Häufiges Symptom

Beinschmerzen: Die häufigsten Ursachen im Überblick

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Häufig treten Beinschmerzen nachts oder im Ruhezustand auf. Das Symptom hat unterschiedliche Ausprägungen und Ursachen: So können Muskelkater, Krampfadern oder auch Arthrose dahinterstecken. Was die Schmerzen im Einzelfall lindert.

Frau hat Beinschmerzen im Sitzen
© Getty Images/Cavan Images

Kurzübersicht: Beinschmerzen

Was sind Beinschmerzen? Akut auftretende Schmerzen in einem oder beiden Beinen. Sie können krampfartig auftreten und sind im Ruhezustand oder im Liegen möglich.

Ursachen: Es gibt zahlreiche Ursachen für Beinschmerzen, häufig sind Muskelkater, Knochenbruch, Verletzungen, Thrombose, Venenentzündung, Durchblutungsstörungen, Arthrose. Auch beim Lipödem treten Schmerzen in den Beinen als frühes Symptom auf.

Behandlung: Die Therapie richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache für die Schmerzen. In harmlosen Fällen können Bewegung oder Massagen helfen, bei bestimmten Grunderkrankungen sind dagegen Medikamente oder spezielle Eingriffe angezeigt.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was sind Beinschmerzen?

Unter das Symptom fallen alle akut auftretenden, plötzlichen Schmerzen in einem oder beiden Beinen, Schmerzen entlang der Blutgefäße, krampfartige Schmerzen sowie Beinschmerzen im Ruhezustand und im Liegen, besonders nachts.

Beinschmerzen stehen häufig in Zusammenhang mit:

  • Verletzungen von Bändern, Muskeln und Sehnen
  • Abnutzung von Gelenken (Arthrose)
  • Wadenkrämpfe zum Beispiel durch Nährstoffmangel oder Grunderkrankungen
  • Schädigungen der Nervenbahnen
  • Venenerkrankungen
  • Durchblutungsstörungen wie Arteriosklerose, periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK) und Thrombose
  • Medikamenteneinnahme

Je nach Ursache können neben Schmerzen weitere Symptome wie zum Beispiel Schwellung, Schweregefühl, Spannungsgefühl, Kribbeln oder Rötung am Bein auftreten.

Welche Ursachen stecken hinter Beinschmerzen?

Beinschmerzen beziehungsweise Beschwerden im Beinbereich können mit unterschiedlichen Auslösern in Verbindung stehen. Je nach Ursache unterscheiden sich auch die Art und Ausprägung des Schmerzes und möglicherweise die mit den Beschwerden einhergehenden Begleitsymptome.

Oft können die Ursachen für Schmerzen im Bein und charakteristische Symptome nicht eindeutig einer konkreten Erkrankung zugeordnet werden. Dementsprechend gilt es bei Beschwerden im Beinbereich im Zweifelsfall immer ärztliche Hilfe zu suchen, um die exakte Ursache aufspüren und behandeln zu können.

Die häufigsten Ursachen und Auslöser von Beinschmerzen:

  • Muskelkater: Beinschmerzen treten nach (übermäßiger) sportlicher Belastung auf und vergehen in der Regel nach kurzer Schonung wieder.

  • Knochenbruch: Die Schmerzen im Bein treten nach einem vorangegangenen Unfall bei Bewegung auf, sichtbare Schwellung, hinzu kommen Bewegungseinschränkungen

  • Verletzungen von Bändern und Sehnen: Meist stechende Schmerzen, Bewegungseinschränkungen, unter Umständen Schwellungen

  • Gelenkverletzungen: Verstauchung, Verrenkung oder Luxation vom Sprunggelenk, Hüftgelenk oder Kniegelenk gehen mit Bewegungseinschränkungen einher

  • Bandscheibenvorfall und Reizungen der Nerven an der Wirbelsäule durch blockierte Wirbel oder Ischiasprobleme (Ischialgie) verursachen brennende, stechende Schmerzen, die in die Oberschenkel, zum Teil bis in den Fuß ausstrahlen. Auch ein Taubheitsgefühl oder Kribbeln kann auftreten.

  • Tiefe Beinvenenthrombose: Beschwerden vergleichbar mit Muskelkater, allerdings plötzlich auftretendes Spannungs- und Schweregefühl in einem Bein, häufig auch mäßiges Fieber und Überwärmung des Beins sowie Blauverfärbung

  • Venenentzündung: Beinschmerz tritt charakteristischerweise entlang einer Vene auf. Es ist nur ein Bein betroffen, die ziehenden Schmerzen setzen plötzlich ein, die Vene ist erhärtet und die betroffene Haut warm und gerötet.

  • Schaufensterkrankheit (periphere arterielle Verschlusskrankheit, PAVK): Arterielle Durchblutungsstörung durch Gefäßverengungen, bei der Schmerzen in einem Bein – je nach Stadium − im Gehen auftreten und sich bessern, wenn man einige Minuten lang stehen bleibt. Durchblutungsstörungen in den Arterien können Beinschmerzen hervorrufen und auf eine Herzerkrankung sowie ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt hindeuten.

  • Spinalkanalstenose: Durch die Einengung des Wirbelkanals im unteren Rücken oder Halsbereich werden Nerven, Rückenmark, Venen und Arterien großem Druck ausgesetzt. Charakteristisch sind unter anderem belastungsabhängige Rückenschmerzen und Beinschmerzen.

