Causticum hahnemanni: Anwendungsgebiete und Wirkung des homöopathischen Nervenmittels
Causticum hahnemanni ist ein homöopathisches Arzneimittel, das Samuel Hahnemann entwickelte. Es wird vor allem bei Beschwerden des Bewegungsapparates, bei Muskellähmungen und Nervenproblemen eingesetzt. Welche Anwendungsgebiete noch infrage kommen und wie die Anwendung erfolgt, zeigt der folgende Überblick.
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Artikelinhalte im Überblick:
Was ist Causticum hahnemanni?
Das homöopathische Arzneimittel Causticum hahnemanni wurde vom Begründer der Homöopathie selbst entwickelt. Samuel Hahnemann stellte Causticum ursprünglich aus einer Mischung von Kalk und Kaliumsalz her. In homöopathischer Anwendung kommt das Mittel in starker Verdünnung zum Einsatz.
Causticum: Homöopathie für Muskeln und Nerven
In der Homöopathie wird Causticum bei einer Vielzahl von Beschwerden wie beispielsweise Schmerzen eingesetzt. Die Anwendungsbereiche betreffen dabei vor allem den Bewegungsapparat und das Nervensystem, aber auch andere Organsysteme.
Typische Einsatzgebiete sind:
Bewegungsapparat: Rheuma, Arthritis, Nervenschmerzen, Taubheitsgefühle
Urogenitaltrakt: Blasenbeschwerden
Atemwege: Heiserkeit, Husten, Halsentzündungen
Haut: Verbrennungen, Ekzeme, Warzen
Psyche: depressive Verstimmungen, Traurigkeit, Melancholie
Causticum D6, D12 und C30: Typische Potenzen und ihre Dosierung
Für die Selbstbehandlung wird Causticum vor allem in den niedrigeren Potenzen D6 und D12 eingesetzt. Zur Verfügung stehen dabei verschiedene Darreichungsformen wie Globuli (Streukügelchen), Tropfen oder Tabletten. Die folgende Übersicht zeigt die üblichen Dosierungsempfehlungen:
Personengruppe | Dosierung (3-mal täglich) |
Erwachsene | 5 Globuli / 5 Tropfen / 1 Tablette |
Kinder | 3 Globuli / 3 Tropfen / ½ Tablette |
Kleinkinder | 2 Globuli / 2 Tropfen oder Bruchteile einer Tablette |
Säuglinge | 1 Globulus / 1 Tropfen oder sehr kleiner Tablettenanteil |
Die Globuli können direkt eingenommen oder – insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern – in die Backentasche gelegt werden. Alternativ lassen sich Tropfen und Tablettenanteile auch in Wasser auflösen.
Hochpotenzen nur nach ärztlicher Absprache
Bei stärkeren Beschwerden oder langfristiger Anwendung kommen gelegentlich höhere Potenzen wie C30 zum Einsatz. Diese sollten jedoch nicht ohne vorherige Rücksprache mit erfahrenen homöopathisch tätigen Ärzt*innen eingenommen werden. Sobald die Beschwerden nachlassen, kann die Einnahme reduziert und schließlich beendet werden.
Leitsymptome für die Anwendung von Causticum
Leitsymptome bezeichnen in der Homöopathie Beschwerden, die bei einem*einer Patient*in vordergründig beobachtet werden. Auf die Behandlung mit Causticum deuten folgende Krankheitszeichen hin:
- Muskellähmungen
- Taubheitsgefühle
- zittrige bis ohnmächtige Schwäche
- Nervenschmerzen
- hängende Augenlider
- rheumatische Beschwerden
- arthritische Beschwerden
- Heiserkeit, Stimmlosigkeit
- trockener Husten
- ungewollter Harnabgang beim Husten, Niesen oder Heben
- Verbrennungen und Verbrühungen der Haut
- Wundheit
- trockene Hautekzeme und Hauteinrisse
- Warzen
- depressive Verstimmungen, Melancholie
Causticum: Ähnlich wirkende Mittel
Verschiedene homöopathische Arzneimittel haben teils überlappende Anwendungsbereiche. Je nach individueller Ausprägung der Beschwerden können folgende Mittel alternativ zu Causticum infrage kommen:
Gelsemium: Wird eingesetzt bei allgemeiner Schwäche, Erschöpfung, Muskellähmungen und hängenden Augenlidern. Typisch ist zusätzlich fehlender Durst und das Gefühl von Zerschlagenheit. Die Schwäche betrifft den gesamten Körper.
Phosphorus: Anwendung bei Nervenschmerzen, Blasenproblemen, Heiserkeit und Erschöpfung. Im Unterschied zu Causticum kommen hier häufig auch Herzklopfen, Kreislaufprobleme und eine Neigung zu Blutungen (z. B. Nasen- oder Zahnfleischbluten) hinzu.
Sepia: Besonders häufig eingesetzt bei Frauen mit Erschöpfung, Schwäche und Blasenbeschwerden. Typisch sind zudem Beschwerden, die sich bei feucht-kaltem Wetter verschlimmern und überwiegend die linke Körperseite betreffen.
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