Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin

Akupunktur: So wirken und helfen die Nadeln

Die Akupunktur ist ein alternativmedizinische Behandlungsmethode und ein Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dabei werden Metallnadeln an spezifischen Stellen, so genannten Akupunkturpunkten, in die Haut oder auch in tiefere Gewebsschichten eingebracht. Ihre Wirksamkeit bei bestimmten Erkrankungen ist wissenschaftlich erwiesen.

akupunktur gegen chronische rückenschmerzen
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Die Akupunktur gehört neben der Kräuterheilkunde sowie speziellen Massagetechniken, Bewegungsübungen und Ernährungsrichtlinien zu den wesentlichen Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin, kurz TCM. Der Begriff Akupunktur stammt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie "Nadelstechen" (acus = Nadel; pungere = stechen). Bei dem Naturheilverfahren werden Metallnadeln an spezifischen Stellen, sogenannten Akupunkturpunkten, in die Haut oder auch in tiefere Gewebsschichten eingebracht.

Das Konzept der Akupunktur

Das Konzept der TCM – und somit auch der Akupunktur – beruht auf dem "Qi" (gesprochen: tschi), was übersetzt so viel wie "Lebenskraft" oder "universelle Kraft" bedeutet. Demnach durchfließt die Lebensenergie den Körper in speziellen Bahnen. Den 14 Meridianen werden jeweils bestimmte Organfunktionen zugeordnet werden. Entlang der Meridiane befinden sich mehr als 350 Akupunkturpunkte, über die sich das "Qi" beeinflussen lässt.

Beim gesunden Mensch durchfließt diese Lebensenergie die Meridiane gleichmäßig. Bei Krankheiten oder Störungen von Körperfunktionen ist nach Ansicht der Traditionellen Chinesischen Medizin der Energiefluss gestört. Durch gezielte Stimulation der Akupunkturpunkte soll sich das Gleichgewicht des Energieflusses wiederherstellen. Dazu werden sterile Akupunkturnadeln in die Punkte auf der Haut eingestochen. Durch Reizung der Punkte soll der Körper zur Normalisierung des Energieflusses angeregt werden, wodurch Krankheiten überwunden werden können.

Verschiedene Formen der Akupunktur

Neben der klassischen Nadelakupunktur gibt es weitere Formen der Akupunktur, die nach demselben Prinzip funktionieren, bei denen die Reizung der Akupunkturpunkte jedoch auf unterschiedliche Weise erfolgt. Zur Anwendung kommen zum Beispiel:

  • die Akupunktur durch Wärmereize (Moxibustion)
  • die Elektroakupunktur
  • die Laserakupunktur
  • die Ohrakupunktur.

Wie Akupunktur wirkt

Generell ist die Akupunktur als ein regulatives Verfahren zu sehen, dessen Einsatz sinnvoll bei gestörten Funktionen ist. In diesen Fällen soll der Akupunkturreiz beeinträchtigte oder blockierte körpereigene Reaktionen in Gang setzen und die Selbstheilung verbessern.

Von den Störungen des Energieflusses und entsprechenden Funktionsstörungen können nach dem Verständnis der TCM verschiedenste Körperregionen und Organsysteme betroffen sein. Entsprechend breit ist das Anwendungsfeld der Akupunktur. In den westlichen Ländern wird die Akupunktur vorwiegend begleitend zu konventionellen Behandlungsmethoden angewendet. Am häufigsten wird sie zur Schmerzlinderung zum Beispiel bei Kopf-, Rücken-, Gelenk- oder Nervenschmerzen eingesetzt.

Das sagt die Schulmedizin zur Akupunktur

Obwohl das traditionelle Verständnis über die Wirkung der Akupunktur, die Existenz der Lebensenergie "Qi" und der Meridiane mit modernen wissenschaftlichen Methoden nicht nachgewiesen werden kann, haben verschiedene Studien gezeigt, dass die Akupunktur vor allem zur Behandlung von Schmerzerkrankungen, aber auch bei weiteren Indikationen wirksam ist.

Wann übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Akupunktur?

