Wie Schweißgeruch entsteht und was dagegen hilft

Körpergeruch und Schweißgeruch: Die besten Tipps

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Auf der Stirn stehen Schweißtropfen, unter den Ärmeln bilden sich Flecken – meist lässt unangenehmer Körpergeruch nicht lange auf sich warten. Anti-Schweiß-Strategien sind nicht nur im Sommer gefragt. Was hilft gegen Schweißgeruch?

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©iStock.com/sellen

Schwitzen ist eine ganz normale und auch lebensnotwendige Reaktion des Körpers. Der Schweiß ist faktisch die Klimaanlage des Organismus. Durch die Verdunstung auf der Haut wird Wärme abgeführt und der Körper vor Überhitzung geschützt.

Im Überblick:

Ursachen: Wie Schweißgeruch & Körpergeruch entstehen

In der menschlichen Haut gibt es zwei Arten von Schweißdrüsen. Die sogenannten ekkrinen Schweißdrüsen sind in hoher Dichte an Händen, Füßen und Achseln vorhanden und produzieren ein wässriges, elektrolytreiches Sekret. Dieses ist wesentlich für die Temperaturregulation verantwortlich. Vorwiegend in den Achselhöhlen, im Genital- und Analbereich liegen die apokrinen Schweißdrüsen. Ihr Sekret ist etwas anders zusammengesetzt. Es enthält zusätzliche Substanzen, welche durch Reaktion auf der Haut den ganz besonderen, individuellen Duft eines Menschen ausmachen. Man nennt die apokrinen Schweißdrüsen deshalb auch Duftdrüsen. Diese spielen bei der Sexualität eine wichtige Rolle.

Beide Sekrete sind zunächst geruchsneutral, erst durch Bakterien kann ein unangenehmer Geruch entstehen. Dort, wo Schweiß nicht abfließt oder abtrocknet, entsteht ein feuchtwarmes Milieu. Darin fühlen sich Bakterien wohl, die überall auf der Haut vorhanden sind. Sie haben zudem im Sekret der apokrinen Drüsen reichlich Nahrung. Sobald die Keime mit der Zersetzung des Sekrets beginnen, beginnt man das auch zu riechen. Der spezifische Geruch einer Person wird dabei durch die Zusammensetzung der Bakterien bestimmt.

Was Körpergeruch und Schwitzen verstärken kann

Wie viel Schweiß produziert wird, und wie stark man riecht, dass ist von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. So arbeiten die Schweißdrüsen unterschiedlich schnell – dem einen läuft in derselben Umgebung deutlich früher der Schweiß herunter als dem anderen. Männer schwitzen zudem schneller und produzieren mehr Schweiß, weil ihr Körper durch die größere Muskelmasse mehr Wärme produziert.

Bei extremen, übermäßigen Schwitzen (Hyperhidrose) sind die Schweißdrüsen besonders aktiv und produzieren mehr Schweiß, als für die Abkühlung des Körpers nötig ist. Dafür gibt es spezielle Therapieoptionen, wie beispielsweise Botox oder andere (chirurgische) Verfahren.

Weitere Faktoren, die den Körpergeruch beeinflussen sind:

  • die Gene,
  • das Alter und
  • hormonelle Veränderungen. 

So sind für die Wechseljahre Hitzewallungen sehr typisch. Jugendliche in der Pubertät haben wie auch ältere Menschen einen ganz eigenen Körpergeruch.

Lebensmittel und Körpergeruch

Ebenso spielen die Essgewohnheiten für den Körpergeruch eine wichtige Rolle. Das beste Beispiel ist häufiger Verzehr von Knoblauch. Umstehende Personen riechen dies nicht nur an dem typischen Mundgeruch. Die im Knoblauch enthaltenen schwefelhaltigen Inhaltsstoffe sorgen dafür, dass man auch aus allen Hautporen dünstet. Einen ähnlichen Einfluss auf den Körpergeruch eines Menschen können auch folgende Lebensmittel haben:

  • Zwiebeln
  • bestimmte Gewürze (Chili, Pfeffer, Essig)
  • gegorene Milchprodukte wie Schimmelkäse
  • Kohl- und Rettichgemüse
  • fermentierte oder sauer eingelegte Lebensmittel

Es gibt sogar Untersuchungen, bei denen unterschiedliche Körpergerüche von Fleischessern und Vegetariern festgestellt wurden.

