Hoden abtasten: Selbstuntersuchung gegen Hodenkrebs

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Mit einer monatlichen Selbstuntersuchung lässt sich Hodenkrebs frühzeitig erkennen. So funktioniert das Hoden abtasten.

Mann steht unter der Dusche in einem modernen, weiß gefliesten Badezimmer

Kurzübersicht: Häufige Fragen und Antworten zum Hoden abtasten

Warum sollte man die Hoden abtasten? Mit einer Selbstuntersuchung lassen sich Veränderungen wie Knoten frühzeitig erkennen. Wird Hodenkrebs früh erkannt, bestehen sehr gute Heilungsaussichten.

Wie tastet man die Hoden richtig ab? Zunächst werden Gewicht und Größe mit einer Hand geprüft, dann die einzelnen Hoden zwischen Daumen sowie Zeige- und Mittelfinger auf Unebenheiten und Knoten untersucht. Zum Schluss erfolgt eine Überprüfung mit dem Spiegel.

Wie oft sollte man die Hoden abtasten? Einmal im Monat, am besten nach dem Duschen oder Baden, wenn die Haut des Hodensacks weich und entspannt ist.

Wie sollten sich Hoden beim Abtasten anfühlen? Ein gesunder Hoden fühlt sich fest, aber nicht hart an und weist keine Knoten oder Unregelmäßigkeiten auf. An der Ober- und Außenseite ist der Nebenhoden wie eine Mütze spürbar.

Artikelinhalte im Überblick:

Hodenkrebs: Diese 8 Symptome sind Warnsignale

Warum ist Hoden abtasten so wichtig?

Hodenkrebs ist eine seltene Krebserkrankung – nur etwa ein Prozent aller Krebsdiagnosen bei Männern betreffen die Hoden. Dennoch ist Hodenkrebs bei jungen Männern zwischen 25 und 45 Jahren die häufigste Krebsart. Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 4.100 Männer daran.

Ein erstes Anzeichen für Hodenkrebs ist meist eine schmerzlose Verhärtung, ein ungewöhnliches Schweregefühl oder eine einseitige Schwellung des Hodens. Diese verursacht anfangs in der Regel keine Beschwerden. Deshalb bleibt die Erkrankung oft lange unbemerkt. Doch je früher ein Hodentumor entdeckt wird, desto einfacher ist die Behandlung – und desto besser sind die Heilungschancen.

Deshalb empfehlen viele Ärzt*innen, die Hoden regelmäßig selbst abzutasten – so können Veränderungen frühzeitig erkannt werden. Besonders junge Männer sollten diese Selbstuntersuchung ernst nehmen.

Gut zu wissen: Eine ärztliche Untersuchung zur Früherkennung von Hodenkrebs ist im gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramm nicht vorgesehen. Die letzte ärztliche Untersuchung der Hoden findet im Alter zwischen 12 und 14 Jahren im Rahmen der Jugendgesundheitsuntersuchung statt. Danach haben Männer erst ab 45 Jahren wieder Anspruch auf eine Krebsfrüherkennungsuntersuchung.

Hoden abtasten: Wann und wie oft?

Fachleute der Urologie empfehlen Jungen und Männern im Alter von 14 bis 45 Jahren, ihre Hoden einmal im Monat selbst abzutasten. Der beste Zeitpunkt dafür ist unter der warmen Dusche oder direkt nach einem warmen Bad. Dann ist die Haut des Hodensacks weich und entspannt, wodurch sich die Hoden leichter untersuchen lassen.

Bei bestimmten Risikofaktoren ist das monatliche Abtasten besonders wichtig:

  • Hodenhochstand: Wenn der Hoden im Kindesalter nicht im Hodensack lag, sondern beispielsweise im Leistenkanal verblieben ist, besteht im späteren Leben ein erhöhtes Risiko für Hodenkrebs – auch dann, wenn der Hoden frühzeitig verlagert wurde.

