Lebenswichtiges Spurenelement

Eisenmangel: Ursachen und was tun?

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Eisen ist bei vielen lebenswichtigen Reaktionen im menschlichen Körper beteiligt, zum Beispiel bei der Blutbildung oder dem Sauerstofftransport. Ein Eisenmangel macht sich durch typische Symptome bemerkbar. Welche Ursachen möglich sind und was gegen den Mangel hilft.

Junge, blasse Frau im Fokus
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Welche Symptome hat man bei Eisenmangel? Anzeichen können Müdigkeit und Erschöpfung, blasse Haut und Schleimhäute sowie Konzentrationsprobleme und Kopfschmerzen sein.

Was kann der Grund für Eisenmangel sein? Häufige Ursachen für Eisenmangel sind Blutverluste, eine unzureichende Eisenzufuhr durch die Nahrung oder Störungen der Eisenaufnahme durch entzündliche Darmkrankheiten oder bestimmte Medikamente.

Was hilft am besten bei Eisenmangel? Wichtig ist eine eisenreiche Ernährung. Die Einnahme von Eisenpräparaten sollte erst nach ärztlicher Beratung erfolgen.

Was soll man essen und trinken bei Eisenmangel? Rotes Fleisch, Hülsenfrüchte und grünes Gemüse sind gute Quellen. Um die Eisenaufnahme zu verbessern, sollte gleichzeitig Vitamin C zugeführt werden, das zum Beispiel in Fruchtsäften enthalten ist.

Artikelinhalte im Überblick:

Eisenmangel? Diese Symptome können darauf hindeuten

Was ist Eisenmangel?

Eisen ist ein lebenswichtiges Spurenelement. Im Körper ist Eisen ein wesentlicher Bestandteil vom Blutfarbstoff Hämoglobin. Das Protein in roten Blutkörperchen ist unter anderem für den Transport von Sauerstoff verantwortlich. Bei Eisenmangel produziert der Körper weniger und kleinere rote Blutkörperchen, was zu einer verringerten Sauerstoffversorgung des Gewebes führt.

Aufgenommen wird Eisen über eisenhaltige Lebensmittel, die Resorption des Spurenelements erfolgt im Magen und Zwölffingerdarm. Nicht benötigtes Eisen wird als Ferritin in Leber und Milz, in der Darmschleimhaut und im Knochenmark gespeichert, von wo aus es bei Bedarf zur Blutbildung aktiviert werden kann.

Eisenmangel kann zu Blutarmut führen

Wird der Bedarf nicht regelmäßig über die Nahrung ausgeglichen, können sich die Eisenspeicher schnell leeren. Besteht ein Eisenmangel, geht die Blutbildung nicht mehr reibungslos vonstatten – es kann eine Eisenmangelanämie entstehen, eine Form der Blutarmut (Anämie).

Eisenmangel: Charakteristische Symptome

Eisenmangel gehört zu den häufigsten Mangelzuständen. Bei den meisten Menschen äußert er sich mit charakteristischen Symptomen.

Symptome bei Eisenmangel:

Allerdings sollte ein Eisenmangel nicht auf Verdacht selbst behoben werden. Hat der*die Arzt*Ärztin den Eisenmangel festgestellt, können entsprechend dosierte Eisenpräparate verordnet werden.

Ursachen für Eisenmangel

Der Körper scheidet über Schweiß, Urin und Stuhl recht wenig Eisen aus – der Schwund beträgt etwa ein Milligramm pro Tag. Bei Frauen gehen allerdings während jeder Menstruationsblutung größere Mengen Eisen verloren, bis zu 35 Milligramm pro Zyklus.

Weitere Ursachen für einen Eisenmangel:

  • Blutungen im Magen-Darm-Trakt
  • Blutverlust, zum Beispiel durch starke Menstruationsblutungen
  • chronische Erkrankungen wie Zöliakie, Durchfall, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
  • einseitige Ernährung, vegetarische oder vegane Ernährung
  • Magengeschwür
  • Medikamente (manche Wirkstoffe hemmen die Aufnahme von Eisen, zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder Antazida)
  • Operationen an Magen und Darm

Erhöhter Bedarf: Frauen haben häufiger Eisenmangel

Die meisten Männer haben kein Risiko für einen Eisenmangel. Bei Frauen ist der Eisenbedarf dagegen erhöht, unter anderem durch die monatliche Regelblutung. In der Schwangerschaft und Stillzeit benötigt der weibliche Körper noch einmal mehr Eisen (20 bis 30 Milligramm). Auch Kinder und Jugendliche haben in Wachstumsphasen einen höheren Bedarf.

Einen erhöhten Eisenbedarf haben zudem Leistungssportler*innen, Menschen, die regelmäßig zur Blutspende gehen und Personen mit Erkrankungen der Niere, des Darms (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), des Herzens und mit Tumoren.

