Wenn Abnehmen ungewollt ist

Gewichtsabnahme: Gründe für plötzlichen Gewichtsverlust

Qualitätssiegel Nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Expert*innen geprüft

Der Begriff Gewichtsabnahme bezeichnet zunächst einmal eine gewollte oder ungewollte Verminderung des Körpergewichts. Während einer Diät ist Abnehmen ein erwünschter Effekt. Unbeabsichtigter starker und plötzlicher Gewichtsverlust ist dagegen ein Warnsignal und kann auf Erkrankungen oder Parasiten hindeuten.

Gewichtsverlust: Welche Ursachen hinter plötzlicher Gewichtsabnahme stecken
© Getty Images/Karl Tapales

Das eigene Körpergewicht beschäftigt die meisten Menschen in westlichen Ländern, vor allem, wenn Übergewicht vorliegt und überzählige Pfunde an Bauch und Schenkeln reduziert werden sollen. Zahlreiche Diäten, Bewegungs- und Lebensstilempfehlungen zielen darauf ab, überschüssiges Körperfett erfolgreich und dauerhaft zu vermindern.

Eine unbeabsichtigte Gewichtsabnahme hingegen kann auch Folge einer zugrunde liegenden Erkrankung sein. Das gilt besonders dann, wenn die Verringerung des Körpergewichts schnell und ohne erkennbaren Anlass, wie etwa eine Ernährungsumstellung oder vermehrte körperliche Aktivität, erfolgt. Bei einem unerklärlichen Gewichtsverlust sollten die Ursachen stets medizinisch abgeklärt werden.

Artikelinhalte im Überblick:

Hinweis: Im vorliegenden Artikel wird auf den unbeabsichtigten Gewichtsverlust eingegangen. Alle Informationen zum erwünschten Abnehmen infolge von Diäten oder einer Umstellung der Ernährungsgewohnheiten erhalten Sie dagegen hier.

Ursachen für ungewollten Gewichtsverlust

In den meisten Fällen ist eine Gewichtsabnahme ein angestrebter Effekt auf Basis veränderter Ernährungs- und Lebensgewohnheiten, etwa einer Diät oder vermehrter körperlicher Aktivität. Unbeabsichtigte Verminderungen des Körpergewichts sind hingegen ein mögliches Zeichen für körperliche oder seelische Erkrankungen und sollten ärztlich untersucht werden.

Der Gewichtsverlust kann zurückgehen auf:

Mangelhafte Ernährung

  • Hungern
  • einseitige oder ungeeignete Ernährung, die zu Mangelzuständen führt (etwa bei ungeeigneten Diäten)

Magen-Darm-Erkrankungen und Verdauungsstörungen

Probleme im Mund-/ Zahn-Bereich

Krebserkrankungen

  • Krebs im Bereich des Magen-Darm-Traktes (Mundhöhle, Kehlkopf, Speiseröhre, Magen, Dünndarm, Dickdarm), der die Nahrungsaufnahme, den Nahrungstransport oder die Nahrungsverwertung beeinträchtigt
  • Leber-, Gallengangs- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • fortgeschrittene Stadien auch jeder anderen Krebsart

Hormonstörungen

Psychische und psychosomatische Erkrankungen, Nervenerkrankungen

Starke Gewichtsabnahme: Wann der Gewichtsverlust ärztlich abgeklärt werden sollte

Eine erhebliche Gewichtsabnahme ohne ersichtlichen Grund sollte immer ärztlich untersucht werden. Dabei müssen die möglichen körperlichen Ursachen des Gewichtsverlusts ebenso erfasst werden wie psychische Erkrankungen oder ungeeignete Ernährungsgewohnheiten.

Zur Diagnose einer Gewichtsabnahme wird zunächst in einem Gespräch die Krankengeschichte erhoben (Anamnese) und speziell die genaue Veränderung des Körpergewichts erfasst. Wichtig sind dabei insbesondere Vorerkrankungen oder Ereignisse, die im Zusammenhang mit dem aktuellen Gewichtsverlust stehen könnten. Das können

  • veränderte Lebensgewohnheiten,
  • frühere Operationen im Bauchraum,
  • Leber- oder Nierenerkrankungen,
  • Stoffwechselstörungen,
  • psychische Erkrankungen,
  • die Einnahme von Medikamenten oder auch
  • Reisen in exotische Länder (Parasitenbefall) sein.

Außerdem wird oft ein Gewichtsprotokoll angelegt, in das laufend die Entwicklung des Körpergewichts eingetragen wird. Die körperliche Untersuchung erfasst anschließend das genaue Ausmaß der Gewichtsabnahme, deren mögliche körperliche Ursachen sowie andere bestehende Erkrankungen.

