Erkrankung im Analbereich

Pilz am After: Infektion am Po erkennen und behandeln

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Ein Pilz am After macht sich oft durch Juckreiz und Rötungen im Analbereich bemerkbar. Auch wenn die Symptome unangenehm sind, lässt sich die Infektion meist gut behandeln. Woran Sie einen Pilz am After erkennen, welche Salben helfen und wie lange die Heilung dauert, erfahren Sie hier!

Frau mit Analerkrankung
© Getty Images/athima tongloom

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Wie erkenne ich einen Pilz am After? Typisch für einen Pilzbefall im Analbereich sind rote, schuppige Flecken. Die Infektion juckt meist stark und kann brennen.

Was hilft gegen einen Pilz am After? Zum Einsatz kommt eine spezielle Salbe, die ein Antipilzmittel enthält. Selten müssen Tabletten eingenommen werden.

Wie lange dauert eine Pilzinfektion am After? Die Behandlungsdauer hängt davon ab, wie gut Betroffene auf die Maßnahmen reagieren und welcher Pilz verantwortlich ist. Bei einer Candidose ist etwa eine Mindesttherapiedauer von 14 Tagen erforderlich.

Im Überblick:

12 häufige Analerkrankungen und ihre Ursachen

Was ist ein Pilz am After?

Ein Pilz am After ist eine Infektionskrankheit der Haut, medizinische Fachleute sprechen diesbezüglich von Dermatomykosen. Ursache ist besonders häufig der Hefepilz der Gattung Candida (Candida albicans).

Aber nicht nur Hefepilze können eine Mykose am After verursachen, auch Fadenpilze (Dermatophyten) kommen als Auslöser infrage. Dies wird nicht als Candidose, sondern als Tinea corporis bezeichnet.

Interessant zu wissen: Pilzinfektionen entstehen in den meisten Fällen durch körpereigene Pilze. Es ist ganz normal, dass eine gewisse Menge an Hefepilzen die Haut und Schleimhäute besiedeln. Durch eine übermäßige Vermehrung kann es zu einer Infektion kommen.

Pilz am After hat typische Symptome

Ein Pilz am After verursacht meist folgende Symptome:

  • Jucken
  • Brennen
  • Rötung der Haut
  • Bildung rötlicher Plaques (fleckenförmige, leicht erhabene Hautveränderungen)
  • schuppende Haut
  • Bläschen oder Pusteln

Andere Analerkrankungen: Ekzem oder Pilz?

Zu beachten ist, dass andere Analerkrankungen, wie zum Beispiel ein Analekzem, mit ähnlichen Beschwerden einhergehen können. Dabei handelt es sich um einen Ausschlag, der ebenfalls stark juckt und brennt. Die Haut im Anusbereich ist gerötet und nässt oftmals.

Juckreiz und Brennen am After treten auch oft im Zusammenhang mit einem Hämorrhoidalleiden auf. Hämorrhoiden sind Gefäßpolster am Ausgang des Enddarms, welche durch verschiedene Auslöser krankhaft anschwellen und für Beschwerden wie Juckreiz, Brennen, Nässen oder Blutungen sorgen können.

Therapie: Wie wird ein Pilz am After behandelt?

Generell ist eine Pilzinfektion im Analbereich harmlos und lässt sich gut behandeln. Zum Einsatz kommen meist ein Antipilzmittel (Antimykotikum) in Form von Salben oder Cremes mit den Wirkstoffen Nystatin oder Clotrimazol. Sie werden auf die betroffenen Stellen aufgetragen.

Um den Heilungsprozess zu unterstützen, sollten Betroffene Kratzen unbedingt vermeiden. Es besteht das Risiko, dass die empfindliche Afterregion verletzt wird, es zu Entzündungen kommt und sich die Erreger weiterverbreiten können.

Sitzbäder, zum Beispiel mit Kamille, können die gereizte Haut um den Anus beruhigen und so die Symptome lindern. Die Ursache bekämpfen sie jedoch nicht. Vor der Anwendung sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Welche Ursachen hat ein Pilz am After?

Verschiedene Auslöser können dazu führen, dass es an bestimmten Körperstellen zu einer Überbesiedelung von Pilzen kommt und eine krankhafte Infektion entsteht. Als Ursachen kommen infrage:

  • schwaches Immunsystem: Bei einer Abwehrschwäche können sich Haut- oder Darmpilze, die natürlicherweise auf oder im Körper leben, unkontrolliert vermehren und eine Infektion auslösen.

