Silicea: Kieselsäure gegen eitrige Entzündungen
Silicea ist ein wichtiges homöopathisches Arzneimittel mit breiter Wirkung, das unterstützend vor allem zur Behandlung von eitrigen Entzündungen der Haut und Schleimhäute eingesetzt wird. Darüber hinaus kann es schonende Hilfe bei Versagensängsten durch mangelndes Selbstvertrauen liefern.
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Das homöopathische Arzneimittel Silicea terra wird auf Basis von Kieselsäure hergestellt. Dieser Mineralstoff ist ein wichtiger Bestandteil des menschlichen Bindegewebes und wird vor allem aus pulverisiertem Bergkristall oder auch Meeressand gewonnen. Als Konstitutionsmittel hat Silicea eine breite Wirkung auf den gesamten Organismus sowie die Psyche.
Artikelinhalte auf einen Blick:
- Hilfe bei eitrige Entzündungen
- Potenzen und Dosierung
- Salbe, Creme, Gel: Lokale Anwendung
- Leitsymptome
- Ähnlich wirkende Mittel
Homöopathisches Mittel gegen eitrige Entzündungen
Innerhalb der Homöopathie gilt Silicea als besonders wichtiges Arzneimittel bei allen eitrigen Entzündungen der Haut, darunter Akne, Furunkel und Abszesse sowie eitrigen Entzündungen der Schleimhaut, wie Mittelohr-, Mandel-, und Nasennebenhöhlenentzündungen. Infrage kommt es auch bei eitrigen Augenentzündungen, wie dem Gerstenkorn und Hagelkorn. Unterstützend zur schulmedizinischen Behandlung ist der Einsatz von Silicea besonders hilfreich, um lästige und schmerzhafte Infektionen schneller zum Abklingen zu bringen und die Wundheilung zu beschleunigen. Dabei wird der Kieselsäure eine gewisse "Zugwirkung" nachgesagt, wodurch kleine eingedrungene Fremdkörper, wie Splitter oder Spreißel, die sich schmerzhaft entzündet haben, schneller wieder nach außen getrieben werden.
Silicea: Schonende Hilfe bei schwachem Bindegewebe
Neben der heilsamen Wirkung bei Infektionen von Haut und Schleimhaut, zeigt Silicea eine positive Wirkung auf das Bindegewebe. Dabei wird die homöopathische Kieselsäure vor allem zur schnelleren Heilung von Knochenbrüchen sowie zur Verbesserung des Hautbildes bei Cellulite, Schwangerschaftsstreifen und Falten eingesetzt. Auch bei verformten Nägeln mit Rillen sowie porösen und schlechten Zähnen, kann Silicea unterstützend zur Beschwerdelinderung eingesetzt werden.
Homöopathie aus Bergkristall bei mangelndem Selbstvertrauen
Als homöopathisches Konstitutionsmittel zeigt Silicea zudem eine positive Wirkung auf die Psyche. Insbesondere bei mangelndem Selbstvertrauen, Versagens- und Prüfungsängsten, hat sich Silicea als schonendes Stärkungsmittel der Psyche bewährt.
Silicea D6 und D12: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung mit Silicea werden in erster Linie niedrig dosierte Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Die Einnahme kann dabei in Form von homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Globuli erfolgen.
Erwachsene nehmen hiervon drei Mal täglich entweder fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette.
Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette.
Kleinkinder erhalten jeweils zwei Globuli, Säuglinge bekommen je einen Globulus in die Backentasche geschoben. Es können aber grundsätzlich auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung beziehungsweise Tablettenanteile in Wasser gelöst verabreicht werden.
Bessern sich die Beschwerden, darf die Anzahl der Gaben auf zwei oder einmal täglich reduziert werden. Sobald die Symptome verschwunden sind, sollte die Behandlung beendet werden.
Bei besonders hartnäckigen und langwierigen Verläufen ist mitunter auch die Gabe von höheren Potenzen, wie etwa Silicea C 30 oder noch höher sinnvoll. Bei Hochpotenzen sollte allerdings keine Selbstbehandlung mehr erfolgen, sondern im Vorfeld immer ein homöopathisch geschulter Arzt oder Heilpraktiker um Rat gefragt werden.
Salben, Cremes und Gele zur lokalen Anwendung auf der Haut
Neben Tabletten, Tropfen und Globuli, ist Silicea auch in Form einer homöopathischen Creme, Salbe oder eines Gels in der Apotheke erhältlich. Sie können ergänzend oder alternativ zur Einnahme des Homöopathikums direkt auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden, um lokale Entzündungen schneller zum Abheilen zu bringen. Darüber hinaus kann die Behandlung mit Silicea-haltigen Salben, Cremes oder Gelen dabei helfen, Schwangerschaftsstreifen zu mildern sowie das Hautbild bei Akne, Cellulite und Falten zu verbessern oder auch Beschwerden bei Gelenkerkrankungen zu lindern.
Leitsymptome für die Anwendung von Silicea
Die Behandlung mit Silicea wird empfohlen, wenn folgende Leitsymptome, also Hauptbeschwerden, auftreten:
- Akne mit eitrigen Pickeln
- Trockene, rissige und faltige Haut
- Juckende Haut
- Hautausschläge, Furunkel und Abszesse
- schlecht heilende Wunden und Narben
- Eingedrungene Fremdkörper
- Zahnfleischentzündungen
- Eitrige Nebenhöhlen- und Stirnhöhlenentzündungen
- Eitrige Mittelohrentzündung sowie Mandelentzündung
- Gerstenkorn
- Erkältungskrankheiten wie zum Beispiel akute Bronchitis
- Bindegewebsschwäche
- Verdauungsstörungen wie Verstopfung, Blähung, Magendrücken oder Schmerzen beim Stuhlgang
- Eingewachsene Zehennägel
- Kopfschmerzen, Migräne
- Schmerzen in der Wirbelsäule
Silicea: Ähnlich wirkende Mittel
Folgende homöopathische Arzneimittel decken einen ähnlichen Wirkbereich wie Silicea ab und kommen damit ergänzend oder auch alternativ für die Behandlung in Frage:
Die Wiesenküchenschelle wirkt ebenfalls positiv auf entzündete und eitrige Schleimhäute und wird, ähnlich wie Silicea, auch bei Schnupfen, Nebenhöhlen- und Ohren- und Augenentzündungen eingesetzt. Wie Silicea, hilft auch Pulsatilla bei unsicherem, weinerlichem und trostsuchenden Stimmungen. Im Gegensatz zur Kieselerde, empfinden Pulsatilla-Patienten Kälte aber als angenehm, während Wärme die Beschwerden verschlimmert.
Wie Silicea, gilt auch die Kalkschwefelleber als bewährtes homöopathisches Eiterungsmittel. Auch hier verschlechtert Kälte die Beschwerden und Wärme verbessert sie. Die Unterscheidung ist damit nicht immer ganz einfach. Anders als bei Silicea, zeichnet sich Hepar Sulfur aber durch eine extreme Berührungsempfindlichkeit aus, bei der selbst Kleidung Schmerzen verursachen kann. Außerdem bringt Feuchtigkeit eine Besserung der Beschwerden, während sich die Symptome bei Silicea dadurch verschlimmern.
Auch homöopathisches Quecksilber gilt als ausgezeichnetes Eiterungsmittel. Mercurius solubilis hahnemanni Silicea ist dabei das treffendere Mittel, wenn die Beschwerden von starken Körperausscheidungen, wie Schweiß, Speichelfluss und Durchfall begleitet sind.
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