  • Krampfadern: Typisch ist die sichtbare Erweiterung der Venen sowie ein Spannungs- und Schweregefühl insbesondere im unteren Beinbereich. Die Beschwerden lassen in der Regel im Liegen oder bei Bewegung nach.

  • Lipödem: Eines der Symptome des Lipödems sind Schmerzen in den Beinen, häufig beginnen sie bei längerem Stehen und Sitzen. Sogar durch Hochlagern der Beine lassen sich die Schmerzen nicht lindern. Begleitet werden die Beinschmerzen durch Spannungsgefühle.

  • Muskelkrämpfe: Wadenkrämpfe treten häufig nachts in Form einer heftigen, plötzlichen Schmerzattacke auf. Wadenkrämpfe können auch in Verbindung mit Grunderkrankungen stehen.

  • Restless-Legs-Syndrom: Typisch sind Schmerzen oder Missempfindungen in beiden Beinen, die vor allem in Ruhe und im Liegen auftreten – besonders nachts. Die Beschwerden lassen bei Bewegung in der Regel nach, der Bewegungsdrang ist groß. Hinter dem Restless-Legs-Syndrom steckt vermutlich eine Störung im Botenstoffwechsel.

  • Arthrose: Charakteristisch etwa bei einer Kniegelenksarthrose ist der sogenannte Anlaufschmerz, also Schmerzen insbesondere am Morgen oder nach längerer Ruhe.

Die Abklärung der Ursache für Schmerzen in den Beinen obliegt der*dem Ärztin*Arzt. Im Zweifelsfall, bei anhaltenden Beschwerden oder bei begleitend auftretenden Symptomen gilt es also, ärztliche Hilfe aufzusuchen.

Beinschmerzen: Wie die Diagnose funktioniert

Der Weg zur Diagnosestellung bei Beinschmerzen ist sehr individuell. Denn die Beschwerden haben vielfältige Ursachen und können sowohl im Bereich der Muskeln und Gelenke als auch den Blutgefäßen oder dem Nervensystem ihren Ausgang haben. Die richtige Anlaufstelle ist die hausärztliche Praxis, die bei Bedarf an Fachleute wie Gefäßmediziner*innen oder Orthopäd*innen überweist.

In der Regel erfolgt zunächst ein ausführliches Gespräch mit Betroffenen. Geklärt werden unter anderem, von welcher Art die Beschwerden und wo sie lokalisiert sind oder ob weitere Symptome wie Schwellung oder Schweregefühl auftreten. Auf Basis dieses Anamnese-Gesprächs erfolgen üblicherweise eine körperliche Untersuchung (zum Beispiel Test von Druckschmerz), körperliche Funktionstests sowie eine Blickdiagnose (Liegen Krampfadern vor?).

Bildgebende Verfahren zur Diagnosestellung

Darüber hinaus können weitere Diagnosemethoden zum Einsatz kommen. Zum Beispiel:

  • Röntgenuntersuchung, bei Verdacht auf einen Knochenbruch

  • Blutuntersuchung und Bestimmung unterschiedlicher Laborwerte, bei Verdacht auf eine vorliegende Infektion zum Beispiel mit Viren oder zur Abklärung von Entzündungswerten

  • Ultraschall (Sonografie) der Venen

  • Knochendichtemessung, bei Verdacht auf einen Zusammenhang mit Osteoporose

  • Gelenkspiegelung (Arthroskopie)

  • Röntgen von Gefäßen (Angiografie) oder Venenröntgen (Phlebografie) bei Verdacht auf Ablagerungen, eine gestörte Durchblutung, Schaufensterkrankheit oder Venenschwäche

Frau mit gesunden Beinvenen umschlingt ihre Beine.
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Hinweis: Der Test gibt eine erste Einschätzung, ersetzt aber keine ärztliche Untersuchung oder Diagnose. Bei Beschwerden sollten Sie daher immer fachmedizinischen Rat einholen.

Beinschmerzen behandeln

Wer Schmerzen in den Beinen lindern möchte, sollte in jedem Fall ursächlich vorgehen. Denn je nachdem, welcher Auslöser hinter den Beinbeschwerden steckt, werden auch unterschiedliche Therapiemaßnahmen eingesetzt. Während in manchen Fällen bereits einfache Maßnahmen wie Bewegung oder Massagen helfen, sind bei bestimmten Grunderkrankungen Medikamente oder spezielle Eingriffe angezeigt.

Die Behandlung von Beinschmerzen ist von Fall zu Fall unterschiedlich und sollte mit der*dem behandelnden Ärztin*Arzt abgeklärt werden.

  • Hilfe bei Muskelkater: Bei Muskelkater haben sich leichte Schonung, Massage sowie Wärme bewährt. Auch schmerzstillende und durchblutungsfördernde Salben können zum Einsatz kommen.

  • Bei Knochenbruch: Gipsverband, Ruhigstellung

  • Linderung von Schmerzen bei Wadenkrämpfen: Gabe von Magnesium oder Chininsulfat, Massage der Wadenmuskulatur, Wechselduschen

  • Bei Krampfadern: Kompressionstherapie, Verödung von Krampfadern, gegebenenfalls operative Entfernung von Krampfadern (Stripping)

  • Beinschmerzen in Folge des Restless-Legs-Syndroms: Bewegung, Bürstenmassagen, Kneipp-Anwendungen, gegebenenfalls Dopamin-Tabletten

  • Schaufensterkrankheit (PAVK): stadienabhängige Behandlung, beispielsweise Rauchstopp, Gehtraining, spezielle Medikamente für die Steigerung der Fließeigenschaften des Blutes.

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