Zinkmangel: Häufige Symptome und wie man ihn behandeln kann
Das Spurenelement Zink ist für den menschlichen Körper essenziell und muss in ausreichender Menge über die Nahrung zugeführt werden. Tritt ein Zinkmangel auf, kann sich das in verschiedenen Symptomen äußern. Bei welchen Anzeichen man aufmerksam werden sollte und welche Ursachen einen Mangel auslösen können.
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Kurzübersicht: Zinkmangel
Symptome: Vielfältige Anzeichen bei zu niedriger Zinkversorgung, häufig Hautprobleme, Nagelveränderungen, Haarausfall, Müdigkeit, Infektanfälligkeit oder schlechtes Abheilen von Wunden.
Ursachen: In vielen Fällen wird zu wenig Zink über die Nahrung zugeführt. Zudem können Grunderkrankungen wie Diabetes oder Zöliakie sowie Alkoholismus und die Einnahme bestimmter Medikamente zu Zinkmangel führen.
Behandlung: Neben dem Verzehr von zinkhaltigen Lebensmitteln können Zinkpräparate als Nahrungsergänzungsmittel nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden. Außerdem sollten Grunderkrankungen behandelt werden.
Artikelinhalte im Überblick:
Zinkmangel: Häufige Symptome bei Frau und Mann
Eine Vielzahl von Enzymen und Proteinen benötigen Zink zur normalen Funktion, außerdem ist das Spurenelement an zahlreichen Prozessen beteiligt. Durch einen Zinkmangel kann es zu Problemen und Störungen bei der Wundheilung, Fortpflanzung, beim Zellwachstum und im Immunsystem geben. Mögliche Symptome bei Zinkmangel:
- Hautprobleme wie Akne, Ekzeme oder Hautausschlag
- Haarausfall
- Augenringe
- brüchige Nägel, Nagelveränderungen (weiße Flecken)
- Durchfall
- Erschöpfung und Müdigkeit
- Geschmacksstörungen (Dysgeusie)
- Geruchsstörungen
- Appetitlosigkeit
- Libidoverlust
- Mundgeruch
- eingerissene Mundwinkel (Rhagaden), Aphthen
- Anfälligkeit für Infektionen wie Erkältungen und Erkrankungen
- verzögertes Wachstum bei Kindern
- verschlechtere Sehkraft, Nachtblindheit
- Wundheilungsstörungen
- Zyklusstörungen
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Mögliche Ursachen für einen Zinkmangel
Es gibt verschiedene Ursachen für einen Zinkmangel. In erster Linie kann eine Unterversorgung mit Zink über die Nahrung der Auslöser sein. Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist auch eine vegetarische oder vegane Ernährung, die das Risiko für einen Zinkmangel erhöhen kann. Zum einen steckt viel Zink in tierischen Produkten wie Fleisch und Fisch. Zum anderen enthalten viele pflanzliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte und Vollkorngetreide die sekundären Pflanzenstoffe Phytinsäure (Phytate) – diese hemmen die Zinkaufnahme im Körper.
Risikofaktoren für einen Zinkmangel:
Malabsorption: Bestimmte Darmerkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können dazu führen, dass der Körper Zink nicht richtig aufnehmen kann.
hohes Sportpensum: Durch die körperliche Belastung wird der Stoffwechsel aktiviert und mehr Zink verbraucht. Außerdem scheidet der Körper das Spurenelement über den Schweiß verstärkt aus.
Diabetes mellitus: Die Zinkaufnahme wird durch den gestörten Stoffwechsel oft erschwert. Außerdem scheiden Menschen mit Diabetes mehr Zink über den Urin aus, verglichen mit Gesunden.
Alkoholismus: Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Zinkaufnahme im Körper beeinträchtigen und zu einem Mangel führen.
Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere Frauen und stillende Mütter haben einen höheren Bedarf an Zink und können daher anfälliger für einen Zinkmangel sein.
Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Antibiotika und Diuretika (Entwässerungsmittel) können die Absorption von Zink beeinträchtigen.
Acrodermatitis enteropathica: Bei der seltenen Erbkrankheit kann Zink im Darm nicht resorbiert werden.
Wann zum Arzt bei Zinkmangel?
Wer den Verdacht hat, an einem Zinkmangel zu leiden, sollte den*die Hausarzt*Hausärztin aufsuchen. Dort kann eine Blutprobe entnommen und an ein Labor geschickt werden. Der Referenzbereich für Zinkwerte im Serum liegt bei 0,60-1,20 mg/l (Milligramm pro Liter).
Zufuhrempfehlungen für Zink (mg/Tag)
Alter | m | w |
1 bis unter 4 Jahre | 3 |
|
4 bis unter 7 Jahre | 4 |
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7 bis unter 10 Jahre | 6 |
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10 bis unter 13 Jahre | 9 |
8 |
13 bis unter 15 Jahre | 12 |
10 |
15 bis unter 19 Jahre | 14 |
11 |
ab 19 Jahren* | 11-16 |
7-10 |
Schwangerschaft (1. Trimester) |
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7-11 |
Schwangerschaft (2. und 3. Trimester) |
|
9-13 |
Stillende |
|
11-14 |
*Die Werte für den Zinkbedarf variieren je nach täglich verzehrter Phytatmenge. Je höher der Gehalt an Phytaten in der Nahrung, desto mehr Zink muss pro Tag aufgenommen werden.
Mit einer ausgewogenen Ernährung lässt sich der Zinkbedarf in der Regel gut decken. Einige Personengruppen, darunter Kinder, ältere Menschen, Sportler*innen, Vegetarier*innen, Veganer*innen, aber auch schwangere und stillende Frauen haben jedoch einen erhöhten Zinkbedarf.
Zinkmangel behandeln und vorbeugen
Um einen bestehenden Zinkmangel zu beheben, gibt es verschiedene Maßnahmen, die ergriffen werden können. Mit einer zinkreichen Ernährung und der adäquaten Behandlung von Grunderkrankungen lässt sich einem Mangel auch vorbeugen.
Zinkzufuhr erhöhen: Durch die Auswahl an Lebensmitteln mit hohem Zinkgehalt erhält der Körper mehr von dem lebenswichtigen Spurenelement. Dazu zählen zum Beispiel Nüsse, Samen, Vollkornprodukte, rotes Fleisch, Geflügel und Fisch.
Resorption verbessern: Damit der Körper das verzehrte Zink verwerten kann, sollte man weniger Phytate zu sich nehmen. Diese natürlichen Pflanzenstoffe stecken in Hülsenfrüchten (Bohnen, Sojabohnen) und Vollkorngetreide. Um sie zu entfernen, sollten die Lebensmittel vor dem Kochen eingeweicht werden.
Nahrungsergänzungsmittel: Die Einnahme von Zinkpräparaten sollte am besten vorab mit einer*einem Ärztin*Arzt besprochen werden. Denn in vielen Nahrungsergänzungsmitteln sind verschiedene Mineralstoffe und Vitamine enthalten – die richtige Dosierung im individuellen Fall sollte fachkundig eingeschätzt werden. Werden Zinkpräparate auf nüchternen Magen eingenommen, reagieren manche Menschen mit Übelkeit. Grundsätzlich empfiehlt es sich, zinkhaltige Präparate mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit zu nehmen.
Grunderkrankungen behandeln: Bestehen bestimmte Grunderkrankungen wie Zöliakie oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, sollten diese fachärztlich behandelt werden. Damit bessert sich meist auch der Zinkmangel.
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