Oft harmlos

Bläschen im Mund: Mögliche Ursachen und was hilft

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Sie sind unangenehm, schmerzhaft oder stören beim Essen: Bläschen im Mund. Die möglichen Ursachen sind vielfältig – meistens sind die Blasen im Mund jedoch harmlos. Wie sie entstehen und was gegen die Bläschen hilft.

Frau untersucht ihren Mund
© Getty Images/Vesna Andjic

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was können Bläschen im Mund bedeuten? Mögliche Ursachen sind kleinere Verletzungen, Stress, Nahrungsmittelallergien, Entzündungen oder Erkrankungen wie Mundsoor und Hand-Fuß-Mund-Krankheit.

Welches Virus löst Bläschen aus? In der Regel handelt es sich um Herpesviren. Neben Bläschen an den Lippen und um den Mund herum können Herpes-simplex-Viren auch Blasen in der Mundhöhle verursachen.

Was kann man tun bei Bläschen im Mund? Um den Heilungsprozess zu unterstützen, helfen eine gute Mundhygiene, Hausmittel wie Salzwasserlösung und das Vermeiden von Reizstoffen.

Artikelinhalte im Überblick:

Aphten: Hausmittel gegen die Bläschen im Mund

Wie sehen Bläschen im Mund aus?

Bläschen auf der Mundschleimhaut hat wohl jeder Mensch einmal. Sie können am Zahnfleisch, am Zungenrand, unter der Zunge, am Gaumen oder im Mundraum auftreten. In den meisten Fällen sind die kleinen Blasen weiß oder durchsichtig.

Frau hat Aphthen an der Innenseite der Lippe
Durchsichtiges, weißes Bläschen an der Innenseite der Lippen.
© PiyawatNandeenoparit – stock.adobe.com

Platzen sie auf, können sich an dieser Stelle Geschwüre und nach dem Heilungsprozess sogar Narben bilden. Das ist jedoch eher selten der Fall.

Ursachen für Bläschen im Mund

Oftmals sind sie kein Grund zur Sorge und heilen nach ein paar Tagen von selbst ab. Dennoch lohnt sich ein näherer Blick auf die Auslöser, da die Bläschen Anzeichen für eine Erkrankung sein können.

Mögliche Ursachen:

  • Aphthen: Die schmerzhaften, linsenförmigen Schleimhautdefekte sind in den meisten Fällen harmlos. Das gilt vor allem für die kleinen Minor-Typen, sie heilen meist ohne Narbenbildung ab. Tiefere Major-Aphthen benötigen dagegen mehrere Wochen zur Heilung, bei ihnen können sich Narben bilden.

  • Hand-Fuß-Mundkrankheit: Die ansteckende Virusinfektion tritt häufig bei Kindern unter zehn Jahren auf. Nach ein paar Tagen mit Fieber und Halsschmerzen bilden sich an Zahnfleisch, Zunge und Mundschleimhaut charakteristische Bläschen, die schmerzen.

  • Herpes simplex: Von dieser Variante der Herpes-Krankheit sind meistens Kinder betroffen. Die typischen Bläschen treten dabei im Mundraum auf, auch die Zunge kann betroffen sein.

  • Stomatitis: Hier ist die Mundschleimhaut entzündet und brennt. Außerdem bilden sich kleine Bläschen. Schuld ist meist eine schlechte Mundhygiene und daraus resultierende Zahnfleischentzündung (Gingivitis). Auch eine Infektion mit Viren oder Pilzen, ein Mangel an Vitamin A, C oder B-Vitaminen können zur Stomatitis führen. Sie kann zudem die Folge einer Chemotherapie oder Behandlung mit Kortison sein.

  • Stomatitis aphthosa (Mundfäule): Typisch für die ansteckende Mundkrankheit sind kleine Geschwüre und schmerzhafte Bläschen im Mund. Verursacht wird die Mundfäule durch Herpesviren, am häufigsten betroffen sind Babys und Kleinkinder bis fünf Jahre.

  • Stomatitis herpetiformis (Herpetiforme Aphthen): Die seltene Form tritt in den meisten Fällen am Zungenrand oder an der Innenseite der Lippen auf. Vom Aussehen her erinnern die kleinen Bläschen an Herpes.

  • Mundsoor: Eine Hefepilzinfektion (Candidose) kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Sie zeigt sich zum Beispiel durch weiße Beläge an der Mundschleimhaut, größere weiße Flecken oder kleine Bläschen. Hefepilze, meistens Candida albicans, lassen Mundsoor entstehen.

  • Lebensmittelallergie: Manchmal können bestimmte Lebensmittel eine allergische Reaktion auslösen, in der Folge bilden sich Bläschen im Mund. Oft sind es Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Pfirsiche und Nektarinen oder Kiwi, aber auch Bananen und Papayas. Auch Gemüsesorten, beispielsweise Tomaten, können ein Auslöser sein.

  • Krebsbehandlung: Durch Bestrahlung oder Chemotherapie können sich bei Menschen mit Krebs an der Wangenschleimhaut kleine Bläschen bilden.

  • Immunsystem: Ist das Abwehrsystem geschwächt, kann das die Entstehung der Schleimhautdefekt fördern.

Begleitende Symptome bei Bläschen im Mund

Je nachdem wie groß sie sind und wo sie sich befinden, können die Blasen beim Essen, Sprechen oder Schlucken stören. Außerdem werden sie oft von unangenehmen Beschwerden begleitet, darunter Schmerzen, Brennen, Rötungen oder Schwellungen.

