Symptom bei Eisenmangel

Frieren kann auf Krankheiten hindeuten

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Frieren ist ein natürlicher Vorgang des Körpers, um den Unterschied zur Umgebungstemperatur auszugleichen. Allerdings können Frieren und Kälteempfindlichkeit auch Symptom einer Krankheit sein. Ständiges Frieren hängt häufig mit bestimmten Mangelzustände zusammen.

Frau friert und ist nachdenklich
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Artikelinhalte im Überblick:

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Was passiert beim Frieren im Körper?

Die Körpertemperatur wird über das Temperaturzentrum im Gehirn geregelt. Beim Frieren versucht der Körper, den Unterschied zu einer kalten Umgebungstemperatur auszugleichen. In der Folge werden die Adern in Füßen und Händen weniger stark durchblutet, gleichzeitig wird auf diese Weise die Arbeit der inneren Organe geschützt. Denn der Blutfluss im Körper wird über die Steuerung des Blutgefäßdurchmessers so verändert, dass warmes Blut vor allem den lebenswichtigen Organen Gehirn, Herz, Nieren, Leber und Magen-Darm-Trakt zugute kommt (Zentralisierung des Kreislaufs).

Eine typische Reaktion auf Frieren ist Zittern am ganzen Körper. Das Zittern wiederum ist Folge von Muskelanspannung, die Wärme erzeugt. Also ist Zittern letzten Endes ein Schutzmechanismus des Organismus, um die Körpertemperatur wieder zu erhöhen.

Die beim Frieren häufig auftretende Gänsehaut ist ein Überbleibsel aus der Entwicklungsgeschichte des Menschen. Sie stellt den Versuch dar, ein nicht mehr vorhandenes Fell aufzurichten, um die Isolierung gegenüber der Umgebungskälte zu verbessern. Während dem Menschen das Fell im Verlauf der Evolution abhandengekommen ist, haben sich die Muskeln zur Aufrichtung der Haare erhalten. Beim Frieren werden diese Muskeln aktiv und erzeugen die typische Gänsehaut.

Nicht nur Kälte lässt frieren: Ursachen im Überblick

Die häufigste Ursache von Frieren ist eine leichte Unterkühlung aufgrund einer niedrigen Umgebungstemperatur oder unzureichender Bekleidung. Frieren kann aber auch andere Ursachen haben. So friert man typischerweise bei Fieber, da die Umgebungstemperatur aufgrund der erhöhten Körpertemperatur als zu kalt empfunden wird. Der typische Schüttelfrost entsteht dann, wenn der Körper mittels Muskelbewegung versucht, Wärme zu erzeugen.

Weitere Ursachen für (ständiges) Frieren:

  • Unterkühlung: Typisch sind zunächst Zittern und eine gesteigerte Atmung, bei stärker ausgeprägter Unterkühlung verlangsamte Atmung, nachlassendes Schmerzempfinden, Müdigkeit, Bewusstlosigkeit, eventuell Atem- und Kreislaufstillstand sowie Erfrierungen (bläuliche, später weißliche Verfärbung von Körperstellen).

  • Niedriger Blutdruck: Mögliche Symptome sind verstärktes und ständiges Frieren ohne Fieber, dafür mit Schwindel und verminderter Leistungsfähigkeit.

  • Schilddrüsenunterfunktion: Mögliche Symptome sind ständiges Frieren ohne Fieber, Müdigkeit, Haarausfall, Hautveränderungen und eine tiefe Stimme.

  • Eisenmangelanämie: Mögliche Symptome sind zum Beispiel blasse Haut, ständiges Frieren, nachlassende Leistungsfähigkeit, Haarausfall und rissige Lippen.

  • Geringes Körpergewicht: Unterernährte Menschen haben nur wenig Fettgewebe. Ihr Körper ist daher nur schlecht gegen Wärmeverlust isoliert. Aus diesem Grund ist ständiges Frieren oft bei Magersucht (Anorexia nervosa) oder Auszehrung (Kachexie) im Rahmen von Krebserkrankungen anzutreffen.

  • Großflächige Verletzungen der Haut, zum Beispiel bei Verbrennungen. Dazu zählt auch ein schwerer Sonnenbrand.

  • Schüttelfrost: Ein plötzliches Zittern und Frieren am ganzen Körper mit und ohne Fieber, je nach zugrundeliegender Ursache.

  • Raynaud-Syndrom: Anfallsweise auftretende Durchblutungsstörung, die Finger und Zehen betrifft.

  • Nervenerkrankungen können sowohl die Nervenfasern betreffen, die Temperatursignale von der Körperoberfläche ans Gehirn leiten, als auch die Verarbeitung der Temperatursignale im Temperaturzentrum selbst (etwa bei Kopfverletzungen oder Schlaganfall). In solchen Fällen kann der Regelmechanismus versagen, der die Temperatur des Körpers normalerweise konstant hält.

Vier effektive Tipps gegen Frieren

© ZRO

Vier effektive Tipps gegen Frieren

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Ständiges Frieren sollte ärztlich abgeklärt werden

Frieren ist eine subjektive und meist harmlose Empfindung. Ständiges Frieren oder Frieren in Verbindung mit weiteren Symptomen kann jedoch Folge einer Grunderkrankung sein.