  • familiäre Häufung: Ist ein enger Verwandter an Hodenkrebs erkrankt, steigt auch das eigene Risiko. Besonders hoch ist es, wenn der Bruder betroffen ist.

  • genetische Erkrankungen: Männer mit bestimmten Erbanlagen, wie dem Klinefelter-Syndrom, haben ein deutlich erhöhtes Erkrankungsrisiko.

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Selbsttest
Selbsttest: Habe ich eine Erektionsstörung?

Eine Erektionsstörung beim Mann liegt vor, wenn der Penis nicht ausreichend steif wird. Die Ursachen sind zahlreich, von körperlichen Erkrankungen wie Diabetes mellitus bis hin zu psychischen Problemen und Stress.

Fragen Sie sich, ob Sie an einer Erektionsstörung leiden, kann der Selbsttest eine erste Auskunft geben. Dieser basiert auf dem sogenannten IIEF-Score ("International Index of Erectile Function") und bezieht sich auf sämtliche sexuelle Aktivitäten in den letzten vier Monaten.

Bitte beachten: Der Selbsttest kann keine ärztliche Diagnose ersetzen. Wer vermutet, eine Erektionsstörung zu haben, sollte sich in einer urologischen Praxis untersuchen lassen.

Hoden abtasten – So geht’s

Die Selbstuntersuchung der Hoden dauert nur wenige Minuten und lässt sich am besten im Stehen durchführen.

  • Schritt 1: Legen Sie den Hodensack und die Hoden in die geöffnete Handfläche und betasten Sie sie von unten. Bewegen Sie die Hoden dabei leicht auf und ab. So bekommen Sie ein Gefühl für ihr Gewicht und ihre Größe. Wenn Sie die Abtastung regelmäßig durchführen, fällt es leichter, Veränderungen wahrzunehmen.

  • Schritt 2: Nehmen Sie nun jeden Hoden einzeln zwischen Daumen sowie Zeige- und Mittelfinger. Rollen Sie ihn vorsichtig hin und her. Auf diese Weise lassen sich Unebenheiten oder Knoten gut erkennen. Achten Sie auch darauf, ob eine Stelle besonders hart oder druckempfindlich ist sowie eventuelle Schweregefühle.

  • Schritt 3: Während des Abtastens können Sie die Nebenhoden spüren. Sie liegen wie eine Mütze an der Ober- und Außenseite jedes Hodens. Die Nebenhoden sind tastbar und können leicht mit einem Knoten verwechselt werden.

  • Schritt 4: Stellen Sie sich vor einen Spiegel und betrachten Sie Ihre Hoden. Fallen Ihnen Schwellungen oder andere sichtbare Unregelmäßigkeiten auf? Ein Handspiegel hilft dabei, auch die Unterseite gut zu sehen. Übrigens: Es ist ganz normal, dass ein Hoden etwas größer ist oder tiefer hängt als der andere.

Mögliche Gründe für Verhärtungen oder Knoten am Hoden

Tastbare Veränderungen am Hoden können verschiedene Ursachen haben. Jede Änderung in Größe, Festigkeit oder Form des Hodens sollte umgehend durch eine*n Urologin*Urologen untersucht werden. Nur so lässt sich sicher feststellen, ob es sich um eine gutartige Wucherung oder einen bösartigen Tumor handelt.

Zu den häufigen gutartigen Ursachen zählen:

  • Entzündung der Hoden oder Nebenhoden

  • Wasserbruch (Hydrozele), bei dem sich Flüssigkeit im Hodensack sammelt

  • Nebenhodenzyste

  • Krampfader am Samenstrang (Varikozele)

  • Leistenbruch

Um den Verdacht auf Hodenkrebs auszuschließen, sind eine körperliche Untersuchung, eine Ultraschalluntersuchung und bestimmte Blutwerte (u.a. sogenannte Tumormarker) notwendig. In unklaren Fällen kann zusätzlich eine Gewebeprobe (Biopsie) erforderlich sein.

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