Lebensbedrohliches Ereignis

Magendurchbruch: Symptome und Ursachen einer Magenperforation

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Ein Magendurchbruch ist ein medizinischer Notfall, bei dem es zu einer krankhaften Perforation der Magenwand kommt. Häufig geht die Erkrankung auf ein Magengeschwür zurück. Welche Symptome auftreten, welche Ursachen noch möglich sind und wie die Behandlung erfolgt, lesen Sie hier!

Mann mit starken Bauchschmerzen
© Getty Images/Prostock-Studio

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was ist ein Magendurchbruch? Bei einer Magenperforation kommt es zu einer krankhaften Öffnung an der Magenwand. In schweren Fällen führt dies dazu, dass Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangt. Ein Magendurchbruch entsteht häufig aufgrund eines Magengeschwürs.

Wie bemerkt man einen Magendurchbruch? Typisch sind bei einem offenen Magendurchbruch akute sehr starke Bauchschmerzen, die oberhalb des Nabels lokalisiert sind. Die Beschwerden können in Schulter und Rücken ausstrahlen.

Wie gefährlich ist ein Magendurchbruch? Ein Magendurchbruch ist immer ein Notfall und bedarf schneller ärztlicher Hilfe. Unbehandelt kann sich eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung entwickeln.

Artikelinhalte im Überblick:

Magengeschwür: Symptome und Warnsignale erkennen

Was ist ein Magendurchbruch?

Bei einem Magendurchbruch (Magenperforation) entsteht ein Loch oder ein Riss in der Magenwand. Medizinische Fachleute unterscheiden zwei verschiedene Formen:

  • offene Perforation: Ein offener Magendurchbruch ist ein medizinischer Notfall. Es besteht hierbei das Risiko, dass Mageninhalt in den Bauchraum gelangt.

  • gedeckte Perforation: Eine gedeckte Magenperforation zeichnet sich durch Verwachsungen (Fisteln) im Magen aus, welche durch ihn Verbindungen zu umliegenden Organen herstellen. Die Bruchstelle wird durch benachbarte Eingeweide abgedichtet, wodurch kein Inhalt austritt.

Achtung! Magendurchbruch ist ein Notfall

Ein offener Magendurchbruch erfordert eine sofortige medizinische Versorgung. Im akuten Fall sollten Betroffene weder etwas essen noch trinken.

Symptome: So macht sich ein Magendurchbruch bemerkbar

Ein offener Magendurchbruch verursacht ein akutes Abdomen. Darunter versteht man plötzlich auftretende starke Bauchschmerzen (Vernichtungsschmerz). Die Beschwerden sind häufig im Oberbauch oder in der Magengegend spürbar und können in Schulter und Rücken ausstrahlen.

Oft treten die Schmerzen plötzlich auf. Es kommt jedoch auch vor, dass ihnen eine längere Krankheitsgeschichte vorausgeht. Bei einigen Betroffenen fallen die Beschwerden weniger stark aus und/oder klingen nach Stunden wieder ab, um sich dann nach kurzer Zeit wieder verstärkt zu äußern.

Wie zeigt sich ein gedeckter Durchbruch?

Meistens geht eine offene Perforation mit deutlicheren Warnzeichen einher als ein gedeckter Magendurchbruch. Letzterer kann sich auch durch leichte Schmerzen, Appetitverlust und ein allgemeines Krankheitsgefühl bemerkbar machen. Die Beschwerden nehmen oft innerhalb von einigen Tagen an Intensität zu.

Magendurchbruch kann zu Bauchfellentzündung führen

Gelangt Mageninhalt in die Bauchhöhle, kann sich im Verlauf eine lebensgefährliche Bauchfellentzündung (Peritonitis) entwickeln. Das Bauchfell ist eine dünne Gewebeschicht, welche das Bauchinnere auskleidet und schützt.

Entzündet es sich, kommt es zu Schmerzen im gesamten Bauchraum. Die Bauchdecke von Patient*innen kann stark verhärtet und druckempfindlich sein. Betroffene nehmen meist eine Schonhaltung ein. Weitere Anzeichen sind:

Im Verlauf kann es zur Entwicklung eines Schocks, auch Kreislaufzusammenbruch, kommen. Dieser zeigt sich durch Symptome wie Blässe, kalte, schweißnasse Haut, Unruhe und einem schnellen Herzschlag mit niedrigem Puls.

Magengeschwür ist häufige Ursache eines Magendurchbruchs

Häufige Ursache für einen Magendurchbruch ist ein Magengeschwür. Dabei handelt es sich um eine tiefe Wunde in der Magenschleimhaut. Sie bildet sich, wenn die schützenden Faktoren der Magenschleimhaut gegen die aggressive Magensäure versagen. Oft ist ein Magengeschwür Folge einer Magenschleimhautentzündung.