Seit 2007 gehört die Akupunktur zum Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen. Erstattet wird sie jedoch nur zur Behandlung von chronischen Rückenschmerzen und Knieschmerzen bei Gonarthrose. Bei beiden Indikationen hat sich die Akupunktur in Studien gegenüber konventionellen Behandlungsmethoden (Medikamente, Krankengymnastik) als gleichwertig oder sogar überlegen erwiesen.

Patienten mit diesen Beschwerden haben ohne besonderen Antrag Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Jahr, auf ärztlichen Antrag sind mitunter weitere Sitzungen möglich. Voraussetzung für die Erstattung ist, dass es sich bei dem Akupunkteur um einen geprüften Akupunkturarzt handelt, der die vorgegebenen strengen Ausbildungskriterien erfüllt. Von privaten Kassen wird die Akupunktur mitunter auch bei weiteren Indikationen übernommen.

Akupunktur nicht nur beim Arzt

Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Heilpraktiker sowie Hebammen bieten oft Akupunktur in ihrem Leistungsspektrum an. In jedem Fall sollte der Akupunkteur eine entsprechend zertifizierte Ausbildung vorweisen können und über genügend Routine verfügen. Auf der Webseite der Deutschen Akademie für Akupunktur e.V. kann nach erfahrenen Ärzten mit Akupunkturausbildung gesucht werden.

Während Heilpraktiker die Akupunktur für ein breites Spektrum von Beschwerden anbieten und in der Linderung von Beschwerden meist einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, sind Ärzte – je nach Fachrichtung – oft auf die Behandlung spezieller Krankheiten oder Symptome spezialisiert. Bevor man sich für Akupunktur als Heilverfahren entscheidet, ist es grundsätzlich ratsam, die Ursachen der Beschwerden von einem Arzt abklären zu lassen. Gleiches gilt, wenn Symptome dauerhaft bestehen bleiben oder sich ohne erkennbaren Grund verschlimmern.

Anwendungsgebiete der Akupunktur

Grundsätzlich gibt es zahlreiche Erkrankungen und Symptome, bei denen die Akupunktur zum Einsatz kommt. Vor allem bei chronischen Schmerzen wie Rückenschmerzen, einem Bandscheibenvorfall oder Migräne ist der Einsatz der Akupunktur beliebt. Auch bei Allergien wie Heuschnupfen wird Akupunktur als Begleittherapie angewandt.

Während für einige Anwendungsgebiete durch Studien gesicherte Wirksamkeitsnachweise der Akupunktur vorliegen, stehen solche Nachweise in anderen Fällen noch aus oder Studien haben negative Ergebnisse erbracht. Vor allem bei folgenden Indikationen konnte die Wirksamkeit der Akupunkturbehandlung nachgewiesen werden:

  • Schmerzerkrankungen wie Rückenschmerzen, Knieschmerzen, Spannungs- und chronische Kopfschmerzen, Schmerzen im Kiefergelenk, Schmerzen nach Operationen
  • Müdigkeit und Erbrechen

Ungesicherte Wirksamkeit

Daneben kann die Akupunktur bei vielen weiteren Beschwerden positive Ergebnisse bringen, obwohl die Wirksamkeit der Behandlung in Studien nicht endgültig nachgewiesen wurde. Dazu gehören:

  • Wechseljahresbeschwerden
  • Prostatakrebs und Brustkrebs
  • Potenzstörungen
  • unruhige Beine (Restless-Legs-Syndorm)
  • Schlaganfall-Rehabilitation
  • Gesichtslähmung
  • Gelenk-Rheuma
  • Raucherentwöhnung
  • Drogenabhängigkeit (Opiate, Kokain)
  • Gewichtsreduktion
  • neurologische Erkrankungen wie Parkinson
  • Bluthochdruck (Hypertonie)
  • schmerzhafte Menstruation (Dysmenorrhö)
  • Erkrankungen aus dem Hals-, Nasen- und Ohrenbereich, etwa Tinnitus (Ohrensausen)
  • Entzündungen und Schmerzen an Zähnen, Zahnnerv und Zahnfleisch
  • Schlafstörungen, Angstzustände, nervöse Unruhe
  • Reizblase mit unkontrolliertem Harnabgang

Auch in und nach der Schwangerschaft kann Akupunktur bei bestimmten Beschwerden helfen (Erbrechen, Übelkeit, Hämorrhoiden, Rückenschmerzen), die Nadeln können die Geburt vorbereiten und erleichtern. Auch die Beeinflussung der Lage des Ungeborenen im Mutterleib ist durch Akupunktur in der Schwangerschaft möglich. Nach der Geburt werden  Schmerzen im Wochenbett, zum Beispiel durch Dammschnitt oder Kaiserschnitt mindern.

