Probleme im Oberbauch

Was hilft gegen Magenschmerzen (Gastralgie)?

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Als Magenschmerzen (Gastralgie) werden Schmerzen bezeichnet, die vom Magen im Oberbauch ausgehen. Magenschmerzen können körperliche Ursachen haben oder durch zu viel Stress entstehen. Was im akuten Fall hilft und welche Auslöser alles zu den Schmerzen führen können?

Frau mit Magenschmerzen mit Wärmflasche auf dem Sofa
© iStock.com/PeopleImages

Kurzübersicht

Formen: Magenschmerzen können sich unterschiedlich äußern, als Magenkrämpfe, Brennen, Druck im Oberbauch, Ziehen oder Stechen.

Behandlung: Verschiedene Medikamente wie Protonenpumpenhemmer (PPI), H2-Rezeptorenblocker, Antazida oder krampflösende Mittel. Daneben sind Schonkost, Stressreduktion und ein Verzicht auf Kaffee, Nikotin und Alkohol hilfreich.

Diagnose: Endoskopische Untersuchung der Magenschleimhaut auf Veränderungen.

Ursachen: Vielfältige Auslöser der Magenschmerzen möglich, von Verdauungsproblemen über Krankheiten bis zur Infektion mit Krankheitserregern.

Magenschmerzen äußern sich vor allem im Oberbauch. Typisch für stärkere Schmerzen ist eine gebeugte Körperhaltung, um die Bauchmuskulatur zu entlasten und Druck von den Bauchorganen zu nehmen. Magenschmerzen prägen oft die gesamte Erscheinung der Betroffenen und stehen ihnen sprichwörtlich "ins Gesicht geschrieben".

Artikelinhalt im Überblick:

Schonkost: Rezepte & Tipps bei Magen-Darm-Problemen

Magenschmerzen äußern sich vielfältig

Schmerzen im Magen können sich als

  • Magenkrämpfe,
  • Brennen,
  • Druck,
  • Ziehen oder
  • Stechen bemerkbar machen.

In der Regel sind Magenprobleme mit weiteren Symptomen verbunden, wie zum Beispiel Aufstoßen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Appetitlosigkeit. Möglich sind ebenfalls unbestimmte Formen des Unwohlseins, ein unangenehmes Völlegefühl oder eine Behinderung der Atmung. Auch der Verlauf kann unterschiedlich sein:

  • Magenschmerzen entwickeln sich langsam,
  • setzen plötzlich ein,
  • verlaufen in Schüben,
  • bestehen anhaltend oder
  • sind vom Essen abhängig.

Was tun bei Magenschmerzen?

Je nach Ursache und Art der Beschwerden stehen zur Behandlung von Magenschmerzen eine Vielzahl an geeigneten Medikamenten zur Verfügung. Bei säurebedingten Magenbeschwerden wie beispielsweise Sodbrennen (Symptom bei Refluxkrankheit) oder auch bei Magengeschwür (Ulcus ventriculi) haben sich

  • Protonenpumpenhemmer (PPI),
  • H2-Rezeptorenblocker oder
  • Antazida bewährt.

Prokinetika, die das Zusammenziehen der Muskeln in der Magenwand anregen, können ebenfalls angewendet werden. Auch krampflösende Mittel (Spasmolytika) und pflanzliche Wirkstoffe wie Kamille finden Anwendung bei Magenschmerzen. Hier ist vor der Anwendung jedoch eine Rücksprache mit einer*einem Ärztin*Arzt oder Apotheker*in ratsam.

Hausmittel bei Magenschmerzen

Um das Symptom Magenschmerzen im Akutfall zu lindern, können bei eher leicht ausgeprägten Beschwerden einige einfache Maßnahmen zur Selbsthilfe ergriffen werden. Diese können eine medikamentöse Therapie auch sinnvoll ergänzen.

Zu den bewährten Tipps bei Magenschmerzen zählen:

  • Schonkost
  • Kräutertee (zum Beispiel Kamille)
  • auf scharf gewürzte und sehr heiße Speisen verzichten
  • kein Alkohol oder Nikotin
  • Verzicht auf Kaffee
  • Ruhe und Entspannung (Stress vermeiden oder reduzieren)

Insbesondere bei Magenschmerzen, die im Zusammenhang mit einem Reizmagen (funktionelle Dyspepsie) auftreten, kann eine bewusste Ernährung und Stressreduktion die Beschwerden häufig langfristig lindern.

