Bei Muskellähmungen und Nervenschmerzen

Causticum: Homöopathisches Nervenmittel nach Hahnemann

Eines der Arzneimittel, die der Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann, selbst entwickelte, ist Causticum. Damit sollen vor allem Probleme mit den Muskeln und des Bewegungsapparates behandelt werden. Wobei Causticum noch wirkt und wie Sie es anwenden sollten.

Mann mit schmerzendem Knie
© iStock.com/seb_ra

Causticum ist ein Arzneimittel, das ausschließlich in der Homöopathie verwendet wird. Es wurde vom Erfinder der Homöopathie selbst entwickelt. Samuel Hahnemann vermischte dazu frisch gebrannten Kalk mit dem sauren Kaliumsalz der Schwefelsäure. Aus dieser Prozedur entsteht eine ätzende Lauge, die, als homöopathisches Arzneimittel aufbereitet, äußerst stark verdünnt zum Einsatz kommt und dabei einen großen Wirkbereich abdeckt.

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Causticum: Homöopathie für Muskeln und Nerven

Im menschlichen Körper unterstützt Causticum die Selbstheilungskräfte bei rheumatischen und arthritischen Beschwerden des Bewegungsapparats. Es kann unterstützend zur schulmedizinischen Behandlung auch bei Lähmungserscheinungen und Artikulationsbeschwerden nach einem Schlaganfall eingesetzt werden. Darüber hinaus hat sich eine Therapie mit Causticum auch bei Blasenproblemen mit unwillkürlichem Harnabgang durch körperliche Belastung, wie Husten und Niesen, bewährt.

Causticum wirkt außerdem positiv auf die Heilung bei trockenem Husten, Heiserkeit sowie Halsentzündungen. Ein weiteres Einsatzgebiet sind Wundheilungsstörungen nach Verbrennungen sowie trockene Ekzeme auf der Haut und Warzen. Auch bei gedrückter Stimmung, Traurigkeit und dem Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Melancholie kann die Einnahme von Causticum unterstützende Hilfe leisten.

Causticum D6, D12 und C30: Typische Potenzen und ihre Dosierung

Causticum wird zur Selbstbehandlung meist in niedrig dosierten Potenzen von D6 und D12 empfohlen. Bei der Einnahme können Anwender zwischen homöopathischen Tabletten, Tropfen oder auch Globuli wählen. Erwachsene nehmen hiervon dreimal täglich entweder fünf Globuli, fünf Tropfen oder eine Tablette. Kinder bekommen jeweils drei Globuli, drei Tropfen in Wasser gelöst oder eine halbe Tablette. Für die Behandlung von Kleinkindern und Säuglingen eignen sich die süß schmeckenden Globuli besonders gut. Hiervon nehmen Kleinkinder jeweils zwei Kügelchen, Säuglinge bekommen nur einen Globulus in die Backentasche geschoben. Alternativ können aber auch entsprechend viele Tropfen der homöopathischen Lösung beziehungsweise Anteile einer Tablette in Wasser gelöst verabreicht werden.

In einigen Fällen kann auch die Gabe von höheren Potenzen, wie etwa Causticum C30 oder noch höher angezeigt sein. Werden Hochpotenzen gewählt, sollte die Behandlung allerdings nicht mehr auf eigene Faust erfolgen, sondern die Therapie vorab mit einem erfahrenen Homöopathen besprochen werden. Wenn die Beschwerden abklingen, darf die Anzahl der Gaben auf zwei- beziehungsweise einmal täglich reduziert werden. Sobald die Krankheitszeichen verschwunden sind, sollte die Behandlung beendet werden.

Leitsymptome für die Anwendung von Causticum

Leitsymptome bezeichnen in der Homöopathie Beschwerden, die bei einem Patienten vordergründig beobachtet werden. Auf die Behandlung mit Causticum deuten folgende Krankheitszeichen hin:

  • Muskellähmungen
  • Taubheitsgefühle
  • zittrige bis ohnmächtige Schwäche
  • Nervenschmerzen
  • hängende Augenlider
  • rheumatische Beschwerden
  • arthritische Beschwerden
  • Heiserkeit, Stimmlosigkeit
  • trockener, wunder Husten
  • ungewollter Harnabgang beim Husten, Niesen und Heben
  • Verbrennungen und Verbrühungen der Haut
  • trockene Hautekzeme und Hauteinrisse
  • Warzen
  • depressive Verstimmungen, Melancholie
  • starkes Verlangen nach geräucherten Speisen
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Causticum: Ähnlich wirkende Mittel

Homöopathische Arzneimittel decken mitunter einen breiten Wirkbereich ab. Dabei kann es vorkommen, dass sich die Einsatzgebiete einzelner Arzneimittel auch miteinander überschneiden. Causticum: Homöopathisches Nervenmittel nach Hahnemann

Um hier das jeweils am besten passende Medikament herauszufinden, ist es sinnvoll auch die Arzneien zu kennen, die einen ähnlichen Wirkbereich wie das bereits gewählte haben. Bei Causticum kommen hier folgende homöopathischen Arzneimittel infrage:

  • Gelsemium: Das homöopathische Arzneimittel auf Basis von wildem Jasmin hat ebenfalls eine starke Wirkung auf das Nervensystem und wird, ähnlich wie Causticum, bei Anzeichen von Schwäche, Wundheit und Zerschlagenheitsgefühl eingesetzt. Typischerweise werden auch hier herabhängende Oberlider beim Patienten beobachtet. Im Unterschied zu Causticum betrifft die Schwäche bei Gelsemium aber den ganzen Körper und der Patient verspürt keinerlei Durst.

  • Phosphorus: Ähnlich wie bei Causticum wird auch Phosphorus bei Nervenschmerzen sowie Blasenstörungen eingesetzt. Auch Schwäche und Erschöpfung, Heiserkeit und Stimmverlust sind typische Symptome, die für Phosphorus sprechen. Anders als bei Causticum bestehen bei Phosphorus aber immer auch Herz- und Kreislaufprobleme mit Herzklopfen sowie eine erhöhte Blutungsneigung, die sich durch Hämatome sowie Zahnfleisch- oder auch Nasenbluten zeigt.

  • Sepia: Das Konstitutionsmittel aus der Tinte des Tintenfischs gilt ebenfalls als starke homöopathische Arznei bei Schwäche und Erschöpfung. Auch Blasenprobleme mit unfreiwilligem Harnabgang bei Husten und Niesen sowie Warzen gehören zu den Symptomen, die ähnlich sind. Anders als bei Causticum ist dagegen für das Frauenmittel Sepia typisch, dass sich die Symptome bei feuchtkaltem Wetter verschlimmern und die Beschwerden häufig linksseitig auftreten.

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