Ursachen & was dagegen hilft

Schwere Beine: Was tun gegen die Schmerzen?

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Geschwollene, schmerzende, müde und schwere Beine sind ein häufiges Symptom. Oftmals sind die Beschwerden abends nach einem langen Tag besonders quälend. Was gegen schwere Beine hilft und welche Ursachen dahinterstecken können, lesen Sie hier.

Schwere Beine: Was dagegen hilft
© Getty Images/AsiaVision

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was können schwere Beine bedeuten? Das Symptom kann ein Hinweis auf Venenschwäche, Bewegungsmangel, langes Stehen oder Sitzen, Übergewicht und Flüssigkeitseinlagerungen sein.

Welche Hausmittel helfen gegen schwere Beine? Regelmäßiges Hochlegen der Beine, Wechselduschen, Massagen von unten nach oben sowie das Tragen von Kompressionsstrümpfen können helfen​.

Wie kann die Ernährung schwere Beine beeinflussen? Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Magnesium, Kalium und Eisen kann die Muskelfunktion unterstützen und so das Schweregefühl in den Beinen lindern.

Inhaltsverzeichnis:

Wasser in den Beinen: 16 Tipps gegen geschwollene Füße

Was sind schwere Beine?

Schwere Beine sind ein unangenehmes Gefühl von Schwere, Ermüdung und manchmal auch Schmerzen in den unteren Gliedmaßen. Dieses Symptom tritt häufig nach langem Stehen oder Sitzen auf, besonders am Ende des Tages oder bei warmen Temperaturen.

Es können zwar auch gesunde Menschen betroffen sein, allerdings sind schwere Beine ebenso ein Anzeichen für verschiedene Erkrankungen.

Schnelle Hilfe bei schweren Beinen: Was tun?

Schwere Beine am Abend können für Betroffene eine große Belastung darstellen, insbesondere wenn es zu weiteren Beschwerden wie Kribbeln, Schmerzen oder Juckreiz kommt. Oftmals können bereits einfache Maßnahmen die Durchblutung im Venensystem anregen und zur Linderung der Symptome beitragen.

Tipps bei schweren Beinen:

  • viel trinken (Wasser oder ungesüßten Tee)
  • Wechselduschen
  • Füße hochlegen
  • kühlende Gels oder Salben aus der Apotheke, zum Beispiel mit Inhaltsstoffen wie Rosskastanie oder Weinlaub
  • Füße anziehen und wieder locker lassen (Venenpumpe)
  • Treppen laufen
  • Füße wippen und abrollen
  • Produkte mit Latschenkiefer

Darüber hinaus ist bei häufigen schweren Beinen auf das richtige Schuhwerk zu achten: Hohe Absätze oder zu enge Schuhe können die Probleme verstärken.

Behandlung von Grunderkrankungen

Die Behandlung schwerer Beine richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.

Ist eine Venenerkrankung Auslöser der Beinschwere, können spezielle Kompressionsstrümpfe helfen, die Symptome zu lindern. Kompressionsstrümpfe drücken von außen auf das Gewebe und unterstützen so die Muskelpumpe sowie die Venenklappen. Durch die Kompressionstherapie wird die Blutzirkulation zum Herzen unterstützt, auch das Risiko für schwerwiegende Folgen wie ein offenes Bein (Ulcus cruris) oder eine Thrombose sinkt.

Bei Kompressionsstrümpfen handelt es sich nicht um Stützstrümpfe aus dem Einzelhandel. Die Strümpfe müssen speziell angepasst und im medizinischen Fachhandel erworben werden. Die Kosten werden meist mit einer kleinen privaten Zuzahlung von der Krankenkasse übernommen.

Daneben können manchmal Medikamente helfen. Treten schwerwiegende Schwellungen der Beine und Wassereinlagerungen auf, verschreiben Ärzt*innen oftmals Diuretika, die entwässernd wirken.

Darüber hinaus können Krampfadern entfernt werden. Manchmal ist hierfür eine Operation der Vene erforderlich.

Ursachen: Wie kommt es zu schweren Beine?

Das Herz pumpt das Blut durch den Körper, doch muss dieses auch wieder zurückfließen, um den Kreislauf zu schließen. Hierfür muss das Blut entgegen der Schwerkraft aus den Beinen zum Herzen befördert werden. Dieser Prozess funktioniert nicht immer reibungslos – die Folge können schwere Beine sein.

In der Regel sorgt die Muskeltätigkeit der Beine dafür, dass das Blut nach oben gepresst wird (Muskelpumpe). Sogenannte Venenklappen in den Beinvenen verhindern einen Rückfluss. Sind die Venenklappen defekt oder setzt die Muskelpumpe durch mangelnde Bewegung aus, kommt es zu einem Rückstau des Blutes. In der Folge werden die Beine und Füße schwer.

