Akute oder chronische Laryngitis

Kehlkopfentzündung: Symptome, Hausmittel und Dauer

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Eine Kehlkopfentzündung äußert sich insbesondere durch Symptome wie Heiserkeit und Halsschmerzen. Ansteckend ist eine Laryngitis lediglich in bestimmten Fällen. Erfahren Sie, wie eine Kehlkopfentzündung behandelt wird und welche Hausmittel helfen können.

Frau mit Kehlkopfentzündung
© Getty Images/Yurii Yarema

Kurzübersicht: FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Was sind Anzeichen einer Kehlkopfentzündung? Zu den möglichen Symptomen zählen Heiserkeit, trockener Reizhusten, ein Kloßgefühl im Hals, Schluckbeschwerden und Schmerzen beim Sprechen sowie Atemnot.

Was hilft schnell gegen Kehlkopfentzündung? Betroffene sollten ihre Stimme schonen und ausreichend trinken. Wichtig ist, nicht zu rauchen und Alkohol und scharfe Speisen zu meiden. Hausmittel wie Inhalieren mit heißem Wasserdampf oder Halswickel können ebenfalls Linderung verschaffen. Gegebenenfalls kommen schleimlösende und antientzündlich wirkende Medikamente zum Einsatz.

Wie lange dauert es, bis eine Kehlkopfentzündung weg ist? Meist heilt die Entzündung innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder ab. Anhaltende oder wiederkehrende Beschwerden sollten ärztlich abgeklärt werden.

Artikelinhalte auf einen Blick:

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Was ist eine Kehlkopfentzündung?

Bei einer Kehlkopfentzündung handelt es sich um eine Infektion, die häufig durch Viren oder Reizungen, seltener auch durch Bakterien ausgelöst wird.

Fachleute unterscheiden zwischen einer akuten oder chronischen Laryngitis, für die verschiedene Ursachen infrage kommen. Eine chronische Kehlkopfentzündung liegt vor, wenn die Symptome seit mehr als drei Wochen bestehen.

Die häufigste Form ist die akute, infektiös bedingte Kehlkopfentzündung. Meist erkranken Erwachsene zwischen 18 und 40 Jahren.

Sonderformen der Laryngitis sind:

  • Pseudokrupp, welcher vor allem Säuglinge und Kleinkinder betrifft
  • akute Laryngitis bei Diphtherie (auch echter Krupp genannt)
  • Epiglottitis, eine bakterielle Entzündung des Kehldeckels.

Funktion des Kehlkopfes

Der Kehlkopf (Larynx) stellt ein Verbindungsstück zwischen Rachen und Luftröhre dar und erfüllt im menschlichen Körper bedeutende Aufgaben: Er ist etwa am Atemprozess beteiligt, schützt die tiefer gelegenen Atemwege beim Schlucken und spielt mit seinen Stimmbändern und -lippen eine große Rolle bei der Stimmbildung.

Symptome der Kehlkopfentzündung

Durch die entzündliche Verdickung der Stimmlippen haben Betroffene einer Kehlkopfentzündung Probleme beim Sprechen. Es kann zu einer Stimmstörung mit tief klingender Stimme (Dysphonie) oder gar zu einer Tonlosigkeit (Aphonie) kommen.

Weitere Symptome einer Kehlkopfentzündung sind:

  • Schmerzen beim Sprechen und Schlucken (Schluckbeschwerden)
  • trockener, rauer oder bellender Reizhusten
  • Hustenreiz
  • Kribbeln und Kratzen im Rachen und Hals
  • Räusperzwang
  • Globusgefühl: Fremdkörpergefühl beziehungsweise Kloß im Hals
  • Atemnot (in schweren Fällen)

Einige Betroffene beschreiben ein allgemeines Krankheitsgefühl oder haben Fieber. Andere wiederum zeigen neben Heiserkeit keine weiteren Symptome.

Kehlkopfentzündung: Hausmittel und Selbsthilfemaßnahmen

Eine leichte Entzündung des Kehlkopfes, etwa als Begleiterscheinung einer Erkältung, verschwindet in vielen Fällen von selbst, wenn die Grunderkrankung auskuriert ist.

Um den Heilungsprozess zu unterstützten, sollten Betroffene ihre Stimme schonen, jedoch nicht flüstern, da dies die Stimmlippen belastet. Wichtig ist auch, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten und scharfe Speisen zu meiden.

