Spermauntersuchung

Spermiogramm: Kosten und Nutzen

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Mit dem Spermiogramm lässt sich die Zeugungsfähigkeit des Mannes beurteilen. Die Untersuchung wird vor allem bei Verdacht auf Unfruchtbarkeit durchgeführt. Welche Kosten sind mit einem Spermiogramm verbunden und welche Faktoren werden analysiert?

Mann und Frau beim Arzt
© Getty Images/Nomad

Ein Spermiogramm gilt bei Männern als wichtige Methode zur Diagnose bei unerfülltem Kinderwunsch. Die Untersuchung des Spermas liefert Ergebnisse über Anzahl und Qualität der Spermien (Spermatozoen) sowie die Zusammensetzung der Samenflüssigkeit. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die Zeugungsfähigkeit ziehen.

Artikelinhalte im Überblick:

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Was ist ein Spermiogramm?

Mit der Ejakulatanalyse können verschiedene Aussagen über das Sperma eines Mannes getroffen werden. In der Regel werden die Anzahl und Beweglichkeit (Motilität) der Spermien untersucht. Auch eine Beurteilung ihrer Form (Morphologie) ist wichtig, also ob sie normal geformt sind oder überdurchschnittlich viele Anomalien aufweisen. Daneben werden mit einem Spermiogramm das Volumen, der pH-Wert, der Zuckergehalt, die Zähflüssigkeit und die Farbe der Samenflüssigkeit analysiert. Einen Hinweis auf Veränderungen im Ejakulat können Bakterien geben, auch das zeigt das Spermiogramm.

Spermiogramm: Kosten für die Untersuchung

Soll das Sperma bei Verdacht auf Unfruchtbarkeit untersucht werden, bezahlen die Krankenkassen in der Regel die anfallenden Kosten bei einem Spermiogramm. Andernfalls kann die Ejakulatanalyse auch als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) durchgeführt werden. In diesem Fall muss der Mann die Kosten in Höhe von bis zu 150 Euro selbst tragen. Dies kommt besonders für Männer infrage, die generell eine Auskunft über ihre Fruchtbarkeit haben möchten.

Ablauf: Wie wird die Probe für das Spermiogramm gewonnen?

Damit das Spermiogramm möglichst aussagekräftig ist, wird für die Analyse frisches Sperma benötigt. Ein medizinischer Eingriff ist dabei nicht erforderlich, vielmehr wird die Samenprobe durch Masturbation gewonnen. Sie sollte zeitnah untersucht werden, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Deshalb sind normalerweise speziell dafür vorgesehene Räume in der Kinderwunschpraxis und -klinik oder urologischen Praxis verfügbar. Wem die Masturbation vor Ort unangenehm ist, der kann die Samenprobe nach ausführlicher Beratung auch zu Hause gewinnen. Die Samenflüssigkeit wird in beiden Fällen in einen sterilen Behälter gegeben – Kondome sind wegen bestimmter Zusatzstoffe, die Spermien abtöten, nicht geeignet.

Vorher sollte der Mann eine Karenzzeit von zwei bis drei Tagen ohne Samenerguss einhalten. Das heißt, dass er in dieser Zeit weder Sex haben noch masturbieren darf. Wird diese Zeit der Enthaltsamkeit nicht eingehalten, kann das Spermiogramm verfälscht sein.

Untersuchung des Ejakulats anhand bestimmter Richtlinien

Im Labor wird die Zeugungskraft der Samenzellen anhand eines vorgegeben Standards mit bestimmten Normwerten beurteilt. Diese orientieren sich an Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Beurteilt werden zum Beispiel Geruch, Aussehen und Farbe der Spermaprobe. Darüber hinaus sind Anzahl sowie Form und Beweglichkeit der Samenzellen zentrale Kriterien eines Spermiogramms.

Grundsätzlich dient ein Spermiogramm dazu, die Qualität der Samenzellen zu beurteilen. Der Befund gibt dem*der Arzt*Ärztin einen Hinweis auf die Fruchtbarkeit der Spermien. Diese ist zum Beispiel dann eingeschränkt, wenn das Spermiogramm folgende Ergebnisse zeigt:

  • Asthenozoospermie: Die Samenzellen bewegen sich nur eingeschränkt.

  • Azoospermie: Im Ejakulat können keine Samenzellen nachgewiesen werden.

  • Oligozoospermie: Die Zahl der Spermien ist vermindert.

  • Teratozoospermie: Der Anteil der normal geformten Zellen ist kleiner als 50 Prozent.

Neben der Fruchtbarkeit liefert ein Spermiogramm auch Hinweise auf mögliche Infektionen der Samenwege. In diesem Fall ist der Wert der Leukozyten erhöht oder es finden sich Krankheitserreger in der Samenprobe. Weitere Untersuchungen erfüllen dann den Zweck, den Erreger genau zu bestimmen und eine gezielte Behandlung einzuleiten.

Normalwerte des Spermiogramms

Für ein Spermiogramm gelten folgende Referenzwerte:

  • Gesamtzahl: mindestens 39 Millionen Spermien pro Ejakulat

  • Anteil lebender Spermien: mindestens 58 Prozent

  • Anteil gut beweglicher Spermien: mindestens 32 Prozent

  • Anteil Spermien mit normaler Form: mindestens 4 Prozent

  • Spermienkonzentration: mindestens 15 Millionen pro Milliliter

  • Volumen: mindestens 1,5 Milliliter

  • MAR-Test (Mixed-Antiglobulin-Reaction-Test): unter 50 Prozent Spermien-Antikörper (bestimmte Antikörper im Ejakulat lassen Spermien verklumpen, die darauf reagieren)

  • pH-Wert: 7-8

  • Verflüssigungszeit: 30-60 Minuten (Zeit bis das Ejakulat nach dem Samenerguss verflüssigt)

Zeigt das Spermiogramm eine verminderte Samenqualität, leitet der*die Arzt*Ärztin zunächst eine zweite oder sogar dritte Ejakulatanalyse ein. Denn ein Spermiogramm gibt immer nur Auskunft über den momentanen Zustand der Spermien. Erst durch weitere Proben kann ein gesicherter Befund erhoben werden. Alternative Untersuchungen der Spermienqualität gibt es nicht.

Eingeschränkte Qualität der Spermien: Was tun?

Zeigen mehrere Spermiogramme Abweichungen von den Normalwerten, wird nach den Ursachen für die eingeschränkte Qualität der Spermien gesucht. Dazu kann beispielsweise der Hormonstatus erhoben oder die Samenwege mittels Ultraschall untersucht werden. Die weitere Behandlung richtet sich nach den Ergebnissen der Diagnostik. Werden zum Beispiel Krampfadern an den Hoden (Varikozele) gefunden, können sie operativ entfernt werden. Ist eine Infektion der Samenwege für die mangelnde Zeugungsfähigkeit verantwortlich, wird sie mit antibakteriellen oder antiviralen Medikamenten behandelt.

Lässt sich dagegen keine Ursache für eine mangelnde Fruchtbarkeit der Spermien feststellen, sollten sich Betroffene in der Arztpraxis über Möglichkeiten zur künstlichen Befruchtung beraten lassen. Denn eine Unfruchtbarkeit des Mannes bedeutet nicht zwangsläufig, dass der Kinderwunsch unerfüllt bleiben muss.

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