  • bestimmte Grunderkrankungen: Insbesondere Personen mit Diabetes mellitus oder Durchblutungsstörungen haben ein erhöhtes Risiko an einer Pilzinfektion zu erkranken.

  • Übergewicht: Krankhaftes Übergewicht (Adipositas) kommt als Auslöser infrage, da sich in den Hautfalten des Körpers vermehrt Schweiß bildet. Dadurch entsteht ein feucht-warmes Milieu, welches den idealen Nährboden für Pilze bietet.

  • Windeln: Der sogenannte Windelsoor (Windeldermatitis) ist eine häufige Infektionskrankheit unter Neugeborenen: Die feucht-warme Windel, welche meist mit Urin und Stuhl benetzt ist, stellt einen idealen Nährboden für Pilze dar. Nicht nur Babys, auch Erwachsene, die Windeln (Inkontinenzhosen) tragen, können betroffen sein.

  • bestimmte Medikamente: Vor allem Antibiotika können eine Pilzinfektion begünstigen. Sie schädigen neben den krankmachenden Bakterien auch nützliche Bakterien, welche das Wachstum von Hefepilzen wie Candida kontrollieren.

  • feuchte Hautbereiche: Generell kommen Candidosen vorwiegend auf übermäßig feuchten Hautstellen vor. Typische Bereiche sind neben der Leistenregion, die Achselhöhlen, Bereiche zwischen Fingern und Zehen oder Hautfalten unter den Brüsten.

Pilz am After: So verläuft die Diagnose

Wer vermutet, eine Pilzinfektion am After zu haben, kann sich an eine hausärztliche Praxis wenden. Der*die Arzt*Ärztin wird sich zunächst nach den Beschwerden erkundigen (Anamnese) und die betroffene Körperregion anschließend begutachten.

Dabei kann es gelegentlich sinnvoll sein, einen Abstrich zu machen, um die genaue Pilzart zu bestimmen. Kommen andere Erkrankungen infrage, erfolgt gegebenenfalls die Überweisung an eine proktologische oder hautärztliche Praxis.

Verlauf und Prognose: Besser früh zum Arzt

Erkrankungen im Analbereich sind vielen Betroffenen unangenehm – jedoch sollte man nicht aus falscher Scham den Besuch in einer Praxis hinauszögern, sondern besser zeitnah ärztlichen Rat einholen. Wichtig ist, andere Erkrankungen wie ein Analekzem oder ein Hämorrhoidalleiden auszuschließen.

Unbehandelt kann sich die Infektion weiter ausbreiten. In schlimmen Fällen gelangt der Hefepilz in den Blutstrom und löst eine lebensbedrohliche Candida-Sepsis (Blutvergiftung) aus.

Wie lässt sich eine Pilzinfektion am After vorbeugen?

Um einen Pilz am Anus zu vermeiden, sollten folgende Tipps beachtet werden:

  • Analhaut trocken halten: Nach dem Duschen oder Baden sollte die Analgegend sorgfältig abgetrocknet werden. Wer zu starkem Schwitzen in der Gesäßregion neigt, kann auf Analvorlagen zurückgreifen. Dabei handelt es sich um spezielle Einlagen, welche den Analbereich bei nässenden Beschwerden trocken halten.

  • gute Analhygiene: Nach dem Stuhlgang sollte der After nur mit lauwarmem, klarem Wasser gereinigt werden. Anschließend die Afterhaut mit Toilettenpapier sanft abtupfen. Auf Seife oder Intimsprays sollte besser verzichten werden.

  • Baumwollunterwäsche: Unterwäsche mit einem hohen Anteil an Naturfasern ist atmungsaktiver und nimmt Feuchtigkeit besser auf als rein synthetische Stoffe.

  • häufigeres Windelwechseln: Damit ein Windelpilz gar nicht erst entsteht, sollten die Windeln häufig gewechselt werden. Zudem muss die Haut im Windelbereich gründlich (aber sanft) gereinigt und gut abgetrocknet werden.

  • nicht kratzen: Häufiges Afterjucken sollte immer ärztlich abgeklärt und nicht hingenommen werden. Wer sich häufig am Anus kratzt, reizt die sensible Analhaut und begünstigt das Entstehen von Entzündungen und eine Infektion mit Erregern.

  • gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Ballaststoffen und Sport halten das Immunsystem fit und senken das Risiko einer Pilzinfektion. Zudem kurbelt man auf diese Weise die Tätigkeit des Darms an, sorgt für einen weichen Stuhlgang und beugt anderen Analerkrankungen wie vergrößerten Hämorrhoiden vor.

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