Juckreiz, Schmerzen oder Nässen: Das sind typische Beschwerden im Analbereich. Die Ursachen vieler Symptome sind harmlos. Es können aber auch ernsthafte Erkrankungen wie vergrößerte Hämorrhoiden, Analfissuren oder ein Rektumprolaps dahinterstecken.
Wenn die Beschwerden wiederholt auftreten oder dauerhaft bestehen bleiben, sollten sie daher unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Auch Blutungen können ein Warnsignal sein. Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser wirkt die Therapie von Analerkrankungen.
12 häufige Analerkrankungen und ihre Ursachen

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Hämorrhoiden sind häufige Analerkrankung
Etwa jeder zweite Erwachsene leidet im Laufe seines Lebens unter symptomatischen Hämorrhoiden. Eine Vergrößerung der Gefäßposter am Ausgang des Enddarms kann zu Brennen, Jucken, Schmerzen, Blut im Stuhl sowie Kontinenzproblemen führen. Früh erkannt, lassen sich die Symptome mit Salben oder Zäpfchen lindern. Bei stark vergrößerten Hämorrhoiden ist eventuell eine Operation notwendig.

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Analekzem: Analerkrankung mit quälendem Juckreiz
Zu den häufigsten proktologischen Erkrankungen gehört auch das Analekzem. Hierbei handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung der Haut um den After. Leitsymptom ist ein unangenehmer Juckreiz. Die betroffene Haut ist gerötet, brennt und nässt. Kratzen verschlimmert die Beschwerden meist. Zur Linderung kommen in der Regel kortisonhaltige Salben zum Einsatz.

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Feigwarzen: Häufige Geschlechtskrankheit im Analbereich
Feigwarzen (auch Kondylome genannt) sind kleine warzenartige Wucherungen, die häufig im Genital- und Analbereich auftreten. Ursache sind humane Papillomaviren (HPV), die vor allem beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die Knötchen haben etwa die Größe von Stecknadeln und sind rötlich oder bräunlich. Sie können zu Juckreiz oder Brennen führen.
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Analthrombose: Blutgerinnsel am After
Etwa fünf Prozent aller Besuche in proktologischen Praxen sind auf Analthrombosen zurückzuführen. Im Vergleich zu Hämorrhoiden, die im Inneren des Darmausgangs liegen, bilden sich die bläulichen Knoten häufig am Analrand. Die Blutgerinnsel sind in der Regel ungefährlich und bilden sich von selbst zurück. In der Arztpraxis kann Betroffenen allerdings ein Mittel zur Symptomlinderung verschrieben werden.
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Analfissur: Schmerzhafte Analerkrankung
Schmerzen beim Stuhlgang, Blutungen beim Toilettengang sowie Juckreiz und lokale Schwellungen – dies sind mögliche Symptome, die auf einen Riss der hochempfindlichen Schleimhaut des Enddarms hindeuten können. Eine Analfissur ist sehr schmerzhaft, aber in der Regel gut mithilfe von Zäpfchen und Salben behandelbar. Sie kann aber auch einen chronischen Verlauf nehmen und langwieriger sein.
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Analabszess ist eine relativ häufige Analerkrankung
Ein Analabszess ist ein mit Eiter gefüllter Hohlraum um den After. Ursachen können Entzündungen von Haarwurzeln oder verstopfte Analdrüsen sein. Zudem haben Menschen mit Morbus Crohn ein höheres Risiko für Analabszesse. Typische Symptome sind Schwellungen und Rötungen um den After sowie Schmerzen beim Stuhlgang.
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Analfistel: Oft Folge von Analabszess
Aus einem (möglicherweise unbemerkten) Abszess kann sich eine Analfistel entwickeln. Es bilden sich Entzündungsgänge durch das Gewebe, die in der Regel nicht von allein ausheilen und eine Operation erforderlich machen.
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Rektumprolaps – eher seltenere Analerkrankung
Bei einem Rektumprolaps fallen Darmteile, meist beim Pressen während des Stuhlgangs, aus dem After. Zu einem solchen Mastdarmvorfall kommt es aus anatomischen Gründen häufiger bei Frauen als bei Männern: Das weibliche Becken ist breiter und hat größere Muskellücken. Ein Rektumprolaps wird meist operativ behandelt.
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Proktitis: Entzündung des Enddarms
Schmerzen im Analbereich, Blutungen oder Schleimabsonderungen können auf eine Proktitis hinweisen. Dabei handelt es sich um eine Entzündung der Schleimhaut im Mastdarm. Auslöser können sexuell übertragbare Krankheiten wie Tripper oder Ulcus molle sein. Aber auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind mögliche Risikofaktoren. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Bei bakteriellen Infektionen helfen etwa Antibiotika.
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Marisken: Harmlose Analerkrankung
Marisken sind harmlose Hautlappen oder Knötchen, die sich um den Anus bilden. Die Ursachen der gutartigen Hautlappen sind nicht eindeutig geklärt. Sie bilden sich meist in Folge anderer Analerkrankungen wie Hämorrhoiden oder Analfissuren sowie nach einer Schwangerschaft. Vor allem größere Marisken werden oft als störend empfunden und können dann operativ entfernt werden.
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Analfibrom: Gutartige Analerkrankung
Ein Analfibrom (auch Analpolyp oder vergrößerte Analpapille) ist eine Erhebung im Bereich zwischen der Analkanalschleimhaut und der äußeren Analhaut. Es handelt sich um einen gutartigen Tumor, der in der Regel aus einer chronischen Reizung und Entzündung des Analkanals entsteht. Meist gehen einem Analfibrom daher andere Analerkrankungen wie vergrößerte Hämorrhoiden voraus.
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Analkrebs: Schwere Analerkrankung
Analkrebs zählt zu den selteneren Analerkrankungen. 2019 sind in Deutschland etwa 900 Männer und 1.500 Frauen neu an einem Analkarzinom erkrankt. Hauptursache von Analkrebs sind humane Papillomaviren (HPV). Aufgrund der unspezifischen Symptome wird die Erkrankung meist erst spät erkannt. Umso wichtiger ist es, Termine zur Krebsfrüherkennung wahrzunehmen, um Analkrebs, aber auch Darmkrebs rechtzeitig festzustellen.
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