Frauenleiden

Homöopathische Hilfe bei Regelschmerzen

Unterleibsschmerzen gehören für viele Frauen zur Regelblutung dazu. Homöopathische Arzneimittel können Menstruationsbeschwerden lindern oder ganz zum Verschwinden bringen.

menstruationsbeschwerden
© iStockphot.com/elenaleonova

Fast jede Frau leidet in ihrem Leben einmal unter Regelschmerzen. Schmerzen in Rücken und Unterbauch und Unwohlsein bis hin zum Erbrechen sind bei jungen Frauen die häufigsten Gründe für Arztbesuche. Oft sind die Beschwerden so schlimm, dass das private Leben darunter leidet, die Schule nicht besucht werden kann oder Frauen nicht arbeiten gehen können.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Homöopathische Arzneimittel für die Hausapotheke

Regelschmerzen: normal oder krankhaft?

Treten Menstruationsbeschwerden regelmäßig auf, spricht man von einer Dysmenorrhoe. Oft bessern sich Menstruationsbeschwerden mit der ersten Schwangerschaft, manchmal bleiben die Probleme aber auch bis zu Menopause erhalten. Meist lassen sich keine organischen Ursachen für die Regelschmerzen finden. Jede Frau, die häufig unter Menstruationsbeschwerden leidet, sollte aber von ihrem Gynäkologen abklären lassen, ob organische Gründe vorliegen.

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Typische Zeichen für eine Dysmenorrhoe sind:

  • schmerzhafte, mitunter kolikartige Krämpfe im Unterleib, die bis in den Rücken oder in die Oberschenkel ziehen können
  • Durchfall, Übelkeit und Erbrechen
  • manchmal Verstopfung
  • Kopfschmerzen und Migräne 

Oft beginnen die Beschwerden schon vor dem Eintritt der Blutung, sind aber am ersten Tag der Regel meistens am schlimmsten. Danach werden die Menstruationsbeschwerden langsam schwächer und verschwinden im Allgemeinen mit dem Ende der Blutung.

Homöopathische Arzneimittel bei Regelschmerzen

Homöopathie kann Menstruationsbeschwerden akut, aber auch nachhaltig bessern. Durch das homöopathische Arzneimittel werden die Selbstheilungskräfte des Körpers gestärkt, sodass die Zeit der Menstruation beschwerdefrei verlaufen kann. Bei der Auswahl des individuell passenden homöopathischen Arzneimittels müssen die unterschiedlichen Symptome der Frau berücksichtigt werden.

Je nach Art und Ausprägung der Symptome kommen die folgenden homöopathischen Arzneimittel bei Regelschmerzen infrage:

Nux vomica

  • krampfhafte Unterleibsschmerzen
  • große Reizbarkeit
  • Ungeduld
  • starke Kopfschmerzen
  • Verdauungsbeschwerden
  • Beschwerden sind morgens besonders schlimm

Pulsatilla

  • Blutung kommt zu spät und setzt manchmal aus
  • Blutungsstärke und Rhythmus sind oft sehr veränderlich
  • die körperlichen Beschwerden sind zahlreich, verändern sich ständig und wechseln sich gegenseitig ab
  • es gehen große Gerinnsel bei der Blutung ab
  • Unterleibsschmerzen mit abwärts drückendem Gefühl
  • Blasenschwäche während der Regelblutung
  • Unverträglichkeit von fetten, schweren Speisen
  • Durchfall bei und vor der Periode

Sepia 

  • starke, krampfhafte Unterleibsschmerzen
  • nach oben ausstrahlende, stechende Schmerzen in der Vagina
  • Gefühl als würde die Gebärmutter unten herausfallen
  • Blutung sowohl zu früh und reichlich als auch zu spät und spärlich
  • Reizbarkeit während der Menstruation
  • andere Beschwerden werden während der Periode schlimmer

Colocynthis

  • Schmerzen sind stark und krampfartig, wie Koliken
  • betroffene Frauen krümmen sich vor Schmerzen oder ziehen die Beine an
  • Übelkeit, teilweise mit Erbrechen

Lycopodium 

  • heftiges Völlegefühl
  • sehr viele Blähungen während der Menstruation

Cimicifuga

  • Schmerzen quer durch den Unterbauch von Hüfte zu Hüfte, nach oben in den Bauch oder auch nach unten in die Vorderseite der Oberschenkel
  • je stärker die Blutung, umso stärker der Schmerz
  • Ruhelosigkeit und emotionale Erregung
  • zeitlich und mengenmäßig sehr unterschiedliche Menstruationen

Ignatia 

  • die Menstruationsbeschwerden können im Zusammenhang mit enttäuschten Gefühlen wie Liebeskummer stehen
  • besonders bei sehr jungen, empfindsamen Frauen

Chamomilla 

  • mit wehenartigen, unerträgliche Schmerzen, die nach oben drücken
  • klumpiges, dunkles Blut
  • empfindliche und entzündete Brustwarzen
  • große Schmerzempfindlichkeit