Ob die Akupunktur bei diesen Indikationen im individuellen Fall helfen könnte, sollten Betroffene nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt klären.

Wann ist die Akupunktur unwirksam?

Als unwirksam hat sich die Akupunktur als Narkosemethode bei Operationen erwiesen. Sie wird daher zu diesem Zweck nicht mehr eingesetzt.

So läuft eine Akupunktur-Behandlung ab

Der Akupunktur-Behandlung geht eine gründliche Diagnose voraus. Neben der Funktionsstörung des erkrankten Organs werden dabei individuelle Gesichtspunkte der Krankengeschichte und Persönlichkeitsfaktoren des Patienten betrachtet und anschließend bestimmte Akupunkturpunkte ausgewählt. Die Behandlung erfolgt in der Regel in einem ruhigem Raum in einer entspannten Position, entweder im Liegen oder im Sitzen.

Klassische Nadelakupunktur

Bei der verbreiteten klassischen Nadelakupunktur werden Akupunkturnadeln je nach Verfahren und Hautareal entweder oberflächlich in die Haut, ins Unterhautgewebe oder mitunter auch in tiefere Gewebeschichten (zum Beispiel am Gesäß) eingestochen. Zur Stimulation der Akupunkturpunkte kann der Akupunkteur die Nadeln leicht drehen, heben, senken oder beklopfen. Normalerweise verursacht das Einstechen der Akupunkturnadeln keine oder nur geringfügige Schmerzen.

Bei Akupunkturnadeln handelt es sich um Einwegnadeln, die vor ihrem Einsatz steril – das heißt keimfrei – verpackt sind. Die hauchfeinen Nadeln bestehen normalerweise aus rostfreiem Stahl und können in ihrer Länge je nach Einsatzgebiet stark variieren. Damit der Einstich so schmerzarm wie möglich ist, sind Akupunkturnadeln zudem mit einem besonderen Anschliff versehen und meist auch beschichtet.

Zumeist werden pro Behandlung zwischen vier und zehn Nadeln gesetzt, eine abweichende Anzahl ist aber möglich. Im Bereich der Einstichstellen empfinden Patienten oft ein Kribbeln, ein Wärme-, Kälte-, oder Druckgefühl oder auch das Gefühl von Schwere oder Taubheit. Dies wird als De-Qi-Gefühl bezeichnet und als Ausdruck der Wirksamkeit verstanden.

Bei der klassischen Nadelakupunktur dauert eine Sitzung etwa 20 bis 30 Minuten, währenddessen sollte der Patient sich ausruhen und entspannt liegen. Nach Entfernen der Nadeln sollte sich der Patient langsam aufsetzen.

In der Regel sind zehn, bei chronischen Beschwerden auch bis zu 20 Behandlungen nötig, die rund ein- bis dreimal wöchentlich erfolgen. In den einzelnen Sitzungen können unterschiedliche Stichtechniken und Akupunkturpunkte ausgewählt werden, je nachdem, wie sich die Beschwerden entwickeln. Mitunter werden auch Dauernadeln gesetzt, die einige Tage verbleiben.

Sonderformen der Akupunktur

Moxibustion:
Manche Akupunkteure nutzen bei bestimmten Indikationen zusätzlich Wärmereize, um die Akupunkturpunkte zu stimulieren. Dazu werden beispielsweise kleine Kegel aus Beifußfasern (Moxa) auf die Nadelspitzen aufgebracht und abgebrannt. Abgeleitet davon nennt sich dieses Verfahren Moxibustion. Anstatt der Akupunkturnadeln  können Moxa-Kegel oder sogenannte Moxa-Zigarren zur Wärmestimulation an den Akupunkturpunkten auch direkt auf die Haut aufgebracht werden.

Ausführliche Informationen zur Moxa-Therapie lesen Sie hier.

