Bildgebendes Verfahren und Operationsmethode

Endoskopie: Blick ins Innere des Körpers

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Die Endoskopie ist eine wichtige Untersuchungsmethode, die einen Blick ins Körperinnere wie den Magen-Darm-Trakt ermöglicht. Sie dient der Planung und Durchführung von Operationen und kann zur Entnahme von Gewebeproben für Biopsien genutzt werden. Wann eine Endoskopie zum Einsatz kommt und wie sie abläuft, erfahren Sie hier.

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© Getty Images/FG Trade

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was wird bei einer Endoskopie gemacht? Es wird ein dünnes, flexibles Instrument (ein Endoskop) in den Körper eingeführt, um das Innere von Organen wie Magen, Darm oder Lungen visuell zu untersuchen.

Was ist der Unterschied zwischen Darmspiegelung und Endoskopie? Eine Darmspiegelung ist eine spezielle Form der Endoskopie, die spezifisch den Darm untersucht, entweder den Dickdarm (Koloskopie) oder (teilweise) den Dünndarm.

Ist eine Endoskopie gefährlich? Eine Endoskopie gilt allgemein als sicher, birgt jedoch wie jeder medizinische Eingriff geringe Risiken, wie Infektionen, Blutungen oder in seltenen Fällen Verletzungen der untersuchten Organe.

Artikelinhalte im Überblick:

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Endoskopie – was ist das?

Unter einer Endoskopie versteht man die Untersuchung und Ausleuchtung innerer Hohlorgane und Körperhöhlen mittels eines Endoskops. Dabei handelt es sich um einen biegsamen Gummischlauch oder ein dünnes Metallrohr, das mit einer Lichtquelle und weiteren Instrumenten ausgestattet ist. Meist befindet sich an der Spitze auch eine kleine Kamera, die Livebilder auf einen Monitor überträgt.

Durch den Zugang zum Körperinneren können Ärzt*innen auch Gewebeprobe (Biopsien) entnehmen oder kleine chirurgische Eingriffe durchführen.

Welche Endoskop-Formen gibt es?

Je nach Untersuchungsbereich werden starre oder flexible Endoskope verwendet. Bei besonders schwer zugänglichen Bereichen wie dem Dünndarm ist auch der Einsatz einer Kapselendoskopie möglich.

  • starre Endoskope: Sie bestehen aus einem starren Metallschaft und werden verwendet, um gut zugängliche Bereiche wie den Enddarm oder den Hals-, Nasen- und Ohrenbereich zu untersuchen.

  • flexible Endoskope: Sie eignen sich vor allem zur Untersuchung von Hohlorganen mit langem Zugangsweg und werden beispielsweise zur Untersuchung von Magen-Darm-Trakt, Luftröhre und Lungen eingesetzt.

  • Kapselendoskopie: Bei dieser Form schlucken Patient*innen eine kleine Kapsel, in der sich eine Kamera befindet. Diese wandert durch den Verdauungstrakt und nimmt währenddessen in regelmäßigen Abständen Bilder auf. Die Bilder werden an einen Datenrekorder gesendet und später ausgewertet. Die Kapsel wird mit dem Stuhlgang ausgeschieden und heruntergespült.

Wie läuft eine Endoskopie ab?

Die Vorbereitungen und der Ablauf einer Endoskopie unterscheiden sich je nach zu untersuchendem Körperbereich. Das medizinische Personal wird die einzelnen Schritte vorab detailliert erläutern.

Vorbereitung der Untersuchung

In der Regel muss die zu untersuchende Person nüchtern zur Endoskopie erscheinen. Bei Einführung des Endoskops über den Mund sollten herausnehmbarer Zahnersatz und Piercings in diesem Bereich entfernt werden. Gegebenenfalls sind Brillen abzusetzen.

Bei Untersuchungen der Ausscheidungsorgane müssen Blase und Darm vorher entleert werden, zum Beispiel durch eine Darmreinigung. Je nach Untersuchungsumfang und Wunsch der zu untersuchenden Person können Beruhigungsmittel, Lokalanästhetika (lokale Betäubung) bis hin zur Vollnarkose eingesetzt werden.

Das passiert bei der Endoskopie

Der*die Arzt*Ärztin führt das Endoskop über natürliche Körperöffnungen oder einen kleinen Hautschnitt ein. Ein Gewebeschnitt ist notwendig, wenn Bauchhöhle, Brusthöhle oder Gelenke untersucht werden.

Flexible Endoskope besitzen einen Arbeitskanal, durch den Zusatzgeräte wie Zangen, Greifer, Schlingen oder Injektionsnadeln eingeführt werden können. Damit können beispielsweise Fremdkörper entfernt, Polypen abgetragen oder Gewebeproben entnommen werden.