Häufig wird ein Magengeschwür durch die jahrelange Einnahme von bestimmten Schmerzmitteln ausgelöst. Dazu gehören insbesondere Mittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR), etwa Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure.

Aber auch eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori kann die Schleimhaut des Magens schädigen und Komplikationen wie die Entwicklung eines Geschwürs (Ulcus) begünstigen.

Eher seltene Ursachen eines Magendurchbruchs sind zum Beispiel

  • Verletzungen des Magens durch Magenspiegelung (Gastroskopie) oder von außen, etwa durch einen Messerstich im Bauch

  • Magenkrebs (Magenkarzinom)

  • Verätzungen im Magenbereich

  • verschluckte Fremdkörper

Magengeschwür: Beschwerden früh abklären lassen

Magengeschwüre zählen zusammen mit den Zwölffingerdarmgeschwüren zu den sogenannten Ulkuskrankheiten. In Deutschland sind im Jahr etwa 30.000 bis 40.000 Menschen von diesen Magen-Darm-Erkrankungen betroffen.

Ein Magengeschwür verursacht zunächst Symptome wie diffuse Oberbauchschmerzen, Übelkeit oder Völlegefühl. Generell führt die Ulkuskrankheit aber selten zu einem Magendurchbruch. Eher verursachen Geschwüre Blutungen im Magen. Anzeichen dafür sind Bluterbrechen oder schwarzer Stuhlgang (Teerstuhl). Betroffene sollten derartige Beschwerden unbedingt frühzeitig abklären lassen.

So erfolgt die Diagnose eines Magendurchbruchs

In der Regel handelt es sich bei einem Magendurchbruch um ein plötzliches Ereignis, das eine schnelle Behandlung im Krankhaus erfordert.

Es findet zunächst eine Anamnese statt, in welchem unter anderem geklärt wird, wie lange die Beschwerden bereits bestehen und ob es Vorerkrankungen gibt.

Der Verdacht auf die Erkrankung kann durch Röntgenaufnahmen bestätigt werden: Zeigen die Bilder, dass sich Luft im Bauchraum befindet, spricht dies für einen Magendurchbruch. Gegebenenfalls wird eine Computertomographie (CT) durchgeführt, um den Verdacht zu bestätigen.

Wie wird ein Magendurchbruch behandelt?

Die genaue Behandlung eines Magendurchbruchs richtet sich nach seiner Form, Ursache und Schwere. Ein offener Magendurchbruch erfordert in jedem Fall eine schnelle notfallmedizinische Versorgung. Die Therapie besteht in einem chirurgischen Eingriff (Laparotomie), bei welchem die Perforation an der Magenwand verschlossen wird.

Ist Magensaft ausgetreten, erfolgt eine Spülung des Bauchraums, um die Gefahr einer Bauchfellentzündung zu senken beziehungsweise das Fortschreiten einer vorliegenden Entzündung zu stoppen. Oftmals muss die Operation beziehungsweise Behandlung auf der Intensivstation erfolgen.

Wenn ein Geschwür ursächlich ist, wird dieses herausoperiert. Bei schweren Komplikationen muss der*die Arzt*Ärztin dabei Teile des Magens entfernen. Geht der Magendurchbruch auf Helicobacter pylori zurück, kommen nach der OP verschiedene Medikamente zum Einsatz, um die Bakterien zu eliminieren.

Behandlung eines gedeckten Magendurchbruchs

Bei einem gedeckten Magendurchbruch ist nicht in jedem Fall eine Operation erforderlich. Unter Umständen kann eine konservative Therapie mit Medikamenten erwogen werden. Gegebenenfalls wird zudem eine Magensonde gelegt, um den Magen zu entlasten und den Abfluss von Magensaft zu erleichtern.

Verlauf und Prognose: Wie gefährlich ist ein Magendurchbruch?

Die Prognose beziehungsweise Überlebenschance richtet sich wesentlich danach, wie schnell der Magendurchbruch behandelt beziehungsweise operiert wird. Aber auch die Größe der Perforation sowie der Gesundheitszustand des*der Betroffenen beeinflusst den Verlauf der Krankheit.

Wird die Magenperforation frühzeitig erkannt und behandelt, ist die Prognose allgemein gut. Bleibt eine entsprechende Therapie aus, führt der Durchbruch sehr wahrscheinlich zum Tod.

Wichtig ist daher, erste Anzeichen eines Magendurchbruchs ernst zu nehmen und sich frühzeitig in ärztliche Behandlung zu begeben.

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