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Eosinophile Granulozyten: Was bedeuten erhöhte oder zu niedrige Werte?

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Eosinophile Granulozyten sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind Teil des angeborenen Immunsystems und spielen unter anderem eine wichtige Rolle bei der Steuerung von allergischen Reaktionen. Welche Werte normal sind und welche möglichen Ursachen für abweichende Laborwerte es gibt.

Eosinophile Granulozyten: Weiße Blutkörperchen
© Getty Images/KATERYNA KON/SCIENCE PHOTO LIBRARY

Kurzübersicht

Was sind eosinophile Granulozyten? Eosinophile Granulozyten gehören zu den weißen Blutkörperchen und sind Teil der unspezifischen Immunabwehr. Sie dienen etwa dem Schutz vor Viren und Parasiten.

Wann sind eosinophile Granulozyten erhöht oder zu niedrig? Erhöhte Werte deuten auf eine (parasitäre) Infektion hin. Niedrige Eosinophilenzahlen sind seltener, sie deuten etwa auf Hormonstörungen wie das Cushing-Syndrom hin.

Im Überblick:

Blutbild: Wichtige Werte und was sie bedeuten

Was sind eosinophile Granulozyten?

Eosinophile Granulozyten (auch: Eosinophile, veraltet: Azidophile) machen ein bis fünf Prozent der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) aus. Ihren Namen haben sie zum einem vom Farbstoff Eosin: Färbt man sie damit im Labor, nehmen sie eine typische rote bis rotbraune Färbung an (eos = altgriechisch für „Morgenröte“). Der Begriff Granulozyt hingegen leitet sich von Granula ab. Dabei handelt es sich um unter dem Mikroskop körnchenförmige Einlagerungen in Zellen.

Eosinophile Granulozyten gehören zu den sogenannten „Fresszellen“ (Phagozyten): Durch bestimmte Botenstoffe angelockt, nehmen sie Parasiten auf und machen sie mithilfe bestimmter Proteine unschädlich. So dienen Eosinophile der Abwehr von Krankheiten. Darüber hinaus spielen sie eine wichtige Rolle bei der Steuerung allergischer Reaktionen: Sie reagieren auf das bei einem allergischen Prozess freigesetzte Histamin und neutralisieren dessen Wirkung.

Eosinophile Granulozyten: Welcher Wert ist normal?

Um festzustellen, ob die Eosinophilenzahl zu hoch oder zu niedrig ist, wird eine Blutprobe entnommen und im Labor untersucht. Die Referenzbereiche für Normalwerte von eosinophilen Granulozyten werden in Prozent bezogen auf die Gesamt-Leukozytenzahl angegeben. Abhängig von Alter und Geschlecht liegen sie bei:

Alter Normwerte für Frauen Normwerte für Männer
2-5 Jahre 0-3,3% 0-4,1%
6-11 Jahre 0-4% 0-4,7%
12-17 Jahre 0-3,4% 0-4%
ab 18 Jahren 0,7-5,8% 0,8-7%

Da der Wert im Tagesverlauf (umgekehrt proportional zum Cortisolspiegel) schwankt, sollte die Blutentnahme zu Vergleichszwecken immer zur selben Uhrzeit vorgenommen werden.

Wann wird der Eosinophilen-Wert bestimmt?

Die Zahl der eosinophilen Granulozyten wird meist dann bestimmt, wenn eine Person Anzeichen einer Infektion, Allergie oder Autoimmunerkrankung aufweist. Manchmal fallen veränderte Eosinophilen-Werte auch zufällig auf, wenn im Rahmen einer anderen Untersuchung ein großes Blutbild erstellt wird.

Wenn eosinophile Granulozyten erhöht sind

Sind eosinophile Granulozyten zu hoch, sprechen Fachleute von einer Eosinophilie. Sie steht oft im Zusammenhang mit einer abklingenden Infektion (und wird daher auch als „Morgenröte der Genesung“ bezeichnet). Weitere mögliche Gründe für eine Eosinophilie sind:

Auch nach der Einnahme bestimmter Medikamente (wie Antibiotika, Acetylsalicylsäure oder Glukokortikoide) können die eosinophilen Granulozyten erhöht sein. In sehr seltenen Fällen sind die eosinophilen Granulozyten grundlos stark erhöht, auch wenn keine Krankheit oder ein Parasitenbefall vorliegt. Fachleute sprechen dann auch von einer Hypereosinophilie (auch hypereosinophiles Syndrom).

Wenn eosinophile Granulozyten niedrig sind

Bei niedrigen Eosinophilenzahlen, sprechen Fachleute von einer Eosinopenie. Diese steht oft im Zusammenhang mit Erkrankungen, die mit einer vermehrten Ausschüttung von ACTH (ein Hormon, dass die Ausschüttung von Cortisol anregt) oder Nebennierenrindenhormonen einhergehen (wie Cushing-Syndrom). Auch Knochenmarkschädigungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente können dafür verantwortlich sein, dass die Werte zu niedrig sind.

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