Tabelle: Tagesbedarf an Eisen laut Empfehlungen der DGE

Alter Eisen pro Tag
  männlich weiblich
1 bis 7 Jahre 8 mg 8 mg
bis 10 Jahre 10 mg 10 mg
bis 19 Jahre 12 mg 15 mg
bis 51 Jahre 10 mg 15 mg
bis 65 Jahre 10 mg 10 mg
über 65 Jahre 10 mg 10 mg

Therapie: Was tun bei Eisenmangel?

Die Behandlung des Eisenmangels richtet sich nach dem Schweregrad. In leichten Fällen kann eine Ernährung mit eisenhaltigen Lebensmitteln ausreichen.

Bei stärkerem Eisenmangel kommen oft Eisenpräparate in Form von Tabletten, Tropfen oder Kapseln zum Einsatz. Bei schwerer Eisenmangelanämie kann eine Bluttransfusion erforderlich sein.

Infusionen sind eine Alternative, wenn orale Medikamente nicht geeignet sind, zum Beispiel bei starken Nebenwirkungen oder Darmerkrankungen.

Wechselwirkungen bei Einnahme von Eisenpräparaten

Bestimmte Stoffe in der Nahrung können die Eisenaufnahme begünstigen oder hemmen. So erhöht Vitamin C die Aufnahme von Eisen. Ballaststoffe, Kalzium aus Milch und Milchprodukten, Oxalate in Rhabarber und Spinat sowie Gerbstoffe (Tannine) in Tee und Kaffee hemmen oder erschweren dagegen die Eisenresorption im Darm.

Bestimmte Medikamente können die Aufnahme von Eisen beeinträchtigen. Dazu gehören Säureblocker (Antazida), Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Ibuprofen sowie Präparate, die Kalzium oder Magnesium enthalten. Auch die Wirkung anderer Arzneimittel kann durch Eisen beeinträchtigt werden, wie beispielsweise Schilddrüsenhormone (Thyroxin) und bestimmte Antibiotika.

Bedarf über eisenhaltige Lebensmittel decken

Um es nicht zu einem Eisenmangel kommen zu lassen, sollte auf eine ausreichende Eisenzufuhr geachtet werden. Das Spurenelement steckt in nahezu allen Lebensmitteln, sowohl pflanzlichen als auch tierischen. Eisen aus Fisch und Fleisch ist sehr gut fettlöslich und wird nahezu ohne Beschränkungen verwertet. Eisen aus pflanzlichen Nahrungsmitteln wird dagegen schwerer aufgenommen.

Getreide, Hülsenfrüchte wie Sojabohnen und Gemüse können zwar oft auch sehr hohe Mengen von dem Spurenelement vorweisen. Gleichzeitig enthalten sie aber viele Phosphatverbindungen, welche die Aufnahme des Eisens hemmen.

Tabelle: Lebensmittel, die in einer Portion mindestens 15 Prozent des empfohlenen Tagesbedarfs an Eisen enthalten

Lebensmittel Portionsgröße Eisengehalt pro Portion
Fleisch und Geflügel    
Kalb 100 g 3,0 mg
Rindfleisch 150 g 3,5 mg
Schweinefleisch 150 g 2,7 bis 3,5 mg
Rehrücken 100 g 3,0 mg
Kaninchen 100 g 3,5 mg
Gans 150 g 2,9 mg
Ente 150 g 3,2 mg
Gemüse    
Mangold, roh 100 g 2,7 mg
Schwarzwurzel, roh 100 g 3,3 mg
Spinat, roh 100 g 4,1 mg
Brokkoli, roh 200 g 1,6 mg
Blumenkohl, roh 200 g 3,2 mg
Erbsen, roh 200 g 3,8 mg
Karotten, roh 200 g 4,2 mg
Getreide und Brot    
Vollkorn-Haferflocken 60 g 3,1 mg
Hirse 60 g 5,4 mg
Weizenvollkornbrot 175 g 1,8 mg
Roggenmischbrot 175 g 4,0 mg
Pumpernickel 175 g 4,2 mg
Roggenvollkornbrot 175 g 5,3 mg
Obst    
Mirabellen 200 g 2,2 mg
Johannisbeeren, schwarz 200 g 2,6 mg
Erdbeeren 200 g 3,8 mg

Diagnose bei Verdacht auf Eisenmangel

Wer Beschwerden über einen längeren Zeitraum feststellt, die auf einen Eisenmangel oder eine Eisenmangelanämie hindeuten, sollte eine*n Hausärztin*Hausarzt aufsuchen. Über die Untersuchung des Blutes lässt sich herausfinden, ob tatsächlich ein Mangel oder Eisenverlust vorliegt oder eine andere Erkrankung für die Symptome verantwortlich ist.

Dazu wird in der Regel

  • das komplette Blutbild,
  • der Serum-Ferritinspiegel,
  • der Eisenspiegel und
  • die Transferrinsättigung (Eisenbindungskapazität) gemessen.

Bei einem Mangel sind die Eisen- und Ferritin-Spiegel meist niedriger als die Referenzwerte, während die Transferrinsättigung eher erhöht ist.

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