Tipps und Hausmittel

Sonnenbrand: Was hilft gegen Juckreiz und Schmerzen?

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Die Haut ist gerötet, brennt und juckt: Ein Sonnenbrand ist unangenehm, egal ob im Gesicht oder auf dem Rücken. Was im Akutfall gegen Schmerzen und Juckreiz hilft und wann ärztlicher Rat eingeholt werden sollte, erfahren Sie hier!

Frau mit Sonnenbrand
© Getty Images/Mukhina1

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten

Was hilft schnell gegen Sonnenbrand? Kühle Umschläge, Quarkwickel, After-Sun-Produkte mit Aloe vera sowie Kompressen mit schwarzem Tee können helfen, die Symptome zu lindern.

Wird ein Sonnenbrand über Nacht besser? Ein Sonnenbrand wird nicht über Nacht besser. Die Symptome erreichen ihren Höhepunkt nach 12 bis 24 Stunden und können bis zu einer Woche oder länger anhalten, je nach Schweregrad der Verbrennung​.

Was ist ein Sonnenbrand zweiten Grades? Bei einem Sonnenbrand 2. Grades bilden sich zusätzlich zu der Rötung auch Blasen auf der Haut und es kommt zu stärkeren Schmerzen. Es sollte ärztlicher Rat eingeholt werden.

Artikelinhalte im Überblick:

Was tun bei Sonnenbrand? Diese Hausmittel helfen

Was ist ein Sonnenbrand?

Ein Sonnenbrand ist medizinisch gesehen eine Entzündung der Haut (Dermatitis solaris). Diese kann entstehen, sobald die Haut einer für sie zu intensiven Sonnenbestrahlung ausgesetzt wurde.

Neben der UV-Strahlung des Sonnenlichts kann ein Sonnenbrand auch durch künstliche UV-Strahlung von einem Solarium hervorgerufen werden.

Typische Stellen für einen Sonnenbrand sind die sogenannten Sonnenterrassen:

  • Schultern
  • Dekolleté
  • Stirn
  • Nasenrücken
  • Ohren
  • Fußrücken

Doch im Prinzip kann er überall am Körper entstehen.

Häufige Sonnenbrände sind ein wesentlicher Risikofaktor für Hautkrebs, besonders wenn diese im Kindesalter auftreten.

Sonnenbrand verursacht typische Symptome

Ein Sonnenbrand geht mit Symptomen wie Rötungen und Schwellungen sowie einer Überhitzung der Haut einher. Die Veränderungen der Haut sind meist scharf begrenzt und betreffen die Hautareale, die der UV-Strahlung ausgesetzt waren.

All das tritt kombiniert mit brennenden Schmerzen und zuweilen auch Juckreiz auf. In schweren Fällen bilden sich Hautblasen.

Wann treten Symptome auf?

Je nach Hauttyp und Intensität der Sonnenstrahlen treten die Symptome nach drei bis sechs Stunden auf, die Rötung erreicht dann innerhalb von 24 Stunden ihr Maximum. Bis die Beschwerden abklingen, kann über eine Woche verstreichen.

Wenn ein Sonnenbrand abheilt, juckt die betroffene Haut und schält sich meist sogar ab. Im Fall eines leichten Sonnenbrands schlägt die Rötung hinterher meist in eine Bräunung der Haut um.

Abgrenzung zu anderen Krankheiten

Ein Sonnenbrand ist von anderen Erkrankungen abzugrenzen. Treten vor allem Hautausschläge und juckende Pusteln auf, kann es sich auch um eine Sonnenallergie oder Mallorca-Akne handeln.

Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, Benommenheit oder eine erhöhte Körpertemperatur sind dagegen Anzeichen für einen Hitzschlag oder Sonnenstich, die entsprechend behandelt werden müssen.

Schweregrade eines Sonnenbrandes

Wie bei Verbrennungen wird der Sonnenbrand in drei Schweregrade eingeteilt:

  • Grad 1: Die Haut ist gerötet. Schwellungen und eine Überhitzung der Haut sowie des gesamten Körpers kommen hinzu. Typisch sind zudem brennende Schmerzen und Juckreiz.

  • Grad 2: Neben Rötungen und Schwellungen bilden sich auf der Haut zusätzlich Blasen. Nach dem Zerplatzen hinterlassen die Blasen oberflächliche Defekte (Erosionen), die nässen können. Das Eintrocknen des Wundsekrets führt in der Folge zur Bildung gelblicher Krusten. Später lassen sich die Blasen als Hautfetzen ablösen.

  • Grad 3: Bei Grad 3 wurde die Oberhaut und oberste Anteile der Lederhaut weitgehend zerstört. Schließlich löst sich die oberste Hautschicht flächig ab.

