Bryonia – Globuli für Schleimhaut und Co.
Das Kürbisgewächs Bryonia konzentriert sich in seinem Wirkungsspektrum vor allem auf die inneren Häute wie Hirnhaut, Rippenfell, Gelenksinnenhaut, Schleimhäute und Magen. So kann die Zaunrübe verschiedenste Beschwerden, die – oft auch durch emotionale Ereignisse ausgelöst – auf diese Bereiche des Körpers schlagen, lindern helfen.
Die Zaunrübe ist ein in Südeuropa heimisches, bis nach Sibirien verbreitetes Kürbisgewächs mit einer großen, rübenartigen, wasserspeichernden Wurzel. Die schnellwachsende Kriech- und Kletterpflanze ist bevorzugt an Waldrändern zu finden, wo sie sich mit Hilfe von Ranken Halt an Zäunen, Hecken oder Bäumen sucht.
Sowohl der deutsche als auch der botanische Name verweisen auf dieses Wuchsverhalten: "bryo" steht für sprießen und charakterisiert das schnelle Emporranken, Zaunrübe deutet auf die Wurzelform und die benötigte Rankhilfe hin.
Normalerweise kennt man Kürbisgewächse mit großen, wasserhaltigen oberirdischen Früchten wie eben Kürbissen, Zucchini, Wassermelonen oder Gurken. Bei Bryonia sammelt sich das Wasser vorwiegend in der unterirdischen Rübe, welche in der Homöopathie auch als Wirkstoff verwendet wird.
Aus den gelb-grünen, zarten Blüten entstehen hingegen kleine, schwarze Beeren, die bei Verschlucken Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen war Bryonia bereits in der Antike als Heilmittel bekannt.
Anwendungsgebiete von Bryonia
Das Wirkungsspektrum der Zaunrübe umfasst vor allem die "inneren Häute" des Menschen. So wirkt Bryonia auf die Hirnhaut und hilft gegen Kopfschmerzen, die mit Fieber einhergehen. Ebenso beruhigt Bryonia das Rippenfell, wenn dieses Schmerzen beim Husten oder tiefen Atmen verursacht.
Auch rheumatische Schmerzen aufgrund von entzündeten Gelenkinnenhäuten, entzündete Schleimhäute und Magen-Darm-Erkrankungen gehören zu den Anwendungsgebieten der weißen Zaunrübe.
Typische Potenzen und Dosierung bei bestimmten Krankheitsbildern
Für die Selbstbehandlung empfiehlt der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte die Potenz C12. Von dieser sollten zwei bis drei Globuli genommen werden, bis zu viermal täglich. Dabei sollte aber die Wirkung einer Gabe abgewartet werden, bevor die nächste genommen wird. Globuli im Mund zergehen lassen, 15 Minuten vor und nach der Einnahme nichts essen und trinken.
Weitere typische Potenzen, die sich zur Selbstbehandlung eignen, sind D6 bis D12. So werden bei emotionalen Ereignissen wie Stress und Ärger zweimal täglich fünf Globuli D12 vorgeschlagen.
Kommt es zu Husten mit Fieber und schmerzendem Brustkorb, sollte zu fünf Globuli Bryonia D6 dreimal täglich gegriffen werden.
Bei stechenden Kopf- und Brustschmerzen, Fließschnupfen, Niesen und Fieber stündlich 5 Globuli Bryonia D6 am ersten Tag, am 2. Tag alle zwei Stunden und ab dem 3. Tag nur noch dreimal täglich.
Bei Oberbauchschmerzen mit galligem Erbrechen aufgrund seelischer Ereignisse dreimal täglich Bryonia D6 (5 Globuli).
Selbige Dosierung gilt bei stechenden Schmerzen im Rückenbereich durch Muskelverspannungen, die ebenfalls durch emotionale Erlebnisse ausgelöst wurden, aber auch bei Rippen- und Brustkorbprellungen sowie angebrochenen Rippen.
Jegliche Erkrankung verläuft bei jedem Menschen anders und verlangt daher eine individuelle Diagnose mit auf den Patienten abgestimmter Konzentration der Wirkstoffe. So variieren Potenz und Dosierung von Fall zu Fall. Im Zweifel und während der Schwangerschaft oder Stillzeit sollte daher ein Arzt oder Apotheker zu Rate gezogen werden.
Neben Globuli gibt es zum Beispiel auch Tabletten und Salben, in denen Bryonia verarbeitet wurde.
Leitsymptome für Bryonia
Wenn der Patient folgende Beschwerden bzw. Eigenschaften aufweist, könnte die Zaunrübe der richtige Wirkstoff in der Behandlung der Symptome sein.
- gereizte, ärgerliche Stimmung
- starke Schmerzen, wobei jegliche Bewegung und Berührung vermieden wird
- berstende Kopfschmerzen bei geringster Bewegung und beim Husten
- Haut und sämtliche Schleimhäute sind trocken
- stechender Schmerze in der Brust beim Husten (hält sich die Brust beim Husten)
- schmerzhafte Gelenke, heiß, rot und geschwollen, bewegungsempfindlich
Beschwerden verschlechtern sich durch:
- geringste Bewegungen, Anstrengungen, Bücken und Aufrichten, tiefes Atmen, Husten
- warme Räume, Hitze
- Berührungen
Beschwerden verbessern sich durch:
- Druck von außen, Liegen auf der schmerzhaften Region
- kühle Luft, kalte Kompressen
- kalte Getränke
- Ruhe
Ähnlich wirkende homöopathische Mittel mit vergleichbaren Leitsymptomen
Die folgenden beiden homöopathischen Mittel haben ähnliche Leitsymptome und wirken teilweise bei verwandten Beschwerden. Jedoch ist jeder Wirkstoff auf seine Art und Weise Spezialist in einem Bereich.
Apis wirkt ebenso auf die inneren Häute und lindert stechende Schmerzen, die bei Berührung und Wärme schlimmer, und durch Kühlung besser werden. Jedoch kommt es bei Apis zu vermindertem Durst und nervöser Unruhe.
Rhus toxicodendron behandelt auch Schmerzen des Bewegungsapparats – diese sind jedoch eher durch ziehen und reißen charakterisiert. Außerdem verschlechtern sich die Beschwerden durch Ruhe und Kälte.
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