Zahnschmerzen natürlich behandeln

Homöopathie bei Zahnschmerzen

Homöopathische Arzneimittel und alterprobte Hausmittel können helfen, den Gang zum Zahnarzt zu vermeiden oder die Zeit bis zum nächsten freien Zahnarzttermin zu überbrücken.

Zahnschmerzen behandeln
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Artikelinhalte im Überblick:

Immunsystem stärken mit Homöopathie

Homöopathische Hilfe bei Zahnschmerzen

Betroffene wissen, dass sowohl bei verschreibungspflichtigen wie auch freiverkäuflichen Schmerzmedikamenten zahlreiche Nebenwirkungen auftreten können. Außerdem besteht bei Schmerzmitteln die Gefahr, von dem Schmerzmittel direkt oder der Wirkung des Schmerzmittels abhängig zu werden. Deshalb suchen viele Menschen Alternativen, um bei Zahnbeschwerden schmerzfrei zu werden.

Bei Zahnschmerzen ist es meist unumgänglich, deren Ursachen durch einen Zahnarzt abklären und behandeln zu lassen. Homöopathische Arzneimittel können bei leichten Zahnschmerzen helfen und, begleitend zur zahnärztlichen Behandlung, die Linderung von Schmerzen unterstützen. Sie sind nebenwirkungsfrei und mit anderen Arzneimitteln kombinierbar.

Auch bei Zahnungsbeschwerden von Kleinkindern können homöopathische Globuli eingesetzt werden.

Welche homöopathischen Mittel kommen bei Zahnschmerzen infrage?

Will man ein homöopathisches Mittel gegen Zahnschmerzen auswählen, kann man sich zwischen den gängigsten und bewährtesten Mitteln entscheiden. Wählen Sie für sich das Arzneimittel aus, bei dem die Hauptcharakteristika am besten mit dem eigenen Empfinden und ihren auffallenden Krankheitszeichen übereinstimmt. In der folgenden Liste finden Sie eine Auswahl von homöopathischen Arzneimitteln, die häufig und erfolgreich zur Zahnschmerzbehandlung eingesetzt werden.

Die gebräuchlichsten homöopathischen Einzelmittel bei Zahnschmerzen sind:

1. Aconitum:

  • bei pulsierenden Zahnschmerzen
  • bei plötzlich auftretenden, heftigen, schießenden Zahnschmerzen
  • Zähne sind empfindlich gegen Kälte
  • während einer Erkältung
  • die Zunge brennt oder ist taub
  • Aconitum ist auch bei großer Angst vor dem Zahnarzt mit schlimmen Vorahnungen und Panik hilfreich.

2. Arnica:

  • bei Schmerzen nach einer Verletzung
  • nach Zahnextraktion (Zahn ziehen)
  • nach Zahnoperation, mit Blutungen, Schwellung, Zerschlagenheitsgefühl
  • ziehende oder dumpfe Schmerzen
  • auch bei Verletzungen des Zahnfleischs oder Druckbeschwerden durch Zahnersatz sowie bei geschwollener Wange

3. Arsenicum album:

  • metallischer Mundgeschmack
  • starke Schmerzen
  • brennende Schmerzen
  • Gefühl die Zähne seien zu lang

3. Belladonna:

  • pochender, berstender Zahnschmerz während einer Erkältung oder durch Entzündung des Zahns
  • bei plötzlich auftretenden, klopfenden oder pochenden Zahnschmerzen
  • die betroffene Wangenseite kann rot und geschwollen sein
  • das Zahnfleisch ist tiefrot

4. Bryonia:

  • bei stechenden Zahnschmerzen
  • trockener Mund
  • bitterer Mundgeschmack

5. Calcium fluoratum:

  • bei kariösen Zähnen
  • bei Zahnfleischentzündung

6. Chamomilla:

  • Schmerzen während der Zahnung (bei bleibenden Zähnen und auch für Kinder und Säuglinge während des Zahnens)
  • bei Entzündungen in der Schwangerschaft
  • Ungeduld, Reizbarkeit und Ärger über den Schmerz
  • Schmerzen erscheinen unerträglich
  • Mundgeruch
  • eine Gesichtshälfte ist heiß und rot, die andere blass
  • viel Speichel

7. Coffea:

  • stechende, schießende Schmerzen, die kommen und gehen
  • Wangen sind heiß und rot

