Peniskrebs: Ein bundesweites Register soll Hilfe verbessern
Peniskrebs ist eine seltene Erkrankung. Mangelnde Aufklärung und schamhaftes Verschweigen führen dazu, dass viele Betroffene erst sehr spät den Weg zum Arzt finden. Ein bundesweites Register für Peniskarzinom-Fälle soll nun Abhilfe schaffen und Erkenntnisse aus der Forschung bündeln.
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Die geringen Fallzahlen der Erkrankung - etwa 600 Betroffene pro Jahr - führen zu einem Mangel an Aufmerksamkeit in Bevölkerung und medizinischen Fachkreisen. Nicht nur, dass man(n) ungern öffentlich darüber spricht, es fehlt auch an standardisierten Behandlungsverfahren und Therapiestudien.
Aus diesem Grund hat die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) jetzt ein bundesweites Peniskarzinomregister gestartet, das für mehr Aufklärung, fundierte Forschung und Therapiefortschritte sorgen soll.
Risikofaktoren
Über Forschungsaspekte hinaus liegt den Initiatoren des Forums vor allem an Aufklärung, Information und Vorsorge. Denn auch wenn die Entstehungsmechanismen der Erkrankung nicht abschließend geklärt sind, gibt es bekannte und vermeidbare Risikofaktoren, von denen aber die wenigsten wissen.
So ist Peniskrebs beispielsweise bei Männern mit Vorhautverengung (Phimose) oder Genitalwarzen sowie bei Trägern des sexuell übertragbaren Humanen Papilloma Virus (HPV) häufiger zu finden. Auch Tabakkonsum und ultraviolette Strahlung (UV-Licht) erhöhen das Risiko für eine Erkrankung.
Dementsprechend können schon einige einfache Verhaltensmaßnahmen der Entstehung von Peniskrebs vorbeugen: die Einhaltung einer guten Genitalhygiene und bei ausgeprägten Vorhautverengungen evtl. auch eine Beschneidung. Für Jungen wird eine Impfung gegen HPV diskutiert, zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber nicht empfohlen. Außerdem sollten Männer Symptome wie Hautveränderungen, Verhärtungen oder Schwellungen an Eichel oder Vorhaut, Ausfluss oder Blutungen aus dem Penis ernst nehmen und die gesetzlichen Krebsfrüherkennungsuntersuchungen beim Urologen regelmäßig wahrnehmen.
Ziel ist es, neue Therapien zu entwickeln
In dem Register können sich Betroffene und Mediziner gleichermaßen austauschen und informieren. Ziel der Plattform und ihrer Initiatoren ist es, über die gesammelten Daten zu Diagnostik, Therapie und Krankheitsverlauf von möglichst vielen Patienten, Rückschlüsse auf die Wirksamkeit verschiedener Behandlungsansätze zu ziehen und neue Therapien zu entwickeln.
Grundvoraussetzung für das Gelingen dieses ambitionierten Vorhabens, so DGU Generalsekretär Prof. Dr. Oliver Hakenberg, sei das Engagement der behandelnden urologischen Fachärzte: An ihnen hänge die möglichst vollständige und korrekte Dokumentation aller notwendigen Informationen.
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