Wirkt auf den gesamten Organismus

Phosphorus: Homöopathie bei Ängsten, Atemwegs- und Magen-Darm-Beschwerden

Phosphorus ist ein breit wirkendes homöopathisches Arzneimittel, das auf das Nervensystem des gesamten Körpers wirkt. Klassische Anwendungsgenbiete von Phosphorus sind Ängste und zittrige Schwäche sowie brennende Schmerzen vor allem vom Kehlkopf abwärts, Magen-Darm-Beschwerden, Blutungen und eitrige Entzündungen.

Ängste
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Artikelinhalte auf einen Blick:

Das homöopathische Arzneimittel Phosphorus wird aus dem chemischen Element Phosphor gewonnen. Phosphor ist nahezu in allen Organen des menschlichen Körpers vorhanden und spielt insbesondere für den Stoffwechsel eine wichtige Rolle. Innerhalb der Homöopathie gilt Phophorus als Konstitutionsmittel und Polychrest. Das sind Arzneimittel mit besonders tiefgreifender und vielseitiger Wirkung. Entsprechend breit ist auch das Anwendungsgebiet dieses homöopathischen Arzneimittels.

Phophorus: Beruhigende Wirkung auf die Psyche

Ein wichtiger Einsatzbereich von Phosphorus sind vermehrt auftretende Ängste, zum Beispiel vor Dunkelheit, Gewitter, vor der Zukunft oder dem Alter. Phosphorus kann hier beruhigend und nervenstärkend wirken. Dasselbe gilt für Unruhezustände, nervöse und zittrige Schwäche und eine Überempfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Gerüchen oder auch Licht.

Phosphorus: Homöopathische Hilfe bei Blutungen und brennenden Schmerzen

Als besonders charakteristisch für den Einsatz von Phosphorus gelten außerdem Blutungen und brennende Schmerzen, die überall am Körper auftreten können. Typische Anwendungsgebiete sind damit brennende Kopfschmerzen und Migräne, Kehlkopfentzündungen sowie trockener, schmerzhafter Husten und Heiserkeit. Aber auch Schwäche und brennende Schmerzen im Rücken und zwischen den Schulterblättern, Magen-Darm-Beschwerden mit Übelkeit, Erbrechen und brennenden Magenschmerzen gehören dazu. Auch bei Einblutungen auf der Haut, Neigung zu Hämatomen, kleinen Wunden, die stark bluten, bei Nasenbluten, Zahnfleischbluten, zu starker oder schwacher Regelblutung oder auch kräftezehrender Geburtsblutung, kann Phosphorus unterstützend zur konventionellen Therapie sehr gut eingesetzt werden.

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Phosphorus D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung

Für die Selbstbehandlung mit Phosphorus werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Für die Einnahme steht Phosphorus dazu in der Apotheke in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Globuli zur Verfügung.

  • Erwachsene nehmen hiervon drei Mal täglich entweder fünf Globuli beziehungsweise fünf Tropfen oder eine Tablette ein.

  • Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette.

  • Für Kleinkinder und Säuglinge sind die winzigen, süß schmeckenden Globuli auf Basis von Milchzucker gut geeignet. Hiervon nehmen Kleinkinder jeweils zwei Kügelchen. Säuglinge bekommen je nur einen Globulus in die Backentasche geschoben. Es können aber grundsätzlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung oder Tablettenanteile in Wasser gelöst verabreicht werden.

Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei oder einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung eingestellt werden.

Phosporus C30: Hochpotenzen bei chronischen und hartnäckigen Verläufen

Mitunter ist allerdings die Gabe von höheren Potenzen, wie Phosphorus C 30 oder noch höher sinnvoll. Bei der Gabe von Hochpotenzen sollte jedoch von einer Selbstbehandlung abgesehen werden und möglichst ein in Homöopathie kundiger Arzt, Apotheker oder Heilpraktiker um Rat gefragt werden.