Zudem gibt es einige Hausmittel, welche die Behandlung einer Kehlkopfentzündung unterstützen und gegen Beschwerden wie Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Husten helfen. Dazu gehören:

  • warme Halswickel anwenden
  • mit Wasserdampf oder Salzwasser inhalieren
  • reichlich Flüssigkeit trinken, am besten warme Getränke wie Kräutertee
  • Halsbonbons oder Halstabletten lutschen
  • einen Raumluftbefeuchter verwenden, er sorgt für feuchte Luft und kann so die Genesung unterstützen

Kehlkopfentzündung: Behandlung mit Medikamenten

Um eine (leichte) Kehlkopfentzündung zu behandeln, können entzündungshemmende, abschwellende sowie schleimlösende Arzneimittel zum Einsatz kommen. Steckt eine andere Grunderkrankung hinter den Beschwerden, muss diese gezielt therapiert werden.

Je nach Ursache der Kehlkopfentzündung sind dementsprechend verschiedene Medikamente angezeigt.

  • Antibiotika: Wurde die Krankheit durch Bakterien ausgelöst, kann die Behandlung mit Antibiotika erfolgen.

  • Kortison: Bei einer starken Schwellung verschreibt der*die Arzt*Ärztin unter Umständen Präparate mit Kortison. Das kann etwa der Fall sein, wenn die Laryngitis infolge einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) entstanden ist.

  • Säurehemmer: Wenn die gastroösophageale Refluxkrankheit Auslöser der Kehlkopfentzündung ist, können Protonenpumpenhemmer verschrieben werden, welche überschüssige Säure im Magen binden.

Bleiben nach Abklingen der Infektion Beeinträchtigungen der Stimme erhalten, hört sie sich etwa kraftloser an, ist leiser oder weniger belastbar, kann eine Stimmtherapie die Regeneration fördern. Dabei werden logopädische Übungen durchgeführt, um die Stimmfunktion wiederherzustellen oder zu verbessern.

Bei chronischen Kehlkopfentzündungen müssen die auslösenden Faktoren unbedingt identifiziert und zukünftig vermieden werden.

Kehlkopfentzündung: Ursachen und Ansteckung

Eine Kehlkopfentzündung kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zu den Ursachen einer akuten Laryngitis zählen:

  • grippaler Infekt
  • Rachenentzündung
  • langes Sprechen
  • langer Aufenthalt in verrauchten oder trockenen Innenräumen

Auslöser einer chronischen Laryngitis

Meist entsteht eine chronische Kehlkopfentzündung, weil die Schleimhäute lange Zeit gereizt wurden. Etwa durch starken Konsum von Nikotin oder Alkohol oder schadstoffbelastete sowie staubige Luft am Arbeitsplatz.

Infrage kommen auch folgende Gründe:

  • eingeschränkte Nasenatmung (zum Beispiel durch eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung)
  • falsche Stimmtechnik (etwa bei Sänger*innen oder Schauspieler*innen)
  • Allergien (etwa Heuschnupfen)
  • Refluxkrankheit: Reflux geht meist mit Sodbrennen einher, bei dem Magensäure aufsteigt und die oberen Atemwege reizt. Dies kann zu einer chronischen Entzündung von Rachen und Kehlkopf führen.

Ist eine Kehlkopfentzündung ansteckend?

Eine Kehlkopfentzündung ist ansteckend, wenn sie etwa durch einen viralen oder bakteriellen Infekt ausgelöst wurde. Beim Husten, Niesen oder Sprechen werden winzige Tröpfchen ausgestoßen und die Erreger übertragen (Tröpfcheninfektion).

Die Dauer der Ansteckungsgefahr richtet sich nach dem jeweiligen Erreger sowie der Art der Behandlung und kann von wenigen Tagen bis hin zu zwei Wochen reichen.

Wer sich ansteckt, entwickelt jedoch nicht automatisch eine Kehlkopfentzündung. Handelt es sich bei dem Erregertyp etwa um Influenzaviren, erkranken Betroffene an einer Grippe, die nicht zwingend den Kehlkopf angreift.

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Verlauf und Dauer einer Kehlkopfentzündung

Eine akute Kehlkopfentzündung dauert normalerweise nicht länger als drei Wochen. Steckt etwa ein viraler Infekt hinter der Entzündung, kann sie schon nach wenigen Tagen ausheilen. Sind Bakterien die Ursache, halten die Symptome unter Umständen länger an.

