Rhus toxicodendron: Homöopathie für den Bewegungsapparat
Rhus toxicodendron, die homöopathische Arznei aus dem Giftsumach, lindert Beschwerden im Bereich der Muskeln und Gelenke, vor allem jene, die durch Bewegung verbessert werden. Außerdem findet Rhus Anwendung bei der Behandlung von Herpes, Gürtelrose, fieberhaften Infektionskrankheiten und innerer Unruhe.
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Der Giftsumach (Toxicodendron pubescens) wird auch Giftefeu genannt und ist in der Homöopathie als Rhus toxicodendron bekannt. Heimisch ist das Sumachgewächs in den gemäßigten und subtropischen Zonen Südafrikas, Ostasiens und vor allem Nordamerikas.
Ein Inhaltsstoff von Rhus toxicodendron ist das Urushiol, welches beim Berühren der Pflanze juckende Ausschläge und Blasenbildung verursacht. Urushiol ist damit eines der stärksten natürlichen Kontaktallergene.
Verschluckte Pflanzenteile führen zu Vergiftungserscheinungen wie Erbrechen, Magen-Darm-Entzündungen und blutigem Urin bis hin zu Fieber und Wahnvorstellungen. In homöopathischen Arzneien aber wird – ähnlich wie etwa bei Belladonna oder Aconitum – das Gift zum Heilmittel.
Typische Potenzen und Dosierung: Rhus toxicodendron D12, D6, C30, D30
Bei einer Selbstbehandlung werden die Potenzen D6 und D12 empfohlen. Bei einer Behandlung von Schwangeren und Kindern ist eine ärztliche Absprache dringend notwendig.
Erwachsene nehmen dreimal täglich fünf Globuli, Kinder je drei Globuli, Kleinkinder (bis drei Jahre) jeweils zwei und Säuglinge (bis zwölf Monate) bekommen ein Kügelchen in die Wangentasche.
Höhere Potenzierungen wie C30 und D30 sollten mit einem fachkundigen Homöopathen oder Apotheker abgesprochen werden. Die Behandlungsdauer und genaue Dosierung richtet sich je nach Beschwerdebild. Anfangs kann es jedoch zur Verschlechterung der Beschwerden kommen, bevor eine Besserung einsetzt.
Neben homöopathischen Einzelmitteln wie Globuli kommt Rhus auch in sogenannten Komplexmitteln zum Einsatz, die mehrere Wirkstoffe kombinieren. Diese lindern zum Beispiel rheumatische Gelenkbeschwerden.
Leitsymptome für Rhus toxicodendron
Leitsymptome sind jene Beschwerden, die ausschlaggebend für die Wahl der passenden Arznei sind. In der Homöopathie sind nicht nur die offensichtlichen Symptome zu berücksichtigen, sondern auch die Umstände, die diese lindern. Symptome, die auf eine Behandlung mit Rhus toxicodendron hinweisen, sind:
- starke Schmerzen des Bewegungsapparats, insbesondere der Muskelansätze
- häufige Beschwerden nach Überbelastung der entsprechenden Muskeln
- Rückenschmerzen in der Schwangerschaft
- Gürtelrose
- kindliche Windpocken
- grippaler Infekt mit Gliederschmerzen
- geschwollene Gelenke
- Unruhe, Rastlosigkeit
- trockener Husten (vor allem direkt nach dem Aufstehen)
- Heiserkeit, angestrengtes Sprechen
- Juckreiz, Nesselsucht
- Bläschen und eitriger Hautausschlag
- Herpes
Verbesserung der Symptome
- durch Wärme und warme Anwendungen wie Kompressen
- bei Bewegung (nach Überwindung des Anlaufschmerzes)
Verschlechterung der Symptome
- durch nass-kaltes Wetter und Zugluft
- am Morgen (Beschwerden lassen im Tagesverlauf nach)
Anwendungsgebiete von Rhus toxicodendron
- Juckreiz
- Verstauchungen, Zerrungen, Überdehnungen und Verrenkungen
- Gelenkentzündungen
- Hexenschuss
- Ischias
- rheumatische Gelenkbeschwerden
- innere Unruhe
- Herpes
- Bandscheibenvorfälle
- Rückenschmerzen
- Fibromyalgie
- Gürtelrose
- Nesselsucht
Ähnlich wirkende Mittel/Mittel mit ähnlichen Leitsymptomen
Bryonia alba
- Linderung jedoch durch Ruhe statt Bewegung
Dulcamara
- ebenfalls Verschlechterung bei nass-kaltem Wetter
- sehr ähnliche Leitsymptome
- Gemüt in gesundem Zustand entscheidet, ob Rhus oder Dulcamara passend ist
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