Homöopathie bei Hämorrhoiden: Sanfte Hilfe bei Beschwerden
Jucken, Brennen oder Blutspuren: Vergrößerte Hämorrhoiden verursachen typische Symptome und können sehr unangenehm sein. Um die Beschwerden zu lindern, greifen manche Betroffene auch zu homöopathischen Mitteln. Welche Präparate kommen infrage und was ist bei der Dosierung zu beachten?
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Artikelinhalte im Überblick:
Was sind Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden sind keine Krankheit – sie sind bei jedem Menschen von Natur aus vorhanden.
Die gut durchbluteten Gefäßpolster im Enddarm helfen gemeinsam mit dem Schließmuskel dabei, den After dicht zu halten.
Erst wenn sie sich vergrößern oder nach außen treten, spricht man von einem Hämorrhoidalleiden.
Mögliche Auslöser sind unter anderem:
- starkes Pressen beim Stuhlgang
- chronische Verstopfung oder häufige Durchfälle
- ballaststoffarme Ernährung
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- hormonelle Veränderungen in der Schwangerschaft
Typische Beschwerden reichen von Jucken und Nässen im Analbereich bis zu Schmerzen und Blutungen. Je nach Ausprägung unterscheidet man vier Stadien – von innen liegenden bis zu dauerhaft aus dem After hervortretenden Gefäßpolstern.
Hämorrhoidalleiden: Unterstützende Behandlung mit Homöopathie
In frühen Stadien kann ein Hämorrhoidalleiden oft gut ohne Operation behandelt werden. Neben einer angepassten Ernährung und mehr Bewegung setzen manche Betroffene auch auf homöopathische Arzneimittel. Diese sollen helfen, unangenehme Symptome wie Juckreiz, Brennen oder leichte Blutungen zu lindern.
Die Auswahl des passenden Präparats richtet sich in der Homöopathie nach dem individuellen Beschwerdebild. Erhältlich sind die Mittel als
- Globuli,
- Tropfen,
- Tabletten oder
- Salben.
Homöopathische Mittel können vor allem bei leichten Beschwerden und begleitend zur ärztlich empfohlenen Therapie zum Einsatz kommen.
Weitere Maßnahmen zur Behandlung
Auch wenn homöopathische Mittel ergänzend hilfreich sein können, stehen grundlegende Maßnahmen im Mittelpunkt der Behandlung:
- Ballaststoffreiche Ernährung (z. B. Vollkornprodukte, Obst, Gemüse)
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- regelmäßige Bewegung
- sanfte Analhygiene
- Vermeidung von starkem Pressen beim Stuhlgang
Diese Maßnahmen fördern einen weichen Stuhlgang, entlasten den Enddarm und können einem Wiederauftreten der Beschwerden vorbeugen.
Wann ist ärztliche Hilfe ratsam?
Blutungen, starke Schmerzen oder ein länger anhaltendes Fremdkörpergefühl im After sollten ärztlich abgeklärt werden. Auch wenn Beschwerden trotz Behandlung bestehen bleiben oder sich verschlimmern, ist eine genaue Diagnostik wichtig, um andere Ursachen auszuschließen.
Homöopathische Mittel bei Hämorrhoidalleiden
Je nach individueller Symptomatik können verschiedene homöopathische Präparate die schulmedizinische Behandlung ergänzen.
Collinsonia canadensis: Wird eingesetzt bei vergrößerten Hämorrhoiden mit Verstopfung, Blutungen und einem stechenden Schmerzgefühl.
Aesculus hippocastanum: Das Präparat aus der Rosskastanie gilt als hilfreich bei einem Hämorrhoidalleiden mit Druckgefühl, Schmerzen beim Sitzen und begleitender Venenschwäche, etwa in Form von Krampfadern oder geschwollenen Beinen.
Hamamelis virginiana: Die Zaubernuss kommt bei vergrößerten Hämorrhoiden zum Einsatz, die bluten. Die Gefäße sind häufig bläulich verfärbt, der After kann wund und druckempfindlich sein.
Paeonia officinalis: Die Pfingstrose wird bei schmerzhaften, nach außen getretenen Hämorrhoiden empfohlen, die zusätzlich jucken, brennen oder nässen. Auch bei einer Neigung zu Fissuren wird sie genannt.
Sulfur: Der homöopathische Schwefel wird traditionell bei wechselnden Verdauungsbeschwerden (z. B. Durchfall und Verstopfung) und Rötungen im Analbereich eingesetzt. Auch nach operativen Eingriffen soll Sulfur hilfreich sein.
Homöopathie bei vergrößerten Hämorrhoiden: Dosierung und Potenzen
Zur Selbstbehandlung bei leichten Beschwerden werden in der Homöopathie meist niedrige Potenzen wie D6 oder D12 empfohlen. Üblicherweise nimmt man diese ein- bis dreimal täglich ein, etwa als Globuli oder Tabletten. Salben werden direkt im Analbereich aufgetragen.
Da die Wahl des richtigen Mittels individuell ist, kann eine Beratung durch homöopathisch erfahrene Fachleute sinnvoll sein. Sie helfen dabei, die passende Substanz, Potenz und Einnahmehäufigkeit festzulegen.