Tipps für die Hautpflege

Trockene Hände: Was hilft bei rissiger Haut?

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Mit trockenen Händen kämpfen viele Menschen im Winter, andere leiden das ganze Jahr unter rissiger Haut. Meistens sind äußere Einflüsse schuld, doch auch eine fehlerhafte Ernährung oder Krankheiten können Ursachen sein. Wie die Haut wieder geschmeidig wird.

Frau cremt trockene Hände ein
© Getty Images/Grace Cary

Kurzübersicht


Behandlung: Hände mit einer pH-neutralen Seife waschen und danach mit geeigneter Handcreme pflegen. Bei der Ernährung auf eine ausreichende Zufuhr an Vitaminen und Fetten achten.

Hausmittel: Intensive Pflege mit Handmasken, Handbad oder Ölen, die über Nacht einwirken.

Ursachen: Häufiges Händewaschen und Desinfizieren, Umwelteinflüsse, allergische Reaktionen auf Inhaltsstoffe von Kosmetika, einseitige Ernährung, Medikamente, Krankheiten.

Regelmäßiges Händewaschen und Desinfizieren sind wichtigste Maßnahmen zum Schutz vor Krankheitserregern. Denn durch eine gründliche Handhygiene werden Übertragungswege unterbrochen. Allerdings wird dabei auch die Hautbarriere angegriffen, die Folge können trockene, rissige und raue Hände sein. Daneben gibt es weitere Ursachen, die den hauteigenen Schutzfilm angreifen und zum Austrocknen der Haut führen.

Artikelinhalte im Überblick:

Hautkrankheiten mit diesen Bildern erkennen

Trockene Hände behandeln und pflegen

Wer unter trockener Haut an den Händen leidet, sollte sie mit Feuchtigkeit versorgen. Andernfalls kann die Haut ihre schützende Barrierefunktion nicht vollständig erfüllen und Krankheitserreger gelangen leichter in den Körper. Außerdem kann sich trockene, rissige Haut unbehandelt zu einem Handekzem weiterentwickeln, das chronisch werden und im schlimmsten Fall zu einer Berufsunfähigkeit führen kann.

Wer mit trockenen Händen zu kämpfen hat, sollte zum Händewaschen eine pH-neutrale Seife verwenden. Je höher der pH-Wert, desto stärker wird der natürliche Säureschutzmantel der Haut angegriffen. Vor allem im Winter bei kalten Temperaturen hilft regelmäßiges Eincremen mit fettreichen Produkten, am besten direkt nach dem Händewaschen und abends im Bett vor dem Einschlafen. Damit die Handcreme gut einwirken kann, empfiehlt es sich, danach Baumwollhandschuhe überzuziehen.

Handcreme für sehr trockene, rissige Hände

Ist die Haut sehr trocken und rissig, benötigt sie besonders viel Pflege in Form von Cremes, Lotionen oder Balsam – auch Melkfett kann als Handcreme verwendet werden. Geeignete Inhaltsstoffe sind Urea (Harnstoff), Jojoba-, Kokos-, Mandel- und Weizenkeimöl oder Sheabutter, die der Haut das benötigte Fett liefern. Auch Zusätze wie Panthenol, Pantothensäure, Allantoin oder Vitamin E helfen, den Schutzfilm auf der Haut wieder aufzubauen. Welche Wirkstoffe im individuellen Fall helfen und welches Verhältnis Fett und Feuchtigkeit haben sollten, kann bei der*dem Hausärztin*Hausarzt, in der Apotheke oder im Kosmetikstudio erfragt werden.

Die Hautpflege sollte frei von Mineralölen (Paraffin) sein, da es die Hände auf Dauer austrocknet, das gleiche gilt für Alkohol. Auch Zusätze wie Farb- und Duftstoffe sollten möglichst nicht in den Pflegeprodukten enthalten sein, da sie empfindliche Haut weiter reizen und sogar Allergien auslösen können.

Trockene Hände mit Hausmittel pflegen

Eine intensivere Pflege als Handcreme kann eine Handmaske aus Bananen und Quark sein: Dazu eine Banane zerdrücken und mit 1-2 Esslöffel Quark vermischen. Die Masse auf die Hände geben und 15 bis 20 Minuten einwirken lassen. Anschließend abnehmen und die Hände mit lauwarmem Wasser waschen.

Auch Olivenöl, Mandelöl und Kokosöl sind geeignete Hausmittel gegen Trockenheit. Dazu das Öl in die Hände einmassieren – als Intensiv-Kur abends vor dem Schlafengehen auftragen und Baumwollhandschuhe überziehen. Ein weiterer Feuchtigkeitsbooster für strapazierte Haut ist Aloe vera: Das wasserhaltige Gel der Pflanze auf die Hände geben und für 20 Minuten einwirken lassen.

