Im Jahr 2018 erkrankten in Deutschland über 500.000 Menschen neu an Krebs. Fachleute erwarten in Zukunft einen weiteren Anstieg. Während manche Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht oder falsche Ernährung vermeidbar sind, ist das bei Umweltfaktoren schwierig. Welche Krebsarten sind in Deutschland am häufigsten?
Die häufigsten Krebsarten in Deutschland

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Brustkrebs am häufigsten
Mit rund 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist Brustkrebs (Mammakarzinom) die häufigste Tumorerkrankung bei Frauen in Deutschland. Seit Einführung des flächendeckenden Mammografie-Screenings sind die Zahlen gesunken, weil durch die Vorsorgeuntersuchung mutmaßlich viele Erkrankungen in einem frühen Stadium entdeckt werden. Eine frühe Diagnose und Fortschritte in der Therapie haben die Überlebensrate deutlich erhöht: Über 80 Prozent der Frauen leben noch fünf Jahre nach Behandlung des Tumors in der Brust.

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Prostatakrebs bei Männern am häufigsten
An Prostatakrebs erkranken in Deutschland jährlich rund 60.000 Männer, das ist bei ihnen die häufigste Krebserkrankung. Seit Jahren sind die Zahl der Erkrankungsfälle und die Sterberate stabil, was an einer verbesserten Früherkennung liegen könnte. Grundsätzlich hat die Krebsart weniger Einfluss auf Leben oder Tod der Patienten, da die meisten bei der Diagnose über 70 Jahre alt sind.

