Brennende Füße: Ursachen und Behandlung
Wenn die Füße – vor allem nachts – unangenehm brennen oder kribbeln, kann das ein Hinweis auf eine Nervenschädigung im Fuß sein. Als Ursache kommen verschiedene Möglichkeiten infrage – von Vitaminmangel über Alkoholmissbrauch bis Diabetes mellitus. Was hilft gegen brennende Füße und wann sollte eine Arztpraxis besucht werden?
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Kurzübersicht: Häufige Fragen & Antworten
Was bedeutet es wenn die Füße brennen? Brennende Füße, auch Burning-Feet-Syndrom genannt, treten vor allem in der Nacht auf und können äußerst unangenehm werden. Häufige Begleiterscheinungen sind Jucken, Kribbeln, Missempfindungen und Taubheitsgefühl.
Welche Ursachen lösen das Symptom aus? Manchmal steckt nur eine Überlastung oder Fußfehlstellung dahinter, aber in den meisten Fällen sind brennende Füße das Symptom einer Schädigung von Nerven in den Füßen oder Krankheiten wie Diabetes mellitus.
Was kann man gegen brennende Füße tun? Die Therapie des Burning-Feet-Syndroms hängt von dessen Auslöser ab. Behandelt werden muss nicht das Symptom, sondern die Ursache der brennenden Füße.
Welche Hausmittel helfen? Füße hochlegen und kühlen, Auftragen von Capsaicin-Salbe, Fußgymnastik zur Anregung der Durchblutung.
Artikelinhalte im Überblick:
Was sind brennende Füße?
Brennende Füße (auch Burning-Feet-Syndrom genannt) treten meist anfallartig und in der Nacht auf. Die Füße beginnen plötzlich zu schmerzen oder zu kribbeln, manche Personen berichten auch von einem tauben, pelzigen oder Hitze-Gefühl. Typischerweise sind die Füße und Fußsohlen betroffen, manchmal erstreckt sich das Brennen aber auch über Fußrücken, Knöchel und Unterschenkel.
Das Burning-Feet-Syndrom tritt relativ häufig auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, oft während einer Schwangerschaft.
Brennende Füße: Häufige Ursache sind Nervenschäden
In den allermeisten Fällen sind die brennenden Füße das Symptom einer Schädigung des Nervensystems in den Füßen. Eine solche Nervenschädigung kann verschiedene Auslöser haben:
Polyneuropathie: Die Nervenkrankheit ist der häufigste Grund für Fußbrennen. Diese tritt vor allem bei Menschen mit Diabetes mellitus auf (diabetische Neuropathie), kann aber auch die Folge von Vitaminmangel oder langjährigem Alkoholmissbrauch sein.
Morton Neurom: Eine entzündliche Verdickung der Mittelfußnerven. Sie wird durch Überlastung ausgelöst und geht mit starken Schmerzen im Mittelfuß und in den Zehen einher.
Plantarfasziitis: Die schmerzhafte Entzündung der Sehnenplatte verläuft von der Ferse zum vorderen Fußballen. Sie ist für circa 80 Prozent aller Fersenschmerzen verantwortlich.
Tarsaltunnelsyndrom: In seltenen Fällen ist es für die Nervenschädigung verantwortlich. Diese Einklemmung des Schienbeinnervs tritt oft bei Sportler*innen nach einer Verletzung oder Überlastung auf.
Weitere Ursachen und Risikofaktoren
Manchmal verursacht auch etwas anderes als eine Nervenschädigung brennende Füße. Weitere mögliche Gründe für das Burning-Feet-Syndrom sind unter anderem:
- diabetische Fußgeschwüre
- enge Schuhe
- Erythromelalgie (funktionelle Durchblutungsstörung)
- Fußpilz
- HIV/Aids
- komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
- Mangel an Vitamin B5 (Pantothensäure)
- Multiple Sklerose
- Nebenwirkung von Medikamenten
- periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK, Schaufensterkrankheit)
- Restless-Legs-Syndrom
- Schilddrüsenunterfunktion
- schwerer Magnesiummangel
- Überlastung oder Verletzungen
Diagnose zur Klärung der Ursachen für brennende Füße
Treten die brennenden Füße häufiger auf und werden sogar so schlimm, dass sie den Schlaf beeinträchtigen, ist unbedingt der Besuch bei einer Arztpraxis angeraten. Hier kann festgestellt werden, ob eine ernsthafte Erkrankung hinter den Beschwerden steckt. Erste Ansprechperson bei brennenden Füßen ist immer die*der Hausärztin*Hausarzt, bei Bedarf wird in eine spezialisierte Praxis überwiesen.
In einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) werden zunächst die Symptome, die Medikamenteneinnahme und eventuell vorliegende Vorerkrankungen erfragt. Danach erfolgt eine ausführliche Untersuchung der Füße. Ergänzend wird meist eine Blutuntersuchung vorgenommen, um einen möglichen Mangel an Vitaminen oder Magnesium zu erkennen.
Wenn die Ursache für die brennenden Füße anhand dieser Untersuchungen nicht gefunden werden kann oder der Verdacht auf eine Polyneuropathie besteht, erfolgt eine Überweisung in eine neurologische Praxis. Hier werden bei Bedarf folgende Untersuchungen vorgenommen:
- Messung der Nervenleitgeschwindigkeit
- Messung des Vibrationsempfindens mit einer Stimmgabel
- Quantitative Sensorische Testung, um das Ausmaß der Nervenschädigung zu erfassen
- Nerv-Muskel-Biopsie (Entnahme einer Gewebeprobe), um den Ursachen für die Polyneuropathie auf die Spur zu kommen
Um andere Ursachen für das Burning-Feet-Syndrom auszuschließen, wird unter Umständen auch eine CT- oder MRT-Aufnahme erstellt. Damit lassen sich Knochenbrüche, Arthrose, eine Plantarfasziitis oder ein diabetischer Fuß erkennen.
Hausmittel: Was hilft gegen brennende Füße?
Wer dauerhaft oder immer wieder unter brennenden Füßen leidet, sollte die Ursache unbedingt von einer*einem Ärztin*Arzt abklären lassen. Unbehandelt kann eine Polyneuropathie sich weiter verschlimmern und zu ernsthaften Komplikationen führen.
Dennoch können Betroffene sich während eines akuten Anfalls – der meist nachts auftritt – mit einigen Hausmitteln Abhilfe verschaffen:
- Hochlagern der Füße
- Kühlung der Füße mithilfe von Wasser
- Auftragen von freiverkäuflicher Capsaicin-Salbe zur Linderung von Schmerzen und Juckreiz
- Barfußlaufen, Gang- und Standübungen zur Anregung der Durchblutung
Welche Behandlung hilft bei brennendenFüßen
Die Therapie des Burning-Feet-Syndroms hängt von dessen Ursache ab. Steckt ein Nährstoffmangel hinter der Polyneuropathie, werden die fehlenden Vitamine oder Magnesium in Tablettenform verschrieben, bei einer diabetischen Neuropathie wird der Fokus auf die Einstellung des Blutzuckers und die Gewichtskontrolle gelegt.
Zur Behandlung der Schmerzen stehen unterschiedliche Medikamente zur Verfügung, auch eine Verhaltenstherapie kann den Umgang damit erleichtern. Sind die brennenden Füße Folge einer Fußfehlstellung oder Überlastung, können orthopädische Einlagen helfen.
Brennende Füße: Verlauf und Prognose
Wenn eine Fehl- oder Überbelastung das Burning-Feet-Syndrom verursacht, können schon wenige therapeutische Maßnahmen schnelle und dauerhafte Entlastung verschaffen. In den meisten Fällen sind brennende Füße jedoch der Hinweis auf eine Polyneuropathie, welche unbedingt angemessen und fortlaufend behandelt werden muss, um dauerhafte Nervenschäden zu verhindern.
Vor allem im Zusammenhang mit Diabetes drohen sonst ernsthafte Komplikationen: Mit voranschreitender Nervenschädigung können schmerzlose Wunden entstehen, die im schlimmsten Fall eine Amputation nach sich ziehen.
Wie lassen sich brennende Füße verhindern?
Wer brennenden Füßen vorbeugen möchte, sollte zu enges Schuhwerk und eine Überlastung der Füße vermeiden, die Beine nicht übereinanderschlagen, dafür aber häufig hochlegen. Dennoch ist regelmäßige Bewegung angeraten, um die Durchblutung in den Beinen und Füßen anzuregen. Eine Fußfehlstellung lässt sich mit orthopädischen Einlagen korrigieren.
Liegt eine Polyneuropathie oder eine andere Erkrankung als Ursache des Burning-Feet-Syndroms vor, kann nur eine angemessene Behandlung dieser Erkrankung das erneute Auftreten nächtlicher Anfälle verhindern.
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