Allgemein hängen Dauer und Verlauf der Erkrankung wesentlich davon ab, wie konsequent Betroffene auf Schonung achten.

Komplikationen einer Laryngitis

Ein schwerer Verlauf ist bei einer fibrinösen Laryngitis zu erwarten. Hier sind die Stimmlippen mit Fibrinbelägen, also mit einem weißlichen Wundschorf bedeckt, die wie ein Geschwür wirken und den Heilungsprozess erschweren. Diese Komplikation der Kehlkopfentzündung kann durch die starke Schwellung eine Atemnot hervorrufen.

Ohne entsprechende Therapie kann eine akute Kehlkopfentzündung chronisch werden und mehrere Wochen andauern. Die Gefahr einer wiederholten Erkrankung ist besonders hoch, wenn Betroffene ihre Stimme weiterhin stark belasten und/oder sich Schadstoffen aussetzen. Mögliche Folgen sind:

  • Phlegmonen/Abszesse: Unbehandelte Entzündungen, welche durch bakterielle Erreger ausgelöst wurden, können weiter voranschreiten und Phlegmonen (eitrige Entzündungen) oder Abszesse im Kehlkopf verursachen. Anzeichen sind plötzlicher Schüttelfrost und heftige Schluckschmerzen, die bis in die Ohren ausstrahlen können.

  • Reineke-Ödem: Besteht eine chronische Kehlkopfentzündung über längere Zeit, bildet sich häufig zudem ein Ödem. Dabei handelt sich um eine mit Flüssigkeit gefüllte Wucherung im sogenannten Reinkeschen-Raum der Stimmbänder. Fachleute sprechen daher auch von einem Reinke-Ödem.

  • Kehlkopfkrebs: Durch eine lang andauernde Entzündung des Kehlkopfes besteht zudem die Gefahr, dass Schleimhautzellen entarten und Kehlkopfkrebs entsteht.

Diagnose der Kehlkopfentzündung

Wenn die Beschwerden länger als zwei Tage andauern, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Im Rahmen der Anamnese erfragt der*die Arzt*Ärztin zunächst die genauen Symptome und wie lange diese bestehen. Von Interesse ist zudem, ob die Stimme starker Belastung ausgesetzt ist oder ob häufig Schadstoffe eingeatmet werden, etwa bei der Arbeit oder durch den Konsum von Nikotin.

Um die Diagnose zu sichern, wird mitunter eine Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie) durchgeführt. Bei dieser Untersuchung können zwei Formen unterschieden werden:

  • indirekte Laryngoskopie: Hierbei wird zunächst die Zunge von Patient*innen vorsichtig hervorgezogen. Anschließend kann der*die Arzt*Ärztin mit einem kleinen Spiegel (Kehlkopfspiegel) vom Gaumenzäpfchenen von oben aus auf den Kehlkopf schauen.

  • direkte Laryngoskopie: Meist findet diese Form in Narkose statt und unter Anwendung eines flexiblen Endoskops. Das schlauchförmige Instrument wird in den oberen Kehlkopfbereich vorgeschoben und ermöglicht eine genaue Betrachtung des Kehlkopfes und der Schleimhäute.

Liegt der Verdacht nahe, dass es sich um eine chronische Laryngitis handelt, kann die ärztliche Fachperson eine Gewebeprobe der Kehlkopfschleimhaut entnehmen und im Labor prüfen. So lässt sich unter anderem ausschließen, dass bösartige Veränderungen der Schleimhaut vorliegen, die auf Kehlkopfkrebs hinweisen.

Wie lässt sich einer Kehlkopfentzündung vorbeugen?

Oft entstehen Kehlkopfentzündungen in Verbindung mit Erkältungskrankheiten. Um diesen vorzubeugen, sollten Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Das bedeutet insbesondere im Winter auf regelmäßiges Händewaschen zu achten und gegebenenfalls einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Eine ausgewogene, gesunde und vitaminreiche Ernährung sowie ausreichend Bewegung und Schlaf sowie ein gutes Stressmanagement stärken das Immunsystem und können ebenfalls grippalen Infekten vorbeugen.

Um eine chronische Kehlkopfentzündung zu vermeiden, sollte man zudem auf das Einatmen von Schadstoffen sowie auf Rauchen und Alkohol verzichten.

Wer seine Stimme regelmäßig stark belasten muss, sollte auf die richtige Stimmtechnik achten. Eine logopädische Praxis oder ein professionelles Stimmtraining können entsprechende Unterstützung leisten.

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