Tritt keine nachhaltige Besserung ein oder bestehen begleitende Symptome wie Sodbrennen und Bauchschmerzen fort, sollten Betroffene nicht zögern und ärztliche Hilfe aufsuchen. Denn hinter den Beschwerden kann sich auch eine behandlungsbedürftige Grunderkrankung verbergen.

Operationen bei Magenschmerzen?

Operationen sind bei Magenschmerzen in der Regel nur bei Fehlbildungen, Vernarbungen oder bei Tumorerkrankungen erforderlich. Die früher bei Magengeschwüren oft durchgeführten Magenoperationen gehören heute der Vergangenheit an. Denn inzwischen ist bekannt, dass fast alle Magenentzündungen und Geschwüre auf eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori zurückgehen.

Werden die Bakterien nachgewiesen, erhalten Patient*innen Antibiotika, um die Erreger zu bekämpfen. Zusätzlich wird die Säurebildung im Magen medikamentös unterdrückt. Unter dieser Therapie heilen die meisten Fälle einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) oder ein Ulkus rasch und folgenlos ab.

Helicobacter-Ernährung: Diese Lebensmittel helfen

Was kann Magenschmerzen verursachen?

Oft sind Magenschmerzen rein funktioneller Natur, haben also keine organische Ursache. Magenschmerzen können allerdings auch Symptom von Grunderkrankungen wie einer Magenschleimhautentzündung sein. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Magenschmerzen sollte eine Arztpraxis aufgesucht werden, um die Ursache der Beschwerden zu bestimmen.

Ursachen für Magenschmerzen:

Auch Begleitsymptome liefern entscheidende Informationen zur Krankheitsursache. Oberbauchschmerzen bei gleichzeitig hellbeigem Stuhl können beispielsweise auf eine Leber- oder Gallenerkrankung hinweisen. Magenschmerzen und ein starkes Erschöpfungsgefühl bei körperlicher Betätigung hingegen können Zeichen einer Herzerkrankung sein. Hier sind immer weitere Untersuchungen angezeigt, um eine Verdachtsdiagnose zu sichern.

Diese Untersuchungen geben Aufschluss über Magenschmerzen

Zur Diagnose bei Magenschmerzen werden vor allem

  • die Krankengeschichte (Anamnese),
  • die körperliche Untersuchung,
  • Blutanalysen,
  • Ultraschall und
  • die Spiegelung mit einem Endoskop (Gastroskopie) herangezogen.

Zusätzlich können auch Anwendungsversuche mit Medikamenten unternommen werden, welche die Säureproduktion blockieren. Das ist der Fall, wenn eine Gastritis beziehungsweise ein Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwür als Ursache der Beschwerden vermutet werden.

Beim Arztbesuch ist es wichtig, die genaue Art der Beschwerden (Ort, Dauer der Schmerzen, vermutete Auslöser) sowie die eigene Lebensweise zu schildern:

  • Prägt Stress den Alltag?
  • Wie sehen die Ernährungsgewohnheiten aus?
  • Treten die Magenschmerzen nach dem Essen auf?

Entwickeln sich Schmerzen beispielsweise noch während des Essens, kann dies auf eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür hindeuten. Setzen die Magenschmerzen dagegen nach dem Essen ein, deutet es eher auf eine Entzündung im Zwölffingerdarm hin, da die Nahrung zunächst im Magen vorverdaut wird. Erst wenn dieser Prozess abgeschlossen wird, tritt der saure Mageninhalt in den Zwölffingerdarm über und kann dort Oberbauchschmerzen auslösen.

Endoskopische Untersuchung besonders wichtig

Von besonderer Bedeutung im Rahmen der körperlichen Untersuchung ist die endoskopische Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm. Das Endoskop ist ein schlauchförmiges bewegliches Instrument, das durch Mund, Rachen und Speiseröhre bis in den Magen und darüber hinaus vorgeschoben werden kann. Eine eingebaute Videokamera samt Lichtquelle erlaubt es, bei der Untersuchung mit einem Endoskop Veränderungen an der Magenschleimhaut und der Schleimhaut des oberen Darms direkt zu beobachten. Außerdem können Gewebeproben (Biopsien) entnommen und anschließend im Labor untersucht werden, um Aufschluss über die Art und Ursache von Gewebeveränderungen zu erhalten.

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