Krankheiten und Körpergeruch

Starkes Schwitzen verbunden mit Schweißgeruch kann auch ein Symptom für eine andere Erkrankung sein, wie Störungen der Schilddrüse und andere hormonelle Störungen oder Tuberkulose. Manche Erkrankungen machen sich typischerweise an einem stark veränderten Körpergeruch bemerkbar, oft verbunden mit einem entsprechenden Mundgeruch:

  • Süßlicher Körpergeruch: Kann ein Anzeichen für Diabetes oder für eitrige Entzündungen im Körper sein.
  • Säuerlicher Körpergeruch: Kann auf Magen- oder Nierenerkrankungen hinweisen.
  • Fischartiger Körpergeruch: Insbesondere in der Intimregion bei Frauen ist ein Hinweis auf eine Infektion der Scheide. 
  • An Urin erinnernder Körpergeruch: Möglicher Hinweis auf Störung der Leberfunktion.
  • Nach faulem Obst oder Nagellackentferner riechender Körpergeruch: Bei Diabetikern wird im Körper bedingt durch den Insulinmangel Fettgewebe abgebaut. Dabei entstehen sogenannte Ketonkörper, zu denen auch Azeton gehört. Bei dieser Ketoazidose ist ärztliche Hilfe erforderlich, denn es droht ein diabetisches Koma.

Was tun gegen Körper- und Schweißgeruch?

Der individuelle Körpergeruch selbst kann nur bedingt beeinflusst werden. Dennoch kann auf dessen Intensität und wie stark man schwitzt Einfluss genommen werden:

  • Ernährung: Scharf gewürzte Speisen, große, den Körper belastende Portionen, aber auch Nikotin, Kaffee und Alkohol können die Wärmeproduktion im Körper steigern, führen zu vermehrtem Schwitzen und so zu mehr Schweißgeruch.

  • Übergewicht reduzieren: Wer mehr Gewicht mit sich herumträgt, schwitzt auch mehr, denn der Körper muss sich mehr anstrengen, produziert mehr Wärme und Schweiß.

  • Kurzfristige Erhitzungen vermeiden: Auch wenn der Körper nur kurze Zeit erhitzt wurde, dauert es eine Weile, bis das Gehirn das Schwitzen wieder stoppt.

  • Mehr Sport: Zwar kommt man beim Joggen oder Radfahren richtig ins Schwitzen. Auf Dauer hilft regelmäßige Bewegung jedoch Herz und Kreislauf. Körper macht bei leichten Anstrengungen nicht so schnell schlapp.

  • Stress reduzieren: Auch Stress kann ein kräftiger Schweißtreiber sein. Entspannung und Ruhe können dagegen helfen.

  • Kleidung: In weiter, luftiger Kleidung schwitzt man zwar rein mengenmäßig nicht weniger, aber es kommt zu besserer Verdunstung auf der Haut. Stoffe aus Naturfasern (Baumwolle, Leinen, Seide) sind gegen Schweißgeruch besser geeignet. Synthetische Gewebe führen auf der Haut zu einem Wärmestau. Achselpads verhindern zwar nicht das Schwitzen, wohl aber Schweißflecken unter den Armen. Bei starkem Schwitzen sollten sie regelmäßig gewechselt werden.

Richtige Körperhygiene gegen Schweißgeruch

Entscheidend bei starkem Körper- und Schweißgeruch ist jedoch die richtige Körperhygiene. Das regelmäßige Wechseln und Waschen der Kleidung sollte selbstverständlich sein. Menschen, die stark schwitzen, sollten zudem Wechselwäsche für tagsüber dabeihaben.

Die Achselhöhlen und andere stark schwitzende Körperstellen werden mit warmem Wasser und einer milden Lotion oder Seife gewaschen und gut abgetrocknet. Sehr viel bringt auch das Rasieren von Achselhaaren und übermäßiger Körperbehaarung. Durch die Rasur wird die Oberfläche verkleinert, auf der der Schweiß haften kann und den Bakterien so ein Großteil des Nährbodens entzogen.

Nach dem Waschen kann ein Deo dafür sorgen, dass man länger angenehm riecht. Die Inhaltsstoffe in den Deodorants haben dabei verschiedene Wirkung. Grob lassen sie sich in folgende Gruppen einteilen:

  • Parfüme, ätherische Öle: Die Duftstoffe haben keinen Einfluss auf die Schweißabsonderungen, sie übertünchen nur den Geruch. Trotz Deo kann es nach einiger Zeit also trotzdem zu Schweißgeruch kommen.

  • Geruchsabsorber: Das können Puder oder chemische Substanzen sein, die die Geruchsstoffe umhüllen oder den Schweiß aufsaugen.

  • Keimhemmer und Antioxidantien: Diese Inhaltsstoffe (zum Beispiel Alkohol) verhindern oder verzögern die Vermehrung der Bakterien.

