Impfung schützt vor Kinderkrankheit

Mumps: Symptome und Behandlung bei Ziegenpeter

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Bei Mumps handelt es sich um eine Viruserkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen einhergeht und häufig Kinder betrifft. Typisch für Mumps ist die ein- oder beidseitige schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Wer schweren Komplikationen vorbeugen möchte, setzt auf eine Impfung.

Mumps: Symptome
© ZayNyi – stock.adobe.com

Kurzübersicht: Mumps (Parotitis epidemica)

Definition: Bei Mumps handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die durch das Mumpsvirus ausgelöst wird. Die Krankheit tritt bevorzugt im Kindesalter auf und zählt deshalb zu den klassischen Kinderkrankheiten. Aber auch Erwachsene können sich infizieren.

Krankheitszeichen: Charakteristisch für Mumps ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse, die sich durch eine Schwellung der Wange beziehungsweise des Halses äußert. Neben Hamsterbacken sind ein allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber möglich.

Ansteckung: Die Ansteckung erfolgt über eine Tröpfcheninfektion oder direktem Kontakt mit infektiösem Speichel.

Behandlung: Gegen Mumps ist keine gezielte Therapie oder ein Medikament verfügbar. Schmerzmittel und Hausmittel wie kühle Wickel können gegen die Beschwerden helfen.

Impfung: Es gibt eine Impfung gegen Mumps. Verabreicht wird ein Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR).

Verlauf: In manchen Fällen kommt es zu Komplikationen wie einer Hirnhautentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung oder bei Jungen und Männern zu einer Hodenentzündung.

Artikelinhalte im Überblick:

Kinderkrankheiten erkennen mit diesen Bildern

Was ist Mumps?

Mumps – auch Ziegenpeter oder Parotitis epidemica genannt – ist eine weitverbreitete, ansteckende Viruserkrankung. Am häufigsten tritt die Infektionskrankheit bei Kindern über zwei Jahre auf, weshalb sie wie Masern und Windpocken als Kinderkrankheit gilt. Jedoch können sich auch ältere Kinder, Erwachsene und Babys anstecken. Jungen erkranken doppelt so häufig wie Mädchen.

In Deutschland sind Mumps-Infektionen aufgrund der Schutzimpfung inzwischen selten. Trotzdem kommt es immer wieder zu Krankheitsfällen mit Mumps, insbesondere bei ungeimpften Personen.

Symptome: Wie lässt sich Mumps erkennen?

Sobald Mumps ausgebrochen ist, kommt es zu Beschwerden, die einer Grippe ähneln. Möglich sind allgemeine Krankheitszeichen wie:

  • Mattigkeit und Abgeschlagenheit
  • Kraftlosigkeit
  • Fieber
  • Glieder- und Kopfschmerzen.

In den ersten drei Tagen kommt es zudem typischerweise zur Entzündung der Ohrspeicheldrüse, der Glandula parotis. Zunächst ist meist nur eine Seite betroffen. Das Gewebe ringsherum schwillt an. Die Schwellung erinnert an Hamsterbacken.

In den meisten Fällen schwillt nach drei bis vier Tagen auch die andere Seite des Halses an. Die Schwellung ist druckempfindlich bis schmerzhaft und erschwert das Kauen und Schlucken. Durch den Druck auf den Gehörgang kommt es zu Ohrenschmerzen, ein weites Öffnen des Mundes ist ebenfalls schmerzhaft. Der Hals ist trocken, weil die Speicheldrüsen keinen Speichel mehr produzieren.

In einigen Fällen sind Hoden oder Eierstöcke mitbetroffen – dies äußert sich in geschwollenen, schmerzhaften Hoden oder Schmerzen im Unterleib. Mindestens ein Drittel der Infektionen verläuft allerdings ohne oder nur mit geringfügigen Beschwerden. Vor allem bei Kleinkindern unter fünf Jahren treten oft nur erkältungsähnliche Krankheitszeichen auf. In vielen Fällen bleibt Mumps daher unerkannt.

Infektionswege: So wird Mumps übertragen

Auslöser der Erkrankung ist das Mumpsvirus. Über den Speichel von Erkrankten werden die Mumpsviren per Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, also zum Beispiel durch Niesen, Husten oder Sprechen. Auch beim Küssen ist eine Ansteckung möglich. Gegenstände, die in Berührung mit infiziertem Speichel gelangen, etwa Geschirr, sind ebenfalls eine Ansteckungsquelle. Fachleute sprechen dann von einer Schmierinfektion.

Selbst Infizierte, die noch gar keine Symptome haben, können die Krankheit weitergeben: Die Ansteckungszeit beginnt sieben Tage vor Ausbruch der Erkrankung und hält bis etwa neun Tage nach Krankheitsbeginn an. Am ansteckendsten sind Infizierte jedoch zwei Tage vor bis vier Tage nach Auftreten der Symptome.