Ein pflegendes Handbad kann strapazierten Hände ebenfalls helfen. Dazu einen halben Liter Kamillentee kochen und in eine Schüssel geben. Nach kurzer Abkühlzeit 1-2 Esslöffel Olivenöl dazu geben und die Hände für 15 Minuten ins Handbad legen.

Ursachen für trockene Hände

Gesunde Haut enthält einen Schutzfilm aus Wasser und Fett (Hydrolipidfilm), der Krankheitserreger abwehrt und Feuchtigkeit in den Hautschichten hält. Das Fett wird in Talgdrüsen produziert. Auf dem Handrücken besitzen die Hände allerdings natürlicherweise nur wenige Talgdrüsen, auf den Innenflächen sind gar keine vorhanden. Auch an den Füßen sitzen wenige Talgdrüsen, weshalb viele Menschen mit trockenen Füßen zu kämpfen haben.

Weitere Ursachen trockener Hände:

  • Mangel an Vitamin A, Vitamin B3 (Niacin), Vitamin B9 (Folsäure), Vitamin E und Biotin

  • Eisenmangel

  • fettarme Ernährung

  • zu geringe Flüssigkeitszufuhr

  • Stress und psychische Belastungen

  • hormonelle Schwankungen

  • Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte, chronisches Handekzem

  • Kontaktekzeme

  • Schilddrüsenunterfunktion

  • extreme Wetterverhältnisse (Kälte, Hitze, Wind, Sonneneinstrahlung)

  • trockene Heizungsluft im Winter

  • Waschen mit zu heißem Wasser

  • Alter (die Haut produziert zunehmend weniger Feuchtigkeit)

  • Medikamente, zum Beispiel Diuretika, Betablocker oder Zytostatika

  • genetische Veranlagung zu trockener Haut

  • falsche Pflegeprodukte

  • Reinigungsmittel und Chemikalien

  • Desinfektionsmittel für die Hände

  • Berufe, bei denen die Hände täglich starken Belastungen ausgesetzt sind (zum Beispiel in der Bäckerei, im Friseursalon, Blumengeschäft oder als Zahntechniker*in)

Anzeichen von trockenen Händen

In der Regel fühlen sich sehr trockene, rissige Hände wie Pergamentpapier (Pergamenthaut) an, auf der Haut zeigen sich zudem verstärkt Linien und feine Risse. Sind die Hände sehr trocken, kann die Haut rot und schuppig sein, in schweren Fällen sogar blutig, häufig verbunden mit Schmerzen. Daneben verspüren Betroffene oft Juckreiz, Brennen oder Spannungsgefühle in der Haut.

Wenn sich juckende Bläschen auf der Haut bilden, die Finger und Handflächen entzündete Stellen aufweisen oder sich die Haut an den Fingerkuppen ablöst, kann ein Handekzem oder eine Neurodermitis vorliegen. Auch die Funktion der Hände kann eingeschränkt sein. In all solchen Fällen sollten Betroffene ein*e Hautarzt*ärztin aufsuchen, da es sich um Hautkrankheiten handelt, die medizinisch behandelt werden sollten. Wichtig ist, dass bei Ekzemen nicht gekratzt wird, da sich die betroffenen Stellen entzünden können.

Wie kann man rissigen Händen vorbeugen?

Damit es gar nicht so weit kommt und die Hände rissig werden, kann man selbst ein paar schützende Maßnahmen ergreifen.

  • Viel trinken: Pro Tag sollten 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit getrunken werden, um den Wasserhaushalt des Körpers im Gleichgewicht zu halten.

  • Ernährung: Für intakte Hautschichten sollten die Vitamine A, B3 (Niacin), B9 (Folsäure), E und Biotin, die Mineralstoffe Zink und Eisen sowie Omega-3-Fettsäuren (fetter Fisch, Avocado, Walnüsse, Leinöl, Algenöl) regelmäßig verzehrt werden.

  • Wassertemperatur: Beim Händewaschen besser nur lauwarmes Wasser verwenden, da heißes Wasser die Haut angreift und sie weiter austrocknet.

  • Seife: Um den Säureschutzmantel der Haut durch Händewaschen nicht anzugreifen, können Menschen mit trockener Haut eine pH-neutrale oder rückfettende Handseife oder Waschöle verwenden.

  • Eincremen: Nach dem Händewaschen, Duschen und Baden die Hände am besten mit Creme versorgen. Je nach Hauttyp passende Handcreme verwenden, die idealerweise schnell einzieht.

  • Handschuhe: Im Winter schützen warme Handschuhe vor Kälte, welche die Haut zusätzlich belastet. Auch beim Putzen, Umgang mit Chemikalien und Reinigungsmitteln bieten Haushaltshandschuhe aus Gummi guten Schutz. Am besten eine Nummer größer als die eigentliche Handgröße kaufen, damit die Haut Luft zum atmen hat. Günstiger als Einweghandschuhe und gut für die Umwelt sind wiederverwendbare Exemplare.

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