Anwendungsgebiete der Endoskopie

Die Endoskopie kommt als Untersuchungsmethode im Rahmen folgenden Fällen zum Einsatz:

  • Diagnostik von Krankheiten: Die Endoskopie wird unter anderem zur Früherkennung von Krebserkrankungen oder zur Beurteilung über Ausmaß und Schweregrad einer inneren Verletzung eingesetzt.

  • Planung von Operationen: Die direkte Betrachtung und Entnahme von erkranktem Gewebe ermöglicht eine gezielte Therapie- und Operationsplanung. Dies ist vor allem bei der Beurteilung der Lage und Ausdehnung eines Tumors von Vorteil.

  • Behandlung von Erkrankungen: Mithilfe der Endoskopie sind zudem minimal-invasive Operationen ("Schlüsselloch-Operationen") möglich. Sie kommen häufig bei Operationen im Bauchraum, etwa zur Entfernung der Gallenblase, oder bei gynäkologischen Eingriffen zum Einsatz. Es sind meist nur kleine Schnitt notwendig, was viele Vorteile wie geringere Schmerzen, kürzere Krankenhausaufenthalte, schnellere Erholung und weniger sichtbare Narben bietet.

  • Nachsorge: In der Tumornachsorge ist die Endoskopie neben der Sonographie, Magnetresonanztomographie und Computertomographie eine unverzichtbare Untersuchungsmethode, um mögliche Rezidive oder neue Veränderungen rechtzeitig zu erkennen.

Endoskopische Untersuchungen im Überblick

Fachbegriff Bedeutung
Arthroskopie Gelenkspiegelung
Bronchoskopie Lungenspiegelung
Choledochoskopie Spiegelung des Zwölffingerdarms und der Gallengänge
Duktoskopie Spiegelung der Milchgänge
Endsonographie Kombination von Endoskopie und Ultraschalluntersuchung
ERCP Endoskopisch-Retrograde-Cholangio-Pankreatikographie; Endoskopie der Gallenwege
Gastroskopie Magenspiegelung
Koloskopie Darmspiegelung (Dickdarm)
Laparoskopie Bauchspiegelung (Spiegelung der Bauchhöhle)
Mediastinoskopie Spiegelung des vorderen Mittelfells (Mediastinum)
Nephroskopie Spiegelung des Nierenbeckens
Ösophagoskopie Speiseröhrenspiegelung
Panendoskopie Spiegelung des kompletten HNO-Bereichs plus Kehlkopf, Luftröhre, Rachen, Speiseröhre
Rektoskopie Darmspiegelung (Enddarm)
Thorakoskopie Spiegelung der Brusthöhle
Ureteroskopie Spiegelung der Harnleiter
Zystoskopie Blasenspiegelung

Bei der Ophthalmoskopie, der Augenspiegelung, wird kein Endoskop eingesetzt, der*die Arzt*Ärztin betrachtet das Organ durch die geweitete Pupille.

Endoskopie-Risiken: Ist die Untersuchung gefährlich?

Die Endoskopie ist eine Standarduntersuchung, die häufig größere operative Eingriffe ersetzt. Die Untersuchung gilt grundsätzlich als risikoarm, dennoch sind in seltenen Fällen Komplikationen möglich.

Dazu gehören etwa:

  • Reizungen oder Verletzungen bis hin zu kleinen Blutungen an den Schleimhäuten (Blutungen können aber meist sofort endoskopisch gestillt werden)

  • Unverträglichkeiten und Nebenwirkungen auf Beruhigungs- oder Narkosemittel

  • Infektionen, wenn bei der Untersuchung Keime und Krankheitserreger in den Körper gelangen (daher ist auf eine einwandfreie Hygiene zu achten)

Geschichte der Endoskopie

Die erste medizinische Endoskopie war eine Magenspiegelung, die der Arzt und Forscher Adolf Kussmaul 1868 an einem Schwertschlucker durchführte. Mit einem Eisenrohr und einer Kerze versuchte er, den Magen auszuleuchten. Der Versuch scheiterte, legte aber den Grundstein für die Endoskopie.

Anfangs wurden die Untersuchungen noch mit starren Instrumenten durchgeführt. 1932 wurden halbflexible und 1958 flexible Endoskope eingeführt, die auch mit Glasfaser zur Lichtübertragung ausgerüstet waren.

Erste endoskopische Bilder wurden 1950 mit einer Gastrokamera erzeugt. Dafür wurde ein Schlauch, an dessen Spitze eine Kamera saß, über den Rachen in den Magen eingeführt. Der Magen wurde aufgeblasen, ausgeleuchtet und fotografiert.

Seitdem hat sich die Endoskopie kontinuierlich weiterentwickelt. Entscheidende Fortschritte sind Endoskope mit Instrumentenkanal, desinfektionsfähige Fiberskope und die Videoendoskopie.

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