Die Inkubationszeit, also der Zeitraum zwischen dem Kontakt mit dem Virus und dem Ausbruch der Krankheit, beträgt in der Regel 16 bis 18 Tage. Sie kann auch etwas kürzer oder länger sein. Auch wer keine Symptome hat, kann andere anstecken.

Mumps hinterlässt meist eine lebenslange Immunität: Wer die Krankheit also einmal überstanden hat, bekommt sie in der Regel nicht wieder. Zweitinfektionen können vorkommen, sind aber selten.

So wird Mumps festgestellt

Wer bei sich selbst oder dem Kind Anzeichen von Mumps feststellt, sollte die Diagnose ärztlich absichern lassen. Gewissheit bringt der Nachweis von Mumps-Antikörpern im Blut. Bei Personen, die eine Mumpserkrankung entwickeln, obwohl sie geimpft sind, sind diese Antikörper oft nicht nachweisbar. In diesen Fällen werden

  • der Urin,
  • ein Rachenabstrich,
  • oder Zahntaschenflüssigkeit

auf das Virus selbst untersucht. Mumps gilt in Deutschland als meldepflichtige Krankheit, deshalb müssen Ärzt*innen bei jedem Krankheitsverdacht das zuständige Gesundheitsamt informieren. Im Falle einer Mumps-Infektion oder auch nur beim bloßen Verdacht, dürfen Betroffene keine Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindertagesstätten, Kindergärten oder Schulen aufsuchen. Das zuständige Gesundheitsamt legt fest, wann dieses Verbot wieder aufgehoben wird.

Behandlung bei Mumps: Linderung der Symptome

Da es sich bei Mumps um eine Virus-Infektion handelt, helfen Antibiotika nicht weiter. Eine spezielle Therapie beziehungsweise ein gegen das Virus wirksames Medikament gibt es nicht. Die Behandlung beschränkt sich daher in der Regel darauf, die Symptome zu lindern. Folgende Maßnahmen und Hausmittel tragen zur Linderung bei:

  • fiebersenkende oder schmerzstillende Medikamente

  • viel trinken

  • kalte oder warme Umschläge auf Hals und Nacken

  • bei Schluckbeschwerden: flüssige oder breiförmige Kost

  • Gurgeln mit Salzwasser

  • Bettruhe (nur bei hohem Fieber)

Kommt es im Zuge der Mumpserkrankung zu einer Entzündung der Hoden, ist strenge Bettruhe einzuhalten. Die Hoden sollten gekühlt und hochgelagert werden. Manche schwerwiegenden Komplikationen wie eine Hirnhautentzündung müssen im Krankenhaus behandelt werden.

Verlauf und Prognose bei Mumps

In der Regel verläuft eine Mumpserkrankung ohne weitere Komplikationen. Gelegentlich kann sich die Erkrankung jedoch auf die Bauchspeicheldrüse ausdehnen. Betroffene weisen in diesem Fall Symptome wie Bauchschmerzen, Erbrechen und Übelkeit auf. Weitere mögliche Komplikationen sind:

Die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen steigt, je älter die Betroffenen sind. Jugendliche ab Einsetzen der Pubertät oder erwachsene Männer entwickeln in 20 bis 30 Prozent der Fälle eine schmerzhafte Hodenentzündung (Orchitis), die manchmal bis zur Unfruchtbarkeit führen kann. Bei Frauen ist eine Entzündung der Eileiter sowie der Brustdrüsen möglich. In seltenen Fällen hinterlässt eine Infektion mit Mumps eine lebenslange Taubheit.

Mumps vorbeugen: Impfungen schützen

Gegen Mumps ist eine Impfung verfügbar, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfohlen wird. Einen Einzelimpfstoff gibt es jedoch in Deutschland nicht: Die Impfung erfolgt mit einem sogenannten Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfstoff (MMR-Impfstoff), der gleichzeitig gegen zwei weitere Kinderkrankheiten immunisiert.

Bei Kindern sollte die erste Impfung im Alter von 11 bis 14 Monaten erfolgen. Die zweite Dosis wird frühestens vier Wochen nach der ersten Impfung und spätestens gegen Ende des zweiten Lebensjahres verabreicht. Wird das Kind schon früher in einer Kindertagesstätte oder anderen Gemeinschaftseinrichtung betreut, kann die erste Impfung auch schon mit neun Monaten stattfinden. In der Regel bietet sich die U6-Früherkennungsuntersuchung für den Impftermin mit dem MMR-Impfstoff an.

Da Mumps besonders bei älteren Kindern und Erwachsenen zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann, sollte eine versäumte Impfung möglichst bald nachgeholt werden. Das gilt insbesondere für Menschen, die mit Kindern oder in Gemeinschaftseinrichtungen arbeiten.

Ungeimpfte Personen, die Kontakt mit Infizierten hatten, können den Impfschutz innerhalb von drei Tagen nachholen, um einen Ausbruch der Erkrankung nachträglich zu verhindern.

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