Darüber hinaus kann bei dauerhaft in den Venen gestautem Blut der Druck in den Blutgefäßen so erhöht sein, dass Flüssigkeit vom Blut ins Gewebe übertritt und eine Schwellung verursacht. Diese Wassereinlagerungen (Ödeme) gehen mit schweren und geschwollenen Beinen einher.

Krankheiten als Ursache für schwere Beine

Schwere Beine können harmlos sein und auf eine übermäßige Belastung oder langes Sitzen (etwa auf Flugreisen) zurückzuführen sein. Auch Menschen, die oft lange stehen müssen, etwa in der Gastronomie, leiden abends häufig an schweren und müden Beinen.

Darüber hinaus können schwere Beine im Rahmen verschiedener Erkrankungen auftreten. Häufigste Ursache für schwere Beine ist eine Venenschwäche (Veneninsuffizienz), die mit defekten Venenklappen einhergeht.

Weitere Ursachen und Risikofaktoren:

  • Schwangerschaft
  • Herzinsuffizienz 
  • Thrombose
  • allergische Reaktion 
  • Nebenwirkung bestimmter Medikamente
  • Nierenerkrankungen (Niereninsuffizienz)
  • Lebererkrankungen (etwa Leberzirrhose)
  • Übergewicht
  • schwaches Bindegewebe
  • hohes Alter
  • enge Kleidung
  • Hitze (besonders im Sommer)
  • Magnesiummangel

In manchen Fällen sind die schweren Beine nicht körperlich bedingt, dann ist die Psyche der Auslöser. So fühlen sich die Beine etwa im Rahmen einer Depression oder Angststörung müde an. Betroffene haben das Gefühl, nicht hochzukommen.

Begleitsymptome: Wie fühlen sich schwere Beine an?

Schwere Beine gelten nicht als eigenständige Erkrankung. Vielmehr sind sie ein Symptom, das oftmals mit weiteren Beschwerden verbunden ist:

Diagnose bei schweren Beinen

Treten schwere Beine gelegentlich nach langem Stehen oder Sitzen auf, besteht meist kein Grund zur Sorge und eine Abklärung durch eine*n Ärztin*Arzt ist nicht zwangsläufig notwendig. Kommt es hingegen regelmäßig zu entsprechenden Beschwerden oder gehen die schweren Beine mit starken Schmerzen einher, sollte bald medizinischer Rat eingeholt werden.

Erste Anlaufstelle kann die hausärztliche Praxis sein. Bei einem Gespräch (Anamnese) werden zunächst die genauen Symptome sowie die Situationen, in denen sie auftreten, erfasst. Zudem spielen Vorerkrankungen sowie mögliche Venenleiden und Herzprobleme in der Familie eine zentrale Rolle für die Diagnose.

Im Rahmen einer körperlichen Untersuchung werden die Beine nach optischen Veränderungen wie sichtbare Krampfadern untersucht und abgetastet. Darüber hinaus sind zur Beurteilung des Venenystems verschiedene bildgebende Verfahren erforderlich. Sie geben Aufschluss, ob Venenprobleme vorliegen, auch lassen sich Gefäßverschlüsse zeigen.

Mögliche Untersuchungsverfahren:

  • Dopplersonographie: spezielle Ultraschalluntersuchung, die den Blutstrom in den Gefäßen sichtbar werden lässt

  • Duplexsonographie: erweiterte Dopplersonographie, bei der sich zusätzlich noch Venenwände und Venenklappen beurteilen lassen

  • Phlebographie: spezielle Röntgenuntersuchung der Venen mithilfe von Kontrastmittel

  • Phlebodynamometrie: Verfahren zur Bestimmung von Druckveränderungen in der Vene mithilfe eines Venenkatheters

  • digitale Photoplethysmographie: Darstellung der Blutfüllung von Hautvenen und Kapillaren mithilfe von Infrarotlicht

Weiterführende Untersuchungen können in einer angiologischen oder phlebologischen Praxis durchgeführt werden, welche auf Erkrankungen der Blutgefäße spezialisiert ist.

Wie lässt sich schweren Beinen vorbeugen?

Wer schweren Beinen vorbeugen möchte, sollte auf regelmäßige Bewegung und ein gesundes Gewicht achten. Da ein Mineralstoffmangel, insbesondere von Magnesium, ebenfalls Beschwerden wie Sensibilitätsstörungen und Muskelkrämpfe in den Händen und Füßen zur Folge haben kann, schützt auch eine ausgewogene Ernährung vor Venenleiden.

Wer ein erhöhtes Risiko für schwere Beine hat, auch wenn akut keine Beschwerden bestehen, sollte auf langen Reisen oder anderen Anlässen, wo lange gesessen wird, mit Kompressionsstrümpfen vorbeugen. Darüber hinaus hilft es, bei langem Sitzen gelegentlich die Füße etwas zu bewegen oder aufzustehen, um die Muskeln anzuregen und einen Blutstau zu verhindern.

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