Magnesium phosphoricum 

  • kolikartige Schmerzen
  • Periode kommt zu früh
  • dunkles Blut, das Fäden zieht
  • Schamlippen fühlen sich geschwollen an

Viburnum opulus

  • Blutung kommt zu spät
  • spärliche Blutung, die nur einige Stunden andauert
  • Krämpfe, die sich in die Oberschenkel ausbreiten

Natrium muriaticum

  • wenn die Regel durch großen Kummer aussetzt
  • trockene Vagina

Belladonna 

  • Unterleibsschmerzen mit Schweregefühl
  • Ausstrahlung der Schmerzen in den Rücken
  • Hitzegefühl im Unterbauch
  • Blutung ist meist hellrot, reichlich und tritt oft verfrüht ein
  • oder dunkles Blut mit Klumpen
  • empfindlich gegenüber Berührung und Erschütterung

Calcium phosphoricum 

  • Menstruation kommt meist bis zu 14 Tage zu früh und damit auch zu häufig
  • hellrote Blutung
  • heftige Rückenschmerzen
  • sehr empfindlich auf Kälte und feuchtkalte Witterung
  • vor der Periode kann die Libido erhöht sein

Wie sollen die homöopathischen Arzneimittel eingenommen werden?

Homöopathische Arzneimittel werden in der klassischen Homöopathie als Einzelmittel angewendet. Für die Behandlung von Regelschmerzen werden auch homöopathische Komplexmittel angeboten. In ihnen werden verschiedene homöopathischen Arzneimittel gegen Regelschmerzen kombiniert. Sie werden als Zäpfchen, Tabletten und Tropfen angeboten. Wenn Sie Komplexmittel einsetzen wollen, halten Sie sich an die Empfehlungen auf dem Beipackzettel.

Zur Behandlung akuter Regelschmerzen mit homöopathischen Einzelmitteln, eignen sich die Potenzen D6 und D12. Am gebräuchlichsten sind Globuli, Tropfen und Tabletten. Eine Dosis besteht aus drei Globuli, drei Tropfen oder einer Tablette, die Sie unter der Zunge zergehen lassen. Diese Dosis können Sie dann im Akutfall stündlich einnehmen. Eine Potenz wie beispielsweise Pulsatilla D6 sollten Sie nicht öfter als zehn Mal, die Potenz D12 täglich nicht öfter als sechs Mal nehmen. Wiederholen Sie die Einnahme so lange, bis die Beschwerden deutlich besser sind.

Höhere Potenzen wie C30, C200 oder C1000 sind für die Behandlung von Menstruationsproblemen geeignet, wenn diese im Rahmen einer homöopathischen Therapie verordnet werden. Diese sollten aber von homöopathisch ausgebildeten Ärzten ausgewählt werden

Wie kann man Regelschmerzen noch lindern?

Neben der Homöopathie gibt es gibt noch weitere Möglichkeiten, Menstruationsbeschwerden vorzubeugen oder besser mit ihnen umgehen zu können.

Hier einige Tipps:

  • Wärme hat eine wohltuende, entspannende und entkrampfende Wirkung. Die Wärme können Sie sich mit einer Wärmeflasche oder einem Kirschkernkissen auf dem Bauch zunutze machen. Auch warme Bäder oder ein Saunaaufenthalt haben sich bei Regelschmerzen bewährt.

  • Treiben Sie Sport, besonders Ausdauersport. Geeignet sind vor allem Sportarten wie Joggen, Nordic Walking, Wandern, Radfahren und Schwimmen.

  • Ein gemütlicher Spaziergang kann im akuten Fall die Regelschmerzen bessern. Manchen Frauen hilft auch eine anstrengende Sporteinheit.

  • Mit Entspannung können Sie Menstruationsbeschwerden wirksam entgegenwirken. Dafür eignen sich Yoga, autogenes Training und andere Entspannungstechniken. All dies hilft Ihnen, Stress zu vermeiden oder besser mit ihm umzugehen.

  • Pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer, Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Schafgarbe oder Traubensilberkerze können ebenfalls zur Anwendung kommen. Diese Pflanzen sollen helfen, den Hormonhaushalt zu regulieren, und Verkrampfungen der Gebärmutter und damit Regelschmerzen entgegenwirken.

  • Kräuter können auch als Tee Linderung bei Regelschmerzen bringen. Besonders wirksam sind Mischungen aus Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Brennnesselblättern, Salbei, Schafgarbe, Eisenkraut, Hirtentäschel, Himbeerblättern, Weidenrinde und Pfefferminze.

  • Eine Behandlung mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) kann bei Menstruationsschmerzen Erleichterung bringen.

  • Ernähren Sie sich ausgewogen und achten Sie auf eine ausreichende Nährstoffversorgung.

  • Vermeiden Sie den Konsum von Nahrungsmitteln, die hormonaktive Substanzen und Zusatzstoffe enthalten.

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