8. Hepar sulfuris:

  • eitrige Entzündungen
  • Wärmeverlangen
  • Reizbarkeit

9. Hekla lava:

  • bei chronischer Karies
  • häufig treten parallel Augenentzündungen oder Fisteln an den Augen auf
  • geeignet nach zahnärztlichen oder kieferchirurgischen Eingriffen

10. Hypericum:

  • das wichtigste Mittel bei Verletzungen von Zahnnerven durch Unfall oder Operation
  • nach zahnärztlicher Behandlung
  • ziehende, ausstrahlende Schmerzen
  • Nervenschmerzen
  • ziehende, zerrende Schmerzen
  • Schmerzen strahlen in den Ober- oder Unterkiefer aus, obwohl der Zahn entfernt wurde

11. Ignatia:

  • Zähne sind extrem berührungsempfindlich und schmerzhaft
  • Besserung durch Kauen von festen Lebensmitteln

12. Mercurius solubilis:

  • akute Zahnschmerzen, die besonders stark während der Nacht sind
  • bei entzündeten Zahnwurzeln, Geschwüren und Zahnfleischbluten
  • Schmerzen sind pulsierend
  • starke Speichelbildung und übler Mundgeruch
  • schleimig belegte, geschwollene Zunge mit Zahneindrücken

13. Nux vomica:

  • verstärkter Speichelfluss
  • Verschlimmerung von Zahnschmerzen durch kalte Luft, bei einer Erkältung sowie nach dem Genuss von Kaffee oder Wein

14. Phosphorus:

  • bei Blutungen des Zahnfleisches
  • Blutungen nach einer Zahnoperation
  • bei Nachblutung auch aus kleinen Wunden

15. Phytolacca:

  • Zahnschmerzen bei vereiterter Zahnwurzel
  • Schmerzen nach dem Zahnziehen
  • die Schmerzen werden gelindert, wenn die Zähne zusammengebissen werden

16. Silicea:

  • Zahnschmerzen werden begleitet von Hitzewallungen und starkem Schwitzen
  • nach dem Essen: Brennen oder Stechen in einem oder in mehreren Zähnen

17. Staphisagria:

  • geeignet bei Zahnschmerzen nach Stich- oder Schnittverletzungen und Operationen
  • besonders wenn die Betäubung nachlässt
  • Reizbarkeit

18. Tuberkulinum:

  • bei vermehrter Zahnsteinbildung und nächtlichem Zähneknirschen
  • anfällig für Karies
  • starker Mundgeruch
  • auffallende Schmerz- und Temperaturempfindlichkeit
  • lose und locker sitzende Zähne

Anwendung der Homöopathie bei Zahnschmerzen

Haben Sie ein homöopathisches Mittel nach den Regeln der Homöopathie ausgewählt, sollte eine selbst durchgeführte homöopathische Schmerzbehandlung im Großen und Ganzen akuten Schmerzzuständen vorbehalten sein. Bei chronischen Schmerzen, die Teil eines komplexen Krankheitsbildes sind, sollte die Behandlung durch einen Homöopathen, in Zusammenarbeit mit dem Zahnarzt, durchgeführt werden.

Die Behandlung von Zahnschmerzen mit homöopathischen Arzneimitteln ist bei Menschen jeden Alters sowie in Schwangerschaft und Stillzeit möglich. Ohne zahnärztliche Abklärung sollten aber nur Schmerzen behandelt werden, bei denen eine ernsthafte Erkrankung als Ursache ausgeschlossen werden kann.

Homöopathische Arzneimittel können vielfältig angewendet werden. Nach den Regeln der klassischen Homöopathie kommen immer Einzelmittel zum Einsatz, die in Form von Globuli, Tabletten, Tropfen, Spray oder Salben zur Verfügung stehen.

Bei akuten Zahnschmerzen kann man niedrige Potenzen (D4, D6, C6, D12, C12) wiederholt anwenden. Bei starken Beschwerden ist eine halbstündige Einnahme von Globuli (jeweils 3 Globuli) oder Tabletten (jeweils eine Tablette) bis zur Schmerzlinderung problemlos möglich. Benutzen Sie eine höhere Potenz (beispielsweise C30 oder C200), sollten Sie diese nicht dauerhaft anwenden, sondern die Wirkung einer Einzelgabe abwarten.