Liegt eine Infektion mit Herpesviren vor, können zusätzlich Symptome wie Fieber, Schüttelfrost sowie Kopf- und Gliederschmerzen auftreten.

Typische Symptome von Mundsoor sind trockene Schleimhaut, gepaart mit verstärktem Durst, Geschmacksstörungen und Mundgeruch. Mundfäule zeichnet sich dagegen durch unspezifische Symptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und geschwollene Lymphknoten aus.

Mundkrankheiten durch Bilder erkennen

Bläschen im Mund behandeln

Sind Herpesviren für die Bläschen verantwortlich, können antivirale oder schmerzlindernde Medikamente eingesetzt werden. Gegen Mundsoor werden meist Antimykotika in Form von Suspensionen oder Gel verschrieben, also Medikamente gegen Pilzinfektionen. Bei der Hand-Fuß-Mundkrankheit werden lediglich die Symptome gelindert, eine spezifische Behandlung gibt es nicht.

Bei Schmerzen kommen auch spezielle Gele, Salben und Lösungen mit Lidocain infrage – Betroffene sollten vor Therapiebeginn ärztliche Rücksprache halten. Das gilt insbesondere bei Kindern und schwangeren oder stillenden Frauen, da nicht jedes Medikament oder freiverkäufliche Präparat für sie geeignet ist.

Verursacht ein Vitaminmangel oder fehlende Mineralstoffe eine Entzündung der Mundschleimhaut, sollte eine Ernährungsumstellung auf vitaminreiche Lebensmittel erfolgen. Bei Bedarf kann auch eine gezielte Zufuhr einzelner Vitamine wie B-Vitamine oder Zink und Eisen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln erwogen werden.

Hausmittel bei Aphthen und Bläschen

Um den Heilungsprozess von Bläschen im Mund zu unterstützen, können verschiedene Hausmittel eingesetzt werden. Sie sind oft leicht verfügbar und einfach anzuwenden.

Um Aphthen schnell zu behandeln:

  • Mundspülung: Für eine Spülung mit Salzwasserlösung einen Teelöffel Salz in einem Glas warmem Wasser auflösen. Damit den Mund mehrmals täglich spülen. Die Lösung ausspucken und nicht herunterschlucken.

  • Kamillentee: Kamille hat entzündungshemmende Eigenschaften. Einen Beutel Kamillentee in warmem Wasser einweichen und direkt auf die Bläschen legen. Oder mit dem Tee eine Mundspülung machen.

  • Honig: Seine antimikrobiellen Eigenschaften können das Abheilen unterstützen und Schmerzen lindern. Dazu Honig direkt auf die Bläschen auftragen. Anschließend am besten Zähne putzen, da der Zucker weitere Entzündungen fördern kann.

  • Aloe vera: Das Gel kann kühlend und heilend wirken. Es wird auf die betroffene Stelle aufgebracht.

  • Eiswürfel: Manchen Menschen hilft es, Eiswürfel im Mund zu behalten, um Schmerzen zu lindern und Schwellungen zu reduzieren. Um eine weitere Reizung der Schleimhautdefekte zu verhindern, sollte das Eis jedoch nicht zerkaut werden.

  • Teebaumöl: Eine verdünnte Tinktur aus ein paar Tropfen Teebaumöl und etwas Wasser kann als Mundspülung verwendet werden. Teebaumöl hat antimikrobielle Eigenschaften, allerdings kann es zu Unverträglichkeiten kommen. Am besten vorab auf einer Hautstelle testen, ob Teebaumöl vertragen wird.

Ist mangelnde Mundhygiene schuld an den Bläschen im Mund, sollten Betroffen ihre*n Zahnärztin*Zahnarzt um Rat fragen, wie sie die tägliche Zahnreinigung verbessern können. Regelmäßig Zahnseide verwenden und auf eine elektrische Zahnbürste umsteigen, mit der man oft gründlicher putzt als mit der Handzahnbürste, können schon helfen. Auch die Anwendung von antiseptischen Mundspülungen kommt infrage.

Welche Hausmittel helfen gegen Aphthen?

Wann zum Arzt bei Bläschen im Mund?

Treten die Blasen unmittelbar nach dem Genuss von Lebensmitteln auf, reagiert der Körper wahrscheinlich nur auf einen enthaltenen Inhaltsstoff. Gehen die Bläschen mit weiteren allergischen Reaktionen einher, sollten Betroffene besser frühzeitig eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen. In der Regel verschwinden Bläschen nach dem Genuss von Lebensmitteln schnell von alleine wieder – das gilt auch für Aphthen.

Verursachen dagegen Herpesviren die Bläschen im Mund, sollten Betroffene besser innerhalb weniger Tage eine ärztliche Praxis aufsuchen. Charakteristisch ist, dass die gesamte Mundschleimhaut entzündet ist. Meist führt nur die Erstinfektion mit Herpesviren zu den Bläschen im Mund, bei späteren Reaktivierungen zeigt sich Herpes dann an der Lippe oder in der Nase.

Auch andere Infektionskrankheiten wie Mundsoor, Mundfäule oder die Hand-Fuß-Mundkrankheit, die zu Bläschen im Mund führen können, sollten zeitnah fachkundig untersucht werden. Vor allem die Mundfäule ist sehr ansteckend.

Meist reicht Fachleuten eine Blickdiagnose zusammen mit der Anamnese aus. Dabei werden auch mögliche Begleitsymptome und Vorerkrankungen erfragt. Genügt dies nicht, kann ein Abstrich aus dem Mund genommen oder eine Blutuntersuchung durchgeführt werden.

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