Elektroakupunktur:
Die Elektroakupunktur entspricht im Prinzip der üblichen Akupunktur mit Nadeln. Um jedoch eine stärkere Stimulation der Punkte zu erzielen, lässt man zusätzlich über die eingestochenen Nadeln einen schwachen Strom fließen. Patienten verspüren dabei ein leichtes Kribbeln in der Haut, eventuell können sie auch geringfügige Muskelzuckungen wahrnehmen. Die Elektroakupunktur eignet sich besonders, bei chronische Rückenschmerzen oder andere chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates. Allerdings wird die Elektroakupunktur in Deutschland vergleichsweise selten angewendet.

Laserakupunktur:
Ein weiteres Sonderverfahren ist die Laserakupunktur. Bei dieser Variante erfolgt die Stimulation der Akupunkturpunkte völlig schmerzfrei, das heißt ohne den Einsatz von Nadeln. Stattdessen verwendet man einen Laserstrahl, welcher auf die anzuregenden Punkte gehalten wird. Im Gegensatz zu natürlichem Licht verfügt das Laserlicht über eine hohe Energiedichte – die Voraussetzung, um die Akupunkturpunkte zu stimulieren. Die Intensität des Lasers ist dabei aber so gering, dass für die Haut keinerlei Gefahr (etwa durch Verbrennungen) besteht. Die Laserakupunktur ist eine gute Alternative, wenn Kinder mit Akupunktur behandelt werden, da die Behandlung mit Nadeln bei kleinen Kindern schwierig ist.

Ohrakupunktur:

Ohr-Akupunktur- hilft bei allergischem Asthma
©iStock.com/AndreyPopov

Die Akupunktur am Ohr wurde bereits im alten China praktiziert. Das heutige Nadeln an der Ohrmuschel hat der französischen Arzt Dr. Paul Nogier begründet und erforscht. Grundlage der Ohrakupunktur ist die Vorstellung, dass der gesamte Körper sich in bestimmten Punkten auf die Ohrmuschel projiziert.

Dabei kann man sich die Lage der einzelnen Organe etwa so vorstellen, als würde man die Form eines auf den Kopf gestellten Menschen in Embryonalstellung auf der Ohrmuschel abbilden. Das heißt, am oberen äußeren Rand des Ohres befinden sich zum Beispiel Punkte, die mit den Füßen in Verbindung stehen, die innere Windung der Ohrmuschel entspricht der Wirbelsäule, während die innersten Furche die Projektionsfläche der Organe darstellt.

Auf denselben Vorstellungen basieren weitere Formen der Akupunktur wie die Schädel-, Nasen-, Hals-, Mund- und Kieferakupunktur sowie die Fußreflexzonenmassage.

Die Dauer der Ohrakupunktur variiert je nach Indikation. Bei chronischen Schmerzen etwa verwendet man häufig sogenannte Dauernadeln. Im Unterschied zu den üblichen, etwa 20 bis 30 Minuten andauernden Akupunktursitzungen, verbleiben die Dauernadeln für drei bis sieben Tage am Ohr. Um Verletzungen zu vermeiden, deckt der Akupunkteur die Nadeln für diesen Zeitraum mit einem Pflaster ab.

Die Ohrakupunktur ist besonders bei chronischen Schmerzen des Bewegungsapparats wie Rückenschmerzen sinnvoll. Auch bei der Raucherentwöhnung und beim Abnehmen kann die Ohrakupunktur gute Unterstützung leisten. In der Regel umfasst die Behandlung etwa zwei bis fünf Sitzungen, oft wird die Ohrakupunktur mit dem "Nadeln" anderer Körperregionen kombiniert.

Nebenwirkungen der Akupunktur

Insgesamt ist die Akupunktur ein sehr nebenwirkungsarmes Verfahren, besonders wenn sie sachgemäß angewendet wird. Sie sollte daher nur bei entsprechend qualifizierten Akupunkteuren beziehungsweise ausgewiesenen Akupunkturärzten erfolgen.

Dennoch sind einige Nebenwirkungen zu beachten, die allerdings in den meisten Fällen vorübergehend und eher harmlos sind.