Die homöopathische Behandlung muss abgebrochen werden, wenn sich über einen längeren Zeitraum keine deutliche Besserung einstellt. Halten die Schmerzen länger als einen Tag unverändert an oder werden sogar schlimmer, müssen Betroffene sobald als möglich durch einen Arzt untersucht werden. Stellen sich die Schmerzen dann als unbedenklich heraus, muss unter Umständen ein Mittelwechsel vorgenommen werden.

Es werden verschiedene homöopathische Komplexmittel angeboten, die auf Schmerzzustände abgestimmt sind. Je nach Hersteller werden unterschiedliche homöopathische Mittel in unterschiedlichen Potenzen gemischt, sodass ein breites Wirkspektrum erzielt wird. Diese eignen sich gut zur Selbstbehandlung und werden nach Packungsbeilage angewandt.

Hausmittel bei Zahnschmerzen

Besonders an Wochenenden oder zu anderen Zeiten, zu denen kein Zahnarzt erreichbar ist, können Hausmittel bei Zahnschmerzen sehr hilfreich sein.

Folgende Hausmittel haben sich bei Zahnschmerzen schon oft bewährt:

  • Gewürznelken: Der Wirkstoff Eugenol ist in Gewürznelken enthalten und hat eine betäubende Wirkung. Bei Zahnschmerzen kann eine Gewürznelke in der Nähe des schmerzenden Zahns zerbissen werden. Ist ein Loch im Zahn der Grund für die Schmerzen, kann eine Gewürznelke vorsichtig in das Loch oder so nahe wie möglich in dessen Nähe gelegt werden.

  • Teebaumöl und Nelkenöl: Auch in Teebaum- und Nelkenöl ist der betäubende Stoff Eugenol enthalten. Außerdem wirken die Öle desinfizierend, antiseptisch und helfen bei bakteriellen Entzündungen im Mundraum.
    Man tupft ein paar Tropfen des Öls auf den schmerzenden Zahn oder massiert das Zahnfleisch um den schmerzenden Zahn mit einem Wattebausch, den man mit Teebaum- oder Nelkenöl getränkt hat. Auch Gurgeln mit verdünntem Teebaumöl ist eine Möglichkeit.

  • Eisbeutel: Ebenso wie bei Verletzungen oder Prellungen, kann Kühlen eine Linderung von Zahnschmerzen bewirken. Dazu wird ein Eisbeutel, eine kalte Kompresse oder ein feuchtes Tuch auf die Wange aufgelegt. Die Kälte verengt die Blutgefäße, drosselt so den Blutfluss und verlangsamt entzündliche Prozesse. Außerdem sorgt die Kälte für eine Art Betäubung. Wärme sollten Sie dagegen vermeiden, da diese die Schmerzen meist verstärkt.

  • Zwiebel und Knoblauch: Die antibakterielle Wirkung von Zwiebel und Knoblauch hilft, Entzündungen und Schmerzen zu lindern. Sie können Zwiebel und Knoblauch sowohl in den Mund nehmen und nach Möglichkeit in der Nähe der schmerzenden Stelle zerkauen oder eine zerkleinerte Zwiebel in ein Handtuch oder Taschentuch einschlagen und von außen an die betroffene Stelle halten.

  • Wirsingblätter: Frischer Wirsing enthält entzündungshemmende und schmerzstillende Enzyme. Durch das Auflegen von frischen Wirsingkohl-Blättern auf die schmerzhafte Wange kann innerhalb einer halben Stunde eine deutliche Schmerzreduzierung eintreten.

  • Tee: Es gibt zahlreiche Teesorten, denen eine hilfreiche Wirkung bei Zahnschmerzen nachgesagt wird. Der Tee kann entweder getrunken werden oder man kann damit Mundspülungen durchführen. Besonders wirksam ist eine Mischung aus zwei Teilen Pfefferminze, je vier Teilen Johanniskraut und Melisse sowie etwas Quendel und Baldrian. Aber auch reiner Pfefferminz-, Salbei- und Kamillentee, sowie schwarzer und grüner Tee sind entzündungshemmend und helfen bei Zahnschmerzen.

  • Salzwasserspülung: Mundspülungen mit einer hochkonzentrierten, lauwarmen Salzwasserlösung haben eine heilende Wirkung, da Bakterien aus der infizierten Stelle herausgezogen und unangenehme Spannungen im Weichgewebe auflöst werden. Die Salzwasserlösung wird nicht getrunken, sondern maximal zwei Minuten im Mund gelassen und dann ausgespült.

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