Penis-Symptome: Wenn mit "ihm" etwas nicht stimmt
Schmerzen, rote Punkte, die Haut schält sich, juckt oder brennt: Probleme am Penis und an den Hoden gibt es genug. Wir erklären, was hinter den Symptomen am besten Stück des Mannes stecken kann.
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Wenn der Penis Probleme macht und vermutlich eine Krankheit die Ursache ist, verunsichert das jeden Mann. Zwar gilt für die meisten Anzeichen, dass sie nach wenigen Tagen von selbst verschwinden. Doch bis dahin können sie die Lebensqualität einschränken und sind eine echte Spaßbremse beim Sex. Nicht zuletzt stecken hinter manchen Symptomen aber auch Krankheiten, die behandelt werden müssen – manche sogar am besten sofort, damit kein bleibender Schaden am Penis entsteht.
13 wichtige Symptome am Penis und was sie bedeuten können
1. Die Penisspitze (Eichel) ist rot und brennt. Oft handelt es sich dabei nur um eine vorübergehende Reizung, etwa durch parfümierte Seife oder aggressives Duschgel, das in die Harnröhrenöffnung gelangt ist. Das Brennen kommt dann unmittelbar beim Waschen und bessert sich, wenn Sie mit kälterem, klarem Wasser nachspülen.
2. Der Penis juckt und brennt. Dafür kommen mehrere Ursachen in Frage:
Kontaktallergie, also eine Allergie auf Latex oder Duftstoffe. In diesem Fall auf latexfreie Kondome ausweichen, Seife oder Waschmittel wechseln
Eichelentzündung (Balanitis) durch zu enge Hosen, aber auch zu heftig ausgeführte Penetration oder Masturbation. Weichen Sie auf weiter geschnittene Wäsche aus und schonen Sie Ihren Penis. Salbe, etwa mit Hamamelis, hilft, dass sich die Haut an der empfindlichen Stelle wieder beruhigt.
Penispilz ist oft eine Infektion mit dem Hefepilz Candida albicans durch die Partnerin oder tritt als Nebenwirkung einer Antibiotika-Behandlung auf. Auch bei längerfristiger Kortison-Therapie kann sich ein Pilz am Penis breitmachen. Eine Antipilzsalbe aus der Apotheke hilft dabei, den Penispilz abheilen zu lassen.
3. Penis hat rote Punkte. Ebenfalls Symptom einer Pilzerkrankung. Die Punkte können nur stecknadelgroß sein oder auch flächiger ausfallen.
4. Eichel oder Penis häuten/schälen sich. Meist harmlos, doch auch das kann Anzeichen für einen Pilz sein. Wirkt die Antipilzsalbe nicht, bitte zum Arzt gehen.
5. Penis tut weh. Was daran schuld sein kann:
Geschlechtskrankheit (STD), etwa Tripper (Gonorrhö): Anfangs tut nur die Penisspitze im Bereich der Harnröhre weh, dann kommt Ausfluss aus der Harnröhrenöffnung dazu. Unbedingt zum Arzt gehen, Antibiotika helfen.
Blasenentzündung bekommen nicht nur Frauen, sondern manchmal auch Männer. Dabei entstehen besonders starke Schmerzen, weil die Harnröhre beim Mann so lang ist. Strahlen die Schmerzen dabei in den Nierenbereich aus, sind die Bakterien womöglich bereits aufgestiegen und haben zu einer Nierenentzündung geführt.
6. Knötchen am Penis. Sind sie rot bis bräunlich, handelt es sich vermutlich um Feigwarzen (Condylome), eine Geschlechtskrankheit. Sie bilden sich am Penisschaft und der Harnröhrenöffnung, werden durch humane Papillomviren (HPV) hervorgerufen. Der Arzt verschreibt Cremes oder Lotionen, in seltenen Fällen hilft nur eine Operation. Verhärtungen und Verdickungen, die sich nicht verschieben lassen, können auf eine Penisverkrümmung (IPP) hinweisen.
7. Geschwür am Penis. Bis zu ein Zentimeter Durchmesser, derb, harter Rand, tut nicht weh: Diese Veränderung könnte von Syphilis herrühren. Im sogenannten Primärstadium entsteht dieses Geschwür am Penis. Betroffene sollten unbedingt zum Arzt gehen, denn Antibiotika helfen gute gegen die STD.
8. Bläschen an der Eichel und unter der Vorhaut. Wenn sie brennen und stark schmerzen, steckt vermutlich Herpes genitalis dahinter, hervorgerufen durch Herpes-simplex-Viren vom Typ 2. Antivirale Mittel zum Cremen oder Einnehmen lassen die Bläschen abheilen. Allerdings können sie genau wie Herpes-Bläschen an der Lippe jederzeit wieder auftreten.
9. Pickel am Penis. Auch am Glied können Talgdrüsen verstopfen und eitrige Pickel entstehen. Die Pickel am Penis niemals ausdrücken, sonst kann sich die Entzündung verschlimmern und in tiefere Hautschichten ausbreiten. Heilt der Pickel am Penis nicht nach wenigen Tagen von alleine ab, sollte man zum Arzt gehen. Jede Veränderung am Penis wie Pickel, Pusteln oder rauhe Stellen können im schlimmsten Fall ein Anzeichen von Peniskrebs sein.
10. Ablagerungen unter der Vorhaut. Dabei handelt es sich um das so genannte Smegma. Es riecht unangenehm, besteht aus Hautschüppchen, Schweißrelikten und Hautbakterien. Ursache: Mangelnde Hygiene. Bitte in diesem Fall die Vorhaut vorsichtig zurückziehen und mit viel Wasser und pH-neutraler Seife reinigen, am besten täglich.
11. Hodenschmerzen. Dabei treten häufig sogar Krampfadern hervor. Meist melden sich die dumpfen Schmerzen an den Hoden nach Schlägen in den Unterleib oder auch, nachdem man schwere Gewichte gehoben hat, etwa beim Umzug. Venen haben sich durch den Druck erweitert. Das ist meist nicht gefährlich, kann aber die Fruchtbarkeit beeinflussen, deshalb besser vom Arzt abklären lassen.
12. Stechender, sehr starker Schmerz in den Hoden. Ursache kann eine so genannte Hodentorsion sein. Dabei hat sich ein Hoden um seinen Gefäßstiel gedreht. Der Hoden wird damit von der Blutzufuhr abgeschnitten, bleibende Schäden drohen. Wenn nicht innerhalb von vier Stunden operiert wird, kann der Hoden für immer verloren sein.
13. Schmerzhafte Erektion über Stunden. Der Penis ist hart und rot, tut extrem weh: Die schmerzhafte Dauererektion heißt medizinisch Priapismus. Ursachen sind meist , oft zu hoch dosiert, in Kombination mit Kokain oder Ecstasy. Diese riskante Mischung kann dazu führen, dass Blut aus dem Penis nicht mehr abfließt. Er füllt sich immer weiter, Gewebe stirbt ab. Sofort in die Klinik und behandeln lassen, etwa mit Injektionen in die Schwellkörper, die das Blut zum Abfließen bringen. Das Zeitfenster ist klein – wartet der Mann länger als sechs Stunden, kann sein Penis bereits abgestorben und nicht mehr zu retten sein.
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