MCHC-Wert erhöht oder zu niedrig?
Der MCHC-Wert dient zur Diagnose einer möglichen Blutarmut. MCHC steht dabei für den Anteil des Hämoglobins am Volumen der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Was bedeutet es, wenn der MCHC-Wert zu niedrig oder erhöht ist und wie wird er bestimmt?
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Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten
Was bedeutet MCHC im Blutbild? Der MCHC-Wert beschreibt den durchschnittlichen Anteil an Hämoglobin in allen roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Hämoglobin ist der wichtigste Bestandteil der Erythrozyten und verleiht diesen Zellen ihre rote Färbung.
Was sind Ursachen, wenn der MCHC zu niedrig ist? Wenn der MCHC-Wert zu niedrig ist, sind Eisenmangel und eine damit zusammenhängende Anämie mögliche Ursachen.
Worauf weist ein erhöhter MCHC-Wert hin? Ein erhöhter MCHC-Wert könnte auf eine ausgeprägte Dehydration oder auf Sphärozytose hinweisen, eine seltene, genetisch bedingte Krankheit der roten Blutkörperchen.
Im Überblick:
Was ist der MCHC-Wert?
Der MCHC-Wert (mittlere korpuskuläre Hämoglobinkonzentration) steht für die Konzentration des Hämoglobins innerhalb der roten Blutkörperchen.
Hämoglobin ist ein Protein und der wichtigste Bestandteil der Erythrozyten. Es verleiht ihnen ihre rote Färbung und wird deswegen auch als Blutfarbstoff bezeichnet. Im Körper ist Hämoglobin für die Aufnahme sowie den Transport von Sauerstoff zu den Zellen verantwortlich.
MCHC zählt neben dem Volumen der Erythrozyten (MCV) und dem mittleren Hämoglobingehalt (MCH) zu den sogenannten Erythrozytenindizes.
Wann und wie wird der MCHC-Wert bestimmt?
Der MCHC-Wert dient der Abklärung einer möglichen Blutarmut (Anämie). Dabei wird er nicht direkt gemessen, sondern aus dem Verhältnis des Hämoglobin zum Hämatokrit-Wert ermittelt. Der Hämatokrit-Wert ist ein Maß für den Prozentsatz der festen Blutzellen am Gesamtvolumen des Blutes.
Der MCHC-Wert wird im Vollblut bestimmt.
Normalbereich für den MCHC-Wert
Ein normaler MCHC-Wert liegt bei Erwachsenen zwischen 33 und 36 Gramm pro Deziliter Blut. Die Normalwerte gelten für Frauen und Männer gleichermaßen. Zu beachten ist, dass sich die Referenzwerte je nach Labor unterscheiden können.
Der MCHC-Wert ändert sich bei den meisten Erkrankungen nicht oder kaum. Der Wert wird deshalb oft als Kontrollwert für das Labor herangezogen.
Was sind Ursachen für einen zu hohen MCHC-Wert?
Ist der MCHC-Wert zu hoch, enthält das Blut zu viele Erythrozyten im Verhältnis zum Blutplasma. Dies kann ein Anzeichen für eine starke Austrocknung (Dehydration) oder die seltene und erblich bedingte Sphärozytose (Kugelzellanämie) sein, eine Erkrankung der Erythrozyten.
Was können Ursachen für einen zu niedrigen MCHC-Wert sein?
Ursache für einen zu niedrigen MCHC-Wert kann eine schwere Anämie aufgrund von Eisenmangel (Eisenmangelanämie) oder einen Mangel an Vitamin B6 (Pyridoxinmangel) im Körper sein.
In seltenen Fällen kann auch eine sogenannte Thalassämie ursächlich sein. Dabei handelt es sich um eine genetisch bedingte Anämie.
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