Wickel, Dampfbad, Kräutertee

Hausmittel gegen Erkältung: Was hilft bei einem grippalen Infekt?

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Husten, Schnupfen und Halsschmerzen klingen oft von alleine wieder ab, trotzem können Hausmittel gegen Erkältung helfen und die Symptome sanft lindern. Was hilft gegen einen grippalen Infekt und stärkt das Immunsystem?

Hausmittel gegen Erkältung
© Getty Images/seb_ra

Gegen Erkältung gibt es weder Heilmittel noch eine Impfung. Diese sind auch gar nicht nötig, denn der Körper kommt in der Regel gut allein zurecht. Dass er die Erkältungsviren aktiv bekämpft, zeigt sich an den typischen Symptomen eines grippalen Infekts, dazu gehören Fieber, Schnupfen, Husten, Ohren- und Halsschmerzen. Hausmittel können eine Erkältung nicht heilen, aber helfen die Beschwerden erträglicher zu machen. Zudem unterstützen sie die Abwehrkräfte dabei, die Krankheit schneller zu überwinden.

Artikelinhalte im Überblick:

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Wichtigstes Hausmittel gegen Erkältung: Ruhe und Schlaf

Oberstes Gebot bei einer starken Erkältung: Viel Schlaf! Das vermehrte Bedürfnis nach Ruhe drückt unser Körper durch Müdigkeit, Erschöpfung und Abgeschlagenheit aus. Körperliche Anstrengung, aber auch Stresssituationen generell sollten jetzt vermieden werden. Ist die Erkältung richtig ausgebrochen, sollten Sie sich bei der Arbeit krankmelden und zu Hause bleiben. So kann der Organismus seine Energie auf die Bekämpfung der Krankheitserreger fokussieren.

In aller Regel sind grippale nach wenigen Tagen bis maximal zwei Wochen auskuriert. Wer sich im Zuge einer Erkältung nicht schon, riskiert nicht nur dass die Beschwerden länger anhalten, auch Folgeerkrankungen drohen, darunter etwa eine Herzmuskelentzündung und Lungenentzündung.

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Hausmittel bei Erkältung: Trinken, Trinken, Trinken!

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ein simples, aber effektives Hausmittel zur Behandlung einer Erkältung. Erstens schwitzt man während eines grippalen Infekts oft mehr, zum Beispiel durch erhöhte Körpertemperatur. Zweitens müssen die Schleimhäute, die eine wichtige Abwehrfunktion erfüllen, feucht gehalten werden – das funktioniert nur, wenn genug Flüssigkeit auf genommen wird. Wasser ist dafür immer geeignet.

Eine zusätzlich positive Wirkungen haben Heißgetränke: Die Wärme regt die Durchblutung an und unterstützt den Körper im Kampf gegen die Erkältungsviren. Beliebte Hausmittel sind heiße Zitrone mit Ingwer und Tees aus :

Da Kamille etwas austrocknend wirkt, sollte man bei trockenem Husten und Halsschmerzen besser auf andere Inhaltsstoffe ausweichen.

Verschiedene Rezepte für Erkältungstees haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengestellt.

Auch Hühnerbrühe ist jetzt zu empfehlen: Sie spendet Wärme, enthält viele Mineralien (zum Beispiel Zink) und versorgt den Körper mit reichlich Flüssigkeit.

Frische Luft: Hausmittel gegen Erkältung

Regelmäßiges Stoßlüften reduziert die Virendichte im Raum und damit die für Andere. Zudem erhöht eine regelmäßge Frischluftzufuhr die Luftfeuchtigkeit und schützt so die empfindlichen Schleimhäute vor Austrocknung und weiterer Reizung. Die Luftfeuchtigkeit eines Zimmers lässt sich darüber hinaus auf einfache Weise steigern, indem nasse Wäsche aufgehängt wird. Das ist zugleich ein bewährtes Hausmittel gegen trockenen Husten.

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Sind die Erkältungssymptome nicht mehr ganz so heftig, versorgt man sich zusätzlich durch kleine Spaziergänge mit Frischluft. Moderate Bewegung wirkt sich zudem positiv auf den Kreislauf aus.

Inhalieren, Wickel, Vitamine: Weitere Hausmittel gegen Erkältung im Überblick

Der Heilungsverlauf einer Erkältung lässt sich mit vielen weiteren Hausmitteln unterstützen:

  • Inhalieren: für feuchte Schleimhäute, gegen verstopfte Nase und Husten: Dazu gibt man ätherische Öle oder alternativ ein bis zwei Messerspitzen Tigerbalsam in heißes Wasser und atmet die Dämpfe ein. Wirkungsvoll ist auch die Inhalation von Salzwasserdämpfen. Doch Vorsicht: Die Zusätze nicht überdosieren! Sonst werden die ohnehin gereizten Atemwege zusätzlich belastet, Husten eher gefördert statt gelindert.