Ursachen und Auslöser für Sonnenbrand

Die Ursache des Sonnenbrands ist eine lokale Entzündungsreaktion der Haut, die vor allem durch die kurzwelligen UV-Anteile der Sonnenstrahlung ausgelöst wird.

Man unterscheidet

  • UV-A,
  • UV-B und
  • UV-C-Strahlung.

Während UV-C-Strahlen von der Ozonschicht gefiltert werden, erreichen Teile von UV-B- und UV-A-Strahlung die Erde – sie erhöhen das Hautkrebsrisiko.

UV-A-Strahlung sorgt für die schnelle Bräunung der Haut durch die Bildung von Melanin. UV-B-Strahlen dagegen bewirken eine langfristigere Pigmentierung, die die Haut vor zukünftiger Sonnenstrahlung schützt. Dazu dringt UV-B jedoch in tiefere Hautschichten vor.

Die Strahlen verursachen einerseits Sonnenbrand und schädigen das Erbgut, andererseits sorgen sie aber auch für die Produktion des lebenswichtigen Vitamin D.

Wie schnell bekommt man Sonnenbrand?

Die Intensität der UV-Strahlung hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Jahreszeit
  • Tageszeit
  • Breitengrad
  • Höhe über dem Meeresspiegel
  • Reflexion der Strahlung durch Wasser, Sand oder Schnee

Ob und wie schnell die Haut Schaden nimmt, ist je nach genetisch festgelegtem Hauttyp verschieden. Jeder Mensch hat in Hinblick auf Sonnenstrahlung eine individuelle Eigenschutzzeit. Hellhäutige Typen, etwa rot- oder blondhaarige Menschen, sind stärker gefährdet. Sehr dunkle Hauttypen können länger ohne Schutz in der Sonne bleiben.

Sonnenbrandgefahr auch im Schatten

Schatten bietet keinen vollständigen Schutz vor Hautverbrennungen, da indirekte UV-Strahlen von der Umgebung reflektiert werden können.

Therapie: Was hilft gegen Sonnenbrand?

Gegen einen leichten Sonnenbrand können verschiedene Tipps und Hausmittel helfen, die Symptome zu lindern. Dazu gehören:

  • kühle Umschläge: Feuchte Umschläge beruhigen die Haut. Extreme Kälte, zum Beispiel in Form von Eiswürfeln, ist jedoch kontraproduktiv. Dadurch wird die Haut nur noch mehr gestresst und es können Kälteschäden auftreten.

  • Quarkwickel: Viele Betroffene empfinden Quarkwickel und Umschläge mit Buttermilch oder Jogurt ebenfalls als lindernd. Die Umschläge sollten entfernt werden, sobald die Milchprodukte leicht antrocknen.

  • Aprés-Sun-Produkte: Wirkstofffreie Aprés-Sun-Lotionen oder Gele helfen gegen die Beschwerden. Aloe-Vera-Gel oder Lotionen mit Kamillenextrakt beruhigen die gestresste Haut, versorgen sie mit Feuchtigkeit und beschleunigen die Heilung.

  • ausreichend trinken: Ein Sonnenbrand sorgt für eine starke Austrocknung der Haut. Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, sollten Betroffene ausreichend trinken. Geeignet sind Mineralwasser, ungesüßte Tees oder Saftschorlen.

  • Sonne meiden: Bis sich die Haut erholt hat, sollte die Sonne und intensives Schwitzen möglichst gemieden werden.

Wann ist eine ärztliche Behandlung notwendig?

Ein Sonnenbrand mit Blasenbildung sollte ärztlich behandelt werden. Wenn die Brandblasen ein ausgeprägtes Spannungsgefühl verursachen, kann der*die Hautarzt*Hausärztin den Blaseninhalt unter Umständen mit einer sterilen Spritze punktieren (abziehen). Anschließend wird ein steriler Verband angelegt.

Auch bei einem Sonnenbrand zweiten Grades können kühlende feuchte Umschläge und wirkstofffreie Lotionen oder Gele Schmerzen und Juckreiz  lindern.

Eventuell braucht es zusätzlich Hydrokortison-Präparate, die als Gel oder Lotion aufgetragen werden. Bei starken Beschwerden kann kurzfristig ein rezeptfreies Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure (ASS) oder Paracetamol eingenommen werden.

Sonnenbrand dritten Grades: Therapie

Bei einem Sonnenbrand dritten Grades ist in der Regel eine stationäre Behandlung in einer Hautklinik nötig. Weil Betroffene durch die zerstörte Haut viel Flüssigkeit und Mineralsalze verlieren, werden diese durch Infusionen ersetzt.

