Besenreiser: Was tun gegen unschöne Äderchen an den Beinen?
Besenreiser werden als hellrote oder blaue Verästelungen an den Beinen sichtbar. Sie verursachen zwar keine Beschwerden, können aber eine Vorstufe von Krampfadern sein. Wer Besenreiser entfernen lassen möchte, erzielt mit Veröden gute Ergebnisse. Die Kosten werden allerdings in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
- © Emre ELDEMiR
Besenreiser sind keine typische Alterserscheinung, denn schon junge Menschen haben mit ihnen zu kämpfen: Etwa 60 Prozent der Frauen und Männer zwischen 20 und 29 Jahren seien von den roten oder blauen Äderchen an den Beinen betroffen, sagt Aljoscha Greiner, Allgemeinarzt und Spezialist für Venenerkrankungen.
Artikelinhalte im Überblick:
- Was sind Besenreiser?
- Ursachen
- Besenreiser abdecken mit Farbcremes
- Entfernung mit Veröden oder Lasern
Was sind Besenreiser?
Bei Besenreisern (auch Besenreiservarizen) handelt es sich zunächst aber um einen Schönheitsmakel und kein medizinisches Problem. Allerdings: Besenreiser sind im Prinzip Krampfadern der ganz kleinen Blutgefäße am Bein und können die Vorstufe zu "richtigen" Krampfadern (Varizen) sowie ein Anzeichen für Venenerkrankungen sein.
Sie entstehen durch einen Elastizitätsverlust der feinsten Hautvenen. Die Blutgefäße erweitern sich, diese Gefäßerweiterungen werden als rote bis bläulich-violette, fächerförmige oder netzartige Verästelungen an der Hautoberfläche sichtbar.
Manchmal treten sie auch in Gestalt roter Flecken auf. Theoretisch können sich Besenreiser an allen Hautarealen bilden, finden sich aber vor allem an den Beinen. Im Gesicht stellen sie ein eigenes Beschwerdebild namens Couperose dar.
Besenreisern vorbeugen: Ursachen vermeiden
Meist ist eine genetische Veranlagung schuld an Besenreisern. Doch auch andere Faktoren können ihre Entstehung begünstigen. Die Ursachen im Überblick:
genetische Veranlagung
starke Belastung durch langes Stehen, Übergewicht oder Schwangerschaft
hormonelle Umstellungen in den Wechseljahren und der Schwangerschaft oder durch Einnahme bestimmter Medikamente, wie der Antibabypille
Bewegungsmangel, langes Sitzen
Wärmebelastung durch Sauna oder Sonnenbäder, durch die sich Gefäße erweitern
Vorbeugen lässt sich am besten, indem man die genannten Ursachen vermeidet. Während sich die erbliche Vorbelastung nicht zu ändern sind, kann man andere Risikofaktoren für Besenreiser günstig beeinflussen.
Eine der wichtigsten Stellschrauben ist Bewegung, weil sie die Blutzirkulation fördert. Experte Greiner empfiehlt Schwimmen, Radfahren und Walking. Langes Sitzen und Stehen sollte man vermeiden. Wenn das nicht möglich ist, können Besenreiser durch das Tragen leichter Kompressionsstrümpfe verhindert werden. Sauna, Thermalbad oder Sonnen ist nicht verboten; treten dabei jedoch Schwellungen und Schmerzen auf, sollte darauf verzichtet werden. Gegen die Gefäößerweiterung durch Wärme helfen kurze Kälteduschen nach der Wärmebelastung. Generell wirken sich Wechselduschen und Kneipanwendungen positiv auf die Blutgefäße aus und halten sie elastisch.
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Besenreiser abdecken mit Farbcremes
Nach der Schwangerschaft verschwinden Besenreiser oft von selbst wieder. Ist das nicht der Fall, müssen sie in der Regeln nicht entfernt werden, weil sie lediglich ein kosmetisches Problem darstellen. Vielen Betroffenen ist daher schon geholfen, wenn sie die kleinen Äderchen zeitweise mit speziellen Cremes zum Verschwinden bringen. Spezielles Korrektur-Make-up wie Camouflage machen Besenreiser, blaue Flecken oder auch Pigmentstörungen auf der Haut unsichtbar. Die Farbcreme wird dazu auf der Haut eingearbeitet und mit einem Fixierpuder abgetupft. Die Produkte gibt es in Apotheken, Drogerien und im Internet.
Auch Selbstbräuner helfen, kleine Hautprobleme zu überdecken. Bei Besenreisern sind sie dadurch doppelt wirksam, weil sich die ungünstige Effekte durch langes Sonnenbaden vermeiden lassen.
Als Hausmittel bei Besenreisern aber auch zur Vorbeugung werden kühlende Umschläge, zum Beispiel mit Apfelessig empfohlen. Beincremes mit durchblutungsfördernden und venenstärkenden Zusätzen wie Roßkastanienextrakt.
Besenreiser entfernen: Kosten etwa bei 70 Euro pro Sitzung
Generell müssen Besenreiser nicht behandelt werden, wenn sie keine Beschwerden verursachen. Wenn man sich optisch an den feinen Äderchen stört, kann man sie durch Veröden (Sklerotherapie) entfernen lassen. Die Verödung wird auch zur Behandlung oberflächlicher Krampfadern eingesetzt und kommt meist ohne Betäubung aus. Dabei wird eine Substanz in die Vene injiziert, die diese verklebt und somit undurchlässig macht. Dafür sind meist drei bis vier Sitzungen nötig, die jeweils etwa 15 Minuten dauern. Laut Greiner kann allerdings nicht garantiert werden, dass die Besenreiser dadurch für immer verschwinden: "Manchmal tauchen die Besenreiser an anderen Stellen wieder auf."
Besenreiser lasern
Die Besenreiser kann der Arzt auch per Laserbehandlung entfernen. Dabei wird das Laserlicht auf die betroffenen Hautareale gerichtet. Durch das hochenergetische Licht wird das Blut in den feinen Hautvenen stark erhitzt und das Gefäß so geschädigt, dass es "abstirbt" und vom Körper langsam abgebaut wird. Auch beim Lasern bleiben mitunter Hautverfärbungen oder Pigmentierungen zurück.
Eine weitere Methoden zum Entfernen von Besenreisern ist die Behandlung mit Mikroschaum. Häufig werden auch verschiedene Verfahren kombiniert.
Wenn es sich bei der Entfernung von Besenreisern nicht um einen medizinischen, sondern um einen rein kosmetischen Eingriff handelt, werden die Kosten von den gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. Je nach angewandter Methode muss man ab 70 Euro pro Sitzung an beiden Beinen rechnen.
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