündliche Hauterkrankung. Typisch sind scharf begrenzte, runde Plaques mit weißlichen Schuppenkrusten. Psoriasis vulgaris ist häufig mit Juckreiz und Nagelveränderungen verbunden. Meist bildet sich die Schuppenflechte im Kindesalter zurück, häufig treten die Hautveränderungen nach der Pubertät und zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr wieder auf.
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Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) II
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Aussehen von Schuppenflechte mit Bläschen (Psoriasis pustulosa)
Bei dieser speziellen Form von Schuppenflechte ist eine intensive Rötung der betroffenen Hautpartien zu erkennen sowie stecknadelkopfgroße, weißlich-gelbe Pusteln, die häufig zusammenfließen. Ein langzeitiger Verlauf, begleitet von Nagelveränderungen, ist typisch.
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Gutartiger Hauttumor (Naevus sebaceus)
Das Bild zeigt eine flächige Hautveränderung am Kopf. Es handelt sich um einen angeborenen, gutartigen, gelblichen bis lachsfarbenen Hattumor (Naevus sebaceus). Der Tumor verursacht in der Regel keine Beschwerden und ist harmlos. Einige Betroffene empfinden die Hautveränderungen aber aus kosmetischen Gründen als störend. Eine chirurgische Entfernung ist möglich.
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Hautkrankheit: Bläschen bei Gürtelrose (Herpes zoster) I
Eine Gürtelrose (Herpes zoster) ist das zweite Gesicht der Windpocken. Auslösende Erreger sind ist wie auch bei Windpocken Varizella-Zoster-Viren. Jeder, der bereits Windpocken hatte, kann daran erkranken. Bei Kindern tritt Gürtelrose vor allem bei einer Immunsupression auf, also wenn das körpereigene Immunsystem medikamentös unterdrückt wird und die Anfälligkeit für Krankheiten steigt.
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Bläschen bei Herpes zoster II
Typisch für Gürtelrose sind in der Oberhaut gelegene (intraepidermal) Bläschen. Häufig betroffene Stellen sind Gesicht, Arme und Thorax.
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Aussehen von Gürtelrose Herpes zoster (Vesicula intraepidermal)
Bei Gürtelrose (Herpes zoster) können die Blasen auch innerhalb der Oberhaut liegen (wie auf diesem Bild). Sie haben eine rund bis rundovale Form und meist praller Konsistenz. Die Farbe reicht von gelb bis rötlich (hämorrhagisch).
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Bläschen bei Hautkrankheit Dermatitis herpetiformis (Morbus Duhring)
Von einer Dermatitis herpetiformis sind vor allem Jungen zwischen dem zweiten und siebten Lebensjahr betroffen. Hauptsymptom sind unter der Oberhaut gelegene Bläschen, die jucken und brennen. Ursache ist eine Glutensensitivität beziehungsweise Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Durch Enzymreaktionen der Haut entstehen die oft an Extremitäten, Nacken und Schultern symmetrisch auftretenden Bläschen.
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Bild von Haarwurzelentzündung (Follikulitis)
Bei der Follikulitis handelt es sich um eine Entzündung der Haarfollikel, weshalb vor allem stark behaarte Körperregionen betroffen sind. Verursacht wird die bakterielle Infektion meist durch Bakterien, die sich natürlicherweise auf der Haut befinden. Die Erreger sollten mit einem Antiseptikum bekämpft werden. In der Regel heilt eine solche Haarwurzelentzündung folgenlos ab, selten entzündet sich das umliegende Hautgewebe.
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Eiterbläschen bei Krätze (Skabies)
Ursächlich für Krätze ist das Eindringen von Milben (Sarcoptes scabiei) in die Haut. Eine Ansteckung erfolgt durch körperlichen Kontakt mit Betroffenen, selten auch durch den Kontakt mit kontaminierter Kleidung. Krätze verursacht einen starken – vor allem nächtlichen – Juckreiz. Die Hautkrankheit kann gut behandelt werden und bei guter Körperhygiene sind meist ur wenige Hautveränderungen zu erwarten.
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Eiterbläschen bei Erythema toxicum neonatorum
Erythema toxicum neonatorum ist eine bei Neugeborenen – meist zwölf bis 24 Stunden nach der Geburt – auftretende Erkrankung der Haut mit unbekannter Ursache. Die Hautveränderungen (nicht klar abgegrenzte, entzündliche Rötungen mit stecknadelkopfgroßen Pusteln) heilen meist spontan ab.
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Bild von Eiterbläschen bei Morbus Behçet
Für die sehr seltene rheumatische Erkrankung Morbus Behçet sind schmerzhafte, entzündete Eiterpusteln typisch. Die Behandlung hängt von der Stärke der Beschwerden ab. In leichten Fällen kann eine lokale Behandlung mit Schmerzmitteln und Salben ausreichen. Bei schwerwiegenderen Verläufen werden entzündungshemmende Medikamente oral eingenommen.