  • Antitranspirantien: Die Schweißhemmer setzen direkt bei den Schweißdrüsen an, verschließen diese oder setzen die Schweißproduktion herab.

Aluminiumsalze in Deos: umstritten, aber wirksam

Viele Antitranspirantien setzen auf Aluminiumchlorohydrat. Das Salz beeinflusst die Schweißdrüsenausführungsgänge im Bereich der unteren und mittleren Hautschichten. Es wird vermutet, dass es zu einem Abdichten der Ausführungsgänge kommt – und die Schweißdrüsen so weniger aktiv sind.

Kritiker*innen der Aluminiumsalze befürchten, dass diese in den Körper gelangen und dort langfristig Schaden anrichten könnten. Aluminium in Deos wird unter anderem mit Brustkrebs und Alzheimer in Verbindung gebracht. Die wissenschaftliche Datenlage für Deos mit Aluminium war lange unklar. Allerdings haben neue Studien gezeigt, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von Aluminiumchlorohydrat-haltigen Deos nach gegenwärtigem wissenschaftlichen Kenntnisstand unwahrscheinlich sind.

Inzwischen gibt es aber auch eine Reihe von Marken, die Deos ohne Aluminium herstellen. Schweißhemmung und Geruchsminderung soll bei diesen Produkten unter anderem mit Mineralien, ätherischen Ölen und Pflanzenextrakten oder chemischen Inhaltsstoffen erreicht werden.

Hausmittel gegen Schweißgeruch

Verschiedene natürliche Mittel können helfen, unangenehmen Schweißgeruch zu mindern oder ganz zu beseitigen:

  • Salbei: Die Inhaltstoffe der Heilpflanze können bei starkem Schwitzen helfen, indem sie die Schweißproduktion vermindern. Sowohl kühler Salbeitee oder Dragees und Kapseln für die innere Anwendung, als auch Salbei-Tinkturen, Lösungen und Salbeiextrakte in Deos sind hilfreich. Salbei sollte jedoch nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

  • Essig und Zitrone: Sie sorgen durch den sauren pH-Wert dafür, dass sich keine oder kaum Bakterien ansiedeln können. Die Ascorbinsäure im Zitronensaft hat eine zusätzliche adstringierende (zusammenziehende) Wirkung auf die Schweißdrüsen. Die Anwendung von verdünntem Zitronensaft oder Essig eignet sich jedoch nur für die Achselhöhlen und nicht für den Intimbereich. Zudem sollten die sauren Lösungen nicht auf frisch rasierte Haut aufgebracht werden.

  • Schwarzer Tee oder Extrakte aus Eichenrinde: Sie haben eine adstringierende Wirkung. Mit abgekühltem Tee regelmäßig die Achseln und/oder Füße abtupfen.

  • Teebaumöl, Pfefferminze, Lavendel, Zimt und Rosmarin: Auch sie wirken antibakteriell und können dafür sorgen, dass sich die Mikroorganismen nicht zu stark vermehren. Zudem haben sie meist einen angenehmen Duft. Wichtig: Die ätherischen Öle nie unverdünnt auf die Haut auftragen, sondern immer in einer Mischung mit Wasser. Wenige Tropfen des Öls reichen für 50 bis 100 Milliliter. Die Mischung kann als Deodorant benutzt werden oder mit einem Wattebausch in die Achselhöhlen und andere stark schwitzenden Körperstellen streichen.

  • Natron (Backpulver): Es wirkt stark austrocknend. In einer Mischung mit Puder oder Maisstärke kann es auch zur Verminderung von schlechtem Körpergeruch eingesetzt werden.

Hausmittel gegen Körpergeruch sind eine Möglichkeit, starkes Schwitzen und damit unangenehmen Schweißgeruch zu vermindern. Die Mittel wirken jedoch nicht bei jedem Menschen gleich und müssen teilweise über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Auch können manchmal allergische Hautreaktionen und Reizungen auftreten.

Schweißgeruch aus Kleidung entfernen

Oft bleibt der Schweißgeruch nach dem Waschen in der Kleidung haften. Niedrige Waschtemperaturen sorgen dafür, dass die Bakterien im Gewebe überleben können. Deshalb sollten Kleidungsstücke, die dem Schweiß ausgesetzt sind, regelmäßig bei hohen Temperaturen (90 Grad) gewaschen werden. Empfindliche Textilien, die nicht für diese Temperaturen geeignet sind, können mit speziellen Waschmitteln und Hygienespülern behandelt werden. Auch das Einweichen in verdünntem Essig oder Waschsodalösung kann Abhilfe schaffen.

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