Zur Dämpfung der Entzündungsreaktion kann ein Kortison als Tablette oder Infusion gegeben werden. Um einer bakteriellen Infektion vorzubeugen, verordnet der*die Arzt*Ärztin gegebenenfalls ein Antibiotikum.

Was hilft gegen Sonnenbrand?

Ärztliche Diagnose beim Sonnenbrand

Bei einem leichten Sonnenbrand ist in der Regel keine ärztliche Hilfe notwendig. Ein*e Arzt*Ärztin sollte aber aufgesucht werden, wenn

  • der Sonnenbrand schwer ist und sich Bläschen auf der Haut bilden.
  • zusätzliche Symptome vorliegen, wie Fieber, Übelkeit oder Kreislaufprobleme.
  • Babys oder Kinder betroffen sind.

Die Diagnose erfolgt anhand der typischen Beschwerden, die wenige Stunden nach dem Sonnenbad auftreten.

Ob die betroffene Person Medikamente einnimmt, ist für die Untersuchung ebenfalls relevant. Denn manche Medikamente, etwa Antibiotika wie Tetracyclin, Doxycyclin und Minocyclin oder auch Kortison können die Lichtempfindlichkeit steigern.

Sonnenbrand: Verlauf, Heilung und Risiken

Die Symptome eines leichten Sonnenbrands bessern sich normalerweise innerhalb weniger Tage deutlich. Bis zur vollständigen Heilung können jedoch rund zwei Wochen vergehen. In dieser Zeit sind die betroffenen Hautstellen sehr empfindlich und reagieren gereizt auf Druck.

Geht die Verbrennung mit Blasenbildung einher, sind Verdickungen der Haut mögliche Folgen oder es bleiben hellere (depigmentierte) Narben zurück. Bei Kindern und älteren Personen kann es zu einem Schock kommen.

UV-Strahlung kann Hautzellen zerstören

Sonnenbrände können Tumoren begünstigen, auch noch Jahrzehnte später. Häufige Verbrennungen in der Kindheit gelten inzwischen als ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Hautkrebs (malignes Melanom, Basaliom).

Übermäßiges Sonnenbaden sorgt außerdem dafür, dass die Haut schneller altert. Dies äußert sich durch Anzeichen wie Faltenbildung und Altersflecken.

Sonnenbrand vorbeugen und die Haut schützen

Um einen Sonnenbrand gar nicht erst zu bekommen, empfiehlt sich ein konsequenter Sonnenschutz.

Folgende Tipps sind empfehlenswert:

  • keine intensive UV-Strahlung: Zwischen 11 und 15 Uhr sollte ein Aufenthalt in der prallen Sonne vermieden werden. Zu dieser Zeit ist selbst im Schatten die UV-Strahlung hoch.

  • lange Kleidung tragen: Im Badeurlaub und zu Hause im Schwimmbad oder am Badesee sollte zwischendurch immer wieder lange Kleidung statt ausschließlich Badehose und Bikini getragen werden. Lange Ärmel und Hosenbeine oder ein langer Rock halten die UV-Strahlung ab.

  • Schutz für Kopf und Augen: Das Gesicht und den Kopf sollte man zusätzlich mit einem Sonnenhut vor Sonneneinstrahlung schützen. Wichtig ist ebenso eine Sonnenbrille mit UV-Schutz.

  • rechtzeitig eincremen: Etwa 30 Minuten vor dem Sonnenbad mit einem möglichst hohen Lichtschutzfaktor (LSF) eincremen. Wichtig ist auch ein erneutes Eincremen nach dem Baden oder bei starkem Schwitzen.

  • richtiges Sonnenschutzmittel verwenden: Grundsätzlich sollten Sonnenschutzmittel bevorzugt werden, die sowohl vor UV-B, als auch vor UV-A-Strahlen schützen.

  • Babys und Kinder schützen: Im ersten Lebensjahr sollte ein Kind möglichst keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Viele Fachleute empfehlen, Sonnencreme erst bei Babys anzuwenden, die zwölf Monate alt sind. Es sollten kinderfreundliche Sonnenschutzmittel mit einem hohen LSF benutzt werden. Zusätzlich schützt lange Kleidung und ein großflächiger Sonnenhut.

  • Solarium meiden: Besuche im Solarium fördern die Hautalterung und steigern das Hautkrebsrisiko. Deshalb raten Fachleute grundsätzlich von Solarien ab. Auch ein vorbeugender Besuch im Solarium, um die Haut vor einem Urlaub an erhöhte UV-Strahlung zu gewöhnen, ist nicht empfehlenswert.

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