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Rhagade am Mundwinkel bei Neurodermitis
Auf dem Bild sieht man eine Rhagade, einen kleinen Einriss der Haut am Mundwinkel. Diese Hautverletzungen sind bei weniger ausgeprägten Formen von Neurodermitis (Atopisches Ekzem) typisch.
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Rhagade am Ohr beim Atopischen Ekzem
Die Hauteinrisse (Rhagade) können neben dem Mundwinkel auch am Ohr auftreten. Als Ursache kommen eine trockene Haut, Verletzungen durch zum Beispiel Kratzen oder Infektionen infrage. Die Farbe ist hell- bis dunkelrot. Um Komplikationen zu vermeiden, sollte das Ekzem vom Arzt behandelt werden.
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Hautveränderungen bei Erythema anulare centrifugum
Bei der akut auftretenden Erkrankung Erythema anulare centrifugum zeigen sich lachsfarbene bis rosafarbene – selten auch schuppende – Flecken auf der Haut. Als Ursache wird eine allergische Reaktion auf Streptokokken vermutet. Die Hautveränderungen treten bei Kindern häufig im Zusammenhang mit akutem rheumatischem Fieber auf und bilden sich nach Tagen bis Monaten spontan zurück.
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Schuppende, sich ablösende Haut bei Hautkrankheit Ichthyosis
Bei einer Ichthyosis handelt es sich um eine genetisch bedingte Hauterkrankung, bei der es zu einer starken Schuppenbildung der Haut kommt. Zu Beginn einer Ichthyosis sind pergamentpapierartige Hautveränderungen zu beobachten. Später löst sich die Haut an den entsprechenden Stellen schuppend ab. Therapiemöglichekeiten sind die Entfernung von Verhornungen, eine Versorgung mit Salben sowie die Gabe von Medikamenten.
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Hautveränderung namens Necrosis
Eine Nekrose (Necrosis) zeichnet sich durch eine scharf abgegrenzte, runde bis ovale, dunkelgraue bis schwarze Hautveränderung aus – mit oder ohne Krustenbildung. Ursächlich ist eine Störung der Blutversorgung aufgrund von Verätzung Verbrennung oder Erfrierung.
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Ekzem Excoriatio Pruriginöses
Das pruriginöse Ekzem ist eine stark juckende Hautveränderung, die hauptsächlich bei Erwachsenen auftritt. Ist die Haut großflächig betroffen, spricht man von einer Exkoriation. Bei diesem Defekt sind die unteren Hautschichten freilegt. Meist sind auch oberflächliche Gefäße betroffen, was punktförmige Blutungen verursacht.
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Hautveränderung namens Erosio Windeldermatitis erosiv
Das Bild zeigt eine Windeldermatitis. Diese tritt bei Säuglingen durch einen verlängerten Kontakt der Haut mit Urin auf. Es zeigen sich scharf begrenzte, helle bis dunkle, zum Teil nässende Entzündungen der Haut. Die Schmerzhaftigkeit variiert in Abhängigkeit der Intensität der Entzündung. Je nach Möglichkeit sollte bei einer Windeldermatitis auf Windeln verzichtet werden, sodass die Entzündung schnell abheilen kann.
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Bild von Analfissur
Das Bild zeigt eine Analfissur, also einen Riss in der Schleimhaut im Afterbereich. Ursache ist meist eine übermäßige Dehnung des Afters, etwa durch harten Stuhl. Um erneute Einrisse zu verhindern, wird als Basistherapie ein balasststoffreicher Speiseplan empfohlen, um weichen Stuhl zu erzielen. Bei chronischen Fissuren kommen meist operative Methoden infrage.
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Bild von Ulzeriertem Hämangiom
Ein Hämangiom (Blutschwämmchen) ist eine gutartige Neubildung von Gefäßen, die sich meistens bereits kurz nach der Geburt bilden. Häufig wachsen sie besonders im ersten Lebensjahr und sollten von einem Arzt entfernt werden. Das Hämangiom kann auch geschwürartig (ulzeriert) wachsen, wie hier im Bild. In solchen Fällen ist das Blutschwämmchen in der Regel sehr schmerzhaft.
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Schuppende Hautveränderungen bei X-chromosomal-rezessiver Ichthyose
Ursache für die schuppenden Hautveränderungen ist eine X-chromosomal-rezessive lamelläre Ichthyose, die zweithäufigste Form dieser Hauterkrankung. Sie trifft vor allem Jungen im frühen Säuglingsalter. Anders als Mädchen kann bei ihnen der Ausbruch der Krankheit nicht über ein zweites X-Chromosom verhindert werden. Charakteristisch sind einzelne, braune bis dunkelbraune Schuppen, die von helleren Hautbereichen durchbrochen werden (Spaltenbildung). Hauptsächlich betroffen sind Beine und Arme, der Nacken und die Ohren.