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Häufige Krebsarten: Darmkrebs
Über 60.000 Menschen erkrankten in Deutschland 2018 neu an Darmkrebs, mit dem Alter steigt das Risiko. Durch konsequente Krebsvorsorge lässt er sich bereits im Frühstadium sehr gut diagnostizieren: Zwischen 50 und 54 Jahren kann man seinen Stuhl einmal jährlich auf okkultes (verstecktes) Blut untersuchen lassen, ab dem 55. Lebensjahr hat man Anspruch auf eine Darmspiegelung – dabei werden Darmpolypen (Vorstufe bösartiger Darmtumoren) entfernt.
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Lungenkrebs ist sehr häufig
Im Jahr 2018 erkrankten rund 57.000 Menschen in Deutschland an Lungenkrebs. Diese Krebsart gehört zu den bösartigen Tumoren mit ungünstiger Prognose: Nur 16 Prozent der männlichen und 21 Prozent der weiblichen Lungenkrebskranken überlebten die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Tabakrauch ist der maßgebliche Risikofaktor für die Entstehung von Lungenkrebs, bisher gibt es keine Früherkennung.
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Hautkrebs: Malignes Melanom
In Deutschland wurden 2018 für das maligne Melanom 22.890 neue Fälle diagnostiziert. Die Überlebenschancen bei schwarzem Hautkrebs sind hoch: Fünf Jahre nach der Diagnose leben 94 Prozent der Frauen und 89 Prozent der Männer. Mit der Hautkrebsvorsorge werden viele Tumoren der Haut bereits in einem sehr frühen Stadium entdeckt. Wichtigster Risikofaktor für die Entstehung von schwarzem Hautkrebs ist die UV-Strahlung der Sonne.
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Non-Hodgkin-Lymphome
Rund 18.470 Menschen erkrankten im Jahr 2018 in Deutschland an einem Non-Hodgkin-Lymphom. Das Risiko, an bösartig vergrößerten Lymphknoten zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter kontinuierlich an. Die Sterberaten sind in den letzten Jahren rückläufig, die Überlebenschancen werden noch als positiv beurteilt: 67 Prozent der Erkrankten leben noch fünf Jahre nach der Diagnose. Abhängig ist dies vom genauen Typ der Erkrankung und dem Alter der Betroffenen.
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Bauchspeicheldrüsenkrebs
2018 erkrankten rund 19.000 Menschen in Deutschland an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Dieser bösartige Tumor hat die ungünstigsten Überlebenschancen von allen Krebsarten: Gerade einmal acht Prozent der Patient*innen leben fünf Jahre nach der Diagnose noch. Als Risikofaktoren gelten neben Rauchen und Übergewicht auch Diabetes mellitus, der häufige Verzehr von verarbeitetem Fleisch und ein erhöhter Alkoholkonsum.
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Magenkrebs ist immer noch häufig
Knapp 5.560 Frauen und 9.200 Männer erhielten 2018 die Diagnose Magenkrebs. Obwohl die Erkrankungs- und Sterberaten seit Jahrzehnten rückläufig sind, ist Magenkrebs im fortgeschrittenen Stadium nach wie vor schwer zu behandeln. Nach fünf Jahren hat nur knapp ein Drittel derer den Tumor überlebt, bei denen Magenkrebs diagnostiziert wurde. Zu den Hauptrisikofaktoren gehören eine Infektion mit Helicobacter pylori, Rauchen, Alkoholkonsum und Fehlernährung.
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Blasenkrebs
18.270 Menschen erkrankten 2018 in Deutschland an Blasenkrebs. Männer sind fast dreimal häufiger von diesem Tumor betroffen als Frauen. Blasenkrebs wird oft erst spät entdeckt, da er im Anfangsstadium kaum Symptome verursacht. Später ist er dann allerdings schwer heilbar. Zu den Risikofaktoren gehören wie beim Lungenkrebs das Rauchen, einschließlich Passivrauchen. Auch chronische Blasenentzündungen können die Entstehung von Harnblasenkrebs fördern.
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Häufige Krebsart: Nierenkrebs
In Deutschland wurde 2018 Nierenkrebs bei 9.350 Männern und 5.480 Frauen neu diagnostiziert. (Passiv-)Rauchen sowie Bluthochdruck und Übergewicht gelten als wichtigste Risikofaktoren. Ein typisches Symptom für Nierenkrebs ist Blut im Urin, das aber auch viele andere Ursachen haben kann. Viele Tumoren der Niere werden in einem frühen Stadium diagnostiziert, meist bei anderen Untersuchungen. Die Überlebenschancen liegen bei 75 Prozent.
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Mundhöhlen- und Rachenkrebs
Männer sind in Deutschland häufiger von Krebserkrankungen der Mundhöhle und des Rachens betroffen – 2018 gab es 9.820 Neuerkrankungen, bei Frauen 4.490. Risikofaktoren sind Tabak- und Alkoholkonsum, eine einseitige, vitaminarme Ernährung mit übermäßigem Fleischverzehr, unzureichende Mundhygiene und mechanische Irritationen (zum Beispiel schlecht sitzender Zahnersatz), aber auch Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV).
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Gebärmutterkrebs
Unterleibsschmerzen können jedoch auch bei einer Eierstockentzündung oder Eileiterschwangerschaft auftreten. Auf jeden Fall ist schnelle Hilfe nötig. Eine unbehandelte Eierstockentzündung kann zu Unfruchtbarkeit führen, die Eileiterschwangerschaft sogar lebensgefährlich sein.
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Leukämien: Häufige Krebsart in Deutschland:
Bei rund 12.200 Menschen wurden in Deutschland 2018 neu Leukämien, auch Blutkrebs genannt, festgestellt. Ein Drittel der Diagnosen davon waren chronische lymphatische Leukämien (CLL) und bei über einem Viertel der Fälle handelte es sich um akute myeloische Leukämien (AML). Die Überlebensprognose ist abhängig von der Form der Leukämie und dem Lebensalter, am günstigsten fällt sie im Kindesalter aus. Obwohl von den erwachsenen Erkrankten fünf Jahre nach der Diagnose noch etwa die Hälfte leben, ist eine dauerhafte Heilung selten.
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Leberkrebs: Selten, aber häufig tödlich
Rund 9.500 Menschen erkrankten 2018 in Deutschland rund neu an Leberkrebs. Weil er eine schlechte Prognose hat, gehört die seltene Krebsart zu den häufigsten Krebstodesursachen bei beiden Geschlechtern: Nur gut zehn Prozent der Erkrankten überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Zu den Risikofaktoren für das Leberkarzinom zählen übermäßiger Alkoholgenuss und Übergewicht.