Sodbrennen: Diese Hausmittel helfen gegen saures Aufstoßen
Bei Sodbrennen ist schnelle Hilfe gefragt, doch nicht immer sind gleich Medikamente notwendig. Welche Hausmittel gegen saures Aufstoßen helfen und weshalb Sie bei Sodbrennen von Milch und Backpulver besser Abstand halten sollten!
-
- © iStock.com/Jasmina007
Wenn Sie ab und zu unter saurem Aufstoßen infolge von Sodbrennen leiden, zum Beispiel nach einer üppigen Mahlzeit oder einem feucht-fröhlichen Abend mit Freunden, können einfache Hausmittel helfen, die Beschwerden zu lindern.
Artikelinhalte im Überblick:
Welche Lebensmittel helfen bei Sodbrennen?
Leinsamen: Geschrotete Leinsamen sind reich an Schleimstoffen, die die Magenschleimhaut schützen und so gegen saures Aufstoßen helfen können. Täglich ein zwei bis drei Teelöffel zum Müsli oder in einem Getränk verzehren und ausreichend Flüssigkeit trinken.
Heilerde: Auch Pulver aus Heilerde kann helfen, die Beschwerden bei Sodbrennen zu lindern, indem sie die Magensäure aufsaugt. Täglich zwei bis dreimal täglich einen Teelöffel einnehmen.
Kartoffelsaft: Die in Kartoffeln enthaltene Stärke soll hingegen überschüssige Magensäure binden. Vor allem in Form von Püree lindern sie Sodbrennen. Untersuchungen zeigen auch, dass zweimal täglich 100 Milliliter Saft aus rohen Kartoffeln (erhältlich im Bioladen oder Reformhas) die Beschwerden reduzieren. Der Saft aus rohen Kartoffeln ist stark basenüberschüssig und neutralisiert so den Säureüberschuss im Magen.
Die Traditionelle Chinesische Medizin TCM empfiehlt bei saurem Aufstoßen außerdem den Verzehr von Tomaten, Bananen, Rettich, Kohlrabi, Sojasprossen und Erdnüssen. Evidenzbasierte Studie zur Wirksamkeit dieser Lebensmittel bei Sodbrennen stehen allerdings noch aus.
Früher wurde auch oft Milch gegen leichtes Sodbrennen empfohlen. Dieses "Hausmittel“ ist jedoch mittlerweile überholt. Man geht inzwischen davon aus, dass Milch den Magen anregt, verstärkt Magensäure zu bilden.
Pflanzliche Mittel gegen Sodbrennen
Anstatt mit Medikamenten kann gelegentliches Sodbrennen auch mit Präparaten aus pflanzlichen Mitteln behandelt werden.
Vor allem die Magenschleimhaut und Verdauungsorgane beruhigende, entzündungshemmende, schleimbildende und säureregulierende Wirkstoffe kommen dafür infrage.
Dazu gehören unter anderem:
- Kamille
- Pflanzen aus der Kümmel-Familie: Anis, Fenchel, Kümmel
- Süßholzwurzel
- Engelwurz
- Eibisch
- Ingwer
Die pflanzlichen Mittel können als Tee, teilweise als Tabletten, Tropfen oder Pflanzenextrakt eingenommen werden.
Vorsicht vor Pfefferminze: Zwar ist der Tee ein beliebter und bewährter Helfer bei Übelkeit und Magenverstimmungen. Doch bei Sodbrennen ist das Kraut nicht geeignet, da es den Magenpförtner entspannt und so die Beschwerden noch verschlimmern kann.
Mehr Flüssigkeit gegen saures Aufstoßen
Bei leichteren Beschwerden kann es hilfreich sein, mehr zu trinken. Die Flüssigkeit kann dabei helfen, die Magensäure von der Speiseröhre zurück in den Magen zu spülen und sie dort etwas zu verdünnen. Dabei kommt es aber auf die richtige Auswahl an!
Stilles Wasser oder Kräutertees gegen Sodbrennen
Geeignet sind zum Beispiel ein Glas Wasser (in kleinen Schlucken getrunken), milde Kräutertees mit Kamille, Anis, Fenchel oder Kümmel. Fruchtsäfte, Kaffee oder Schwarztee sind nicht geeignet. Sie enthalten Säuren oder Koffein und können den Magen reizen. Auch Getränke mit Kohlensäure verschlimmern die Beschwerden, sie lösen unangenehmen Aufstoßen aus.
Weitere Tipps gegen Sodbrennen und saures Aufstoßen
Oberkörper hochlagern verhindert saures Aufstoßen: Betroffene werden insbesondere nachts von Sodbrennen geplagt. Das hat einen einfachen Grund: Im Liegen fließt die Magensäure noch leichter vom Magen zurück in die Speiseröhre. Deshalb kann es schon helfen, wenn Sie den Oberkörper im Liegen etwas höher lagern – zum Beispiel indem sie das Kopfende des Bettes leicht aufstellen (nur bei verstellbarem Lattenrost möglich) oder einfach ein zusätzliches Kissen verwenden. Achten Sie auch darauf, dass Sie drei Stunden vor dem Zubettgehen nichts mehr essen.
Kluge Kleidungswahl gegen Sodbrennen: Eine weitere simple und nebenwirkungsfreie Maßnahme gegen Sodbrennen können Betroffene ergreifen, wenn sie morgens vor dem Kleiderschrank stehen: Weite, luftige Kleidung beugt dem Reflux, also dem Rückfluss von Magensäure nämlich vor. Zu enge Gürtel und Hosen dagegen verstärken den Druck auf die Magengegend und können Sodbrennen begünstigen.
Nach dem Essen Kaugummikauen: Durch Kaugummikauen wird die Speichelproduktion angeregt – das kann einerseits die Magensäure etwas abpuffern und andererseits auch die Selbstreinigung der Speiseröhre unterstützen. Am besten sind dazu zuckerfreie Kaugummis geeignet – wenn Sie bei der Auswahl auf den Anti-Karies-Wirkstoff Xylit achten, tun Sie zusätzlich etwas für Ihre Zahngesundheit. Denn Sodbrennen ist auch schlecht für Mund und Zähne.
Speisenatron: Natriumhydrogencarbonat ist stark alkalisch und reduziert die überschüssige Magensäure bei Sodbrennen. Das Speisenatron kann in Wasser gelöst getrunken werden. Übrigens: Backpulver hingegen hilft nicht, da es neben alkalischem Natron auch Säure enthält.
Testen Sie, welches Hausmittel bei Ihnen am besten wirkt
Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen hängt unter anderem auch von den Ursachen und der Dauer der Beschwerden ab. Daher sollten Sie einfach testen, welches Hausmittel bei Ihnen den besten Effekt hat. Wichtig: Wenn die Beschwerden mehrmals wöchentlich auftreten oder länger als zwei Wochen bestehen, kann selbst das beste Hausmittel nichts bewirken – dann sollten Sie die Ursachen von einem Arzt abklären lassen.
Sie möchten Informationen zu bestimmten Krankheitssymptomen oder wollen medizinischen Rat? Hier können Sie Ihre Fragen an unsere Experten oder andere Lifeline-Nutzer stellen!