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Bild von Hautveränderung durch eitrige Kruste
Krusten sind Auflagerungen von eingetrocknetem Sekret auf der Haut. Im Rahmen der Wundheilung bedeckt der Körper die Wunde durch die Bildung einer Kruste. In diesem Fall ist der Wundverschluss eitrig und nässend (serös).
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Schuppende Hautveränderungen nach toxischer epidermaler Nekrolyse
Eine toxische epidermale Nekrolyse stellt einen medizinischen Notfall dar und entsteht durch Arzneimittel oder Infektionen. Typisch sind, wie auf dem Bild zu erkennen, sich schuppende beziehungsweise schälende Hautareale. Begleitend treten Schmerzen und Fieber auf. Die Erkrankung kann zum Tod führen. Betroffene müssen stationär versorgt werden.
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Cicatrix hypertroph (Narbe) nach Thorakotomie
Auf dem Bild ist eine große, auffällige Narbe nach einer Operation am Brustkorb (Thorakotomie) zu sehen.
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Schuppende Haut bei Besnier-Krankheit (Pityriasis rubra pilaris)
Je nach Form dieser Hautkrankheit unbekannter Herkunft können unterschiedliche Hautareale betroffen sein. Diese Unterform der auch als Stachelflechte bekannten Erkrankung verschwindet in vielen Fällen innerhalb der ersten drei Lebensjahre, bei anderen Formen ist der Verlauf chronisch. Betroffene verspüren ein starkes Spannungsgefühl auf der Haut.
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Nesselsucht (Urticaria rubra oder akute Urtikaria)
Eine akute Nesselsucht, auch Nesselfieber genannt, tritt in der Regel plötzlich auf und zeigt sich durch flüchtige, juckende, hellrote Quaddeln. Im Normalfall verschwinden die Beschwerden komplett oder teilweise ohne ärztlichen Eingriff innerhalb von sechs Wochen.
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Hautkrankheit Papula kutan Lues erkennen
Zu den kutanen (auf der Haut) Symptomen der Syphilis im zweiten Stadium (Lues II) gehören gruppierte, rotbraune Bläschen. Häufig treten sie in der Hohlhand oder den Fußsohlen (wie abgebildet) auf. Die Krankheitserreger der Syphilis können bereits während der Schwangerschaft, ab dem fünften Monat von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden.
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Quaddelbildung bei Nesselsucht (Urticaria rubra)
Ebenfalls durch eine Nesselsucht hervorgerufene, juckende, gerötete Quaddeln auf dem Oberkörper. Nesselsucht wird ausgelöst durch eine erhöhte Freisetzung von Histamin durch das Immunsystem. Eine solche Histaminfreisetzung kann unterschiedlichste Ursachen haben: Dazu zählen Infekte, physikalische Reize (Licht, Kälte, ...) und starke körperliche Anstrengung.
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Weißliche Quaddelbildung bei Urticaria porcellanea
Eine Urticaria porcellanea – eine spezielle Form von Nesselsucht – äußert sich durch weißliche Quaddeln. Nesselsucht ist übrigens nicht ansteckend.
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Hautveränderung Ulcus Pyoderma gangraenosum
Die seltene Hauterkrankung Pyoderma gangraenosum ist gekennzeichnet durch Gewebezerstörungen unterschiedlichen Ausmaßes – auch Bänder, Sehnen und Knochen können in Mitleidenschaft gezogen werden. Bislang ist wenig über die Krankheit bekannt. Mediziner gehen davon aus, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Sowohl die Diagnose als auch Therapiemöglichkeiten sind stark begrenzt. Problematisch ist vor allem bei großen Wunden, dass die Gefahr einer Blutvergiftung – durch das Eindringen der Erreger in den Körper – möglich ist. Chirurgische Eingriffe und Hauttransplantationen sind bei gleichzeitiger medikamentöser Behandlung denkbar.
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Atlas der Pädiatrischen Dermatologie
Die Bilder sowie einige Informationen in dieser Bildergalerie entstammen aus dem Nachschlagewerk "Atlas der Pädiatrischen Dermatologie" von den Professoren Ulrike Blume-Peytavi, Helga Albrecht-Nebe, Kathrin Hillmann und Wolfram Sterry, erschienen im Juli 2018 bei Wiley-VCH. Der Atlas bietet auf 600 Seiten über 1.000 Farbfotos Informationen zu bekannten und auch sehr seltenen Hauterkrankungen bei Kindern. Damit ist er ein wichtiges Nachschlagewerk für die Diagnosearbeit von Kinderärzten und Dermatologen. Symptome, Krankheitsverläufe und Therapiemöglichkeiten der einzelnen Hauterkrankungen werden umfassend erläutert.
Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus im Überblick und der aktuelle Impfstatus in Deutschland →
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