Bleistiftstuhl: Aussehen, Ursachen und Symptome
Bei Bleistiftstuhl ist die Stuhlform, wie der Name verrät, sehr dünn und länglich geformt. Der auffällige Stuhl kann harmlose Ursachen haben, unter Umständen stecken aber ernste Gründe dahinter. Wann ärztlicher Rat erforderlich ist.
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Artikelübersicht:
Was ist Bleistiftstuhl?
Bleistiftstuhl ist eine pathologische, also abnormale, Abweichung der üblichen Stuhlform. Der Stuhl wird hierbei als eine lange und sehr dünne Wurst ausgeschieden, die in ihrem Aussehen an einen Bleistift oder an ein Band erinnert. Unter Umständen kann diese Art des Stuhlgangs auf eine Verengung im Darm hinweisen.
Ursachen: Warum kommt es zu Bleistiftstuhl?
Bleistiftstuhl entsteht üblicherweise, wenn eine Verengung im Enddarm vorliegt, eine sogenannte Stenose. Durch die Verengung lässt sich der Darm schwerer entleeren: Der Stuhl nimmt eine schmale und längliche Form an, um ausgeschieden werden zu können.
Der bandförmige Stuhl tritt als eher harmlose Erscheinung auf bei
- Schwangerschaft,
- ballaststoffarmer Ernährung,
- geringer Flüssigkeitszufuhr oder
- der Einnahme von Medikamenten (etwa Analgetika).
Bleistiftstuhl kann aber auch auf Darmerkrankungen und andere Krankheiten hinweisen. Dazu gehören:
- Darmpolypen
- Darmentzündung durch Infektionen
- Reizdarmsyndrom
- Hämorrhoiden
- Endometriose
- chronische Verstopfung
Bleistiftstuhl: Mögliches Anzeichen für Krebs
Weiterhin kann Bleistiftstuhl auch ein Anzeichen für Darmkrebs sein. Der bandförmige Stuhlgang kommt insbesondere vor bei Tumoren
- am Anus (Analkarzinome),
- im Mastdarm (Rektumkarzinomen) und
- im Dickdarm (kolorektales Karzinom).
Tritt Bleistiftstuhl häufiger und/oder über mehrere Tage auf, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Das gilt insbesondere, wenn Bleistiftstuhl mit Symptomen auftritt wie:
- Fieber
- anhaltender Müdigkeit
- Durchfall
- Verstopfungen
- Blähungen
- Bauchschmerzen
- Blut im Stuhl
- Schwarzer Stuhlgang
Bleistiftstuhl: So erfolgt die Diagnose
Bei Stuhlauffälligkeiten sollten sich Betroffene an eine*einen Fachärztin*Facharzt für Gastroenterologie oder Proktologie wenden. Letztere sind etwa auf die Erkrankungen des Enddarms und die Behandlung von Hämorrhoiden spezialisiert. Betroffene können sich mit ihren Beschwerden aber zunächst auch an ihre hausärztliche Praxis wenden.
Um die Ursachen von Bleistiftstuhl festzustellen, fragt der*die Arzt*Ärztin nach den Beschwerden und Details zur persönlichen Krankheitsgeschichte, zu eingenommen Medikamenten und zur Ernährung (Anamnese).
Häufig wird der Anus mit einem Finger und/oder einem speziellen Gerät untersucht. Tritt Bleistiftstuhl in Zusammenhang mit Symptomen wie Verstopfung oder Bauchschmerzen auf, kann auch eine Darmspiegelung (Koloskopie) Aufschluss geben.
Eine Stuhluntersuchung (Hämoccult-Test) ist ein weiteres Diagnoseverfahren. Dadurch lassen sich kleinste Mengen nicht sichtbaren Blutes (sogenanntes okkultes Blut) im Stuhl nachweisen.
Eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) sind weitere Möglichkeiten, um den Ursachen des Bleistiftstuhls auf den Grund zu gehen.
Bleistiftstuhl: Wie wird er behandelt?
Die Behandlung von Bleistiftstuhl richtet sich nach seiner Ursache. Hängt die bandförmige Stuhlform zum Beispiel mit der Ernährung zusammen, sollte eine Ernährungsumstellung erwogen werden. Generell gilt, auf mehr Ballaststoffe und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Es kann hilfreich sein, sich bei der Ernährungsumstellung professionelle Unterstützung zu holen.
Eine Ernährungsumstellung reicht auch bei milden Formen des Reizdarmsyndroms oft, um die Beschwerden zu lindern und Bleistiftstuhl zu vermeiden. Um einen mit Reizdarm verbundenen Bleistiftstuhl zu behandeln, können auch in Absprache mit der*dem Fachärztin*Facharzt Medikamente zum Einsatz kommen. Da sich die Reizdarm-Symptome durch psychischen Stress verstärken können, ist unter Umständen zudem eine Psychotherapie ratsam.
Bei Endometriose und einem damit verbundenen Bleistiftstuhl sind die Behandlungsmöglichkeiten ebenso individuell. Die Gabe von Medikamenten und/oder Hormonen sind Optionen, um die Beschwerden zu lindern. Bei einer schweren Endometriose kommt eine operative Therapie infrage.
Kommt es aufgrund einer entzündlichen Darmerkrankung wie etwa Morbus Crohn zu Bleistiftstuhl, besteht die Therapie in der Gabe von Medikamenten; unter Umständen kann eine Operation notwendig sein.
Darmkrebs wie das Kolon- oder das Rektumkarzinom sind meist ausschließlich durch einen operativen Eingriff behandelbar. Als zusätzliche Maßnahme kann eine Strahlentherapie, Chemotherapie oder Radiochemotherapie die Heilungschancen verbessern.
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