Flimmern und Co.

Sehstörungen: Ursachen und Therapie von Augenbeschwerden

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Unter Sehstörungen fallen Beschwerden wie Flimmern, verschwommenes Sehen und die Wahrnehmung von Schlieren, schwarzen Punkten oder Lichtblitzen. Viele Sehstörungen sind harmlos, andere deuten dagegen auf Krankheiten hin. Wann besteht Handlungsbedarf?

Frau reibt sich die Augen
© Getty Images/seb_ra

Kurzübersicht: Sehstörungen

Definition: Darunter fallen alle Störungen des Sehens.

Ursachen: Der Auslöser muss nicht zwangsläufig im Auge liegen, wie zum Beispiel Schädigung von Hornhaut, Netzhaut oder Sehnerv. Auch Erkrankungen des Gehirns oder anderer Organe können Sehstörungen verursachen.

Ausprägung: Möglich sind Doppelbilder, Gesichtsfeldausfälle, Augenflimmern, Lichtblitze oder verschwommenes Sehen.

Therapie: Je nach Ursache kommen unter anderem Augentropfen, Sehhilfen und Augenoperationen, zum Beispiel mittels Laser, infrage.

Artikelinhalte im Überblick:

Sehstörungen und was sie bedeuten

Was sind Sehstörungen?

Unter Sehstörungen werden umgangssprachlich eine ganze Reihe von Beeinträchtigungen des Sehens zusammengefasst, die unterschiedliche Ursachen haben können. Mögliche Störungen sind:

  • verminderte Sehschärfe
  • verschwommenes Sehen
  • Flecken, Schatten, schwarze oder farbige Punkte, Blitze oder Sternchen im Sichtfeld
  • Augenflimmern
  • Gesichtsfeldausfälle (Skotome)
  • Doppelbilder
  • plötzlicher Verlust der Sehkraft

Manchmal kommt es zusätzlich zu Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen.

Einige Sehstörungen sind in der Regel harmlos und verschwinden von alleine wieder. Das trifft zum Beispiel auf Blitze oder Sternchen zu, die insbesondere Menschen mit niedrigem Blutdruck sehen, wenn sie zu schnell aufstehen. Sehstörungen können aber auch auf eine ernste Erkrankung der Augen hinweisen oder eine andere körperliche Ursache haben.

Ursachen für Sehstörungen: Nicht nur Augenkrankheiten sind schuld

Ein möglicher Grund für Sehstörungen sind neben Stress und Nebenwirkungen von Medikamenten auch Fehlsichtigkeiten (Ametropien). Sie führen dazu, dass kein scharfes Bild erzeugt werden kann und werden nicht als Krankheit eingestuft, sondern gelten als eine Abweichung der anatomischen Augenstrukturen vom Idealzustand.

Formen der Fehlsichtigkeit, die zu Sehstörungen führen, sind zum Beispiel:

Doch nicht immer liegt eine Fehlsichtigkeit der Sehstörung zugrunde. Auch Augenerkrankungen sowie andere akute oder chronische Krankheiten führen zu teils erheblichen Sehstörungen:

Grauer Star: Diese Symptome sind Anzeichen

© FUNKE Digital Video

Diagnose bei Sehstörungen

Plötzlich auftretende, ungewöhnliche oder länger andauernde Sehstörungen sollten immer von einem*einer Augenarzt*Augenärztin abgeklärt werden. Insbesondere, wenn eine Störung mit Schmerzen verbunden ist, sollte dies als Alarmzeichen gewertet werden.

Im Rahmen der Diagnose wird zunächst die Krankengeschichte (Anamnese) erhoben. Dabei werden die Art und Dauer der Beschwerden, bekannte Erkrankungen sowie die regelmäßige Einnahme von Medikamenten geklärt. Anhand der Art der Sehstörung können Fachleute die Ursache meist schon eingrenzen.

Außerdem können verschiedene Untersuchungsgeräte angewandt werden:

  • Spaltlampe: Untersuchung des vorderen und hinteren Augenabschnittes

  • Refraktometer: Feststellung von Fehlsichtigkeiten

  • Ophthalmoskop: Spiegelung des Augenhintergrundes

  • Tonometer: Messung des Augeninnendrucks

  • Perimeter: Messung des Gesichtsfelds

Therapie: Sehstörungen richtig behandeln

Liegt der Sehstörung eine Fehlsichtigkeit zugrunde, kann diese mit individuell angepassten Sehhilfen wie Brille und Kontaktlinsen korrigiert werden. Zudem besteht die Möglichkeit, Sehfehler operativ mittels einer Laserbehandlung zu korrigieren.

Ist eine Allgemeinerkrankung wie Diabetes mellitus Auslöser für eine Sehstörung, spielt die konsequente Behandlung der Grunderkrankung eine wichtige Rolle. So kann eine Sehverschlechterung möglichst vermieden werden.

Medikamentöse Behandlung und Operationen

Bei den meisten Augenerkrankungen wird zunächst eine medikamentöse Behandlung mit Augentropfen, -salbe oder -gel durchgeführt. Unter Umständen kann auch eine Spritze oder die Einnahme von Tabletten erforderlich sein.

Je nach Ursache der Sehstörungen kommen Medikamente zum Einsatz, die zum Beispiel schmerzstillend oder entzündungshemmend wirken. Antibiotika werden bei Infektionen durch Bakterien angewendet, um weiteren Schäden am Auge vorzubeugen.

Operationen können beispielsweise im Rahmen der Behandlung bei Grauem Star (Einsatz einer künstlichen Linse), Grünem Star (zur Senkung des Augeninnendrucks) oder bei Netzhautablösungen erforderlich sein, um das Sehvermögen zu verbessern beziehungsweise zu erhalten. Auch mögliche schwerwiegende Folgen wie Erblindung sollen durch eine OP verhindert werden.

Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen

Das Glaukom, die altersbedingte Makuladegeneration und die diabetische Retinopathie verursachen anfänglich meist keine Beschwerden. Sie können nur dann rechtzeitig erkannt werden, wenn Vorsorgeuntersuchungen wahrgenommen werden.

Besonders ältere Menschen und Personen mit Diabetes mellitus sollten daher auf eine regelmäßige Vorsorge setzen, um irreversible Schäden oder einen Verlust der Sehkraft zu vermeiden. Auch bei einer familiären Vorbelastung für bestimmte Augenerkrankungen sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfehlenswert.

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