Oft ergibt sich aus Gespräch und Untersuchung bereits ein Anfangsverdacht für die Ursache des Gewichtsverlusts.

Blutuntersuchungen zum allgemeinen Gesundheitszustand, Zucker- und Fettstoffwechsel sowie zu Hormonspiegeln, Leber- und Nierenfunktion liefern weitere Hinweise auf mögliche Ursachen der Gewichtsabnahme.

Auf dieser Grundlage werden dann gezielt weitere bildgebende oder auf die Funktion einzelner Organe abzielende Untersuchungen vorgenommen. So kann beispielsweise durch einen Glukosetoleranztest geklärt werden, ob Diabetes vorliegt. Ultraschall, Organspiegelungen (etwa von Magen oder Darm) und dreidimensionale Röntgen- oder Magnetfeldaufnahmen helfen bei der Suche nach Entzündungsprozessen und gegebenenfalls Krebsgeschwülsten.

Nicht zuletzt können auch psychische Aspekte eine Rolle spielen. Gespräche oder auch spezielle Tests können Hinweise auf eine Depression und psychosomatische Erkrankungen geben.

Ursache für Gewichtsverlust sollte behandelt werden

Die Therapie einer ungewollten Gewichtsabnahme richtet sich nach Möglichkeit gegen deren Ursache. Ernährungsfehler sollten korrigiert, Mangelzustände behoben und zugrunde liegende Erkrankungen behandelt werden, damit keine dauerhaften Folgeschäden entstehen.

Bei unzureichender oder einseitiger Ernährung muss das Nahrungsangebot angepasst und auf die körperliche Belastung abgestimmt werden. Rat und Informationen bieten hier der*die Arzt*Ärztin, Ernährungsberater*in sowie ergänzende Literatur zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung.

Liegen Grunderkrankungen wie Stoffwechsel- oder Hormonstörungen vor, dann gilt es, diese gezielt mit einer entsprechenden Therapie zu behandeln, um somit auch den Auslöser für die Gewichtsabnahme in den Griff zu bekommen. In manchen Fällen sind spezielle Diäten (etwa mit hohem Kaloriengehalt) oder Speziallebensmittel (beispielsweise sogenannte Astronautenkost) sinnvoll. Ist eine Nahrungszufuhr auf normalem Weg nicht mehr möglich, können eine Magensonde oder Infusionen eine ausreichende Ernährung sicherstellen.

Eine besondere Herausforderung ist häufig die Ernährung bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen. In diesen Fällen sind oft nicht die Zufuhr und Resorption von Nahrungsmitteln das eigentliche Problem, sondern krebsbedingte Stoffwechselverschiebungen, die den Nahrungsbedarf im Organismus extrem ansteigen lassen können.

Psychische und psychosomatisch bedingte Ernährungsstörungen werden mit Medikamenten und Psychotherapie behandelt.

Meistgeklickt zum Thema
Fettstuhl – alles über Aussehen, Ursachen und Symptome
Fettverdauungsstörung

Fettstuhl ist lehmartiger, schaumiger und übelriechender Stuhlgang. Mehr über Aussehen und Ursachen! → Weiterlesen

Wenn der große Zeh taub ist: So entstehen taube Zehen
Taubheitsgefühl

Großer Zeh ist taub? Diese Ursachen tauber Zehen gibt es. → Weiterlesen

Morbus Crohn: Diese Symptome sind Warnzeichen
Symptome

Die Beschwerden bei Morbus Crohn beschränken sich nicht auf den Magen-Darm-Trakt. Welche Symptome Sie kennen sollten. → Weiterlesen

Haben Sie eine Frage?

Sie möchten Informationen zu bestimmten Krankheitssymptomen oder wollen medizinischen Rat? Hier können Sie Ihre Fragen an unsere Experten oder andere Lifeline-Nutzer stellen!

Adventskalender: Tolle Gewinne warten!

Wir versüßen das Warten auf Weihnachten: Öffnen Sie jeden Tag ein Türchen und gewinnen Sie tolle Preise

mehr lesen...
Artikel zum Thema
Corona: Welche Symptome sind möglich?

Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus im Überblick und der aktuelle Impfstatus in Deutschland →

mehr...
Experten-Foren

Mit Medizinern und anderen Experten online diskutieren.

Forum wählen
Stichwortsuche in den Fragen und Antworten unserer Community

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Newsletter-Leser wissen mehr über Gesundheit

Aktuelle Themen rund um Ihre Gesundheit kostenlos per Mail.

Abonnieren

Zum Seitenanfang

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.