Leitsymptome für die Anwendung von Phosphorus

Die Behandlung mit Phosphorus wird empfohlen, wenn folgende Leitsymptome, gemeint sind damit die Hauptbeschwerden, auftreten:

  • Überempfindlichkeit und starke emotionale Reaktionen auf sämtliche Umwelt- und Sinneseindrücke, wie Gerüche, Geräusche, Licht, Dunkelheit, etc.
  • Viele Ängste, etwa vor dem Alleinsein, Dunkelheit, Gewitter, Krankheit, Tod, etc.
  • Intensiv brennende Schmerzen an zwischen den Schulterblättern, an den Händen oder an den Füßen
  • Blutungen, die überall am Körper auftreten können, wie Nasen- oder Zahnfleischbluten, an der Haut, im Magen-Darm-Trakt
  • Kleine Wunden bluten übermäßig stark
  • Nächtlicher Heißhunger, ist aber gleich nach einer Mahlzeit wieder hungrig
  • Bevorzugt mehrere kleine Mahlzeiten am Tag
  • Lust auf kalte Speisen
  • Großer Durst auf kalte Getränke
  • Erbrechen von Getränken, sobald sich diese nach wenigen Minuten im Magen erwärmt haben
  • Starkes Leeregefühl im Bauch
  • Schwäche und Leeregefühl auch in Brust und Kopf
  • Gefühl von Brustenge erschwert das Atmen
  • Häufige Atemwegsinfekte mit Reizhusten, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden
  • Heiserkeit durch Sprechen und Kälte
  • Schwächezustände mit Nervosität, Zittern und Schwindel bei geringer Anstrengung
  • Herzklopfen bei Bewegung, Anstrengung, Liegen auf der linken Seite, Erwachen, Angst, Erregung
  • Heiserkeit mit Schmerzen beim Sprechen, schlimmer abends
  • Trockener Reizhusten, schmerzhaft, schlimmer durch Kälte, Sprechen, Lachen, Essen und Trinken, Liegen auf der linken Seite
  • Starke Empfindlichkeit gegenüber Berührung, Kälte, Schmerzen und Zugluft
  • Missmutiges, unzufriedenes, gereiztes Gemüt
  • Taubheitsgefühl in den Fingern

Phosphorus: Ähnlich wirkende Mittel

Für jedes geprüfte homöopathische Arzneimittel existiert ein Arzneimittelbild, das mit den Symptomen, die beim Patienten beobachtet werden abgeglichen werden muss. Um das am besten passende natürliche Medikament zu finden, ist es deshalb wichtig jeweils auch die Medikamente zu kennen, die ähnliche Arzneibilder aufweisen. Im Fall von Phosphorus sind das folgende homöopathische Arzneimittel:

  • Causticum: Der Ätzstoff nach Hahnemann ist der Arzneiwirkung von Phosphorus ziemlich ähnlich. Auch Causticum wird bei lähmender Schwäche und brennenden Schmerzen insbesondere des Kehlkopfs sowie bei hartnäckigem Husten eingesetzt. Und auch hier verbessern kalte Getränke die Beschwerden. Anders als bei Phosphorus stehen bei Causticum aber keine erhöhte Blutungsneigung oder Ängste im Vordergrund.

  • Arsenicum album: Bei Ängsten und Schwäche mit dem Wunsch nach Gesellschaft sowie Magen-Darm-Beschwerden mit Brechdurchfall und brennenden Schmerzen kommt auch Arsenicum album in Frage. Das gilt insbesondere dann, wenn die Beschwerden eher auf der rechten Seite auftreten und nicht wie bei Phosphorus vor allem links bestehen, nachts schlimmer werden und darüber hinaus ein starker Bewegungsdrang besteht.

  • Pulsatilla: Wie bei Phosphorus sucht auch der Pulsatilla-Patient nach menschlicher Nähe, Geborgenheit und Trost. Auch hier verschlimmern sich die Beschwerden durch Liegen auf der linken Seite sowie durch warme Speisen und Getränke. Im Unterschied zu Phosphorus besteht aber so gut wie kein Durstgefühl.

  • Bryonia alba: Ein ausgeprägter Durst auf eiskalte Getränke ist dagegen ein typisches Leitsymptom für Bryonia. Die Zaunrübe wirkt heilsam auf die Schleimhäute und kann ebenfalls bei trockenem Husten, Durchfall und Nasenbluten eingesetzt werden. Allerdings sind die Schmerzen hier eher stechend und rechtsseitig. Außerdem fehlt der für Phosphorus typische Wunsch nach Gesellschaft. Bryonia-Patienten wünschen Ruhe und ziehen sich lieber zurück.

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