  • Wickel können vielfältig als Hausmittel gegen Erkältung angewendet werden: Wickel wirken kalt oder warm, sie helfen zum Beispiel gegen Fieber, Hals-, Ohren- und Gliederschmerzen.

  • Ein Erkältungsbad ist vor allem bei ersten Anzeichen einer Erkältung sinnvoll: Womöglich lässt sich ein Ausbruch der Krankheit damit verhindern. Zusätze lassen sich sogar ganz einfach selbst machen. Ist der grippale Infekt erst im Gang, verzichtet man besser aufs Erkältungsbad: Die starke Hitze schwächt den Körper zusätzlich.

  • Auch ein Fußbad kann sich anbahnende Erkältungen verhindern. Besonders wirksam gegen grippale Infekte sind etwa ein warmes Senfmehlfußbad sowie ein ansteigendes Fußbad. Danach sollte man sich möglichst für 30 Minuten hinlegen und Körper und Füße warm halten.

  • Tigerbalsam und Minzöl haben eine besondere Stärke: Der enthaltene Wirkstoff Menthol lindert Kopfschmerzen, die bei grippalem Infekt häufig auftreten. Öl oder Balsam sanft auf die Schläfen reiben, so können die ätherischen Öle ihre Wirkung entfalten.

  • Nasenspülung: Schnupfen ist ein sinnvolles Erkältungssymptom. Mit dem abfließenden Schleim werden kranke Zellen aus dem Körper befördert. Diesen Prozess kann man durch Nasenspülungen oder einem salzhaltigen Nasenspray unterstützen. Bekämpfen sollte man eine laufende Nase dagegen nicht. Ist sie komplett verstopft, kann man versuchen, die Nebenhöhlen mit Inhalieren freizubekommen.
    Bei hartnäckigem Schnupfen und vor allem verstopfter Nase ist an eine erholsame Nachtruhe kaum zu denken. Medikamente wie abschwellende Nasensprays sind zu empfehlen, wenn man nachts schlecht Luft bekommt und der Schlaf leidet. Sie sollten aber nicht länger als eine Woche angewendet werden. Es kann auch schon helfen, den Kopf nachts möglichst hoch zu lagern.

  • Gesund essen: Eine ausgewogene Ernährung versorgt den Körper mit allen Nährstoffen, die er jetzt besonders dringend braucht.

  • Ob als Säckchen gegen Ohrenschmerzen oder Wickel gegen Halsweh – die Zwiebel gilt als Allround-Talent unter den Hausmitteln gegen Erkältung. Gegen Husten wird gerne ihr Saft verwendet: dazu eine Zwiebel auspressen und mit etwas Honig vermengt in kleinen Schlucken trinken.

  • Ölziehen: Bei der Ölkur werden Keime gebunden und aus dem Körper befördert. Bakterien werden so daran gehindert, sich in den Atemwegen anzusiedeln – die Wahrscheinlichkeit für eine zusätzliche bakterielle Infektion (Superinfektion) sinkt. So gehts: Morgens vor dem Zähneputzen einen Esslöffel Öl mit mildem, angenehmem Eigengeschmack (zum Beispiel Sonnenblumen-, Raps- oder Kokosöl) in den Mund nehmen, dort hin- und herbewegen und durch die Zahnzwischenräume ziehen. Das Öl darf dabei nicht geschluckt werden! Führen Sie die Prozedur 15 bis 20 Minuten lang durch. Danach wird das Öl, das nun eine weißliche Farbe angenommen hat, ausgespuckt – bitte nicht ins Waschbecken, sondern am besten auf ein Küchentuch, das im Restmüll entsorgt wird.

  • Auf Alkohol und Nikotin sollte jetzt verzichtet werden. Genussgifte belasten das geschwächte Immunsystem zusätzlich und verlängern mitunter die Dauer der Erkältung. Zudem sorgt Alkohol für schlechten, unerholsamen Schlaf und steht damit dem erhöhten Ruhebedürfnis des Körpers entgegen.

Leider kursieren auch angebliche Hausmittel gegen Erkältung, von denen abzuraten ist: Saunabesuche sind zwar zur Vorbeugung von Infekten sinnvoll, strapazieren den Organismus während eines grippalen Infekts aber unnötig. Auch warmes Bier ist aufgrund des Alkoholgehalts nicht zu empfehlen.

Hausmittel haben bei Erkältung ihre Grenzen

Erkältungen verlaufen meist mild und lassen sich mithilfe von Hausmitteln oder rezeptfreien Arzneien aus der Apotheke problemlos auskurieren. Wenn jedoch hohes Fieber auftritt und die Symptome sich zusehends verschlechtern, statt nach dem dritten bis fünften Tag besser zu werden, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden: Es kann sich dabei unter anderem um eine Superinfektion handeln, die mit einem Antibiotikum behandelt werden muss.

Hausmittel gegen Ohrenschmerzen: Schnelle Hilfe

Infografik: Wichtige Hausmittel gegen Erkältung auf einen Blick

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