Pantoprazol: Wie der Säureblocker den Magen schützt

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Gegen Sodbrennen und Magengeschwüre wird sehr häufig Pantoprazol eingesetzt. Der Wirkstoff aus der Gruppe der Protonenpumpenhemmer reduziert die Säurebildung im Magen und schützt so die empfindliche Schleimhaut. Welche Nebenwirkungen sind häufig und wann darf der Säureblocker nicht eingenommen werden.

Pantoprazol: Hilfe bei Magengeschwüren
© Getty Images/transurfer

Pantoprazol senkt die Säureproduktion im Magen. Dort bilden Drüsenzellen ein saures Verdauungssekret, den Magensaft. In manchen Fällen bildet der Magen zu viel Säure, die dann die empfindliche Magenschleimhaut angreift. In solchen Fällen kann das Medikament helfen.

Im Überblick:

Sodbrennen: Was sollte man meiden und welche Hausmittel helfen?

Was ist Pantoprazol?

Pantoprazol gehört zu den Protonenpumpenhemmern (PPI, Protonenpumpeninhibitor). Es wirkt wie andere Wirkstoffe aus der Gruppe auf die Belegzellen des Magens. Dort hemmt Pantoprazol die Bildung von Säure, wodurch der pH-Wert ansteigt. Das Medikament wirkt nicht bei akuten Beschwerden, etwa einmaliges Sodbrennen nach fettigem Essen. Erst nach etwa einem Tag machen sich Effekte bemerkbar, wenn die Säureproduktion schon einige Zeit reduziert ist und die Magenschleimhaut sich erholen kann. 

Weitere Protonenhemmer sind etwa:

  • Omeprazol
  • Rabeprazol
  • Esomeprazol

Wie auch bei anderen Protonenpumpenhemmern wird Pantoprazol meist als magensaftresistente Tablette verabreicht: Der Säureblocker wirkt zwar an Zellen im Magen, der Wirkstoff wird allerdings erst im Darm aufgenommen und dann über das Blut zu seinem Wirkort transportiert.

Wirkweise von Pantoprazol

Pro Tag bildet der Körper etwa zwei Liter Magensaft. Er besteht aus verschiedenen Bestandteilen. So geben die Belegzellen der Magenschleimhaut Säure (in Form von Wasserstoffionen beziehungsweise Protonen) ab. Ein saurer Magensaft ist notwendig für die Verdauung, zudem werden Keime abgetötet: Er wirkt desinfizierend. Um sich nicht selbst zu verdauen, schützt der Magen sich mithilfe einer zähen Schleimschicht.

Im nüchternen Zustand ist der pH-Wert niedriger – also saurer – als nach dem Essen. Um den pH-Wert nach der Mahlzeit wieder abzusenken, müssen die Belegzellen aktiv werden und mehr Säure nachproduzieren.

Bei einer falschen Ernährungsweise, Stress, Erkrankungen oder der Einnahme von Medikamenten kann sich die Zusammensetzung des Magensaftes und sein pH-Wert verändern, etwa wenn zu viel Säure durch die Belegzellen produziert wird. Dadurch kann die Schleimhaut des Magens angegriffen werden, zudem kann die Säure in die Speiseröhre aufsteigen und dort zu unangenehmen Sodbrennen führen.

Anwendungsgebiete: Wann wird Pantoprazol eingenommen?

Pantoprazol ist ein apothekenpflichtiges Medikament, das es in verschiedenen Dosierungen gibt. In niedriger Dosierung mit 20 Milligramm (mg) ist Pantoprazol rezeptfrei erhältlich, die höhere Dosierung (40 mg) gibt es nur auf ärztliches Rezept.

Verschrieben und eingenommen werden kann der Protonenhemmer bei langanhaltenden magensäurebedingten Beschwerden wie:

  • Entzündungen der Speiseröhre durch aufsteigende Magensäure (Refluxösophagitis)
  • Sodbrennen
  • Magengeschwüren
  • Zwölffingerdarmgeschwüren
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Auch bei einer Magenschleimhautentzündung wird Pantoprazol verwendet. Auslöser davon ist häufig ein bakterieller Erreger: Helicobacter pylori. Pantoprazol oder ein anderer Protonenpumpenhemmer werden häufig als Kombination aus drei Medikamenten bei chronischer Magenschleimhautentzündung eingesetzt, wenn Helicobacter nachgewiesen wurde. Neben Pantoprazol kommen dann für einige Tage eine Kombination aus Antibiotika zum Einsatz, etwa Amoxicillin und Clarithromycin.