So können in Verbindung mit der Akupunktur Schmerzen an der Einstichstelle, kleinere Blutungen oder Blutergüsse (Hämatome) auftreten. Auch Infektionen an der Einstichstelle sind möglich. Grundsätzlich muss daher die Sterilität der Akupunkturnadeln gewährleistet sein, um das Risiko für Infektionen gering zu halten und eine Übertragung von Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis auszuschließen. In Deutschland werden daher ausschließlich Einwegnadeln verwendet.

Erstverschlimmerung

Infolge der Akupunktur kann es zu einer sogenannten Erstverschlimmerung kommen, wobei der Patient besonders in den ersten Stunden oder am ersten Tag nach der Behandlung eine deutliche, vorübergehende Verschlechterung der behandelten Symptome bemerkt.

Bei kreislaufschwachen oder psychisch kranken Menschen kann durch die Behandlung mitunter auch ein Schwächeanfall oder eine Ohnmacht ausgelöst werden. Dies passiert allerdings sehr selten, insbesondere wenn die Behandlung im Liegen erfolgt.

Müdigkeit und Muskelkater

Oft verspüren Patienten nach der Behandlung verstärkt Müdigkeit, wodurch Reaktionsvermögen und Fahrtauglichkeit beeinträchtigt sein können. Am Tag nach der Akupunktur kann es außerdem zu muskelkaterähnlichen Schmerzen nicht nur an den genadelten Körperregionen kommen.

In seltenen Fällen, bei unsachgemäßer Anwendung der Akupunktur, können größere Blutgefäße oder Organe verletzt werden. Besonders vorsichtig muss der Akupunkteur daher bei Nadelung des Brustkorbs und des Rumpfs vorgehen, um Verletzungen an Lunge, Herzen, Nerven und Rückenmark zu vermeiden.

Wird bei der Elektroakupunktur die Stromstärke zu hoch angesetzt, kann es zu Kreislaufkollaps oder Herzrhythmusstörungen kommen. Das Setzen von Dauernadeln am Ohr verursacht bisweilen Entzündungen des Ohrmuschelknorpels.

Akupunktur in der Schwangerschaft

Schwangeren wird von Akupunkturbehandlungen im Bereich des Rückens und des Bauchs abgeraten, da diese möglicherweise Wehen auslösen können. Andere Akupunkturbehandlungen wie die Akupunktur zur Geburtsvorbereitung und zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen können grundsätzlich erfolgen.

Wann auf die Akupunktur verzichtet wird

Wie bei den meisten Behandlungsverfahren gibt es auch bei der Akupunktur Gegenanzeigen, bei denen das Verfahren nicht angewendet werden sollte. Zu den Gegenanzeigen der Akupunktur zählen zum Beispiel:

  • schwere neurologische Erkrankungen
  • schwere psychische Erkrankungen
  • Erkrankungen, bei denen Wahrnehmung und Schmerzempfinden an der Haut beeinträchtigt sind. Dies kann bei Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) vorkommen
  • Blutgerinnungsstörungen beziehungsweise die Einnahme blutgerinnungshemmender Medikamente (Gefahr von schwer stillbaren Blutungen durch Akupunktur)
  • Hautentzündungen und -erkrankungen, die die Areale mit den zu behandelnden Akupunkturpunkten betreffen
  • erhöhtes Risiko für das Einschwemmen von Bakterien ins Blut (Bakteriämie), etwa bei Blasenkatheter oder Bestehen eitriger Krankheitsherden

Die ersten drei Monate der Schwangerschaft werden ebenfalls häufig als Gegenanzeige angesehen, da durch die Akupunktur möglicherweise Wehen ausgelöst werden können. Ausnahme: Die Behandlung wird zur Behandlung von Übelkeit eingesetzt. Epilepsie-Patienten sowie Patienten mit Herzschrittmachern, Herzrhythmusstörungen, Schockzuständen oder Fieber dürfen keine Elektroakupunktur erhalten.

Die Moxibustion (Nadeln und Brennen) ist nicht geeignet für die Behandlung von Gesicht, Kopf und Schleimhäuten.

Allgemein nur mit Vorsicht anzuwenden sind jegliche Formen der Akupunktur bei unbekannter Ursache der Beschwerden. Darüber hinaus sollte die Akupunktur nicht allein, sondern begleitend zu einer konventionellen Therapie erfolgen, wenn eine besser wirksame oder in ihrer Wirkung besser belegte konventionelle Therapie verfügbar ist.

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