Nux vomica: Dosierung und Anwendung der Brechnuss
Nux vomica, auch Brechnuss genannt, ist eines der wichtigsten homöopathischen Mittel. Sie wirkt nicht nur gegen Übelkeit in der Schwangerschaft, sondern auch bei Stress, Erkältung oder Verstopfung. Das sollte man über Potenzen, Dosierung und Anwendung von Nux vomica wissen.
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Die Brechnuss ist ein Laubbaum, dessen vollständiger lateinischer Name Strychnos nux-vomica lautet. Diese Benennung deutet bereits auf den wichtigsten Inhaltstoff der Brechnuss hin: das Gift Strychnin. Obwohl auch Rinde und Früchte des Brechnussbaums Strychnin enthalten, wird in der Homöopathie nur der Samen (Nux vomica oder Semen Strychni) für Arzneien verwendet.
Ihr giftiger Inhaltsstoff macht die Nux vomica in homöopathischer Dosierung zum Heilmittel – in Indien werden Brechnüsse schon jahrhundertelang als Medizin verwendet. Heute gehören Zubereitungen aus ihren Samen zu den wichtigsten homöopathischen Arzneien. Die Brechnuss (auch Krähenaugenbaum oder Strychninbaum genannt) ist in Südostasien beheimatet.
Nux vomica D6 und C6: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Nux vomica wird gewöhnlich in den Potenzen D6 oder C6 verabreicht. Doch auch höhere Potenzen wie D12/C12 oder D30/C30 können in Absprache mit einem Homöopathen sinnvoll sein.
Erwachsene nehmen dreimal täglich fünf Globuli, Kleinkinder drei Globuli und Säuglinge einen Globulus ein. Wenn sich die Beschwerden gebessert haben, sollte man die Dosis auf ein- bis zweimal täglich reduzieren. Treten die Beschwerden nicht mehr auf, sollte das Mittel wieder abgesetzt werden.
Leitsymptome (Hauptbeschwerden) für Nux vomica
Der Begriff Leitsymptome bezeichnet die Beschwerden, die im Vordergrund stehen. Jedes Heilmittel wird mit spezifischen Leitsymptomen in Verbindung gebracht. Folgende Beschwerden legen die Behandlung durch Nux vomica nahe:
Stress, Überforderung, emotionale Belastung, starke innere Anspannung, gehetzte Lebensweise, überarbeitet, Arbeitswut, Angst, Reizbarkeit
Neigung zur Einnahme von Genussmitteln, zum Beispiel Alkohol, sowie geistig anregender Substanzen, aber auch Schlafmitteln
Häufige Infekte, Erkältungsneigung, Kälteempfindlichkeit, Frösteln, Fließschnupfen
Neigung zu ungesunder Ernährung, Schlemmerei, ausschweifendem Lebenswandel
Kopfschmerzen und Ohrgeräusche durch Stress oder Ernährung (fettig, reichlich, stark gewürzt)
Völlegefühl, Druckempfindlichkeit bei Kleidung, bitteres oder saures Aufstoßen, krampfartige Magenschmerzen, Krämpfe, Zuckungen, nervöse Empfindlichkeit, Übelkeit, Erbrechen
Verdauungsprobleme, häufiger, aber vergeblicher Stuhldrang/Verstopfung (teilweise im Wechsel mit Durchfall), Hämorrhoiden
Verspannung im Rücken durch mangelnde Bewegung oder Bettlägerigkeit, Spannungskopfschmerzen, Schmerzen im Nacken-Schulter-Bereich; Verhärtung der Muskeln
abendliche Schläfrigkeit mit stundenlangen Wachphasen in der Nacht; Müdigkeit am Morgen
verstärkte Menstruationsbeschwerden, zu früh einsetzende, lang anhaltende oder ungewöhnlich starke Blutungen
Verbesserung der Symptome
durch Ruhe
nach kurzem ungestörten Schlaf
nach dem Stuhlgang
durch Wärme
Verschlechterung der Symptome
durch Kälte
Schwangerschaft, Erkältung, Nervosität: Anwendung von Nux vomica
Die Anwendungsgebiete der Brechnuss in der Homöopathie umfassen:
Erbrechen, Narkoseausleitung, Völlegefühl, Magenbeschwerden, Übelkeit, Verstopfung, Entgiften/Ausleitung bei Amalgambelastung, Ärger, Aufregungen, Nervosität, Überanstrengung, Wutanfälle, Nebenwirkungen der Chemotherapie bei Krebserkrankungen, Kopfschmerzen, Tinnitus/Ohrgeräusche, Erkältungsschnupfen, Mundgeruch, Mundtrockenheit, Zähneknirschen, Kiefergelenkbeschwerden, Magenverstimmung, Speiseröhrenentzündung, Reizmagen, Darmträgheit, Rückenschmerzen, Hexenschuss, Fibromyalgie, Brechdurchfall/Sodbrennen/Erbrechen/Verdauungsstörungen/Verstopfung in der Schwangerschaft, Narkose/Wehenmittel als Geburtsfolgen
Ähnlich wirkende Mittel wie Nux vomica
Chamomilla (Nervosität)
Ignatia (Nervosität)
Staphisagria (Nervosität)
Aurum (gedrückter Gemütszustand)
Natrium muriaticum (gedrückter Gemütszustand)
Bryonia (Verstopfung)
Calcarea carbonica (zu frühe oder starke Menstruation)
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