Zudem wird der Wirkstoff häufig vorbeugend während einer langfristigen Schmerztherapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) verabreicht, da Medikamente wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure den Magen anfälliger für säurebedingte Schäden machen.

Wie wird Pantoprazol eingenommen?

In der Regel wird Pantoprazol morgens auf nüchternen Magen mit etwas Wasser eingenommen, zirka eine halbe Stunde vor dem Frühstück. Bei sehr starken Beschwerden kann auf ärztlichen Rat die Dosis erhöht und auch abends eine Tablette vor dem Abendessen geschluckt werden.

Alkohol sollten Sie bei der Einnahme des Medikaments meiden: Zum einen, weil er den Magen zusätzlich reizt und die Beschwerden verstärkt; zum anderen, weil es zu stärkeren Nebenwirkungen kommen kann.

Pantoprazol: Nebenwirkungen des Säureblockers

Wird Pantoprazol nur kurzzeitig eingenommen, ist das Medikament in der Regel sehr gut verträglich, in wenigen Fällen kommt es allerdings zu Nebenwirkungen wie:

Treten Nebenwirkungen infolge der Einnahme auf, sollte das Medikament nicht weiter eingenommen und ärztliche Hilfe konsultiert werden.

Bei der längerfristigen Behandlung mit Pantoprazol können noch weitere Beschwerden auftreten, dann kann es zum Anstieg der Leberwerte kommen. Auch die Aufnahme mancher Mineralstoffe und Vitamine kann reduziert sein, daher kommt es in manchen Fällen zu einem Magnesiummangel und infolge zu Osteoporose und Knochenbrüchen. Besonders ältere Menschen sind bei der Langzeiteinnahme gefährdet. Auch ein Vitamin-B12-Mangel kann durch die Einnahme von Protonenpumpenhemmern auftreten.

Wechselwirkungen von Pantoprazol und anderen Medikamenten

Durch den veränderten Säuregehalt im Magensaft kann die Aufnahme mancher Medikamente vermindert sein, manche Mittel gegen Pilzinfektionen wie Ketoconazol können dann nicht mehr richtig wirken. Auch der Wirkstoff Atazanavir, der zur Behandlung von AIDS eingesetzt wird, kann bei der gleichzeitigen Einnahme von Pantoprazol oftmals nicht richtig wirken beziehungsweise in verminderter Konzentration vom Blut aufgenommen werden. Einer gemeinsamen Einnahme wird daher abgeraten.

Darüber hinaus kann sich der Blutspiegel von Fluvoxamin (Antidepressivum) durch die Einnahme erhöhen, eventuell muss die Dosis dann angepasst werden. Eine ärztliche Absprache sollte in jedem Fall erfolgen. Ähnliches gilt für den Wirkstoff Methotrexat, der zur Behandlung von Psoriasis, Krebs und bei Rheumatoider Arthritis eingesetzt wird.

Sehr selten konnte bislang eine Wechselwirkung von Pantoprazol und Vitamin-K-Antagonisten (Gerinngungshemmer) beobachtet werden. Menschen, die Medikamente wie Warfarin oder Phen­procou­mon einnehmen, sollten dann häufiger ihre Gerinngunswerte überprüfen lassen.

Wann darf Pantoprazol nicht eingenommen werden?

Kinder unter 12 Jahren dürfen kein Pantoprazol einnehmen, in der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Einnahme ärztlich abgesprochen werden. Es liegen Hinweise vor, dass der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen kann.

Darüber hinaus ist bei Vitamin-B12-Unterversorgung oder schlechten Leberwerten Vorsicht geboten. Bei einer Überempfindlichkeit oder Allergie gegenüber Pantoprazol darf das Medikament nicht eingenommen werden.

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