Calendula: Ringelblume für die Wundheilung
Seit jeher ist die Ringelblume in der Naturmedizin bekannt für ihre Heilkraft bei äußeren Hautverletzungen und Wunden. In der Homöopathie wird Calendula in Form von Globuli zudem auch bei inneren Verletzungen, Muskelfaserrissen und nach Operationen eingesetzt, um die Wundheilung zu fördern und die Narbenbildung zu verhindern.
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Die Ringelblume ist in der Phytomedizin ein beliebtes Mittel, um die Haut zu pflegen und heilen. So sind viele naturkosmetische Salben und Lippenpflegeprodukte mit Ringelblumenextrakt angereichert, da die Wirkstoffe der leuchtend orangen Blüten die Wundheilung bei kleinen Rissen oder spröden Lippen und die Regeneration der beanspruchten Haut fördern.
Auch in der Homöopathie ist die auffallende Gartenblume, die zur Familie der Korbblütler gehört, in den selben Bereichen im Einsatz. Dem homöopathischen Grundsatz entsprechend regen homöopathische Calendula-Präparate den Körper von innen zur Selbstheilung an. Angeboten werden Globuli, aber auch die Urtinktur sowie Salben (Komplexmittel) zur äußerlichen Anwendung.
Typisches Einsatzgebiet von Calendula sind Schürf- und Risswunden mit Hautverlust, eine verzögerte Wundheilung (auch bei eiternden Wunden) und Tendenz zur Narbenbildung, aber auch generelle Beschwerden des Bewegungsapparats. Auch geeignet ist der Wirkstoff zur Nachbehandlung von Zahnentfernungen, Muskelfaserrissen und Operationen.
Da Homöopathie langfristiger und breiter ansetzt als eine punktuelle Behandlung, können mithilfe von Calendula zum Beispiel wulstige Narben sowie Narbenschmerzen gelindert werden. Auch bei einer inneren Verletzung, etwa die der Geburtswege nach einer Entbindung, verabreicht man Ringelblumenglobuli, um den Heilungsprozess auf sanfte Weise zu unterstützen.
Typische Potenzen und Dosierung von Calendula
Für das Erste-Hilfe-Kit eignet sich Calendula in der Potenz D6. Bei einer Verletzung dreimal täglich fünf Globuli, als Akutdosierung am 1. und 2. Tag vier- bis fünfmal anwenden.
Bei einer längerfristigen Selbstbehandlung empfiehlt der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte die Potenz C12; davon zwei bis drei Globuli bis zu viermal täglich nehmen.
Um eine richtige Dosierung und Potenz zu gewährleisten, wird die Absprache mit einem Experten empfohlen. Vor allem Schwangere und Stillende sollten sich im Vorfeld erkundigen.
Leitsymptome für Calendula
Treten bei einem Patienten Beschwerden wie nachfolgend beschrieben auf, kann Calendula die richtige Wahl sein. Zu beachten ist, dass in der Homöopathie stets mehrere Faktoren die Mittelwahl bestimmen und diese individuell sehr verschieden ausfallen können.
Die Leitsymptome von Calendula umfassen:
- Hautverletzungen mit aufgerissenem, verletztem Gewebe
- Druckgefühl im Hinterkopf
- Lymphdrüsen schmerzen bei Berührung und Bewegung
- Drücken und Spannen in Händen und Füßen
- nächtliche Unruhe, keine Position passt
- Kältegefühl und Schaudern mit Gänsehaut und äußerer Wärme
- Empfindlichkeit gegen kalte Luft
- Fieber mit häufigem Durst und Frösteln
- Hitzegefühl an Gesicht, Händen und Füßen
Beschwerden verschlechtern sich durch:
- feucht-kaltes Wetter
- Trinken
Beschwerden verbessern sich durch:
- langsame Bewegungen
- Liegen
Anwendungsgebiete von Calendula
- Schürf-, Schnitt-, Quetsch-, Risswunden
- Verletzung der Geburtswege
- wulstige Narbenbildung
- Narbenschmerzen
- Beschwerden am Bewegungsapparat
- Muskelfaserrisse
- Zahnentfernungen
- Operationen
- Wunden durch Verbrennung oder Erfrierung
Ähnlich wirkende homöopathische Mittel mit vergleichbaren Leitsymptomen
Diese drei Wirkstoffe haben ähnliche Beschwerdebilder als Grundlage wie homöopathische Calendula-Arzneien. Jedoch unterscheiden sich die Leitsymptome in anderen Punkten signifikant und machen eine Abgrenzung dadurch recht einfach.
- Arnica – wird eher bei stumpfen Verletzungen angewandt
- Hypericum – findet Anwendung bei Nervenverletzungen
- Hepar sulfuris – Anwendung bei allen Eiterungen, nicht speziell nach Verletzungen
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