Auch in der Anfangsphase einer Unterkühlung tritt Frieren auf. Die Messung der Körpertemperatur erfasst, ob dem Kältegefühl eine Erniedrigung der Körpertemperatur zugrunde liegt (Unterkühlung: circa 34-37 Grad Celsius) oder eine erhöhte Körpertemperatur (Fieber: ab 38 Grad Celsius) das Frieren auslöst. Die Krankengeschichte, körperliche Untersuchung und gegebenenfalls Blutanalysen liefern Hinweise auf die Ursache der Kälteempfindung.

Frieren kann auf medizinischen Notfall hindeuten

Eine Unterkühlung, zum Beispiel nach einem Einbruch ins Wasser beim Eislaufen, erfordert in der Regel die Verständigung einer*s Notärztin*arztes über die Nummer 112. Dann werden die entsprechenden diagnostischen Maßnahmen zur Messung der Körpertemperatur und zur Überprüfung der Herz- und Kreislauf-Funktionen getroffen und weitere Behandlungsschritte eingeleitet.

Ersthelfer*innen sollten laut Deutschem Roten Kreuz Sofortmaßnahmen einleiten: Betroffene an einen warmen Ort bringen, nasse, kalte Kleidung entfernen, in Decken einwickeln. Es sollte jedoch keine aktive Wärme etwa mit einer Wärmflasche oder durch Reiben zugeführt werden. Warmer Tee wird nur empfohlen, wenn Betroffene bei Bewusstsein sind. Alkoholische Getränke sind in jedem Fall tabu.

Ständiges Frieren als Symptom bei Erkrankungen

Um der Ursache von häufigem Frieren auf den Grund zu gehen, ist die Erfassung der Krankengeschichte wesentlich. Betroffene sollten die*den Hausärztin*arzt informieren, ob man öfter friert und gegebenenfalls weitere Symptome beobachtet hat.

Weitere Maßnahmen zur Diagnose:

  • Fiebermessen gibt Aufschluss über die Körpertemperatur.

  • Hinweise auf den Ernährungszustand und Funktionsstörungen von Organen liefern gezielte Untersuchungen, zum Beispiel mit Ultraschall oder durch Blutanalyse.

  • Bei den Blutuntersuchungen sind neben Basiswerten, die über den allgemeinen Gesundheitszustand Auskunft geben, besonders Hormonwerte von Bedeutung. Sie können beispielsweise auf eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) hinweisen. Auch in Bezug auf eine Eisenmangelanämie gilt eine Blutuntersuchung als wichtige Diagnosemöglichkeit.

  • Die Messung des Blutdrucks erlaubt Rückschlüsse darauf, ob das Frieren eventuell mit einem niedrigen Blutdruck zusammenhängt.

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Behandlung: Akutes oder ständiges Frieren stoppen

Frieren wird durch die Erhöhung der Körpertemperatur behandelt. Liegt eine Grunderkrankung vor, gilt es, diese gezielt zu therapieren.

Akutem Frieren wird durch passives oder aktives Erwärmen gegengesteuert:

  • Beim passiven Erwärmen wird ein weiterer Wärmeverlust möglichst verhindert, etwa durch eine trockene, warme Umgebung, zusätzliche Kleidung oder Einhüllen in Decken. Der Körper erwärmt sich dabei von innen selbst.

  • Aktive Erwärmung bedeutet hingegen die äußere Zufuhr von Wärme, beispielsweise durch warme Getränke, eine Wärmflasche oder im Extremfall durch ärztliche Maßnahmen wie Wärmesonden, die in den Brustkorb eingebracht werden.

Auch chronisches Frieren wird kurzfristig durch passives oder aktives Erwärmen behandelt. Auf mittlere Sicht sollte wiederkehrendes Frieren aber durch Behandlung der zugrundeliegenden Störung therapiert werden. Das kann etwa bei niedrigem Blutdruck oder bei einer Unterfunktion der Schilddrüse notwendig sein. Bei einer Eisenmangelanämie werden in der Regel Eisentabletten über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten verabreicht.

Was tun bei Frieren durch Unterkühlung?

Geht es um einen akuten Notfall der Unterkühlung, hängt die Behandlung vom Ausmaß der Unterkühlung ab. Bei Frieren, Zittern und beschleunigtem Herzschlag wird in der Regel empfohlen, den betroffenen aufzuwärmen (nasse Kleidung ausziehen, Decken, warme Getränke). Ist die Unterkühlung bereits weiter vorangeschritten (verlangsamte Atmung, Muskelstarre, verringertes Schmerzempfinden, Müdigkeit beziehungsweise Bewusstlosigkeit), ist hingegen Vorsicht bei der aktiven Erwärmung geboten – dann sollten in der Regel keine eigenmächtigen, aktiven Aufwärmversuche unternommen werden. Ausführliche Informationen zu den Maßnahmen bei Unterkühlung finden Sie auf der Webseite des Deutschen Roten Kreuzes.

Mittelstarke und schwere Unterkühlungen sollten nach Möglichkeit in einem Krankenhaus behandelt werden, da es im Verlauf der Erwärmung zu schwerwiegenden Komplikationen kommen kann. So kann eine zu rasche Wiedererwärmung beispielsweise einen plötzlichen Zustrom von kaltem Blut aus den Außenbereichen des Kreislaufs bewirken. Dadurch kann unter Umständen die Temperatur im Körperkern vorübergehend weiter absinken und Störungen der Herzfunktion ausgelöst werden.

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