Geschwollene Beine: Tipps gegen Wasser in den Beinen
Sind die Beine geschwollen, kann dies ziemlich unangenehm sein und Schmerzen verursachen. Häufig treten die Beschwerden verstärkt nach einem langen Tag im Sitzen auf.
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Die Knöchel sind angeschwollen, die Waden spannen: Die meisten Menschen haben sich bereits mit geschwollenen Beinen und Füßen herumgeschlagen. Die sogenannten Ödeme, umgangssprachlich auch als Wasser in den Beinen bezeichnet, beurteilen Betroffene häufig als harmlos. Tatsächlich sind sie häufig Folge von Bewegungsarmut.
Artikelinhalte im Überblick:
- Wie geschwollene Beine entstehen
- Wasser in den Beinen: Ursachen
- Wann zum Arzt?
- Hausmittel gegen geschwollene Beine
Doch nicht immer verschwinden die geschwollenen Beine oder Füße bald wieder. Denn auch gravierende Erkrankungen der Niere oder des Herzens können sich durch Flüssigkeitsansammlung in den Beinen bemerkbar machen. Lang anhaltende Ödeme sollten daher unbedingt von einem Arzt untersucht und behandelt werden.
Wie Beinödeme und geschwollene Füße entstehen
Ödeme bilden sich in der Regel, wenn die Kapillaren Wasser in das Gewebe durchsickern lassen. Erhöhter Druck in den Kapillaren verhindert, dass das Wasser zurück in den Blutstrom gelangt. Weil nun zu wenig Wasser im Blut ist, halten die Nieren weiteres Wasser zurück, um den Wassermangel auszugleichen. Dadurch kann mehr Flüssigkeit durch die Kapillaren sickern, und die Nieren werden zu einem vermehrten Wasserrückhalt angeregt. Als Folge dessen bilden sich kleine bis große Schwellungen in der betroffenen Region.
Wasser in den Beinen: Ursachen
Viele Faktoren können die Entstehung von Beinödemen begünstigen. So kann sich infolge von Bewegungsarmut ein Blutstau in den Beinen entwickeln, der mit einem erhöhten Druck der Kapillaren und Beinschwellung einhergeht. Auch heißes Wetter, Hormonschwankungen und eine sehr salzhaltige Kost können den Übertritt von Flüssigkeit aus dem Blut in die Gewebe begünstigen. Die Beinschwellungen können jedoch auch als Nebenwirkung zahlreicher Medikamente auftreten. Liegt der Schwellung keine dieser Ursachen zugrunde, verschwindet sie häufig bereits nach wenigen Tagen wieder.
Geschwollene Beine und/oder Füße: Wann ein Arzt konsultiert werden muss
In den meisten Fällen sind Beinödeme völlig unbedenklich. Meistens verschwinden sie innerhalb von 24 Stunden wieder. Bei länger anhaltenden oder wiederkehrenden geschwollenen Beinen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dringend erforderlich ist der Besuch beim Arzt, wenn die Beine plötzlich anschwellen und die Schwellungen von einem Hitzegefühl der Beine oder Schmerzen begleitet werden. Wenn zur Beinschwellung zusätzliche Symptome wie Fieber, Kurzatmigkeit oder Brustschmerzen auftreten, ist besondere Eile geboten.
Auch wenn eine ernsthafte Ursache ausgeschlossen wurde, sollten Ödeme und geschwollene Beine nicht unbeobachtet bleiben. Eine lang anhaltende Schwellung kann schmerzhaft werden und Juckreiz und Hautausschlag mit sich bringen. Außerdem erhöht sie das Risiko für Infektionen und Druckgeschwüre. Ein besonderes Risiko für diese Komplikationen ist bei einer diagnostizierten Zuckerkrankheit und Krebs gegeben.
Was gegen Wasser in den Beinen hilft
Wenn die Beine geschwollen und schwer sind oder spannen, hilft Wassertreten in kaltem Wasser und Fußbäder, die abwechselnd warm und kalt sind. Da das Bein immer wieder schnell aus dem Wasser gezogen wird, hält der Kältereiz nur kurz an, mit dem Effekt, dass sich die Arterien weiten. Das wirkt einer Verhärtung der Gefäßwände (Arteriosklerose) entgegen. Es gibt Studien, die zeigen, dass die Ablagerungen in den Gefäßen sogar rückgängig gemacht werden können.
Ödeme lassen sich mit kalten Beinwickeln behandeln: Der Kältereiz bewirkt, dass die überflüssige Gewebeflüssigkeit wieder in den Kreislauf gelangt und Richtung Nieren transportiert wird. Dem Wasser kann zusätzlich Obstessig, Franzbranntwein oder Retterspitz zugefügt werden. Kälteanwendungen sind allerdings nicht für jeden Gefäßkranken geeignet, weshalb Betroffene vorher unbedingt mit ihrem Arzt sprechen sollten.
Das Hochlagern der Beine entlastet die Venen und fördert den Abfluss der Wasseransammlungen (Beinödeme) aus den Extremitäten.
Bei der Lymphdrainage, die oft auch die Krankenkasse bezahlt, wird durch eine Art Streichmassage entlang der Lymphbahnen der Blutfluss aus den Beinen Richtung Herz geleitet. Unterstützend wirkt auch eine einfache Bewegungsübung: Auf den Rücken legen, Beine hoch strecken und mit den Füßen in der Luft kreisen.
Bei salzarmer Kost hält der Körper weniger Wasser zurück und der Wasseraustausch wird begünstigt.
Sportarten wie Joggen, Walken, Radfahren und gezieltes Muskeltraining unterstützen den Blutfluss zum Herzen und fördern den Abtransport von Schadstoffen aus dem Gewebe.
Kompressionsstrümpfe oder Stützstrümpfe für geschwollene Beine sorgen für einen hohen Druck auf die Beine und verhindern dadurch Wasseransammlungen in den entsprechenden Regionen.
Diuretische Mittel können in schweren Fällen vom Arzt verschrieben werden, um die Entwässerung durch die Nieren zu steigern und somit geschwollenen Beinen Erleichterung zu verschaffen.
Herzstärkend – und somit auch gegen Wasser in den Beinen – wirken Maiglöckchen, Weißdorn und Oleanderblätter. Es empfiehlt sich allerdings nicht, diese pflanzlichen Mittel selbst zu ernten und zu trocknen, da die Pflanzen giftig sind. Sicher gehen Patienten, wenn sie die Wirkstoffe in Form von fertigen Arzneimitteln kaufen.
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