Lymphsystem befallen

Hodgkin-Lymphom: Symptome und Heilungschancen des Lymphdrüsenkrebs

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Beim Hodgkin-Lymphom handelt sich um Lymphdrüsenkrebs. Dabei ist lymphatisches Gewebe von bösartigen Krebs betroffen. Wie oft und in welchem Alter kommt es vor allem vor, was sind Ursachen, wie sehen die Symptome aus, wie erfolgt die Diagnose und Behandlung und wie ist die Prognose bei Lymphdrüsenkrebs?

hodgkin lymphom
© Getty Images/Juanmonino

Das Hodgkin-Lymphom (Morbus Hodgkin) ist die häufigste Lymphom-Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Selten tritt es vor dem dritten Lebensjahr auf. Pro Jahr erhalten in Deutschland 180 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren die Diagnose Hodgkin-Lymphom. Der Altersgipfel liegt bei 15 Jahren und es ist damit bei jungen Menschen zwischen 15 und 20 Jahren die häufigste Krebsart. Jungen sind dabei öfter betroffen als Mädchen.

Im Überblick:

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Was ist ein Hodgkin-Lymphom?

Bei Hodgkin-Lymphomen handelt es sich um einen bösartigen (malignen) Krebs, der das Lymphgewebe befällt. Er ist oft gemeint, wenn Lymphdrüsenkrebs genannt wird. Zum lymphatischen Gewebe zählen die Lymphknoten, die Milz, die Leber und das Knochenmark. Beim Hodgkin-Lymphom entarten bestimmte weiße Blutkörperchen (T-Lymphozyten). Das Hodgkin-Lymphom zählt zu den bösartigen Formen von Lymphdrüsenkrebs, zu denen auch die Non-Hodgkin-Lymphome zählen. Die Ausbreitung des Morbus Hodgkin im Körper wird in vier Stadien eingeteilt. Außerdem gibt es verschiedene Unterformen des Hodgkin-Lymphoms.

Symptome bei Morbus Hodgkin

In 90 Prozent der Fälle von Hodgkin-Lymphomen beginnen diese schleichend mit einer schmerzlosen Schwellung eines Lymphknoten über Wochen bis Monate. Deshalb sollte eine Schwellung der Lymphknoten, die länger als zwei bis vier Wochen anhält, unbedingt beim Arzt abgeklärt werden.

Die weiteren Symptome beim Hodgkin-Lymphom können sehr unterschiedlich sein und sind teilweise abhängig von der Lage der befallenen Gewebe, die Druck auf Organe ausüben:

Ursachen und Risikofaktoren für das Hodgkin-Lymphon

Die Ursachen für Morbus Hodgkin sind unklar. Allerdings treten Hodgkin-Lymphome meistens bei weißen Menschen auf.

Außerdem haben Kinder mit bestimmten Immunerkrankungen wie beispielsweise dem Wiskott-Aldrich-Syndrom, dem Louis-Bar-Syndrom (Ataxia teleangiectatica) oder einer HIV-Infektion ein erhöhtes Risiko für diesen Lymphknotenkrebs. Auch Menschen mit bestimmten Autoimmunerkrankungen wie Zöliakie oder dem Sjögren-Syndrom haben ein leicht erhöhtes Risiko für Hodgkin-Lymphome. Eine familiäre Häufung besteht nicht.

Auch das Epstein-Barr-Virus, welches das Pfeiffersche Drüsenfieber auslöst, scheint im Zusammenhang mit Morbus-Hodgkin zu stehen. Weiterhin stehen bestimmte Umweltgifte wie Pestizide im Verdacht, als Ursache eine Rolle zu spielen.

Diagnose des Hodgkin-Lymphoms

Bei Verdacht auf ein Hodgkin-Lymphom kann der behandelnde Arzt folgende Untersuchungen machen:

Erhärtet sich der Verdacht auf Morbus Hodgkin, wird der Betroffene an eine Klinik überwiesen, die auf Blut- und Krebserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen spezialisiert ist. Um die Diagnose Hodgkin-Lymphom zu stellen, ist eine Gewebeuntersuchung (Biopsie) des entsprechenden Lymphknotens notwendig. Liegt nach der Auswertung tatsächlich Morbus Hodgkin vor, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um die Ausbreitung des Lymphdrüsenkrebs festzustellen. Dazu gehören:

  • bildgebende Verfahren wie MRT und/oder CT
  • Skelettszintigraphie
  • Knochenmarkstanzbiopsie

Vor Beginn der Therapie des Hodgkin-Lymphoms sind außerdem weitere Untersuchungen wie EKG und ein Blutbild erforderlich.

Behandlung des Hodgkin-Lymphoms

Die Behandlung beim Hodgkin-Lymphom ist individuell unterschiedlich und hängt unter anderem von der Ausbreitung und der Form ab. Zur Therapie müssen betroffene Kinder und Jugendliche in eine spezielle Klinik für Krebs bei Kindern (pädiatrische Onkologie), Erwachsene werden in einer spezialisierten Hämatologie behandelt.

Zentraler Bestandteil der Behandlung ist eine Chemotherapie mit verschiedenen Zytostatika, um das Zellwachstum zu bremsen. Auf eine Chemotherapie verzichtet werden kann nur in seltenen Fällen bei bestimmten Unterformen und wenn nur ein einziger Lymphknoten vom Hodgkin-Lymphom befallen ist, der operativ entfernt werden kann. Nach der Behandlung kann eine Stammzelltransplantation notwendig sein.

An die Chemotherapie schließt sich in bestimmten Fällen eine Strahlentherapie an.

Prognose und Lebenserwartung bei Morbus Hodgkin

Die Prognose beim Hodgkin-Lymphom hängt vor allem davon ab, ob es sich um eine Ersterkrankung oder ein Wiederauftreten (Rezidiv) handelt. Die Heilungschancen sind jedoch insgesamt gut.

Bei einer erstmaligen Erkrankung mit Morbus Hodgkin ist die Prognose dank der modernen Therapien sehr gut, über neun von zehn Betroffenen können vollständig geheilt werden. Diese gute Prognose ist unabhängig vom Krankheitsstadium.

Bei etwa elf Prozent der Kinder und Jugendlichen tritt erneut ein Hodgkin-Lymphom auf. Tritt das Rezidiv nach über einem Jahr nach der Ersterkrankung auf, sind die Heilungchancen ebenfalls sehr gut und die 10-Jahres-Überlebensrate liegt bei 90 Prozent. Nur wenn ein Hodgkin-Lymphom innerhalb des ersten Jahres nach der abgeschlossenen Therapie der Ersterkrankung erneut auftritt, sind die Heilungschancen etwas schlechter. Die 10-Jahres-Überlebensrate liegt dann zwischen 50 und 75 Prozent.

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